News Pflegeheime kämpfen gegen Sucht im Alter

narde2003

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HOKO
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Das Personal in Alten- und Pflegeheimen hat zunehmend mit Alkoholabhängigkeit und Medikamentensucht der Bewohner zu kämpfen. Nach Schätzungen haben bundesweit rund 400.000 ältere Menschen ein Alkoholproblem, ein bis zwei Millionen seien medikamentenabhängig.

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Medikamentenabhängigkeit wundert mich eigentlich wenig. das beliebteste Mittel bei Hausärzten zur Beruhigung, als Antidepressivum... Benzodiazepine. Und wenn du da erst mal drauf bist... .

Ich habe oft den Eindruck, dass das Suchtpotential den meisten, vor allem älteren, Hausärzten überhaupt net bewusst ist. Es wird eine schnelle Wirkung gewünscht und das net nur vom Pat..

Elisabeth
 
Mein Oma hat derzeit zwei Antidepressiva, dazu Tilidin und Diazepam. Sie ist weder in irgendeiner Art psychologischer/psychiatrischer Behandlung noch wird irgendein Versuch unternommen, einen Teil mal abzusetzen oder Ähnliches. Ihre Grunderkrankungen rechtfertigen die Medikation nicht. Mein Gedanke: ein Entzug ist dem Arzt zu aufwändig (irgendwann erledigt sich das Problem bei den alten Leutchen ja von selbst, ne?), davon ab daß meine Oma neimals freiwillig zugeben würde, daß eine Abhängigkeit besteht...
 
Von einem zunehmenden Alkohol- und Medikamentenabusus ist mir im Heim nichts bekannt. Das würde mich bei einem steigenden Anteil an Demenzkranken auch wirklich wundern.
Etwas anderes wäre es natürlich, wenn man auch die Medikation durch den Hausarzt als Abusus bezeichnet. Kennt da jemand die Kriterien?
 
Das beobachte ich gerade bei uns sehr oft...
Es kommen zunehmend Patienten mit Benzodiazepinabhängigkeit...oftmals verschreiben Hausärzte diese Medikamente, weil ein Patient Schlafstörungen oder ähnliches Angeben...die Patienten wissen oft nicht über das Abhängigkeitsrisiko bescheid...erst wenn die alleinige Versorgung zu Hause nicht mehr klappt...oder ein Delir durch den Entzug entsteht, wird die Benzoabhängigkeit bekannt...
Oft kommen auch Patienten mit unklarem Delir...plötzliche Verwirrtheit, Wesensveränderung laut Angehörigen...dann kommt es schon oft vor, dass eine unbekannte Entzugssymptomatik besteht...sicher dann, wenn die Angehörigen die Medikamente von zu Hause mitbringen...
 
Auch wir auf unserer Station merken es deutlich, und es werden immer mehr, nicht weniger.
Als ich auf dieser Station angefangen hab war es ab und an mal 1 Pat., inzwischen geben sie sich die "Klinke" in die Hand, oder aber wir haben 3-4 ältere, z. T. sehr schwere alkoholabhängige, alte Menschen auf Station.
Auch werden sie von der somatischen Klinik zu uns verlegt, wo sie aufgrund anderer internistischen oder chirurgischen Erkrankungen auffällig werden, dort "nicht mehr tragbar" sind und somit kurzerhand zu uns verlegt werden, auch wenn die primäre, z. T. wichtige Behandlung, noch nicht abgeschlossen worden ist. Ich möcht aber nicht damit sagen dass jedes somatische Haus so ist! Wir merken es aus 2 Kliniken aus unserer Umgebung, die so sind. Die anderen Kliniken regen sich dann immer auf wenn wir so "Fälle" wieder weiterschicken weil wir die primäre Erkranung nicht versorgen können, u.a. wegen fehlender Gerätschaften...
Ist echt ein trauriger Verlauf, und es weden immer mehr alte Menschen...