KMT

supetrosu

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12.02.2007
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234
Ort
Basel
Beruf
Pflegefachfrau
Akt. Einsatzbereich
Isolierstation
mich würde interessieren, ob von euch jemand auf einer KMT Station arbeitet.
Immer wieder tauchen unter meinen Kollegen Fragen auf, wie machen es die anderen Zentren? Wir erfahren leider sehr wenig darüber. Es ist manchmal etwas frustrierend. Ich selber habe den Vergleich von 2 Zentren.Wobei ich nicht weiß, was sich im anderen in den letzten Jahren verändert hat. Das geht ja in diesem Bereich sehr schnell.

Gruß supetrosu
 
Hallo supetrosu,

warum plazierst du nicht einfach deine Fragen in diesem Forum?

Ich bin sicher, da sich dann auch der ein oder andere aus dem Fachbereich zu dem Problem äussert und seine Erfahrungen schildert!

KMT ist sicher ein interessanter Bereich, allerdings auch ein Spezialbereich, in dem nicht so viele tätig sind, also gilt dieser Aufruf durchaus auch den "nur" mitlesenden dort Tätigen!!
 
Hallo allerseits,

werde ich machen. Im nächsten Dienst versuche ich zusammen mit meinen Kollegen ein paar der wichtigsten Fragen zusammen zu stellen. Wollte nur mal wissen, ob überhaupt Interesse besteht oder/und jemand in diesem Bereich arbeitet.


Gruß supetrosu
 
Hallo,

arbeite in der Würzburger Uniklinik -> Erwachsenen-SZT/ -KMT (allogen)!

Frag einfach mal! :-)

Gruß,

T-Vogue:knabber:
 
hey, sind ja doch einige. :-))

freut mich. gehe heute mittag zum dienst. da werde ich mal ein paar fragen sammeln und dann berichten. freu mich schon.

gruß supetrsu
 
Habe heute auf einer KMT angefangen. Kann wahrscheinlich nicht wirklich hilfreich sein :weissnix:

Müde Grüße,
Nutella
 
hallo alle zusammen,

ich bin zwar hunde müde, versuch es aber trotzdem mal.
ein paar fragen hab ich schon zusammen. werden sicher noch mehr.

wie wird bei euch konditioniert. myeloaplativ oder diese ganzen diversen unterformen bzw. studien?
ich rede in erster linie von relativ jungen patienten. also nicht von den sogenannten minitransplantationen.

wie wird bei euch gvhd behandelt.

haben alle eure patienten einen hickman oder zvk oder was....und wie werden diese zugänge verbunden, versorgt.

was transplantiert ihr? bzw. was für erkrankungen werden hauptsächlich bei euch transplantiert.

so, das wars erstmal. waren sicher noch mehr fragen. die sind aber im laufe des spätdienstes verloren gegangen.

gruß supetrosu:schlafen:
 
Hallo,

also bei uns in der Uni Würzburg gibts ne ganz normale HD-Chemo, ab und an mal mit Bestrahlung.

Leukos werden komplett auf null gebracht.

GvHD: der Haut wird mit PUVA (Licht-Therapie) und Cortison i.v. behandelt. Sowie pflegerisch mit Bednesol-Salbe die betroffenen Hautpartien eingecremt.
des Darmes mit Cortison i.v., Imodium Kapseln, bei seltenen Fällen gibt es Cortison-Einläufe (tolerieren die Patienten meistens nicht!)
der Leber mit Cortison i.v., Absetzen von "unrelevanten" Medis die über die Leber verstoffwechselt werden und Prociclide-Kps. bzw. Prociclide i.v. (Italienisches Medikament, wobei die Wirkung zweifelhaft ist)

