News Stunden ohne Behandlung im Krankenhaus

Kann es sein dass dies der falsche Link ist ??? Ich kann auf jeden Fall keinen Bericht zu diesem Thema finden......
 
Sorry, nun sollte er funktionieren. Ansonsten: www.zdf.de - Sendungen - Hallo Deutschland vom 09.04.2009
Das wäre dann die richtige Sendung

Sonnige Grüsse
Narde
 
Ich muss sagen, dass ist halt auch immer eine Sache mit zwei Seiten.

Wie oft haben wir Patienten, die Schmerzen haben, aber die Schmerzmittel bis hin zum Morphin nicht die gewünschte Wirkung zeigen. Angehörige sehen nicht dass man was tut, sie sehen nur ihr Angehöriger hat Schmerzen, und sie werden nicht wirklich besser.

Klar, da ist für mich immer klar beratend und unterstützend zur Seite zu stehen, was in einer NA natürlicherweise nicht immer erfolgen kann. (Personalmangel)

Ich finde es nur schade, wenn man dann die Ärzte und Pfelgepersonen angreift, und nicht die Geschäftsleitung, die für diesen Personalmangel verantwortlich ist.
 
Bravo! Endlich einmal einer der es ausspricht!
In vielen Häusern klont sich das Personal am Patienten und wäre am besten 8 armig und immer sind die Ärzte und das Pflegepersonal in der Kritik deswegen, niemals die die für die Bereitstellung des Personals zuständig sind.
Wenn ich in einer Fabrik arbeite, dann kommen ab und zu Zeitnehmer, die testen, ob ein Accord überhaupt zu schaffen ist.- Der Versuch Pflege und Medizin in Minutenwerte umzurechnen ist doch mit der PPR schon einmal kläglich gescheitert. Wir sind inmitten des schlimmsten Pflegepersonalnotstandes den wir jemals hatten. Liebe Grüße Fearn.
 
hallo narde,
erstmal vielen dank für diesen ausschnitt aus dem bericht der gesendet wurde.
meiner meinung nach is das fast schon (psovokan gesagt) "volksverketzung", da alle die diesen bericht im fernsehn gesehen haben und dann mal eine NA in anspruch nehmen müssen gleich mit dem schlimmsten rechnen.
andererseits zeigt er auch klar auf,dass viele krankenhäuser überlastet sind und der personalschlüssel einfach nicht passt.

diesen bericht seh ich aus zwei perspektiven:
1. aus der sicht der pflegenden: ich kann mich nicht fünfteilen
2. aud der sicht des angehörigen/pat: ich will hilfe,aufklärung,linderung

meiner meinung nach ist das ein politisches problem und ich werde wirklich für alles offen sein, um solche fälle möglich gering zu halten,wenn nicht sogar zu verhindern

liebe grüße,andy
 
Hallo,

ich sehe es nicht als Volksverhetzung, wieso habt ihr etwas dagegen, wenn der Personalmangel und sonstige negative Seiten in der Öffentlichkeit bekannt werden? Jeder ist zwar der Meinung, es müsste sich was ändern und man müsste was tun, wenn aber Berichte in den Medien auftauchen, in denen Misstände benannt werden ist es ganz schlimm, ausser eine Pflegekraft berichtet darüber.

Wenn sich etwas ändern soll, dann braucht man auch die Hilfe des "Bürgers" der sich eben darüber beschwert, dass alles dauert.
Nur auf das "Jammern" von "Schwester Lieschen Müller" wird nix passieren.

Sonnigste Sonntagsgrüsse
Narde
 
hallo narde,
das mit der "volksverhetzung" war schon wirklich sehr provokant von mir ausgedrückt, jedoch bezog sich das keinesfalls im allgemeinen auf berichte in den medien, die missstände in der pflege aufzeigen, sondern wie diese zum teil dargestellt werden.

also das ist natürlich eine subjektive empfindung meinerseits,aber ich fühle mich in solchen beiträgen immer wie eine angeklagte, die vor gericht steht( nein, ich habe kein schlechtes gewissen :engel:).

ich finde es kommt zu wenig der gedanke rüber,dass es sich mehr um ein wirtschaftliches als um ein pflegerisches problem handelt.


