Pflegebedürftigkeit: Einschätzungsinstrumente

Ich finde der Ansatz falsch. Auch die Vorschläge die Einstufung in 5 statt in bisherige 3 finde ich falsch. Ich glaube hier macht die Politik einfach kosmetische Veränderungen.

Um Pflegebedarf zu erheben braucht man eine Pflegetheorie. In den Schulen werden NLT oder Orem gelehrt.

Statt den Bedarf in der benötigten Zeit zu rechnen und dafür ein Pauschal zu zahlen, halte ich es für sinvoller, dass einzelne Maßnahmengruppen vergütet werden. Die Begutachtung anhand der Pflegeanamnese und Pflegeplanung.
 
Ich verstehe die Frage nicht.

Möchtest du wissen, ob z.B eine Altenpflegeeinrichtung selbst die Pflegebedürftigkeit einschätzt?

Ich habe nun nicht besonders viele Pflegeinrichtungen kennen gelernt und komme ja grundständig aus der ambulanten Pflege. Dort, als auch jetzt in dem Pflegeheim, im dem ich PDL bin, richtet man sich nach den Vorgaben des MDK. Es ist also wichtig, dass alle Defizite und der dazu gehörende Aufwand ausreichend dokumentiert ist.

Letztendlich überprüft ja der MDK die Pflegebedürftigkeit anhand von Aufwand in Minuten und gibt die Einschätzung an die Pflegekassen, die dann die Pflegestufe vergibt.

Kannst du deine Frage noch näher erläutern?
 
Mir ging es um die Praxis. Welches Einschätzungsinstrument wird genutzt, wenn in Pflegeeinrichtungen, gerne auch in der ambulanten Pflege, der Bedarf des Pflegeaufwandes erhoben wird. Es muss ja eine Pflegeplanung erstellt werden. Oder beginnt man diese tatsächlich immer mit der Durchführung und geht wie der MDK dann rückwärts zu den Problemen.

Zum Link: Mich hat sehr erstaunt, dass dort international genutzte Einschätzungsinstrumente vorgestellt und bewertet wurden. Das aktuelle Vorgehen des MDK, die Pflegebedürftigkeit anhand der "Pflegeminuten" festzulegen, wird als absolut unzureichend angesehen.
Selbst die Neuentwicklung "Alternatives Begutachtungsverfahren" Stand 2007 wird als überarbeitsungswürdig zurück gewiesen. Am liebsten hätte man- wie immer- einen deutschen Extraweg der alles kann und damit allen international angewandten überlegen ist. Und da ist der notwendige Zeitaufwand egal. Der deutsche Größenwahn lässt grüßen.

Elisabeth
 
Also: Die Pflege wird per Assesment und pflegefachlicher Einschätzung geplant.

Das bedeutet, dass nach dem Prozeß erst Daten mittels Anamnese und Biograhier erfasst werden, die Expertenstandards "abgearbeitet" werden, mit nachfolgender Maßnahmenplanung. Das ergibt dann die Pflegeplanung, die die notwendigen Maßnahmen enthält.

Gleichzeitig wird eine Pflegestufe beantragt, wenn noch keine vorliegt. Der Gutachter kommt dann irgendwann und der Bewohner bekommt eine Pflegestufe.

Die Einschätzung über die Minuten, die der MD vornimmt, hat mit meiner Praxis nix zu tun, denn die Minuten lassen sich nicht annähernd auf das umlegen, was wir (absurderweise) für die Anforderungen der QPR, die ja vom MDK überprüft werden, leisten müssen.

Ein spezielles Assesment, mit dem wir für uns den Bedarf einschätzen, haben wir nicht. Wir MÜSSEN ja alles leisten, was notwendig ist und dies ermitteln wir anhand von Assesment, bzw. pflegefachlicher Einschätzung.

Es muss also bei der Begutachtung pflegefachlich argumentiert werden, es gibt aber keine reellen Kriterien, außer denen des Gutachters und seiner Maske, die er abarbeitet. Manch Gutachter kuckt noch nichtmal in die Pflegeplanung rein. Wobei ich sagen muß, dass die meisten Gutachter vernünftig begutachten und die "richtige" Pflegestufe vergeben, wenn man dieses System überhaupt als richtig betrachten kann.

Ich habe z.B Bewohner mit Pflegestufe 0, weil die nicht ange genug in die Pflegekasse eingezahlt haben. Da zahlt das Sozialamt die Kosten. Da keine Pflegestufe vorliegt, bekomme ich auch nicht den Schlüssel. Die sind nach Pfegestufen berechnet. Und null bedeutet weniger Personal als z.B Stufe 1 oder 2.

In kämpfe mich gerade noch durch das alles durch.
 
Also: Die Pflege wird per Assessment und pflegefachlicher Einschätzung geplant. ...
Und genau dieses Assessment interessiert mich. Woran lehnt sich das an? Siehe im Link Seite 156.

Das der MDK seine eigene Idee verwirklich sehen will, steht ja auf einem ganz anderen Blatt. Was mir nur zu denken gibt- wo bleibt die Professionelle Pflege wenn wir auf das Abarbeiten von füttern, waschen, trocken legen reduziert werden.

Elisabeth