Am Anfang hatten wir viele Patienten mit Hickman-Kathetern (sind geil zum Blutabnehmen!), die allerdings mittlerweile vom ZVK abgelöst wurden, da unsere Chirurgen die Hickman-Katheter einfach nicht richtig legen können (teils massive Einblutung post-op oder Infektionen), ab und zu mal haben wir Sheldon-Patienten. VW: bei Hickman mit Octenisept. Schlitzkompressen, dann wird eine Schlaufe des hickmans auf die Kompressen gelegt und mit Fixomull verklebt. Anschließend wird mit braunem Pflaster ein Zügel um den Hickman gelegt und so fixiert. Bei längerer Liegedauer wird der Hickman mit Tegaderm-Pflaster (durchsichtig) abgeklebt, wobei wieder eine Schlaufe drunter gelgt wird und ebenfalls anschließend mit braunem Pflaster fixiert (Schlaufe deswegen, damit der Katheter richtig fixiert ist. Haben schon manche Patienten geschafft, ihn versehentlich zu ziehen!)! ZVK-VW sehe ich als bekannt vorraus.

Bei den Erkrankungen ist alles dabei: OMF (Osteomyelofibrose), alle Arten der Leukämie, MM/ Plasmozytom (das ist die Spezialisierung unseres CA), Lymphome, bis jetzt noch keine soliden Tumore.

Und: wir sind das Zentrum in Deutschland, welches sämtliche Hochrisiko-Patienten transplantiert, die weltweit abgelehnt werden!!!

Gruß,

T-Vogue
 
hallo t-voge,

dank dir erstmal für die ersten infos.

heute gab es leider keine neuen fragen, war ein horror dienst. keine zeit für sowas. aber morgen ist auch noch ein tag. mit, vielleicht, mehr zeit.

unsere patienten gehen auch alle mit ihren leukos auf null. ist aber trotzdem nicht, oder nur selten myeloaplativ. was für chemos gebt ihr? oder wie eine konditionierung aus?

wie hoch dosiert ihr cortison bei gvhd?
wenn das nicht hilft, was gebt ihr dann?

ja, die lieben chirurgen. haben so ihre probleme mit den hickmännern. bei uns auch. deshalb in erster linie zvk auch bei uns.-:))

das mit den hochrisiko patienten sagt man bei uns auch. und in meinem ersten zentrum hieß es das auch. und wenn man sich anschaut, was alles transplantiert wird.......

jetzt noch eine kleine persönliche neugierige frage, wie kommt ihr denn mit dem schwaben als chef aus??
musst aber nicht drauf antworten-:))

erstmal genug für den moment

grüßle supetrosu
 
Hallo,

also ich arbeite auch auf einer KMT, allerdings bisher transplantieren wir nur allogen/verwandt.

zu deinen oben genannten Fragen, kann ich auch keine anderen Antworten geben als mein Vorgänger.

aber es gibt doch sicher noch mehr Fragen,oder???


Gruss
nightnurseBritta
 
eine gute anlaufstelle für fragen bezüglich pflege bei kmt ist die arbeitsgemeinschaft kmt/szt der pflegenden.
KMT / SZT AG

grüßle Johana
 
Hallo alle zusammen,

erstmal sorry, das ich zuerst eine Frage in den Raum werfe und mich dann so gar nicht mehr melde. War für zwei Wochen auf meiner Insel um mich zu regenerieren und dann hat es mich fürchtbar erwischt auf der Heimreise. Bin mit dem Motorrad in einen grausligen Regenguß gekommen und lag danach mit Fieber darnieder. Hab mal wieder festgestellt, ich wäre eine furchtbare Patientin und bewundere unsere Patienten einmal mehr umso mehr.:-))

Ja, gibt es noch andere Fragen. Sicherlich noch viele. Z.B. wie ist eure Schleuse. Oder besser wie geschlossen/offen transplantiert ihr?
Wie gut fühlt ihr euch aufgeklärt über das was ihr da tut? Sprich Weiterbildung über laufende Therapien etc...
Ja, und dann nochmals die Frage nach myeloablativ oder Studie? Bei uns wird nur noch selten myeloablativ transplantiert. Alles läuft über Studien. Sprich, die Patienten bekommen nicht wie Früher die volle Dosis Chemo und keine Bestrahlung. (nicht gemeint die Minitransplantation).
Wir haben oft das Gefühl, das es zwar schonender für die Patienten ist, aber dafür mehr Rezidive und GvHd auftreten. Wie sind da eure Erfahrungen. Wie ist euer Stellenschlüssel?
Wie hochdosiert gebt ihr Cortison bei GvHd?
Was ist, wenn es nicht greift? Werden andere Medikamente gegeben?
Ich weiß, hab ich schon gefragt. Treibt uns aber um.