liebe grüße und einen schönen sonntag euch allen
 
Wie sieht unser System denn im Moment aus?
Der Patient wird bei der Behandlung durch den Hausarzt schon gemerkt haben, daß das Gesundheitssystem am Boden liegt. Nicht nur, weil er 10 E Praxisgebühren bezahlen muß, sondern weil er meist eine Minimalbehandlung bekommt für seine Krankenkassenbeiträge.
Die Politiker selbst spüren diese Situation am eigenen Leib nicht,- das sind Beamte und die sind in den Privatkassen,- nehmen sich also elegant aus dem Solidarsystem heraus. Versuch mal mit einer etwas komplizierteren Erkrankung einen Termin beim Facharzt zu bekommen. Du wartest Monate.- Diese Patienten schlagen nicht selten ebenfalls im Krankenhaus auf.- In manchen Dingen war das Abrechnungssystem marode. Es wurde eine Unmenge Diagnoseunfug verordnet nur weil es abgerechnet werden konnte.- Inhalationstherapien bei jedem Schnupfen.-Wenn manche in den Urlaub fuhren, ließen die sich ersteinmal die Reiseapotheke bestücken. Alle paar Wochen wurde zum Gesamtcholesterinspiegel bestimmen einbestellt usw.usw. Wenn Du heute in einer Arztpraxis nach einer ambulanten Operation einen Verbandswechsel benötigst, dann wird da ein Mullwickel durch mehrere Patienten geteilt.-(ist keine Erfindung, hab ich so erlebt.)

Auf der anderen Seite ist ein unbelegtes Krankenhausbett unwirtschaftlich. Das wird wieder so eine Milchmädchenrechnung bei der das Übel nur umgeschichtet wird. Nur verdienen diesesmal die Aktionäre, der Firmen die die Krankenhäuser aufkaufen daran und keiner vom medizinischen Personal, und es wird auch auf die Allgemeinheit der Patienten nichts umgeschichtet werden können.
Es muß also belegt werden und die Stationen müssen voll sein. Du kannst Dir vorstellen, was sich daraus in der Praxis ergibt.
Eines der Aspekte ist das allgemeine Belegungsrecht. In der Gyn. liegen also plötzlich Gefäßpatienten uä. Die Grundausstattung einer Station ist darauf gar nicht ausgerichtet. In der Praxis muß man also alles erst einmal leihen gehen und besorgen was man zum Arbeiten am Patienten benötigt. Hab mal einen Patienten auf Deiner Abteilung und es wird in der Gyn. eine Strecke benötigt , usw. Man rennt fortwährend gegen Wände. Für etliche Arbeiten, die man ausführen muß sind ellenlange Telefonate notwendig und dementsprechend geht das Telefon während der eigenen Arbeit ständig, weil natürlich alle Abteilungen suchen müssen. Jeden Morgen stehen etliche Patienten auf dem Stationsflur für die es auf der Abteilung keine freien Betten gibt und für die man im ganzen Haus ein Bett suchen muß. Statt Patientenversorgen, macht man dieses gruselige Suchspiel von dem die Station arbeitstechnisch nichts hat.
Es mußte sich unbedingt etwas ändern.
Würde ich in unserer Klinik heute fragen, welche Schwester oder welche Pfleger, ( die immer hochmotiviert waren und ihren Beruf liebten) bereit wäre sofort aus der Pflege heraus zu gehen, so beträfe das zb. in unserer Abteilung 100 %,weil es so aussieht, daß man nicht nur hunderte Überstunden hat, kein Frei mehr planen kann, sondern man kommt vom Dienst nachhause und fällt nur noch auf die Couch. Dabei weiß man, daß man wieder mal nicht alle Aufgaben bewältigen konnte und man weiß auch für den nächsten Dienst, daß man sein Pensum auch am nächsten Tag nicht schaffen wird. Pausen? Was sind das? Natürlich passieren dann solche Dinge. Nicht aus Absicht oder Bosheit, sondern weil Krankenpflegepersonal nur Menschen sind und keine Maschinen.
Eine Meldung an den Betriebsrat und an die Führung bringt nichts,- ist alles schon passiert. Es heißt: " Es werden keine Überlastungsanzeigen geschrieben. Es gibt kein weiteres Personal. DAS MUSS GEHEN! -BASTA." ( am besten nähme man alle 16 freigestellten Betriebsratsmitglieder und würde die wieder normal im Stationsdienst mitarbeiten lassen, dann würden die wenigstens noch auf den Stationen mitarbeiten.) Wer den Mund aufmacht kann gehen. Schließlich kann man das Personal ja auch mit Schwestern aus dem Ausland auffüllen.
Mich wundert es nicht, wenn soetwas passiert. Und es passiert für diese Situation noch viel zu wenig, weil das Personal versucht es zu kompensieren.
Der Trend ist es zb. nicht mehr alle Planstellen, die da waren zu besetzen, sondern mit Leiharbeitern aufzufüllen. Wenn davon einer krank wird trägt die Leihfirma das Risiko und auch wenn die Urlaub haben, kommt eben ein neuer Leiharbeiter. Damit reduzieren sich diese Leistungen für den Arbeitnehmer auf Kosten des Gehaltes der Mitarbeiter. Daß man die nebenher erst einarbeiten muß und daß die Routinearbeiten, Abläufe und Spezielles nicht kennen und erst erklärt bekommen müssen, schlägt sich zeitlich nicht nieder.
Es arbeitet sich wie Morastlaufen. Ich hoffe, daß sich bald etwas ändern wird, denn ich liebte meinen Beruf einmal sehr und bin gerne arbeiten gegangen. Heute frage ich mich, ob ich das bis zum Rentenalter, daß ja immer höher gesetzt wird durchhalten kann. Was passiert mit den Mitarbeitern die bis 65 oder 67 arbeiten müssen ? Lg Fearn
 
