Motivationsflaute

mattnix

Newbie
Registriert
24.02.2013
Beiträge
15
Ort
Heidelberg
Beruf
Gesundheits- und Krankenpfleger
Akt. Einsatzbereich
Neurologische Frührehabilitation B-Phase
Hallo Leute,
ich weiß nicht ob ich mit diesem Thread hier richtig bin oder nicht und meine Suche hat auch kein passendes Ergebnis gezeigt ;)

Folgendes:

Ich bin seit einem Jahr examiniert, bin auf einer tollen Station und habe wunderbare Mitarbeiter.
Allerdings sinkt meine Motivation weiter arbeiten zu gehen im Moment ins Bodenlose.
Wieso kann ich nicht 100%ig sagen, ich mache das dahingehend fest, dass alles eintönig wirkt, meine Laune durch permanentes Einspringen weiter sinkt, ich mich unterfordert fühle, ich denke dass viele Patienten auf meiner Station fehl am Platz sind (tut mir Leid dass das ein bisschen gemein klingt; ich arbeite in einer neurologischen Frührehabilitation in der Phase B (PKMS Pat.. Tracheotomien, komplett Moitoring) und im Moment haben bestehen unsere Pat. fast ausschließlich aus C-Phase Patienten (Pat. die ihre Ressourcen deutlich besser beanspruchen können und nur leichte Hilfestellun benötigen)), auch mein soziales Leben findet im Moment kaum noch statt weil unter anderem meine Dienstplangestaltung suboptimal ist (relativ kurze Episoden an Schichten mit einem Tag dazwischen frei)

Nun meine Frage an euch:
Hattet ihr auch schon Probleme mit eurer Motivation und wenn ja was hattet ihr dagegen unternommen?

Danke schonmal im Vorraus ;)
 
Arbeitegber gewechselt und mich weitergebildet. Ich brauchte oft frischen Wind, die Langeweile ist von alleine nicht weggegangen. War ich einmal in so einer unterforderten Langeweile plus Unzufriedenheit, dann kam das "leben" auch nicht wieder zurück.
 
Meine Laune ist mitunter auch nicht auf dem absoluten Höhepunkt, was AUCH tw. daran liegt, dass einzelne Patienten völlig andere "Baustellen" haben, als die eine weswegen sie bei uns aufgenommen wurden. Die in den Vordergrund rücken, weil sie dermaßen präsent sind.
Wo das eine, die professionelle Betreuung von Menschen mit massiven neurologischen Defiziten und deren Auswirkungen auf diesen einen Menschen NICHT im Vordergrund stehen, gibt es dann aber häufig anderes worum sich dann sinnvollerweise kümmern lässt.
Anleitung von Angehörigen -? Nimmt viel Zeit in Anspruch, erfordert Fachkenntnisse. Wie schaut's da aus?
Das macht auch Spaß und ist dann ein Ausgleich, wenn die direkte Arbeit am Kranken weniger aufwändig ist.
Es gibt einzelne arbeiten, da denk ich mir auch - eine angelernte Hilfskraft tät es auch. Nutzt aber nix, wenn es so jemanden nicht gibt; bzw. so jemand nicht dann da ist, wenn ich es gerne hätte.

Wo siehst denn noch mehr Möglichkeiten, die Kranken zu aktivieren, zu fördern?
Das andere, das ständige einspringen, dazu wurde schon in zig Threads soviel gesagt, warum schaffst es nicht, Dich zu distanzieren - ?
Ist das bei euch Dauerzustand ? Tolles Team gut und schön, mangelnde Freizeit, völlige Selbstaufgabe - das kann es ja nicht sein, oder?

Die andere Überlegung, am Rande - wenn ihr so gut besetzt seid, dass Dir ständig langweilig ist, Du Dich unterfordert fühlst - warum überdenkt ihr dann, vorübergehend, nicht Eure Besetzung und baut Überstunden ab? Eure Patienten liegen ja länger, einfach mal so, halbe Station austauschen - iss ja nicht. Das lässt doch eine gewisse Planung zu.
Oder bist Du der einzigste dem es so geht, alle anderen sind ausgelastet?

Ist die Dienstplaneinteilung auch bei den anderen so, lässt sich darüber gar nicht reden?
Ständig kurze Blöcke + 1 Tag frei sind doof, jau. Kenn ich nicht. Wird bei uns so nicht geplant. Warum ist das bei Dir so?
Nach 1 Jahr dort, auf dieser Station hast einen gewissen Ein- und Überblick, bist komplett eingearbeitet und kannst Deinen Unmut doch sicherlich sachlich vorbringen. An der Belegung kannst nix ändern, aber an den anderen Ärgernissen.
 
Bei der Arbeit am Bett- wie viel kannst du von dir selber einbringen? Oder ist das sehr stark standardisiert? Wie viel Einfluss hast du überhaupt auf das Geschehen auf der Arbeit?

Warum ist es dir so wichtig, dass der Pat. möglichst stark pflegeabhängig ist?

Elisabeth
 
Wenn die Einschätzung von mattnix - Zuordnung Phase C - zutrifft, stellt sich die Frage, wie der höhere Betrag für Behandlung FREA Phase B mit der KK abgerechnet wird. Dafür gibt es ja definierte Kriterien. Treffen sie nicht zu, sollte der Erkrankte auch dort behandelt werden, wo Phase C angeboten wird.
Oder?
Wer von uns in die FREA Phase B verlegt wird, ist nicht jemand der nur gering eingeschränkt ist, da muss deutlichst mehr nötig sein.
Ist die FREA angedacht, wird der FREA-Barthel erstellt. Der muss ausreichend Minuspunkte bringen, sonst wird nicht dorthin verlegt.
Arbeite ich in einer solchen FREA erwarte ich schon auch das "größere Gesamtpaket".
Darauf ist die Station personell auch ausgerichtet.

Aber wie geschrieben, entscheidet nicht die Pflege vor Ort über die Belegung der Station.
 
Bringen die Kenntnisse über die Abrechnungsmodalitäten mehr Motivation für den TE?

Was unterscheidet die Arbeit mit schwerstkranken von der mit Kranken? Was fehlt dem TE zum Glück? Warum wird die Arbeit nicht als erfüllend angesehen?

Elisabeth
 
Mache doch ein "Projekt" daraus, um Dich selbst zu motivieren.
Du hast die Zeit und Mittel für B-Phase-Patienten.
Also kannst Du für C-Phase-Patienten mehr bewirken als das "Schema" vorsieht.

Die Dienstplangestaltung kannst und darfst Du nur mit Deiner SL klären.