News Notstand in der Altenpflege - Pfleger made for Germany

narde2003

Board-Moderation
Teammitglied
Registriert
27.07.2005
Beiträge
13.382
Ort
München
Beruf
FGuKP I&I, Praxisanleiterin DKG,Wundassistent WaCert DGfW, Rettungsassistentin, Diätassistentin
Akt. Einsatzbereich
HOKO
Funktion
Leitung HOKO
Meurers Lösung: Ausbildungszentren in Südeuropa

Für Meurer liegt die Lösung des Problems daher drei Flugstunden entfernt: In Ländern wie Spanien, Portugal und Griechenland sollen deutsche Pflegeverbände Kooperationen schließen, um mittelfristig Fachkräfte nach deutschem Standard auszubilden. In Meurers Augen gewinnt jeder bei diesen Joint Ventures: Der Spanier, der wieder einen Job hat, ebenso wie die deutsche Rentnerin, die von ihm fachmännisch gepflegt wird. Bislang dauere das Anerkennungs-Prozedere für die Berufsausbildung eines Spaniers aber mitunter ein halbes Jahr, so Meurer: "Wie soll jemand in Andalusien das denn durchhalten? Der muss sich ja einen Juristen nehmen."

der gesamte Artikel: Notstand in der Altenpflege: Pfleger made for Germany - Politik | STERN.DE
 
Aha und in Spanien gibt es bestimmt mehr als genug Pflegekräfte? Dort gibt es überhaupt keinen Pflegenotstand?

Das ist doch wieder nur herumdoktorn, wenn man Fachkräfte haben will dann muss man sie ausbilden. Wenn sich nicht genug Arbeitnehmer in den Bereich finden woran könnte das liegen? Ja woran könnte es nur liegen? Ich denke Arbeitgeber werden noch lange über dieses unglaubliche Geheimnis nachdenken.
 
Herr Meurer meint also, alleine die hohe Anzahl an Arbeitlosen im südlichen Europa würde bei uns, nach entsprechender Basisqualifikation zur ausreichenden Entlastung führen?
Soll er halt mal, vor Ort, eine Umfrage machen, der Herr Meurer, oder sonst jemand der DAFÜR ausreichend qualifiziert ist.
Was dabei rauskommt, warscheinlich ähnliches wie hier?
In Altenheimen arbeiten jetzt schon viele qualifizierte Pflegekräfte aus Osteuropa die aufgrund ihrer Nichtanerkennung geringer bezahlt werden (man könnt auch sagen - veräppelt werden) manche Verlegungsberichte sprechen ihre ganz eigene Sprache. Manch ein Anruf endet - nicht zur vollsten Zufriedenheit meinerseits.
Frag mich immer wieder wie's den alten Menschen dabei geht, die eine Pflegekraft haben, die zwar Fachwissen hat, aber die sie kaum verstehen, die auch sie kaum versteht.
Ich möcht wirklich niemandem auf die Füß' treten, ist jetzt so mein Empfinden, nachdem ich den Artikel gelesen habe.
 
Meurer sieht den Fachkräftemangel bereits jetzt als "schmerzhaft" an, falls sich nichts ändere, drohe ein "Desaster".

Herr Meurer propagiert immer wieder gute Ideen, wenn es um die Gewinnsicherung der Privaten geht. Soweit ich mich erinnere, war auch die Absenkung der Fachkraftquote so eine Idee.
In der jetzigen Mangelsituation haben die AG, egal ob privat oder kirchlich oder.., die ordentlich bezahlen und ihren Mitarbeiter eine gewisse Wertschätzung entgegenbringen, die besseren Karten. Das ist die positive Seite der Medaille.
Wem droht also das Desaster?
 
Und was ist mit den Sprachkenntnissen?

Wie soll ich zu meinem Patienten eine Beziehung aufbauen, ohne wirklich mit ihm kommunizieren zu können? Wie soll ich ihn nach seinem Befinden, Wünschen etc. befragen, wenn keine sprachliche Basis da ist?

