Alarmierung im Reanimationsfall

Izitso

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14.10.2007
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Flensburg
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Krankenpfleger
Akt. Einsatzbereich
Belegungskoordination
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Belegungsmanager
Liebe Kollegen,

da ich über viele Jahre die Reanimationsorganisation seitens der Pflege für die medizinische Klinik hier im Haus regle und auch die Schulungen abhalte, hat man mich gebeten mir Gedanken über eine veränderte (vereinfachte) Alarmierung im Reamnimationsfall zu machen.

Derzeit gibt es in unserer Klinik (530 Betten, verwinkelte Baustruktur) 3 Reanimationsteams mit unterschiedlichen Benachrichtungsvarianten. Teilweise über Festnetztelefon, Handy oder gar Pieper-Anlage mit Sprechdurchsage. Es treten immer wieder Verzögerungen in der Alarmierung auf, die wir gern minimieren würden.... Daher meine Frage, wie ist das in Euren Häusern organisiert?

Ich hörte von Systemen, auf denen einen Art Voicemail hinterlassen wird, die dann an mehrere Adressaten gesendet wird. Wunsch wäre es nämlich mehrere Kräfte (z.B. Diensthabenden Arzt Notaufnahme, Diensthabenden Arzt Intensivstation und Pflegekraft der Intensivstation/Anästhesie) gleichzeitig zu informieren um Zeit zu sparen...

In einigen Kliniken soll sogar die 112 hausintern als Rufnummer hinterlegt sein und die hauseigenen Strukturen benachrichtigen. Kurios.

Würde mich sehr über Rückmeldungen freuen, die mir neue Impulse und Ideen bringen,

mit bestem Gruß und Dank,
Andreas
 
Es gibt eine Piepernummer die für das ganze Haus gilt. Gleichgeschaltete Pieper hat das zuständige Personal, das sich über Cordless-Telefone synchronisiert.
 
Die für den Rucksack verantwortliche Pflegekraft hat das Reha-Telefon in der Tasche, was ein funktelefon mit hausinterner Nummer und kein Handy ist, und was für mehrere Kliniken gilt. Der zuständige Arzt ist auf der ITS immer anwesend und wird mitgenommen. Auf dem Weg werden per Telefon weitere Stellen benachrichtigt.
 
Ich kenne die beschriebene Voice-mail-Variante plus Anzeige der alarmierenden Station auf dem Telefon. Bessere Erfahrungen habe ich mit Funkmeldeempfängern gemacht, die gleich alle benötigten Personen auf einmal informiert hat (bei Auslösung des Alarms im Kreißsaal z.B. zeitgleich 2 Anästhesisten, Anästhesiepflege, Pädiater, Schwester der Neo-Intensiv). Zusätzlich wurden bestimmte Türen, die sonst nur mit Transponder zu öffnen waren, freigeschaltet.

Gruß
Die Anästhesieschwester


Of-Topic: "Reha"-Telefon - Fleschor_Max plant ja schon weit voraus :daumen:
 
Im Erwachsenenbereich (kiddies - weiß ich es nicht)
gibt es unterschiedliche Zuständigkeitsbereiche für die Remiteams der 2 Intensivstationen.
Je nachdem wo ich arbeite gilt für mich entweder die Nr. der 1. oder 2. Int., das ist festgelegt.
Die fürs Remiteam eingeteilte Intensivpflegekraft erhält auf einem separaten schnurlosen Telefon einen Anruf, schnappt sich ihren Rucksack, nimmt den für ihre Int. zuständigen Arzt mit - los geht's.

Wo es 3 Variaten gibt, gibt es auch Hinweise dazu welche davon besser funktionieren?
Gleich zu Beginn den DA der Notaufnahme dazurufen, wozu? Was soll der machen?
 
