Stationsleitungen sind out, Bereichsleitungen in?

Mannimops

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Hallo,
hat jemand Erfahrungen (positiv wie negativ) mit der Umstrukturierung weg von der Stationsleitung hin zur Bereichsleitung.
Hintergrund ist der dass unser Haus das im Moment andenkt, es sollen die Stationsleitungen durch Bereichsleitungen ersetzt werden, vor Ort keine "Führungskraft" mehr, also keine Teamleitung oder was auch immer. Soll übergreifendes denken und Handeln bringen...
Hat das jemand und kann erzählen, wurde das womöglich irgendwo wieder abgeschafft weil vielleicht doch nicht so toll? Oder doch der richtige Weg?
Ich kanns mir nicht so recht vorstellen keinen direkten "Vorgesetzten" bei uns auf Station zu haben..... fürchte die Mäuse tanzen auf dem Tisch und vieles was meine Leitung bislang gemacht hat kann die Bereichsleitung gar nicht mehr tun weil für mind. 3 Bereiche zuständig..... sinkt nicht die Qualität vor Ort?
Grüsse
Manne
 
Na wirklich ........... Warum wohl diese Maßnahme ?????????

Da brauche ich doch statt 3 nur noch 1 Leitungszulage zahlen !
Das begründe ich dann mal eben lobend mit der "Kompetenz zur Eigenverantwortung", die ich bei meinen Mitarbeitern feststellen durfte.

Das Ergebnis wird unweigerlich eine Leitung am Schreibtisch sein, die den direkten Kontakt zu Patienten und Mitarbeitern verliert. Durch den "höheren Rang" der Bereichsleitung wird die PDL hier auch noch Aufgaben abwälzen.
Ob eine Führung "nach Aktenlage" oder eine durch eigene Anschauung und direktem Erleben besser ist, -------------------- mag das Management des jeweiligen Hauses entscheiden.
! Und die Konsequenzen tragen ! (vgl. Organisationsmängelhaftung)
 
Bei uns wurden die Bereichsleitungen abgeschafft :rofl:
 
Bei uns wurden die Bereichsleitungen abgeschafft :rofl:

Erzähl doch mal weshalb, was waren die (neg.) Erfahrungen, wie lange gab es Bereichsleitungen...?
Wäre toll zu hören!
Manne

...und was konkret hat man sich darunter vorzustellen ? :weissnix:

Tja sollen für mehrere Stationen / Bereiche zuständig sein. Dann kann bei Ausfällen Personal "verschoben" werden ohne die Befindlichkeiten der einzelnen Bereiche zu sehr berücksichtigen zu müssen....
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Durch den "höheren Rang" der Bereichsleitung wird die PDL hier auch noch Aufgaben abwälzen.
Bei uns wurden damals ohnehin (auch ohne, daß am System der SL etwas geändert worden wäre) Aufgaben von oben nach unten "weiter delegiert"... am geilsten war das dolle "Schichtleitungskonzept" (ich glaube, das hieß so); es besagte, daß bei Ausfall von MA nicht mehr die SL den "ehrenvollen" Job hatte, jemanden reinzuholen, sondern die jeweilige Schichtleitung. Ist natürlich supergeil, wenn sich am Freitag kurz vor knapp jemand fürs Wochenende krank meldet und Du als Schichtleitung dann stundenlang den MA hinterhertelefonieren durftest und sich gleichzeitig Deine Kollegin draußen totrennen durfte (klar, wenn nur 2 Pflegekräfte da sind...). :x
 
Hallo
Wir hatten eine Bereichsleitung und auf jedem der Bereich 1 Stellvertretung (mit mehr Bezahlung) und eine Stellvertretung der Stellvertretung (für ohne Zusatzbezahlung). Die Bereichsleitung war vom Stationsdienst freigestellt. und hat von 08:00 bis 16:00 Uhr gearbeitet. Sie hat mehrmals im Monat auf den jeweiligen Bereichen mitgearbeitet um die Übersicht nicht zu verlieren. Sie ist sehr oft eingesprungen wenn Not am Mann war, so dass keiner im Frei belästigt wurde. Für die Bereiche war das toll. Für die Chefin weniger. Nach 1 Jahr hat sie das Handtuch geschmissen, weil die Personalpolitik von oben immer schlimmer wurde, sie so gar nichts bewirken konnte , durch die ständige einspringerei ihre Arbeit liegen blieb und ihr Privatleben kaum noch existent. Es wurde händeringend eine Nachfolgerin gesucht, aber keiner wollte den Job machen. 2 mal war für 2-3 Monate jemand von extern auf dem Posten, die haben aber bald wieder gekündigt. Jetzt haben wir wieder ganz normal Leitung und Stellvertretung. Das mit den Schichtleitungen macht das Team nicht mit, weil nicht höher vergütet und ein Sch....Job.
Alesig
 