Unser Problem ist, das wir zwar ein super Team sind. Zusammen mit den Stationsärzten. Aber wir sehr wenig erfahren, was wie und warum gemacht wird. Das macht viele hilflos und wütend. Denn wir stehen 24. Stunden beim Patienten und müssen Fragen beantworten. Ist ja meist so das die Fragen an uns gerichtet werden und nicht an die Oberärzte. Natürlich können wir weiter verweisen. Aber für mich ist es wichtig zu wissen was ich mache. Damit ich es auch vertreten kann vor mir selber.
Ich will nicht sagen früher war alles besser. Denn sonst hätte ich die alte KMT nicht verlassen. Aber ich fühlte mich aufgeklärter, informierter. Und so geht es vielen von meinen Kollegen. Vor allem denen, die schon lange dabei sind. Und die sogenannten alten Zeiten noch kennen.:-))
Deshalb mene Fragen auch darüber, wie aufgeklärt ihr euch fühlt über das was ihr macht. Und dann natürlich die Neugierde, wie machen es die anderen. Ich denke, viele Dinge werden ähnlich sein. Aber eben auch manches anderst.

Gruß

supetrosu
 
Hallo alle zusammen,

erstmal sorry, das ich zuerst eine Frage in den Raum werfe und mich dann so gar nicht mehr melde. War für zwei Wochen auf meiner Insel um mich zu regenerieren und dann hat es mich fürchtbar erwischt auf der Heimreise. Bin mit dem Motorrad in einen grausligen Regenguß gekommen und lag danach mit Fieber darnieder. Hab mal wieder festgestellt, ich wäre eine furchtbare Patientin und bewundere unsere Patienten einmal mehr umso mehr.:-))

<<Ich hoffe es geht Dir wieder absolut gut und Du hast Dich komplett
kuriert!!

Ja, gibt es noch andere Fragen. Sicherlich noch viele. Z.B. wie ist eure Schleuse. Oder besser wie geschlossen/offen transplantiert ihr?

<<Grundsätzlich ist denke ich zu unterscheiden nach autolog und allogen
Transplantierten.Festgelegte Regeln für die baulichen Gegebenheiten
einer Transplantstation gibt es nicht.
Es gibt Einrichtungen welche mit Schleusen vor der Station arbeiten,
andere haben vor jedem Zimmer Schleusen.
Einige Zentren tansplantieren in Doppelzimmern, die meisten haben
allerdings Einzelzimmer. (für allogen transplantiere Patienten)
Ich denke fast alle Zentren haben Filtrierung der Luft mit HEPA-Filtern.

Wie gut fühlt ihr euch aufgeklärt über das was ihr da tut? Sprich Weiterbildung über laufende Therapien etc...

<<Im Zuge der Sparmaßnahmen in den meisten Kliniken liegt die
Weiterbildung meist in den Händen der Stationsleitungen/Klinik-
pflegedienstleitung.
Es gibt einzelne Häuser mit einer sehr gut funktionierenden
Weiterbildung. Die ist dann dem Engagement und Durchsetzungs-
vermögen der Leitungen zu verdanken.

Ja, und dann nochmals die Frage nach myeloablativ oder Studie? Bei uns wird nur noch selten myeloablativ transplantiert. Alles läuft über Studien. Sprich, die Patienten bekommen nicht wie Früher die volle Dosis Chemo und keine Bestrahlung. (nicht gemeint die Minitransplantation).
Wir haben oft das Gefühl, das es zwar schonender für die Patienten ist, aber dafür mehr Rezidive und GvHd auftreten. Wie sind da eure Erfahrungen.