Bravo!
Ich finde es gut und richtig, das Patienten, oder wie in diesem Fall Angehörige an die Öffentlichkeit gehen und so der Gesellschaft Misstände im Gesundheitswesen auf zeigen,die es laut Politik und Krankenhausführung nicht gibt,aber täglich im Krankenhaus passieren!
Auch bei uns sind lange Wartezeiten nichts ungewöhnliches.
Narde hat Recht!Berichtet eine Pflegekraft über die Misstände ändert sich nichts,man wird höchstens noch von der PDL unterdruckt gesetzt.
 
Danke Intensivotter.
Wenn ein Pflegekraft hier im Forum über Misstände berichtet, dann wird sie von allen Seiten bedauert.
Gehen die Angehörigen an die Öffentlichkeit ist bäh...

Sonnigste Grüsse
Narde
 
Danke narde2003,

du sprichst mir aus der Seele. Politik, Gesetzgebung, Geschäftsführung sind sehr weit weg und nicht das eigentliche Problem. Auch ist die Berichterstattung immer in irgendeiner Weise beeinflussend.

Der Patient hat es so erlebt. Basta. Akzeptieren wir das und fragen uns als nächstes warum hat er das so erlebt?

Ihm ist wurscht was die Politiker entscheiden, wieviele Stellen besetzt sind, was er an Krankenkassenbeiträgen pro Monat zahlt (wissen im übrigens die Wenigsten, .....Bild bildet eben nicht!).

Der Patient oder seine Angehörigen befinden sich in einer Ausnahmesituation. Aus unseren "abgebrühten" Augen ist er ein "kleiner" Fall und wird durch Triage usw. hinten angestellt. Aus seinen Augen ist er aber "der" Notfall, er hat die Schmerzen, ihm wird nicht geholfen, er versteht nicht!

Oftmals bedarf es nur zwei, drei kleiner erklärender Sätze (dauert laut Zeitmesser keine 15 Sekunden!), oder einer berücksichtigenden Geste, um dem Patienten und seinen Angehörigen Sicherheit zu vermitteln.

In anderen Dienstleistungbereichen werden Mitarbeiter für solche Situatioen geschult, z.B. Lufthansa ist sehr engaiert. Wäre vielleicht für die betroffene Klinik eine Alternative.

Kritik, egal in welcher Weise, sollte von einem Dienstleister immer ernst genommen werden. Denn ein guter Ruf ist schnell vernichtet. Und wir sind angewiesen auf "Nachschub"!

Im übrigen habe ich Kollegen erlebt, die Frühstückspauese, Mittagspause, diverse Zigarettenpausen zusammengerechnet ca. 1 3/4 Stunden nüx getan haben. Doch sie haben sich immer über Personalmangel, Überstunden, Geschäftsführung, Politik (obwohl sie nie zur Wahl gegangen sind) geärgert.

Wie sagt meine Liebste immer: Die Anderen änderst du nie, dich selbst kannst du verändern!":mrgreen: