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Ein Jahr Modellprojekt "Gemeindeschwester" - Gesundheitsministerin Ziegler zieht positive Zwischenbilanz
073, Presseinformation vom 16.06.2007
Gesundheitsministerin Dagmar Ziegler hat nach knapp einjähriger Laufzeit eine positive Zwischenbilanz des brandenburgischen Modellprojektes "Gemeindeschwester" gezogen. Viele der gesteckten Ziele seien bereits erreicht, viele der offenen Fragen beantwortet und Bedenken von Kritikern entkräftet worden, sagte Ziegler am Samstag bei einem Fachsymposium anlässlich des einjährigen Bestehens des Modellprojektes in Lübbenau. Seit dem 14. Juli 2006 unterstützen in der Region Lübbenau drei "Gemeindeschwestern" die sechs Hausärztinnen und Hausärzte des dortigen Medizinischen Zentrums bei der Versorgung von Patientinnen und Patienten.
Vor wenigen Tagen absolvierten die drei "Gemeindeschwestern" ihren insgesamt 1000. Hausbesuch. Gegenwärtig nehmen 174 Patientinnen und Patienten mit einem Durchschnittsalter von 79 Jahren an dem Projekt teil. Fast drei Viertel von ihnen sind in ihrer Mobilität eingeschränkt und hätten somit Schwierigkeiten, selbst einen Hausarzt aufzusuchen. Die meisten der teilnehmende Patientinnen und Patienten sind nicht im Sinne der Pflegeversicherung pflegebedürftig. Die fünf häufigsten Diagnosen bei den Patientinnen und Patienten sind Hypertonie, Diabetes mellitus, Herzinsuffizienz, Demenz und Hyperlipidämie, wobei viele der teilnehmenden Patientinnen und Patienten mehrere Diagnosen gleichzeitig aufweisen.
Die Gesundheitsministerin betonte, trotz der bisherigen Erfolge seien noch eine ganze Reihe sowohl finanzieller, als auch rechtlicher Fragen zu klären, bevor die "Gemeindeschwestern" in die ambulante gesundheitliche Regelversorgung implementiert werden können. Mit diesen Fragen beschäftigen sich zahlreiche Akteure des Gesundheitswesens in einem Lenkungs- und im Begleitausschuss zu dem Projekt. Auch auf Bundesebene werde an einer stärkeren Einbeziehung nichtärztlicher Heilberufe in die Gesundheitsversorgung gearbeitet.
Ziegler verwies zudem darauf, dass das Konzept in allen anderen ostdeutschen Bundesländern Interesse finde. In regelmäßigen Abständen finde daher ein Erfahrungsaustausch mit Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen statt. Um das Modellprojekt zum Erfolg zu führen, müssten weitere Vorhaben in anderen Bundesländern unterstützt und das Projekt in Lübbenau fortgeführt werden.
Ziel müsse am Ende eine klare Antwort auf die Frage sein, ob "Gemeindeschwestern" die Hausärztinnen und Hausärzte in strukturschwachen Regionen bei der Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung wirksam und effektiv unterstützen können, unterstrich die Ministerin. Zwar sprächen viele der im ersten Jahr gewonnenen Erkenntnisse dafür, dass die Antwort auf diese Frage positiv ausfallen wird. Zugleich unterstrich Ziegler aber: "Eine dauerhafte Einbeziehung von ‚Gemeindeschwestern’ in das Regelversorgungssystem der gesetzlichen Krankenversicherung wird uns nur gelingen, wenn wir überzeugend und wissenschaftlich fundiert belegen können, wie diese Unterstützung tatsächlich aussieht. Daher ist die wissenschaftliche Begleitung des Modellprojekts durch die Universität Greifswald von enormer Bedeutung."
Im Mittelpunkt des Projektes stehen eine genaue Definition des Aufgaben- und Tätigkeitsprofils der "Gemeindeschwestern", die Entwicklung einer passgenauen Weiterbildung für Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und Gesundheits- und Krankenpfleger, die Entwicklung des Berufsbildes einer modernen "Gemeindeschwester", die Klärung rechtlicher und finanzieller Fragen sowie die Abgrenzung der Aufgaben gegenüber den bereits in der ambulanten gesundheitlichen Versorgung tätigen Institutionen. An der Universität Greifswald werden alle Handgriffe der drei "Gemeindeschwestern" dokumentiert und wissenschaftlich ausgewertet. Diese Daten bieten unter anderem die Grundlage für Fort- und Weiterbildungsinhalte. Das Modellprojekt wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie des Landes Brandenburg finanziert.