Wir haben bei 1000 Betten im Pavillionsystem gebautes Haus 2 Rea-Teams. Eingeteilt in Nord und Süd.
Alarmiert wird über Piepser. Der Rea-Ruf ist in allen Telefonen eingespeichert, somit muss nur eine Taste gedrückt werden.
Am Piepser sieht das Team wer alarmiert und darf joggen gehen. Die Strecken sind relativ weit so ca. 500 bis 750m kann unser Team laufen. Einsatzzeiten sind ok, outcome durch geschultes Personal vor Ort, das auch den AED einsetzen kann/darf/mag auch ok.
 
Bei uns hat jedes Mitglied des Rea-Teams einen Piepser in der Tasche. In jedem Zimmer gibt es einen Notfallknopf, wenn der gedrückt wird, geht der Piepser bei der Pflege und bei zwei Ärzten der jeweiligen Fachrichtung los (chirurgische Stationen Anästhesie, internistische Internist), zeigt die Zimmernummer an und wir starten unseren Dauerlauf. Der Rucksack steht am Ausgang unserer Intensiv immer griffbereit.
 
Vielen Dank schon einmal für die vielen Antworten.

Scheinbar hat sich dieses Voicemail-System nicht so richtig durchgesetzt. Die Pieper-Variante zur Alarmierung mehrerer Personen finde ich persönlich nicht schlecht, aber (da der Absender bei uns nicht identifizierbar) leider nicht sicher genug.

Fallen Euch da ein paar Hersteller ein?
 
In meinem alten haus gab es 2 rea-teams.
An jedem festen Telefon der normalstationen hängen Zettel mit den Nummern. 3000 für die chirurgischen Stationen (rea team der Anästhesie) und 4000 fur die innere :-)

Auf der jeweiligen Intensivstation hängt im Gang ein fest installiertes Telefon mit extremen Ton. Der Arzt von Intensiv kommt direkt mit.


Im neuen Haus weiß ich es nicht.
 
Wir haben bei 1600 Betten vier Rea-Teams, die jeweils über eine eigene Nummer erreichbar sind. Auf der jeweiligen Station hängt ein Telefon, welches nicht zu überhören ist. Das Rea-Team besteht immer aus Intensiv-/Anästhesiepflege und einem Arzt der Intensivstation. Die Notfallrucksäcke hängen immer griffbereit auf dem Flur.
 
bei uns wird eine hausinterne nummer auf ein schnurloses telefon als notfallnummer genutzt (interessant: der klingelton darf im gesamten haus an keinem anderen telefon eingestellt werden ;)). dort wird die zuständige pflegeperson erreicht, die sich den arzt schnappt (bzw. im nachtdienst wird dieser vom kollegen telefonisch informiert und aus dem bett gejagt) und mit dem notfallwagen losdüst.

in unserem partnerhaus gibt es die voice-mail-variante, die kollegen vor ort sind dort sehr zufrieden (wenn ich mich nicht irre immer alamierung der pflege intensiv, plus nummernabhängig internist+anästhesist oder hno+anästhesist). parallel mit der alamierung bekommt auch ein bestimmter aufzug "harten vorzug" und fährt auf das stockwerk der intensiv von der aus das team startet und bleibt dort, bis das team innen mit schlüssel weiterfährt.
 
.... In jedem Zimmer gibt es einen Notfallknopf, wenn der gedrückt wird, geht der Piepser bei der Pflege und bei zwei Ärzten der jeweiligen Fachrichtung los (chirurgische Stationen Anästhesie, internistische Internist), zeigt die Zimmernummer an und wir starten unseren Dauerlauf. ...
OT: Wie darf ich mir das vorstellen, wo ist der, integriert in die Rufanlage?
Was passiert wenn dieser Knopf versehentlich gedrückt wird und dies nicht bemerkt wird?
 
Hier hat auch jede Klinik ihr eigenes Rea-Team, und dazu vermutlich auch eigene Haustechnik (die Gebäude stammen ja alle aus verschiedenen Zeiten, von ca. 1850-2013 ;-) ). Hier in der Frauenklinik gibt es eine Notfalltelefonnummer zur Anästhesie im OP-Bereich im 2. Stock, da kommt dann normalerweise ein Arzt angerannt. Neo-Intern haben wir drei Systeme, eine Gegensprechanlage über die man direkt in mehreren Zimmern auf der Neo-Intensiv um Hilfe rufen kann, ein Notfalltelefon und noch einen Notfallpiepser. Alles landet direkt auf der Intensiv, immer kann man die Art des Notfalls mitteilen und für gewöhnlich brauchen die Kollegen unter einer Minute für die drei Stockwerke, die dazwischen liegen.
 
