Was sagt denn eure ärztliche Leitung zu dem Gedanken, auch mit MFAs in der direkten Patient*innen-Versorung zu entlasten?
Bis vor einem Jahr hatten wir insgesamt drei MFAs in der direkten Patientenversorgung, die durften auch alleine !!! Nachtdienst machen. Nein stimmt nicht, sie durften nicht, aber es wurde geduldet.
Durch Schwangerschaft sind nun zwei ausgeschieden, aber bislang nicht ersetzt worden- weder durch MFA aus in meinem Eingangspost angeführten Gründen- aber auch nicht durch GuKs, da es keine Bewerber gibt.
Auf der einen Seite sollen die deutschen Notaufnahmen mit Fachpflegepersonal aufgesättigt werden, und dann werden MFAs auf unbesetzte Stellen eingestellt.
Und genau das will unsere PDL eben nicht mehr. Auch aus og und auch aus juristischen Gründen.
Problem ist eben nur, dass wir kein Fachpersonal finden.
Und unsere Arbeitsbedingungen mittlerweile so armselig sind, dass man damit auch keinen Blumentopf gewinnen wird.
Unsere Anmeldung ist nur bis 16:30 besetzt, danach ist es unsere Aufgabe, diese mitzuverdienen. Da wir aber eh nur zu zweit im Dienst sind, ist es meist ein Spießrutenlaufen zwischen Patientenversorgung (das Wort adäquat geht mir in diesem Zusammenhang nicht mehr über die Lippen) und Anmeldung, bzw Telefon.
Meine Forderung ist jetzt, diese Anmeldung werktags wenigstens bis 20:00 zu besetzen und auch am WE zwischen 10 und 18:00.... mit MFAs. Aber allein das ist schon ein Gewaltakt. Aussicht auf Erfolg??? Ungewiss.
Entweder überlebst du deine Führungsetage und es wird besser werden - oder sie verlieren dich mit deinem Engagement vielleicht doch noch an die Mitbewerber am Arbeitsmark
Weisst du, ich bin mittlerweile an dem Punkt, wo ich mir denke, es
muss sich was ändern, es
kann so nicht bleiben!!!
Und das ist mir eine tiefe innere Überzeugung, die mir jeden Tag die Energie gibt, weiterzumachen.
Mir ist aber auch klar, dass diese Überzeugung ein sehr zerbrechliches Gefühl ist, und wenn sich diese Überzeugung nicht bestätigt, werde ich gehen... weil ich diese Leere und Desillusion nicht aushalten kann und auch nicht will.
"Mein" Haus ist ein kleines -fast schon heimeliges KH mit unter 200Betten, wir haben eine moderne, sehr gut ausgestattete und neu renovierte Ambulanz. Wir haben einen ärztlichen Leiter, der unsere Probleme sieht und hinter uns steht.
Ich sehe in dieser Abteilung noch einiges an Potenzial...und ich weigere mich, diesen jetzigen Zustand als gegeben hinzunehmen.
Ud ich hab verdammt nochmal Bock auf diesen Job und auch auf die Möglichkeiten, die mir meine Position jetzt ermöglicht.
Und deswegen brauche ich Erfahrungen, wie es woanders funktioniert und welche Argumente / Druckmittel etc man hat, Prozesse in Gang zu bringen und alte Krusten aufzubrechen.
Ich behaupte ganz frech, dass eine MFA in einer Chirurgischen Praxis genauso gut Wundverbände und auch einen Arm gipsen kann wie eine Guk in der Notaufnahme. Es ist alles eine Sache der Übung.
Das stimmt. Das ist ja alles auch kein Hexenwerk.