Massenweise Interessenten für den Pflegeberuf in D abzuwerben (fraglich vorweg auch, ob die überhaupt ein Interesse haben hierher zu kommen) hieße auch den Leuten erst mal Sprachkurse anzubieten. Deutsch lernt man auch nicht im Crashkurs. Hier wäre ein Vorlauf von mehreren Jahren notwendig.

In Spanien und Italien ist Deutsch auch keine etablierte Schulfremdsprache bzw. sogar so gut wie bedeutungslos (Englisch und Französisch werden in erster Linie gelernt, dann in Italien noch Spanisch). Die meisten müssten also praktisch bei Null anfangen. Das ist ein Spaß, könnt ihr mir glauben. Ich weiß aus eigener Erfahrung (und viele Spanier und Italiener habens mir auch bestätigt), dass es schon mit dem Englischen in diesen Ländern extrem hapert und das selbst unter Akademikern.

Übrigens: Betrifft die Arbeitslosigkeit in Spanien und Italien nicht auch vor allem junge Akademiker? Ich habe mal Interviews mit jungen arbeitslosen Akademikern gehört. Alle hatten sie zuvor "nutzlose" Geisteswissenschaften studiert oder solche Sachen wie Grafikdesign. Ich würde mal sagen, die wenigsten von denen hätten wahrscheinlich Lust in die Pflege umzuschulen und dann auch noch ins Ausland zu gehen. Zumal ich denke, dass der Pflegemangel in Altenheimen aktuell schon nahezu alle europäischen Industrieländer betrifft, was ganz einfach der Tatsache geschuldet ist, dass die medizinische Versorgung über die letzten Jahrzehnte große Fortschritte gemacht hat und die Menschen immer älter werden und die Älteren somit immer mehr.:thinker:
 
@blumenmädchen: Es gibt auch in Deutschland etliche Arbeitslose, die zuerst in einem ganz anderen Bereich gearbeitet haben und jetzt in die Pflege wechseln. Lust werden die nicht alle dazu haben - aber sie halten den Wechsel in den Pflegeberuf, verglichen mit Hartz IV, für die bessere Alternative.

Die interessantere Frage wäre: Warum sollen die ausländischen Pflegekräfte zu uns kommen? Andere nordeuropäische Länder haben ebenfalls freie Stellen und wesentlich bessere Arbeitsbedingungen. Und wenn man ohnehin eine Fremdsprache lernen muss, dann kann man ja ebenso gut Norwegisch lernen.

Ergo geht die Anwerbung aus dem Ausland im großen Stil eigentlich nur so wie angedacht: Hilfe bei der Ausbildung (Sprachkurs inbegriffen) und den bürokratischen Hürden, dafür Verpflichtung, für einige Jahre in Deutschland zu arbeiten.

Nein, mir gefällt das auch nicht. Und es wäre ohnehin nur eine kurzfristige Lösung. Die brauchen wir allerdings auch. (Dummerweise wird's wohl bei denen bleiben.)
 
Vieleicht sollte sich der Herr mal die Frage stellen, wieso sich so wenig für unseren Beruf interessieren?
Könnte es vieleicht an den miesen Arbeitsbedingungen liegen?
Ach nee, kann ja nicht. Wenn wir das was machen würden, würde das ja Geld kosten und den Gewinn minimieren! :x
 
lasst die alle "oberen 10.000" mal in der pflege arbeiten, ich glaube dann wird sich war ändern aber solange die nur mt ihren är..... in teuren luxus privatkliniken liegen bekommen die nix mit von der realität.:schraube:
 
Vieleicht sollte sich der Herr mal die Frage stellen, wieso sich so wenig für unseren Beruf interessieren?
Könnte es vieleicht an den miesen Arbeitsbedingungen liegen?
Ach nee, kann ja nicht. Wenn wir das was machen würden, würde das ja Geld kosten und den Gewinn minimieren! :x
:knockin:oh nee,wir arbeietn gerne mal 17-19 tagen durch ohne pause,mit 2,5 personal am pflegestation und noch tägliche mobbing wenn die leiterin mit kollegin schläft",und soll noch "schwärmen "??
 
