Hi Stofftier86!
Ich arbeite jetzt seit 7 Monaten auf einer interdisziplinären ITS (mein Examen hab ich vor einem Jahr gemacht), und ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen! Ich denke, bis man sicher im Umgang mit allem ist, was auf einer ITS so passiert und passieren kann, muss man locker 2 Jahre dabei sein... und dann kommt noch die Fachweiterbildung!
Klar betreue ich 2 oder 3 eigene Patienten, meine offizielle Einarbeitung ist ja vorbei. Aber auch nach 7 Monaten muss (und will!!) ich jeden Tag noch die Kollegen fragen, weil ich lieber auf Nummer Sicher gehen will. (Zum Glück sind meine Kollegen jederzeit bereit, mir mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.)
Zum Nachlesen für Zuhause hab ich mir den Larsen angeschafft, den "ackere" ich themenbezogen durch. Also nicht heute dies, morgen das lesen, sondern ich suche Themen aus, die ich dann komplett bearbeite. Die Themen suche ich danach aus, wie häufig sie auf meiner Arbeit vorkommen. Ein Beispiel:
Da wir (wie warscheinlich auf jeder Intensivstation) sehr häufig mit Blutkonserven zu tun haben und ich aus meiner Ausbildung da diverse Lücken hatte (welcher Schüler darf schon Bedside Tests machen?, ich jedenfalls nicht), hab ich im Anatomiebuch das komplette Thema Blut bearbeitet, danach kam dann im Larsen das Thema "Transfusionsmedizin" dran.
Diese Art des Lernens dauert zwar seine Zeit, weil man für ein Thema schon ca. 2 Wochen braucht, aber es bringt mir mehr Sicherheit auf der Arbeit, weil ich mehr Hintergrundwissen anlege.
Trotzdem braucht man, bei aller Theorie, auch die Praxis und damit die Erfahrung, um wirklich Sicherheit zu erlangen.Ich würde niemals (!!) ohne Rücksprache mit dem Arzt ein Medikament neu ansetzen oder eine Dosierung verändern!

Wofür werden die Studierten schließlich bezahlt?
Die Dosierung von Katecholamin- (nach RR) , Insulin- (nach BZ) und / oder Antiarrhythmika- (nach HF, z.B. Isoptin) pferfusoren muss man natürlich situatuonsbedingt anpassen, aber auch dafür braucht man Erfahrung und Beobachtungsgabe, hier ist nicht viel Spielraum zum "mal ausprobieren". (Und zum Nachlesen nach den Motto "wann wieviel" gibt es da kaum was, nur die AML Bücher, die aber eher allgemeine Angaben machen!)
Lass Dir also keine grauen Haare wachsen, alles kommt mit der Zeit und mit Deinem Engagement!
Ich wünsch Dir jedenfalls weiterhin viel Erfolg in Deiner Einarbeitung!