<<Für Studien gibt es oft Zuschüsse, Medikamente werden bezahlt. Das
erklärt wohl die steigende Anzahl an Studienpatienten.
Nur wer Forschungsergebnisse bringt hat ein gewisses Ansehen in
der Fachwelt und auf lange Sicht gute Chancen auf Drittmittelgelder.
Sicher keine gute Erklärung für das Pflegepersonal, dass oft wenig
oder keine Informationen zu den Studienabläufen erhält.
Das sich daraus Unsicherheit und weniger medizin-fachliche Pflege
ergibt, erschließt sich den zuständigen OA und CA nicht wirklich.
(Das ist meine persönliche Erfahrung und sicher nicht repräsentativ.)
Eine geringere Dosis an Zytostatika kann durchaus eine erhöhte
Gefahr der GvHD bedeuten. Allerdings dienen solche Studien ja der
Erfassung und Belegbarkeit entsprechender Ergebnisse und Thesen.


Wie ist euer Stellenschlüssel?

<<Eine heikle Frage :wink1:.
Nach meinen Informationen sinkt der Stellenschlüssel auf KMT- Einheiten
in den letzten Jahren.
Auch hier gibt es Unterschiede bei allogen und autolog Transplantierten.
Solche Aussagen sind recht schwierig, da sie Betriebsinternas betreffen.

Wie hochdosiert gebt ihr Cortison bei GvHd?

<<Abhängig von Grad der GvHD, betroffenen Organen, AZ des Patienten.
Startdosen von 250mg iv. auf 2 Gaben verteilt sind durchaus üblich.
Initialdosis bis 10mg pro KG/Körpergewicht, danach 2-4mg pro KG/Kör-
pergewicht werden empfohlen.
Initialdosis wird bis zum ansprechen der Symptome beibehalten und dann
je nach Zentrum reduziert.

Was ist, wenn es nicht greift? Werden andere Medikamente gegeben?
Ich weiß, hab ich schon gefragt. Treibt uns aber um.

<<Ciclosporin A, CellCept, Thalidomid und PUVA- Bestrahlung der Haut sind
mögliche Allternativen der Behandlung. Auch eine Kombination der
Medikamente wird oft gemacht.
Dabei spielen Leber- und Nierenwerte, aber auch AZ und mögliche
Infekte eine Rolle. (z.b. CMV)
Soweit mir bekannt gibt es da Ansätze in der Antikörpertherapie. Ich
müßte das allerdings nochmals genau erfragen. (besonders ATG-Gaben in
der Konditionierungsphase vor Transplant.)

Absolut notwendig sind sowohl in der akuten als auch chronischen Phase
der GvHD antimykotische und antibakterielle Therapien als Begleitmaß-
nahme, sowie die Überwachung der CMV-Werte.
die Prophylaxe der PcP gehört ebenfalls dazu.
Natürlich können wir hier keine Arzt ersetzen. Allerdings halte ich es
für sehr wichtig, dass das Pflegeteam über diese Fachinformationen
verfügt.
Den ein Fehlen dieser supportiven Therapie kann die Mortalitätsrate
massiv erhöhen. Patienten mit GvHD versterben meist nicht an der GvHD
selbst, sondern an den daraus folgenden Infekten.

Unser Problem ist, das wir zwar ein super Team sind. Zusammen mit den Stationsärzten. Aber wir sehr wenig erfahren, was wie und warum gemacht wird. Das macht viele hilflos und wütend. Denn wir stehen 24. Stunden beim Patienten und müssen Fragen beantworten. Ist ja meist so das die Fragen an uns gerichtet werden und nicht an die Oberärzte. Natürlich können wir weiter verweisen. Aber für mich ist es wichtig zu wissen was ich mache. Damit ich es auch vertreten kann vor mir selber.
Ich will nicht sagen früher war alles besser. Denn sonst hätte ich die alte KMT nicht verlassen. Aber ich fühlte mich aufgeklärter, informierter. Und so geht es vielen von meinen Kollegen. Vor allem denen, die schon lange dabei sind. Und die sogenannten alten Zeiten noch kennen.:-))

<< Diese Ohnmacht und Unsicherheit kann ich gut verstehen. Es hilft da
wohl nur ein klärendes Gespräch mit dem OA und wenn das nichts
nützt eben die nächst höhere Ebene.
Mir ist bewußt, dass sowas ein langfristiges Unternehmen ist.