Es besteht ein Mangel an Fachkräften in unserem Bereich. Das Interesse junger leuet am Beruf ist seit Jahren rückläufig. Wir wollen möglichst alles selbst machen und auch keine grundpflegerischen Tätigkeiten an Hilfspersonal delegieren. Wir wollen keine ausländischen Fachkräfte.

Wie wollen wir denn dann das Personalproblem angehen? Jeder arbeitet 125% mit entsprechender Lohnangleichung?

Ist es net sinnvoller, die Ideen entsprechend auszubauen: grundpflegeorientierte Helferausbildung, Sprachkurse... .

Elisabeth
 
Wir wollen möglichst alles selbst machen und auch keine grundpflegerischen Tätigkeiten an Hilfspersonal delegieren.
Das sehe ich nicht so: Für mich selber kann ich sagen, dass ich kein Problem hätte, diese Tätigkeiten nach entsprechender Einweisung (worauf muss ich bei der Grundpflege achten..) zu delegieren.
Auf den Stationen sehe ich ebenfalls, dass die nicht examinierten Kräfte die Patienten waschen....wenn denn Solche überhaupt da sind.
Die **** richten in der Zeit die Infusionen und hängen die Therapien an, kümmern sich um Notfälle usw. Die Kolleg/Innen rennen sich die Hacken ab und sind für jede Hilfe dankbar.
Wir wollen keine ausländischen Fachkräfte.
Kann ich ebenfalls nicht bestätigen, sie sind doch schon da und gern gesehen...Bei diesem Punkt geht es wohl eher um die Kräfte, die der deutschen Sprache (noch) nicht mächtig sind und sich so einfach nicht optimal in das Team einfügen können.
Jeder arbeitet 125% mit entsprechender Lohnangleichung?
Also ich nicht.
Mal abgesehen davon, dass es wohl keinen vollen Lohnausgleich geben würde.
lusche
 
Es gibt doch nun wirklich genug hervorragende Vorschläge:

Pflegekräfte haben grundsätzlich Vollzeit zu arbeiten.
Arbeit bis 67 bzw bis zur Grablegung.
Erhöhung der Wochenarbeitszeit auf 45h.
Reduzierung der Fachkraftquote.
Vollautomatische Wasch-und Fütterungsautomaten.
Soziales Pflichtjahr.

Ich wüßte als Politiker gar nicht, wo ich anfangen sollte.
 
Die Berufsanerkennungen innerhalb der EU sind ja geregelt. Ich frag mich nur, was eine Ausbildung nach "deutschem Standard" bedeutet. Ich denke, daß uns viele europäische Länder in der Pflegeausbildung in nichts nachstehen. In Spanien endet das Studium in enfermería (Krankenpflege) mit einem Hochschulabschluss (und das nicht erst seit gestern).

Ich meine, daß wir in Spanien keine Ausbildung nach "deutschem Standard" brauchen, sondern Vorbereitungskurse auf eine gelungene Integration in das deutsche Berufsleben: Informationen über die deutsche Kultur (incl. Behördenwesen) und intensives berufsspezifisches Sprachtraining.

Daß Fachkräfte aus dem Ausland angeworben werden sollen, ist nun kein berufsspezifisches Vorgehen der Pflege. Das machen andere Branchen auch. Nur herrscht hier der Irrtum vor, daß dies die billigste Lösung ist (um was anderes geht es nicht). Also, diese Maßnahmen dürften nicht als Ersatz für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen gesehen werden. Tun sie anscheinend aber.

Wir wollen keine ausländischen Fachkräfte.
Menschen mit Migrationshintergrund können auch der Pflege neue Impulse geben. Außerdem haben wir auch genug Patienten mit anderem kulturellen Hintergrund...

tschö
hype
 
Mangel" das nur schön gesagt,zB in niederbayern hab "jahrenlang für 1100 !!Netto als ex Kraft,/wir alle/ gearbeitet und uhne pause unterbesezt z B 1!!! für 25 bewohner WER möchte das mitmachen??? keine mehr,und so sit richtig, alle wollen schnell reich werden auf unsere Rücken ,dann bleiben halt alleine.die zustände sind katastrofal ,meine seele ,körper waren kaputt ,33 tage war am längste mit vollzeit gearbeitet hab,aber 17 Tage i sind immer noch "normal".
 
