Vertretungsdienste

Kakamba

Newbie
Registriert
17.08.2009
Beiträge
3
Guten Abend, liebe Kollegen!

Mich interessiert, ob einige von Euch auch betroffen sind und/oder wie Ihr das seht:

Es kommt ja recht häufig vor, dass ein MA krank wird und kurzfristig ersetzt werden muss. Kennt sicher jeder von Euch, dass man dann zu Hause angerufen wird und in seiner Erholungszeit gestört wird mit der Frage, ob man dann und dann einspringen kann. Das nervt sicher jeden.

Aus diesem Grund finde ich es grundsätzlich gar nicht schlecht, dass es Stand-by-Dienste gibt, täglich besetzt von einem MA, der dann weiß, dass er evtl. arbeiten muss. Gibt ja dem Arbeitgeber auch Planungssicherheit und stundenlanges Suchen nach einem Ersatz entfällt.

Solch einen Dienst gibt es seit einigen Wochen in unserem Haus. Heißt aber für den im Stand-by geplanten MA, dass er morgens in einem Zeitfenster von 30 Minuten abgerufen werden kann. Wird er im FD nicht gebraucht, steht das nächste Zeitfenster von 30 Minuten in der Mittagszeit. In dieser Zeit erfährt der MA dann, ob er im SD oder sogar im ND gebraucht wird.
Somit wird das Zeitfenster von 1 Std. vergütet, aber ich finde, das ist viel zu wenig. Immerhin würde ich meinen eigentlich freien Tag nicht frei planen können, würde abends schon eher zu Bett gehen, für den Fall des FD. Dann habe ich 4 Stunden Freizeit, kann ich aber auch nur bedingt frei gestalten, denn mittags könnte es ja sein, dass ich zum SD muss oder halt zum Nachtdienst. Somit ist der ganze Tag, der eigentlich frei ist, hin. Ich meine Freizeit nicht so gestalten, wie ich es tun würde, wenn ich sicher frei hätte.

Gibt es das in anderen Häusern auch in dieser Art? Eure Meinungen dazu würde mich sehr interessieren!

Schönen Abend!
 
Kenne mehrere ähnliche Systeme.
Ich finde sie gut, aber nicht gut, wenn du wie bei dir alle 3 Schichten abdecken musst.

Nur fd wäre OK.

Inwieweit vergütet oder berechnet wird, ist Verhandlungssache.
 
  • Like
Reaktionen: Joerg
habe ich noch nie erlebt dass in einer Klinik die Vergütung verhandelt wird. dass wird in der regel fremdbestimmt ohne die betroffenen kollegen überhaupt mal anzuhören...
 
In meinem Ausbildungsbetrieb galt diese Rufbereitschaft (zumindest auf Stroke Unit) für 24h = alle 3 Schichten, und wurde auch sehr angemessen vergütet. Allerdings gab es keine eng gesteckten Zeitfenster, in denen man nur und ausschließlich angerufen und abgefordert werden konnte. Fiel während der Schicht jemand aus oder erhöhte sich das Arbeitsaufkommen sprunghaft durch viele Notfälle, wurden die RBs auch währenddessen abgefordert.
 
flexidienst und rufdienst sind zwei paar schuhe
 
So ein Modell geht nicht ohne Betriebsvereinbarung oä. Und die muss mit einem BR verhandelt werden.
Natürlich nicht mit Schwester Ursula.
 
  • Like
Reaktionen: Joerg
Ich kenne ruf Dienste die den gesamten Schicht gelten. Du bist zwar daheim aber ständig verfügbar. Und muss sofort los bei Anruf. Damit meine ich sofort alles stehen und liegen lassen. Diese Dienste werden tatsächlich sehr gut vergütet, aber nur wenn du kommen muss. Ansonsten gibt es glaube ich um die 20 € brutto für das Standby.

Bei mein jetzigen Arbeitgeber gibt es eine Rufbereitschaft, auch schichtweise. Der wird aber bezahlt wie normale Arbeitszeit, wenn du kommen muss. Dafür muss du nicht quasi angezogen schlafen und sofort los springen. Und wenn du nicht kommen muss gibt es auch die paar Euro, ich glaube auch 20.
 
  • Like
Reaktionen: Maniac
Im TVöD ist der Rufdienst und die Entlohnung desselben klar geregelt.

Rufdienst wird für 24 Std. mit dem 4-fachen Stundensatz und für 12 Std. mit dem 2-fachen Stundensatz entlohnt. Wenn man tatsächlich gerufen wird, wird jede gearbeitete Stunde als Überstunde (125%) vergütet. Plus An- und Abfahrt. Jede angefangene Stunde wird als volle Stunde gerechnet.

Als Rufdienst gilt der Zeitraum, in dem kein Arbeitsanfall zu erwarten ist, aber dennoch unvorhergesehene Ereignisse eintreten könnten, bei uns z. B. dringend notwendige OP´s. Elektivprogramm darf und nicht im Rufdienst abgearbeitet werden.

Man muss auch nicht in den Klamotten schlafen. Wenn das der Fall sein sollte und man sofort am Arbeitsplatz sein soll, ist der AG verpflichtet Bereitschaftsdienst einzuführen.

Bei uns gilt: nach Anruf ca. 1 Stunde Zeit bis Schnitt. Oder nach Absprache mit dem Operateur. Es können nach Anruf auch mal mehrere Stunden vergehen, wenn zwar bekannt ist, dass operiert wird, aber die Vorbereitungen bis dahin etwas länger dauern. Dann gibt der Operateur bekannt, wann Schnitt sein soll und entsprechend dieser Vorgabe kommt jeder so wie, es sein Zeitmanagement zulässt.

LG