Deshalb mene Fragen auch darüber, wie aufgeklärt ihr euch fühlt über das was ihr macht. Und dann natürlich die Neugierde, wie machen es die anderen. Ich denke, viele Dinge werden ähnlich sein. Aber eben auch manches anderst.

Gruß

supetrosu

<< Vielleicht hilft dir das schon etwas weiter. wenn nicht, einfach fragen.
Es gibt einige gute Bücher zu dem Thema. Diese sind vor allem
für Ärzte geschrieben, aber grundlegendes erfährt man dennoch.
(aus dem UNI-MED Verlag, ISBN 3-89599-792-7, 3- 89599-407-3,
3-89599-689-0)

grüßle Johana
 
Hallo Johanna,

dank dir erstmal für die ausführliche Antwort. Inzwischen bin ich auch wieder einigermaßen gesund.

Sorry, hab beim Ausschließen der Minitranspalantationen vergessen, auch die Autolgen mit ein zu beziehen. Und die Frage nach der Schleuse war eher Neugierde. Würde mich halt interessieren, wer alles geschlossen oder wie offen transplantiert und warum.

Ja, auch bei uns gibt es leider fast nur noch Stationsinterne Weiterbildungen. Und/aber wir sind eine kombinierte Station mit KMT und IMC. Die Weiterbildungen betreffen in erster Linie nur die IMC Themen. Die KMT ist da etwas außen vor. Leider. Und Themen, die ich vielleicht anbieten würde als Weiterbildungsthema werden zum großen Teil von unserer Oberärztin abgelehnt. Von daher kaum möglich.

Es ist sowieso so, das viele Dinge, die Standart oder Wahrheit waren in meiner ersten KMT hier keine gültigkeit haben oder sogar als unwahr hingestellt werden. Das nimmt schon ein wenig die Motivation.

Ich persönlich finde Studien auch wichtig. Das ist nicht mein Problem. Nur wenn man merkt, das diese Studien eher kontraproduktiv sind und zu vermehrten Problemen bei den Patienten führen bis hin zum Tode, muss ich mich doch fragen, ob Geld alles ist. Und ob man bei der Auswahl der Patienten nicht etwas zurückhaltender sein sollte.

Und ich denke, unseren Oberen ist es ziemlich egal ob wir unter Unsicherheiten leiden oder nicht. Wir sollen Anordnungen ausführen und damit basta.

Wußte ich nicht, das Stellenschlüssel unter Betriebsinterna sind. Wäre trotzdem interessant:-))

Ciclosporin A und Cell Cept sind ja Standart Medikamente die sowieso gegeben werden ab Tag -1. Je nach Art der Studie:-) beides oder nur eines. PUVA ist glaub ein Fremdwort hier, kenn ich aber von früher.
CMV wird prophylaktisch 2 mal die Woche kontrolliert. Hab noch die Zeiten im Kopf, wo dies nicht so genau bestimmt werden konnte, mit verherenden Folgen.

Stimmt, Patienten sterben nicht nur an einer GvHd sondern auch an einem Infekt resultierend aus der Therapie der GvHd. Wobei bei uns im Moment die GvHd das größere Problem ist. Wie schon gesagt.

Gespräche mit den Oberärzten bzw. Chef sind schon gelaufen. Aber, wie schon gesagt, gibt es kaum Interesse daran von ihrer Seite unser Unwissen zu beseitigen. Warum auch, solange wir auch so funktionieren.