Kann deinen Frust verstehen, musste aber den Beitrag dreimal lesen, um alles zu verstehen.

Bitte ein paar Satzzeichen, ausgeschriebene Worte und Absätze, danke.:hicks:
 
Mangel" das nur schön gesagt,zB in niederbayern hab "jahrenlang für 1100 !!Netto als ex Kraft,/wir alle/ gearbeitet und uhne pause unterbesezt z B 1!!! für 25 bewohner WER möchte das mitmachen??? keine mehr,und so sit richtig, alle wollen schnell reich werden auf unsere Rücken ,dann bleiben halt alleine.die zustände sind katastrofal ,meine seele ,körper waren kaputt ,33 tage war am längste mit vollzeit gearbeitet hab,aber 17 Tage i sind immer noch "normal".

Aber warum hast du dich denn unter Wert verkauft? Solche Dumpinglöhne und unhaltbaren Zustände sind doch nur möglich, weil sich immer wieder Kollegen finden, die das- sogar über Jahre hinweg- mitmachen.

Elisabeth
 
Aber bitte nicht Nettolöhne vergleichen, wir kennen doch die steuerlichen Rahmenbedingungen nicht. Wenn Gehälter vergleichen, dann die Bruttolöhne - so bleibt z.B. bei Steuerklasse 5 nicht viel Netto übrig.
 
Da kann ich narde nur Zustimmen.

bei Steuerklasse V 2000€ bleiben 1100€,
bei Steuerklasse I 1700€ bleiben ebenfalls 1100€

von Dumpinglöhnen würde ich da grundsätzlich nicht sprechen.
 
Wo hat es denn keinen Notstand? Auch die Krankenpflege ist betroffen und das nicht nur in Deutschland... Warum sollen die anderen Länder ihr Personal abwandern lassen, können die es nicht auch selbst brauchen? Warum gehen soviele Deutsche (Krankenschwestern/ Altenpfleger...) in die Schweiz, obwohl in Deutschland diese Berufsgruppe Mangelware ist?

Ich selbst bin nicht wegen des Lohnes gegangen..., bis dahin wusste ich nicht einmal, dass dies atraktiv wäre...

Meine Erfahrungen zeigen, dass hintern dem gesamten Unruhepotential die Ökonomie steht, es darf nichts kosten und muss doch die höchste Qualität geleistet werden... Das ist in etwas so, einen Masurati für den Preis eines Fiats zu kaufen... :gruebel:

Die Frage müsste anders heissen. Warum haben wir einen Pflegenotstand? Wir lernen Ursachenbekämpfung! Welche Ursachen sind es, dass die jungen Leute den Beruf nicht atraktiv finden? Macht es da wirklich Sinn jemanden zu rekrutieren (Ausländer), wird dieser mit den Ursachen fertig, ist diese Kraft wirklich günstiger (abgesehen davon, dass diese evtl. für weniger Lohn arbeiten würde), aber wieviel kostet die Integration? Zahlt das nicht der Bundesbürger?
 
Die Frage müsste anders heissen. Warum haben wir einen Pflegenotstand? Wir lernen Ursachenbekämpfung! Welche Ursachen sind es, dass die jungen Leute den Beruf nicht atraktiv finden? Macht es da wirklich Sinn jemanden zu rekrutieren (Ausländer), wird dieser mit den Ursachen fertig, ist diese Kraft wirklich günstiger (abgesehen davon, dass diese evtl. für weniger Lohn arbeiten würde), aber wieviel kostet die Integration? Zahlt das nicht der Bundesbürger?

Inwiefern? Auch die hier arbeitenden Ausländer zahlen bekanntlich Steuern. Innerhalb der EU herrscht Niederlassungsfreiheit. Ich darf wohnen und arbeiten, wo es mir passt.

Warum suchen denn Schweizer Personaldienstleister in deutschen Fachzeitschriften nach Personal? Macht das wirklich Sinn? Ist den Schweizern die Bürde der Integration zuzumuten? :gruebel: