Hallo zusammen!
Die Optik ist ganz ansprechend, die Bedienung etwas gewöhnungsbedürftig (bin halt ein Gewohnheitstier).
Hut ab, die Migration hat ja gut geklappt! (dickes Lob)
(
Verbraucherhinweis: Der nachfolgende Text kann Spuren von Ironie enthalten!)
Ich dis-like diese liker-itis!
Mir gefällt dieser Trend zur "Digitalisierung" der Meinungsäußerung nicht, d. h. die Reduktion auf "gefällt"/"gefällt nicht". Die (negative) Steigerung ist dann die Reduktion auf nur noch die eine "gefällt-mir"-Möglichkeit.
Ein Beispiel, wie sich so eine Reduktion der Rückmeldung auf die Kommunikation auswirkt, wäre, wenn der Gesprächspartner nur mit "ja" oder "nein" antwortet, oder, verschärft, nur noch "ja" sagt oder schweigt.
Durch diese vorgegebene Auswahl, wird für "negative" Bewertungen eine höhere Hürde errichtet, wie für "positive", d. h. es muß erst ein Posting erstellt werden.
Das kommt fast an manche Formulierungen in Fragebögen heran: "Bitte kreuzen Sie an: "ja"'/"nein", wenn "nein", begründen Sie bitte...". Auf dem Fragebogen wird dann noch eine eher größere Zahl an Leerzeilen angeboten.
Der eher unentschlossene, wird da tendentiell häufiger "ja" ankreuzen und sich Arbeit und Denkaufwand (in Bezug auf die Formulierung einer Antwort) ersparen.
Ein Beispiel dazu waren unsere SchülerInnen-Beurteilungsbögen mit der Formulierung: "Würden sie die Schülerin/den Schüler nach Abschluß der Ausbildung auf Ihrer Station übernehmen? Wenn nein, bitte begründen". Das hat dazu geführt, daß nur wenige Stationen sich die Mühe gemacht haben und eine ehrliche Aussage abgaben.
Auch wird dadurch die Qualität der Rückmeldung deutlich reduziert. So bleibt völlig Unklar, was zu der Entscheidung geführt hat:
• die plötzlich auftretende, witzige Pointe
• der Schreibstil
• die verwendeten Smilies
• die Sachaussage...
Schnell ist auch mal, aus einer momentanen Laune heraus, "gefällt mir" angeklickt.
Bei der Erstellung eines Textbeitrags wird doch vorher die eine oder andere zusätzliche Synapse aktiviert, was sich dann hoffentlich auch in einer etwas fundierteren Rückmeldung niederschlägt. Dadurch können auch bei der VerfasserIn des Ausgangspostings neue Aspekte ins Blickfeld rücken, die bei einer bloß bestätigenden Rückmeldung zu der Aussage vielleicht unbeachtet blieben.
Die Diskussion lebt vom Austausch der Meinungen, nicht vom "ja-sagen"!
Schönen Gruß, Gego.