@Maniac: Genau, der ist in die Rufanlage integriert, wenn er ausversehen gedrückt wird, laufen wir halt umsonst. Aber das kommt nicht so wahnsinnig oft vor. Zumindest nicht so oft, dass man das System ändern müsste, es läuft eigentlich ganz gut. Er kann nicht unbemerkt bleiben, weil er gleich auf dem ganzen Stockwerk (gerade im Nachtdienst wichtig, da dann auch die Nachbarstation weiß, dass sie evtl. helfen kommen muss) zu hören ist und auch automatisch mit Drücken des Knopfes die Piepser losgehen.
 
Bei uns geht der Alarm synchron auf die tragbaren Telefone der zuständigen Pflegekraft, des Intensiv-Internisten und des diensthabenden Anästhesisten.
Der Einsatzort wird auf dem Display angezeigt und zusätzlich auch von einer "Computerstimme" angesagt. Man hat aber leider keine Sprechverbindung mit dem Anrufenden. Problematisch ist das dann, wenn der Ruf über ein Telefon ausgelöst wird, dem kein fester Standort (Station / Funktionsbreich usw.) zugewiesen ist, da man dann erstmal nicht weiß, wo man eigentlich hinmuß.

Der Klingelton sollte eigentlich für Alarme reserviert sein, ich habe ihn aber im Haus gelegentlich auch schon bei normalen Anrufen gehört. Im Alarmfall ertönt er aber durchgehend, man merkt den Unterschied also ziemlich schnell.

Früher hatten wir Pieper, das Prinzip war aber das gleiche.

Es kommt allerdings (zum Glück sehr, sehr selten) vor, daß der Alarm nicht auf allen Telefonen ankommt... (Funkloch?)
 
Wir haben für 2400 Betten auch einen integrierten Knopf in der Rufanlage.
 
Bei uns gibt es ein Notfall Telefon. Interne Nummer allen bekannt hängt mitten auf dem Flur. Dann laufen 2 Schwester und Arzt los. Oder zusätzlicher Herzalarm. Ist ein Roter Notfallknopf in den bestimmten Bereichen. Wenn dieser getätigt wurde, kommt ein grauenvoller Ton auf unsere Station mit Led Anzeige wo der Ausruf ausgelöst wurde. Die LEd anzeige erscheint auf der digitalen Flur Uhr...
 
Moin Moin,

bei uns wird es auch simpel gehalten. Eine "einfache" Rufnummer wird angerufen auf der zuständige ITS geht ein EXTRA Telefon mit einen besonderen Klingelton los. Reateam bildet ein ITS Arzt + ITS Schwester/ Pfleger. Alles was vor der Tür des Krankenhauses geschiet wird durch den städtischen Notarzt geregelt.

Funktioniert ganz gut. Klingelt auf der ITS das Rea- telefon sind es meist nur Sekunden bis jmd. dran geht.

MfG
 
In meinem alten haus gab es 2 rea-teams.
An jedem festen Telefon der normalstationen hängen Zettel mit den Nummern. 3000 für die chirurgischen Stationen (rea team der Anästhesie) und 4000 fur die innere :-)

Auf der jeweiligen Intensivstation hängt im Gang ein fest installiertes Telefon mit extremen Ton. Der Arzt von Intensiv kommt direkt mit.


Im neuen Haus weiß ich es nicht.

Bei uns identisch, funktioniert absolut tadellos seit Jahren. Bei Mobilen Telefonen ist meiner Ansicht nach immer die Gefahr, dass sie mal doch nicht aufgeladen sind, der Kollege gerade in einer Tätigkeit ist welche er nicht einfach verlassen kann usw.