Halsschmerzen

Hypertone_Krise

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Hallo Ihr alle- ich bin derzeit kreuzunglücklich, weil ich meine Halschmerzen nicht loswerde. Habe in den letzten 6 Wochen 2 verschiedene Antibiotika verschrieben bekommen und auch brav eingenommen. Der Effekt- wenn er überhaupt damit im Zusammenhang stand,war immer nur kurzfristig. Jetzt war ich sogar beim HNO_Arzt, der mir ein 3. Antibiotikum verschreiben wollte. Rachen udn Mandeln sind stark gerötet und im Laufe des Tages fallen mir Schlucken und Sprechen zunehmend schwerer. Hinzu kommt ein blöder trockenener Husten, der mich quält und den Hals zusätzlich reizt.

Ich weiß, dass hier keine Ferndiagnosen gestellt werden,aber ich habe wirklich keine Idee mehr, was ich noch machen soll. Zitronenwickel und Zwiebel-Honig-Saft lindern zwar aber lassen es letztenldich auch nicht abklingen...Irgendwelche Vorschläge?...
 
Sind denn bestimmte Erreger nachgewiesen worden, also wurde ein Abstrich gemacht?
 
Betahämolysierende Streptokokken aber der HNO sagte auch gleich dazu, dass es oft eine Mischinfektion wäre und sich nicht alle Erreger nachweisen lassen...
 
was für antibiotika hast du genommen?
 
Erst Amoxycillin und danach Cefaloclor- meine Darmflora ist inzwischen hinüber und dafür nehem ich derzeit Hylak...
 
Ich habe in einem alten Heilbuch einen Priessnitz (?) Umschlag gefunden, der mir immer gut tut.

Einen kalten nassen Lappen um den Hals legen und darüber ein dickes Handtuch, besser ein Wolltuch, und dann ins Bett. Nach 1,5-2 Stunden erneuern.
 
Das ist genau das, was ich seit Wochen mache - zusätzlich mit Zitronenscheiben...
 
sind das nicht beides beta-lactam-antibiotika? hast du das amoxicillin zusammen mit clavulansäure bekommen?
falls nein: liegts vllt daran? bzw.: ist ein antibiogramm gemacht worden? haben beta-hämolysierenden dings eine nennenswerte betalactamase-aktivität?

nervige fragen... aber mir fällt nicht viel mehr ein.

ansonsten: chlorhexidin-haltige lösung zum gurgeln, zwischendurch zum sprühen.
alternativ: gibt es seit neuerem auch ein octenidinhaltiges mundspüldings (klingt total super, find ich ^^)
und sonst: salbeitee, kamillentee, salbeitee, kamillentee - am besten beides in großen mengen.

ich pers. halte auch einiges von z.b. 800mg ibuprofen gegen schmerzen, entzündung und schwellung (und zur besseren wirksamkeit der lokalantiseptika oder der systemischen antibiotika) - das ist aber nur meine persönliche meinung und selbstverständlich keine empfehlung.

eigentlich ist nichts, was in diesem posting mit arzneistoffen zu tun hat, eine empfehlung! :)


... und ich stehe auf placebovitaminpillen. sie müssen groß sein. und nach chemie riechen. die schaue ich mir einige sekunden lang an, schlucke sie - und es geht mir dann bereits etwas besser, bevor die teile im magen ankommen ;)
 
Sechs Wochen sind ziemlich lang. Habt ihr noch was anderes in Erwägung gezogen, evtl. viral? Vielleicht Pfeiffer oder sowas? Ansonsten wär da wirklich mal ein Antibiogramm angebracht, bevor du noch mehr Antibiosen essen mußt, die nichts bringen....
 
ergänzend nochmal zum hinweis, dass das schon ziemlich lang ist:

da ist ja auch noch diese sache mit der endokarditisgefahr (auch, wenn die eher gering sein mag) -> daher würde ich es - neben möglicher systemischer vorgehensweise und ausschluss viraler ursachen - in zweiter linie mit "hausmitteln" als begleitender therapie und in erster linie mit "harter" chemie versuchen (also octenidin, chlorhexidin etc)
 
Als meine Mandeln noch drin waren hatte ich diese Problematik oft als Jugendliche. Leider kann ich dir nicht genau sagen wie das Medikament hieß, damals war ich noch keine Krankenschwester, allerdings hat mich mein HNO Arzt so allen oralen Medikamenten immer noch lokal 'eingepinselt' (so nannten sie es damals :-) ) Frag doch mal nach sowas. lg
 
Da gibt es nur eines! Ich schliesse mich Bluestar an... zum nächsten Facharzt und auf ein Antibiogramm bestehen...
 
Habe Eisenbarths Empfehlung aufgegriffen und gesternabend noch 800 mg Ibu genommen- zumindest diese heftigen Schluckschmerzen ließen für ein paar Stunden nach. Dann war ich heute nochmal beim HNO, der hat erneut den Rachen und Hals gespiegelt und festgestellt, dass da hinten quasi Eiter runtertropft, was wohl gestern noch nicht sichtbar war und von den Nasennebenhöhlen kommt...Er vermutet so eine Art Subinfektion, und hat meinem Vorschlag, so ein Antibiogramm zu machen, zugestimmt. Allerdings dauert das wohl ein paar Tage, bis die Ergebnisse da sind. Avalox soll ich trotzdem nehmen und ich bin zur Zeit extrem verunsichert, weil ich endlich wieder Beschwerdefrei sein aber nicht mehr rumexperimentieren will.
 
das klingt alles total nervig irgendwie... *mitgefühl!*


ich pers. würde ggf. zeitgleich zum moxifloxacin ne perenterol-kur machen (im zweifel rücksprache mit d. arzt, sehe da aber absolut keine gegenanzeigen)
 
DAS wurde mir aber anders erklärt: Ich soll mit dem Hylak erst NACH der Antibiotikaeinnahme anfangen...
Kurzes Update: Habe ich mich dann gestern entschieden, das dritte Antibiotika zu nehmen - Avalox - und ob Ihr es glaubt oder nicht: Seit heute morgen habe ich keine Schluckbeschwerden mehr....kann das sein? Nach so kurzer Zeit...?
 
Avalox deckt relativ breit ab und ist eben kein Beta-Lactam-Antiobiotikum, was du vorher eingenommmen hast.
Vielleicht waren echt die Beta-Lactamasen das Problem. Das Antibiogramm wird es letztlich aufdecken.
Kann schon sein dass es gleich ziemlich gut reingehauen hat.
Ich wünsch dir aufjedenfall, dass die Besserung anhält und du bald Ruhe hast!
Das sag ich als jemand der letztes Jahr ständig mit schlimmen Nasennebenhöhlenentzündungen leben hat müssen.
 
DAS wurde mir aber anders erklärt: Ich soll mit dem Hylak erst NACH der Antibiotikaeinnahme anfangen...
Kurzes Update: Habe ich mich dann gestern entschieden, das dritte Antibiotika zu nehmen - Avalox - und ob Ihr es glaubt oder nicht: Seit heute morgen habe ich keine Schluckbeschwerden mehr....kann das sein? Nach so kurzer Zeit...?

10-20 stunden? auf jeden fall kann das sein. kann natürlich auch nur ne korrelation sein.


hylak nach der antibiose macht sinn, weil es sich um bakterien handelt (naja, eigentlich nur deren produkte, aber wer weiß, woran der arzt da dachte ^^) - perenterol ist saccharomyces boulardii/cerevisiae, also ein pilz.



und ergänzend würde ich gern nochmal diese neugierfrage wiederholen: hast du das amoxicillin als kombipräparat mit calvulansäure genommen?