News Charité-Schwester muss lebenslang hinter Gitter

narde2003

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Charité-Schwester muss lebenslang hinter Gitter

Irene B. hatte fünf Patienten an der Berliner Charité tödliche Medikamente gespritzt - angeblich zum Wohl der schwer Kranken. Die Berliner Richter sahen das anders. Sie verurteilten die Frau wegen Mordes. Der Bundesgerichtshof bestätigte jetzt das Strafmaß. Die ehemalige Krankenschwester muss lebenslang hinter Gitter

zum Weiterlesen: Patientenmorde: Charité-Schwester muss lebenslang hinter Gitter - NachrichtenBerlin - WELT ONLINE
 
Ich denke, das Urteil ist gerecht.
Es steht niemandem zu über Tod und Leben zu entscheiden.
 
.......... vor Allem wenn Niemand der Betroffenen zu sterben wünscht !
 
Hallo,
auch ich denke das Urteil ist gerechtfertigt. Allerdings frage ich mich, was passiert mit den MA, die über JAhre bereits den Verdacht hatten und nichts unternahmen. Die sind meiner Meinung nach mitschuldig und hätten ebenso ne Strafe verdient.
Sehr interressant ist auch die Doku über den Fall aus der Reihe 37° im ZDF.
Hier wird ganz klar gesagt, das Kollegen soger die Ampullen sichergestellt hatten, ohne dies weiterzuleiten.
Trotz allem frage ich mich, wie kann es dazu kommen. Was treibt eine Pflegekraft (lt. CA der Charite eine der Besten)dazu dies zu tun.
LT. Urteil sei sie nicht überfordert gewesen, aber Gründe muß es trotzdem geben.
Grüße, Rothweiler:gruebel:
 
Hallo an alle,

habt ihr "Strafbefürworter" denn schon einmal dauerhaft mit sterbenden Patienten gearbeitet? Beispielsweise auf einer Onkologie- oder Palliativstation?

Ich muss ganz ehrlich zugeben, ohne die Tat unterstützen zu wollen, dass ich die Schwester sehr gut verstehen kann. Ich habe bereits auf einer Palliativstation und auch auf einer Onko gearbeitet und es ist wirklich unglaublich schwer, wenn dir junge und auch alte Menschen jeden Tag, zu jeder Uhrzeit sagen, dass sie nicht mehr können, nicht mehr wollen... einfach "gehen" möchten. Wenn sie an ihrer Religion zweifeln, unglaubliche Schmerzen haben,Medikamente dort kaum noch greifen, Abhängig von Medikamenten sind... dann ist das "leben" für viele die größte Strafe, die es geben kann. Ich habe Patienten erlebt, zu denen ich im Nachtdienst sowie im Tagdienst alle 15min ins Zimmer musste, da sie genau 15min gebraucht haben um wieder kurz vor einem Suizidversuch zu stehen.

Das ist die Trauer und das Mitleid kaum im Zaun zu halten... ich war sehr froh, dass ich dann wieder auf einer anderen Station eingesetzt wurde. Je länger man das mit ansehen muss, desto schlimmer wird es. Sicherlich darf Niemand "Gott" spielen, aber ich kann zumindest verstehen warum sie das getan hat und warum es immer wieder geschehen wird. Die Patienten betteln regelrecht und Gnade und Erlösung, das ist nicht einfach und man darf solche Gefühle nicht nach dem Feierabend mit "nach Hause" nehmen, da man sonst innerlich zerstört wird.

Meine Meinung dazu :)
 
Bitte beschäftige dich noch einmal mit dem Fall bevor du das Handeln rechtfertigst. Kein einziger Pat. hat um die Erlösung durch ihre Hand gebeten. Besonders makaber finde ich die Situation, in der der Angehörige am Bett der Pat. saß, während die Frau die tödliche Dosis injizierte- diese Pat. wollte zu Hause sterben.

In jedem der beschriebenen Fälle in den letzten Jahren handelte es sich nie um die von dir beschriebenen seltenen Pat.situationen. In der Regel waren es stets andere Ursachen die das Handeln beeinflussten: Projektion eigner Wertvorstellungen, Empfindung von Überforderung in der Pflege usw..

Elisabeth