Biografiearbeit

Sonnenblume

Poweruser
Registriert
20.11.2004
Beiträge
518
Ort
Nähe Dortmund
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
stationär - Unfallchirurgie
Funktion
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Hallo Zusammen ! :wavey:

Ist bei euch bei der Pflege die Biografie eines Pat. wichtig ?

Wenn ja warum ?
Was könnt ihr durch eine Biografie herausfinden ?

Habe dazu schon ein paar Ideen, aber vielleicht fällt euch ja auch noch was ein.
Eine ausführliche Begründung wäre lieb!
Danke schon mal!

Eure Sonnenblume :flowerpower:
 
Hallo Sonnenblume,

schau mal hier

[SIZE=-1]pflegen-online.de/download/artikel_prell.doc


Lieben Gruss
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Danke, das hilft mir schon einbischen.
Wir sollen zwar keine Modelle mit einbeziehen, aber vom Prinzip gute Idee.

Hat noch jemand Anmerkungen für mich ?

Eure Sonnenblume :flowerpower:
 
Hallo Sonnenblume,
für mich ist die Biografie des Patienten elementar für meine Arbeit. Das liegt zum einen sicherlich am Fachbereich ( Psych. ), zum anderen sehe ich aber auch täglich, das allg. Pflegeprobleme anhand der Biografie gelöst werden können. Einschneidende Erfahrungen ( Kriegsteilnahme, familiäre Katastophen usw. ) prägen unser Leben und Verhalten auch wenn wir pflegebedürftig sind. Ich kann aber nur so gut pflegen wie der Patient sich pflegen läßt. Er ist immer auch Co - Therapeut ( gilt nicht nur für die Psych. ). Ohne weiteres würde ich mir aber die Frage gefallen lassen ob der Nutzen in der " nicht - psychiatrischen " Pflege den Aufwand aufwiegt.
 
für meine arbeit in einer altenpflegeeinrichtung ist die biographie arbeit sehr sehr wichtig.

Wir hatten vor kurzem das thema in der AP- Schule!
unsere Lehrerin zeigte uns folgenden fall auf und wollte wissen wieso in diesem Falle die biographie von sehr sehr sehr sehr großer bedeutung sei.

Fall: In einem AH war eine Bewohnerin, welche sich immer gegen das Duschen gewehrt hatte. Die PDL dieser station hatte die Exam. Schwestern dazu aufgefordert, diese bew. sich zu schnappen und sie ohne ihr einverständnis in die dusche zu stecken. Beim ersten mal Duschen fiel den schwestern eine Nummer im arm auf welcher sie aber keinerlei beachtung schenkten. Sie steckten die bew wochen lang weiterhin in die dusche. die bew. schrie, pitschte, beißte und trat. nach einer psychologie fortbildung erkannten die Schwestern, wieso diese nummern in ihrem arm stand!
Die frau war jüdin, sinti oder roma. also d.h. die bew hat todesängste ausgestanden ohne die folge Krankheiten die auftreten hätten können.


Dafür wäre die Biographie z.b. wichtig gewesen!
 
Hallo Sonnenblume!
Besonders im Umgang mit Demenzerkrankten ist die Biographiearbeit wichtig und aufschlussreich. Biographierarbeit bedeutet, den Menschen wertzuschätzen, Interesse und Anteil an seinem Leben zu zeigen. Sie ist sozusagen ein "Schlüssel" zu einem Menschen, eine Herangehensweise. Das biographieorientierte Arbeiten hilft dir, Verhaltensweisen und Reaktionen, Ängste und Denkweisen zu verstehen. Zusätzlich hilft sie dir auch, die Ressourcen eines Patienten zu fördern und sinnvolle Maßnahmen bei vorhandenen Problemen zu finden.
Da du anhand z.B. eines Biographiebogens viele Daten erheben kannst, kannst du diese optimal in der Tagesgestaltung anwenden.Z.B. Aufsteh- und Schlafenszeiten, Rituale, Vorlieben etc.
Besonders bei auf den ersten Blick unverständlichen Verhaltensweisen z.B, eines Dementen (lässt sich nicht duschen, lässt sich nur von Frauen/Männern pflegen, spricht nicht) ist es enorm wichtig den Grund dafür herauszufinden. Dies kann man dann vor allem mit Hilfe der Angehörigen, Bekannten und Freunden, wenn der Betroffene selbst keine Auskünfte mehr geben kann.
Daten, die du herausfinden kannst, sind:
- Infos zur Herkunftsfamilie z.B. Kinderzahl, Verhältnis zu Eltern/Geschwistern, Wohnform, finanzielle Verhältnisse, Rolle der Eltern/Großeltern, Beziehung
- Infos zur eigenen Familie z.B. Ehe, Partnerschaft, Kinder, Lebensform
- berufliche Laufbahn: BIldung, Erfahrung, Anstellungen etc
- geschichtlicher Rahmen: In welcher Zeit wuchs er/sie auf?, Ereignisse wie Krieg, Wirtschaftskrisen, Inflation, Armut, Krankheiten/Seuchen
-persönliche Wertvorstellungen, Bräuche und Gewohnheiten
-Krankheitsgeschichte/Verlauf
-aktueller Familien- und Wohnstand, wichtige Bezugspersonen etc.

Oft gelingt es, bei Demenzerkrankten mit gewohnten Gegenständen und handlungen postitive Gedanken und Erinnerungen zu schaffen. Sie fühlen sich angenommen, das Selbstwertgefühl wird gesteigert und sie begreifen/erinnern sich durch Bekanntes. Z.b. zeigst du einer dementen Frau, die früher Hausfrau war, einige altbekannte Küchengeräte, so wird sie durch das Betrachten und Berühren dieser sich sicher an früher erinnern können, und sie kann dir vielleicht dann sagen, wie sie früher Kuchen gebacken hat.
Biographiearbeit heißt auch: Experimentieren und kreativ sein. ich wünsche dir viel Erfolg!:daumen:
Sheila
 
Hallo Zusammen ! :wavey:

Viele Danke für eure beiträge, aber das Thema ist schon lange abgeschlossen...

Trotzdem Vielen Danke !

Eure Sonnenblume :flowerpower:
 
Hallo..

Eine Biografiearbeit ist eines der wichtigesten Sachen beim Bewohner,weil
man ihn dadurch ertsmal besser kennenlernt.
Man bekommt viele Informationen wie sein Tagesablauf zu hause war oder Gewohnheiten, was er so gerne oder nicht gerne gemacht hat .
Und nach der Biografie kann mann sich viel besser an den Bewohner richten.

schöne grüsse der_Altenpfleger :freakjoint:
 
Hallo Zusammen !

Vielen Dank für eure Tipps ... ich habe in der Gesamtklausur aus mehreren Themen eine 1 bekommen und die Gesamtpunktzahl erreicht, also habe ich alles optimal gelöst ...

Wenn jemand ein paar Infos braucht einfach melden ...

Liebe Grüße Sonnenblume