@ srfrauke:
Ich bin ganz ehlich, dass Frank Bsirkse kein schlechtes Gehalt hat steht außer Frage, aber im Gegensatz zu irgendwelchen Managern, hat der ein schmales Gehalt. Immerhin muss sich ver.di selbst finanzieren.
Das sich ver.di net sehr stark um die Belange der Pflege kümmert hat behid ja schon gesagt. Wieso sollte ver.di? Sie würde doch von der Pflege net unterstützt werden, da die gemeine deutsche Pflegekraft ja eher auf die plumpen Parolen der GF's hören ("denkt zuerst an die Patienten", "ihr seid in einem sozialen Beruf, ihr dürft nicht streiken!", etc.) als der Gewerkschaft, die sich für die Interessen der Mitarbeiter einsetzen will. Im Schnitt haben die öffentlichen Krankenhäuser einen Organisationsgrad zwischen 5-25%, davon fällt meist ein großer Teil auf die Arbeiter und die Leute der Hauswirtschaft/Küche etc. (falls noch net geoutsourced). Das sind die Menschen im Krankenhaus denen es (finanziell (EG2 oder 3) und bei den Arbeitsbedingenen richtig mies geht. Der Pflege scheint es doch richtig gut zu gehen, es wird zwar ein wenig gemotzt aber es ist net so schlimm, dass man sich mal bewegt und für seine Interessen kämpft.
Unsere Tarifrunde fällt mit der des Marburger Bund zusammen, mal sehen ob ich auf Station wieder Kollegen finde die, den unweigerlich folgenden Arztstreik, gut finden und den Streik von ver.di, ebenso unausweichlich, verdammen und die streikenden Kollegen verdammen.
Zu den "Quasselköppen" hat behid ja auch schon was gesagt, nur da ich selbst aktiv bei ver.di arbeite muss ich da noch mal was zu sagen. In den Häusern und Betrieben (net nur öffentlicher Dienst, sondern auch in den Betrieben in denen andere Gewerkschaften tätig sind) gibt es, je nach Größe, einige bis viele Leute die die Gewerkschaft an der Basis unterstützen und zwar ehrenamtlich. Diese Leute sind es die, neben den Betriebs-/Personalrat, der GF's immer mal wieder auf die Finger hauen, die ihre Freizeit damit verbringen Menschen von der Gewerkschaftsarbeit zu überzeugen und zwar unter anderen mit anderen Mitteln als sie uns vom ver.di-Bundesvorstand zur Verfügung gestellt werden. Diese Leute gehen in ihrer (aus sehr spärlichen Freizeit, denn Gewerksschaftsarbeit wird von den GF's net bezahlt und unterstützt, ist ja klar) auf Seminare gehen und sich rechtlich bilden, damit sich die Mitarbeiter ruhigens Gewissen mit ihren Fragen an die Gewerkschafter wenden können.
Jetzt im Zuge der Tarifverhandlungen, die sich über Monate ziehen werden, gibt es viele Aktionen zu planen und durchzuführern, damit auch der letzte Mitarbeiter mitbekommt worum es geht, und auch die GF mit bekommt, dass die Leute unzufrieden sind.
Also ver.di-aner als Quasselköppe zu titulieren ist mehr als unfair, aber ehrlich gesagt, erwarte ich von einem Großteil der Pflegekräfte nix anderen. Uns geht es halt doch noch zu gut.