Ketzerich behaupte ich mal, dass es ein schlechtes Team ist, wenn die Qualität sinkt, sobald da nicht mehr jemand ist, der dies ständig überwacht. Hieße im Umkehrschluss ja, dass der einzelne MA keine Ansprüche an seine Arbeitsqualität stellt, wenn es nicht kontrolliert wird.
Nichtsdestotrotz gibt es solche Teams, und nicht mal wenige. Gefühlt in den letzten Jahren immer häufiger.
Mal davon abgesehen, dass durchaus die Argumentation, dass Geld gespart wird durch "Lean Management" nicht von der Hand zu weisen ist, denke ich dennoch, dass es durchaus Synergieeffekte haben kann und Aushilfen übergreifend eher organisiert werden können.
Aber.......
Eine solche Umstrukturierung muss gut geplant und begleitet sein, braucht sehr viel Arbeit, Feingefühl und Teamaufbauarbeit und man muss die MA mitnehmen. Leider glauben viele, dass eine bloße Umstrukturierung mit Bekanntgabe des Inkrafttretens der Entscheidung bei den MA alleine reicht um anschließend alle positiven Effekte zu nutzen. Weit gefehlt und dabei entstehen meiner Erfahrung nach fast ausschließlich Probleme und mehr als man vorher hatte.
 
Ich halte es für problematisch, keine Leitung präsent vor Ort zu haben.
Es mag Teams geben, wo das funktioniert, bei den meisten aber nicht.

Ich kenne BL/AL/TL-Konzepte aller Art, aber ganz ohne Leitung vor Ort kenne ich nicht.

Also kein Erfahrungsbericht von mir.

@Martin, vielleicht lernen dann wenigstens die Kollegen, dass man sich nicht kurz vor knapp krank meldet, wenn sie es bei Gelegenheit auch mal ausbaden dürfen. Hier herrscht oft ein schei- egal- Einstellung... (das man mal wirklich ad hoc, kurz vor knapp erkrankt gibt es auch, ich weiß; meist es aber doch wohl absehbar)
 
Hm, kommt auf die Größe des Hauses an, würd ich sagen. Wenn eine pdl für über 20 stationen zuständig ist, macht ne Bereichsleitung sinn um die PDL zu entlasten. Kenne das Konzept aber auch wie oben jemand beschrieben hat:

eine Bereichsleitung, mehrere Teamleiter, davon eine Stellvertretung, alle mit Leitungs-FWB, plus Schichtleitung in den schichten, wo die Teamleitung nicht anwesend ist.

Hat gut funktioniert. Ohne Teamleitung, stelle ich mir das sehr schwierig vor. Flache Hierarchien sind zwar generell positiv zu werten, aber im (großen) Krankenhaus macht ein klares Top-Down System schon Sinn.

So wie du es beschreibst, ists wohl dennoch eher ne Sparmaßnahme.
 
@Martin, vielleicht lernen dann wenigstens die Kollegen, dass man sich nicht kurz vor knapp krank meldet, wenn sie es bei Gelegenheit auch mal ausbaden dürfen. Hier herrscht oft ein schei- egal- Einstellung... (das man mal wirklich ad hoc, kurz vor knapp erkrankt gibt es auch, ich weiß; meist es aber doch wohl absehbar)
Da gebe ich Dir recht; so kurzfristige Krankmeldungen nerven. Läßt sich nicht immer vermeiden, klar, aber je eher man die Station bzw. Kollegen informiert, desto besser.
Bei dem "Schichtleitungskonzept" bei uns krankte es aber an mehr Dingen; z. B. wenn nicht so super knapp besetzt gewesen wäre. Denn ich kann mich halt eher mal 1 - 2 h hinters Telefon klemmen, wenn ich weiß, daß draußen nicht nur EINE Kollegin rotiert! :wink1:
 
Bei uns wurden die Bereichsleitungen abgeschafft :rofl:
Erzähl doch mal weshalb, was waren die Gründe und Erfahrungen? Interessiert mich echt
Kenne das Konzept aber auch wie oben jemand beschrieben hat:

eine Bereichsleitung, mehrere Teamleiter, davon eine Stellvertretung, alle mit Leitungs-FWB, plus Schichtleitung in den schichten, wo die Teamleitung nicht anwesend ist.

