News Mögliche Zusatzbeiträge bei Krankenkassen

Pfalzadler

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Die erste große Krankenkasse wird vermutlich einen Zusatzbeitrag von ihren Mitgliedern verlangen. Bei einer Krisensitzung des Ersatzkassenverbandes (vdek) wurde offensichtlich, dass die Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK) wohl nicht ohne zusätzliche Geldmittel auskommen wird.
Allerdings macht der vdek auch publik, dass seine Mitglieder in ihrer Gesamtheit einen Überschuss von 20 Millionen Euro erwirtschaftet haben. Das gilt für den Zeitraum Juli bis September 2009. Obwohl ein solches Ergebnis eigentlich positiv anmutet, so differieren die Ergebnisse der einzelnen Krankenkassen doch sehr. Die Deutsche Presse-Agentur veröffentlicht die Zahlen des dritten Quartals 2009. Danach schloss die DAK im angegebenen Zeitraum mit einem Minus von 77 Millionen Euro ab. Anders die Barmer Ersatzkasse und die KKH Allianz: Diese gesetzlichen Krankenkassen können ein Plus von 17,5 beziehungsweise 11 Millionen Euro vorweisen. Doch der vdek moniert, dass all diese finanziellen Ergebnisse [...]
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[Quelle: http://www.1a-krankenversicherung.org]
 
Mich würde wirklich sehr interessieren, was von diesen Zahlen letztendlich der Realität entspricht...Wie lässt sich für den Laien differenzieren, inwiefern eine Beitragserhöhung aufgrund von Defiziten in der Kasse erfolgt, oder ob dies eine direkte Folge der Profitgier bei bereits gefüllten Kassen ist?
 
Mich würde wirklich sehr interessieren, was von diesen Zahlen letztendlich der Realität entspricht...Wie lässt sich für den Laien differenzieren, inwiefern eine Beitragserhöhung aufgrund von Defiziten in der Kasse erfolgt, oder ob dies eine direkte Folge der Profitgier bei bereits gefüllten Kassen ist?

Hallo,

gesetzliche Krankenkassen sind öffentliche Gesellschaften des Gemeinwohls, deren Zielstellung grundsätzlich "keine Profitgier" ist, da alle Versicherungsbeiträge zweckgebunden für die Versicherten verwendet werden müssen. Krankenkassen dürfen daher grundsätzlich keine Gewinne erzielen!

Die jetzt angekündigten Defizite der Kassen sind daher eher als eine Folge "schwachsinniger Politik" zu verstehen. Wo früher Krankenkassen in Selbstverwaltung ihren Beitragssatz festlegen durften, war man in der Politik wohl der Meinung, die Gesundheitsministerin kann so etwas besser mit einem einheitlichen Beitragssatz zum 01.01.2009 .
Dieser Satz hätte normalerweise auch gereicht, wenn es nicht 2 wesentliche Faktoren gegeben hätte:

a) Finanz- und Wirtschaftskrise - Folgewirkung: Kurzarbeit, mehr Arbeitslose, dadurch weniger Beitragseingang bei Krankenkassen

b) Senkung der Krankenkassenbeiträge zum 01.07.2009 als Fördermaßnahme für die Wirtschaft

Durch Punkt b war es also ein geplanter politischer Wille, daß Krankenkassen ins Defizit laufen! Das traurige daran ist nur, die Zeche zahlen mal wieder die Arbeitnehmer, die jetzt mit Zusatzbeiträgen dieses Loch stopfen müssen. Da die Arbeitgeber nicht an diesen Zusatzbeiträgen beteiligt sind, konnten sie sich die Ersparnis ab dem 01.07.09 als Gewinn einstreichen!

Gruß

medsonet.1
 
Und auch dieses Mal Herzlichen Dank, medsonet. 1.
 
Und nun ist es auch schon passiert. Vergangenen Monat rückten die Kassen mit der Sprache raus und die DAK-Mitglieder haben als erste die Sicherheit, dass sie bald 8 Euro zahlen müssen. Zugleich hagelte es für die Kassen reichlich Kritik aus den Reihen der Politiker: "Zu spät angekündigt ... keine Notwendigkeit vorhanden ... ein Fall für das Kartellamt etc." Merkwürdig nur, dass die vorige Regierung persönlich die Option der Zusatzbeiträge sowie den unetrfinanzierten Gesundheitsfonds eingeführt hat. Trauen die Politiker ihren eigenen Handlungen nicht mehr? ein schlechtes Vorbild für ihre Wähler ...