Quelle: brandenburg.de | MASGF |
073, Presseinformation vom 16.06.2007
Gesundheitsministerin Dagmar Ziegler hat nach knapp einjähriger Laufzeit eine positive Zwischenbilanz des brandenburgischen Modellprojektes "Gemeindeschwester" gezogen. Viele der gesteckten Ziele seien bereits erreicht, viele der offenen Fragen beantwortet und Bedenken von Kritikern entkräftet worden, sagte Ziegler am Samstag bei einem Fachsymposium anlässlich des einjährigen Bestehens des Modellprojektes in Lübbenau. Seit dem 14. Juli 2006 unterstützen in der Region Lübbenau drei "Gemeindeschwestern" die sechs Hausärztinnen und Hausärzte des dortigen Medizinischen Zentrums bei der Versorgung von Patientinnen und Patienten.
Vor wenigen Tagen absolvierten die drei "Gemeindeschwestern" ihren insgesamt 1000. Hausbesuch. Gegenwärtig nehmen 174 Patientinnen und Patienten mit einem Durchschnittsalter von 79 Jahren an dem Projekt teil. Fast drei Viertel von ihnen sind in ihrer Mobilität eingeschränkt und hätten somit Schwierigkeiten, selbst einen Hausarzt aufzusuchen. Die meisten der teilnehmende Patientinnen und Patienten sind nicht im Sinne der Pflegeversicherung pflegebedürftig. Die fünf häufigsten Diagnosen bei den Patientinnen und Patienten sind Hypertonie, Diabetes mellitus, Herzinsuffizienz, Demenz und Hyperlipidämie, wobei viele der teilnehmenden Patientinnen und Patienten mehrere Diagnosen gleichzeitig aufweisen.
Die Gesundheitsministerin betonte, trotz der bisherigen Erfolge seien noch eine ganze Reihe sowohl finanzieller, als auch rechtlicher Fragen zu klären, bevor die "Gemeindeschwestern" in die ambulante gesundheitliche Regelversorgung implementiert werden können. Mit diesen Fragen beschäftigen sich zahlreiche Akteure des Gesundheitswesens in einem Lenkungs- und im Begleitausschuss zu dem Projekt. Auch auf Bundesebene werde an einer stärkeren Einbeziehung nichtärztlicher Heilberufe in die Gesundheitsversorgung gearbeitet.
Ziegler verwies zudem darauf, dass das Konzept in allen anderen ostdeutschen Bundesländern Interesse finde. In regelmäßigen Abständen finde daher ein Erfahrungsaustausch mit Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen statt. Um das Modellprojekt zum Erfolg zu führen, müssten weitere Vorhaben in anderen Bundesländern unterstützt und das Projekt in Lübbenau fortgeführt werden.
Ziel müsse am Ende eine klare Antwort auf die Frage sein, ob "Gemeindeschwestern" die Hausärztinnen und Hausärzte in strukturschwachen Regionen bei der Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung wirksam und effektiv unterstützen können, unterstrich die Ministerin. Zwar sprächen viele der im ersten Jahr gewonnenen Erkenntnisse dafür, dass die Antwort auf diese Frage positiv ausfallen wird. Zugleich unterstrich Ziegler aber: "Eine dauerhafte Einbeziehung von ‚Gemeindeschwestern’ in das Regelversorgungssystem der gesetzlichen Krankenversicherung wird uns nur gelingen, wenn wir überzeugend und wissenschaftlich fundiert belegen können, wie diese Unterstützung tatsächlich aussieht. Daher ist die wissenschaftliche Begleitung des Modellprojekts durch die Universität Greifswald von enormer Bedeutung."
Im Mittelpunkt des Projektes stehen eine genaue Definition des Aufgaben- und Tätigkeitsprofils der "Gemeindeschwestern", die Entwicklung einer passgenauen Weiterbildung für Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und Gesundheits- und Krankenpfleger, die Entwicklung des Berufsbildes einer modernen "Gemeindeschwester", die Klärung rechtlicher und finanzieller Fragen sowie die Abgrenzung der Aufgaben gegenüber den bereits in der ambulanten gesundheitlichen Versorgung tätigen Institutionen. An der Universität Greifswald werden alle Handgriffe der drei "Gemeindeschwestern" dokumentiert und wissenschaftlich ausgewertet. Diese Daten bieten unter anderem die Grundlage für Fort- und Weiterbildungsinhalte. Das Modellprojekt wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie des Landes Brandenburg finanziert.
Quelle: brandenburg.de | MASGF |