Hat gut funktioniert. Ohne Teamleitung, stelle ich mir das sehr schwierig vor. Flache Hierarchien sind zwar generell positiv zu werten, aber im (großen) Krankenhaus macht ein klares Top-Down System schon Sinn.

So wie du es beschreibst, ists wohl dennoch eher ne Sparmaßnahme.

Bin da auch eher geneigt zu glauben dass es mit Teamleitung usw. deutliche Vorteile hat, als ausschließlich eine Bereichsleitung für mehrere Stationen/Bereiche
 
Die BL (bei uns) hatten überhaupt keinen Bezug zur Praxis mehr (evtl. auch Personenabhängig). Sie hatten utopische Vorstellungen von der Arbeit.
Die Dienstläne waren grenzwertig - man, (meine Meinung,) kann keine zwei Frischlinge alleine in den Spätdienst einer High Care Station planen.
Es wurde unüberlegt kurzfristig Personal im Haus verteilt - ja um Engpässe auszugleichen - aber doch nicht in einer Schicht alle von einer Station verteilen und dann die "verlassenen" Station mit Stationsfremden besetzen.
Solche Sachen halt, da hatte die SL einen besseren Überblick, da sie Einblick in die reale Arbeit, ins Team, ins Ärzteteam und Patientengut hat.
Aber wie gesagt, war evtl.auch nur ein personenabhängiger Reinfall
 
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(...)
Es wurde unüberlegt kurzfristig Personal im Haus verteilt - ja um Engpässe auszugleichen - aber doch nicht in einer Schicht alle von einer Station verteilen und dann die "verlassenen" Station mit Stationsfremden besetzen.
(...)

das ist in der tat heftiger toback - so viel idiotie könnte schon fast einem schlechten satire-film entspringen

by the way:
bei meinem letzten hauptarbeitsgeber gab es sowohl stationesleitungen, bereichsleitung und noch obendrauf eine pdl ( in norwegen und in dieser struktur halt mit anderem namen aber funktional mit den eben genannten gleichzusetzen ! )

gebracht hat dies aber auch nix - chaos pur !
wenn wo völlig der wurm drin ist, helfen auch keine leitungen - weder mehr noch weniger davon !
 
Die BL (bei uns) hatten überhaupt keinen Bezug zur Praxis mehr (evtl. auch Personenabhängig). Sie hatten utopische Vorstellungen von der Arbeit.

Es wurde unüberlegt kurzfristig Personal im Haus verteilt - ja um Engpässe auszugleichen - aber doch nicht in einer Schicht alle von einer Station verteilen und dann die "verlassenen" Station mit Stationsfremden besetzen.

Die Distanz hat, meine ich, immer diese Gefahr dass die Leitungsebene "entrückt" ist..... und Personal zu verteilen ist ja meist der Wunsch um Engpässe zu beheben, funzt natürlich nur bei einer halbwegs ordentlichen Besetzung der Stellen, sonst schafft man sich Löcher an der einen Stelle um an der anderen welche zu stopfen...
 
Die BL (bei uns) hatten überhaupt keinen Bezug zur Praxis mehr (evtl. auch Personenabhängig). Sie hatten utopische Vorstellungen von der Arbeit.
Die Dienstläne waren grenzwertig - man, (meine Meinung,) kann keine zwei Frischlinge alleine in den Spätdienst einer High Care Station planen.
Es wurde unüberlegt kurzfristig Personal im Haus verteilt - ja um Engpässe auszugleichen - aber doch nicht in einer Schicht alle von einer Station verteilen und dann die "verlassenen" Station mit Stationsfremden besetzen.
Solche Sachen halt, da hatte die SL einen besseren Überblick, da sie Einblick in die reale Arbeit, ins Team, ins Ärzteteam und Patientengut hat.
Aber wie gesagt, war evtl.auch nur ein personenabhängiger Reinfall

Ja davor habe ich Sorge..... keiner der Vor Ort weiß was wirklich so vor sich geht, der mitbekommt wenn es irgendwie beginnt abzudriften,,,,
 

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