Ich denke, ich werde meine Schlüsse aus diesem Desinteresse ziehen müssen. Wie so viele von meinen Kollegen vor mir. Sie haben es einfach nicht mehr ausgehalten und sind gegangen. Also werde auch ich mir nach einer Alternative umsehen müssen. Ich finde es schade. Denn das Gebiet der KMT hat mich schon immer fasziniert und begeistert.Ich bin eine spätberufene Krankenschwester. Gleich in der KMT gelandet und fasziniert und begeistert von diesen Möglichkeiten. Und es gab eine Zeit, da stand ich voll dahinter. Und konnte es auch vor Patienten vertreten. Diese Zeiten sind vorbei so wie es aussieht. Und es geht nicht nur mir so. Viele der Alten sind frustriert. Aber nicht alle haben die Unabhängigkeit sich einfach zu verabschieden. Schade eigentlich. Denn wie schon gesagt, es ist ein super Team. Sie könnten, wenn sie dürften vieles mehr bewegen. Darum hatte ich auch diese Fragen in den Raum geworfen. Wir wollten einfach wissen, ist das jetzt der Lauf der Zeit. Und überall so, oder haben wir einfach nur Pech mit unseren Oberen?

Trotzdem vielen Dank für euer Ohr

Gruß supetrosu
 
Hallo Supertrosu,

wir transplantieren nur autologe Stammzellen.
Unsere Patienten liegen in einer eigenen Einheit, mit Überdruck Raumlufttechnischer Anlage und Schleuse.
Mit dem GvHD haben wir somit keine Probleme.

Schönes Wochenende
Narde
 
Hallo narde,

es ist schon interessant, wie unterschiedlich selbst autologe Transplantationen durchgeführt werden. Bei uns werden die autologen auf der IMC in Doppelzimmern transplantiert. Ich habe von Zentren gehört, die sogar ambulant autolg transplantieren. Und habe von anderen gehört, die es so wie ihr machen. Hängt wohl von dem Chef und seiner jeweiligen Überzeugung ab. Ist aber schade eigentlich, das es da keine bundesweite Einheit gibt. Und das man dann eine Fachweiterbildung nur für Hämatologie/KMT auf die Beine bringen könnte. (ein alter Traum von mir.)
Übrigens ist eine Kollegin von mir, die inzwischen auch das Weite gesucht hat, überzeugt, das es auch bei autologen Transplantationen eine Art GvHd geben kann. Auch ich habe sowas schon erlebt. Es scheint sogar in der Fachliteratur erwähnt zu sein. Ist aber nicht allgemein anerkannt. Zumindest nicht bei uns. Genauso, wie es GvHd bei synergenen Transplantationen vorkommen können. Auch wenn es unmöglich erscheint. Und vielleicht nicht ganz so heftig auftritt wie bei Fremd oder Familie.

Gruß supetrosu
 
Hallo Supertrosu,

da bei uns die Patienten vor der Transplantation in der Regel eine Hochdosischemo bekommen, macht die Isolation, die sie übrigens für Spaziergänge verlassen dürfen, schon Sinn.
Wir haben übrigens auch eine 2 Bett-Isobox.

Schönes Wochenende
Narde
 
Hallo narde,

meine Antwort sollte kein Angriff sein oder etwas lächerlich machen. Sorry wenn das so rüberkam. Ich habe nur die unterschiedlichen Verfahrensweisen bemerkt/angemerkt. Das war von mir nicht als Wertung gemeint. Wie und warum auch.
Auch unsere Ptienten bekommen vor der autologen Transplantation Hochdosis. Ich denke, es wird ein allgemeines Schema sein nachdem man bei Autologen verfährt. Nur ist unser Chef eben der Meinung, Isolation braucht es nicht. Ob das richtig ist, weiß ich nicht. Nur besonders gefährdete Patienten kommen in dei Schleuse. Meist Amyloidose Patienten die besonderst überwacht werden müssen.
Alles was ich hier schreibe hat nichts mit Kritik oder Besserwissen oder so zu tun. Ist wirklich nur wissen wollen und interessant finden.

Gruß supetrosu