Ich bin ja auch der Meinung, daß unsere Profession hierzulande zu wenig Wertschätzung erfährt.
Nur:
Was genau ist denn „Wertschätzung“ überhaupt? Daß unser Berufsstand in Deutschland beliebt ist? Ja, das ist er, aber wohl eher aus den falschen Gründen: Aufopferung, Empathie, „soziales Engagement“ - sprich, das sind die Idioten, die die Jobs machen, die kein anderer machen will. Auf diese Art der „Wertschätzung“ kann ich verzichten.
Viel relevanter wäre Anerkennung aufgrund von Fachwissen, Kompetenz u. ä.
Und diese Anerkennung würde sich z. B. dadurch ausdrücken, daß man der Profession endlich auch die Selbstbestimmung zukommen läßt, die ihr zusteht - und nicht wie bisher wie über ein paar dumme, kleine Kinder hinweg verfügt. Daß man ihr die Möglichkeit gibt, sich zu entwickeln - und nicht jede Akademisierungsbestrebung in Gutsherrenmanier abtut, und sich nur dafür interessiert: Wo können wir die noch als Lückenfüller einsetzen? Wo „dürfen“ sie Assistenztätigkeiten für andere, ach so wichtige Berufe übernehmen, um die zu entlasten?
Ja, und nicht zuletzt das Gehalt spricht eine sehr deutliche Sprache, wie sehr man tatsächlich wertgeschätzt wird.