Zu viele Altenpflegehelfer (APH) - professionelles Arbeiten überhaupt möglich?

karbolpatrone

Newbie
Registriert
23.06.2006
Beiträge
10
Alter
57
Ort
Essen
Beruf
Krankenschwester
Funktion
PDL
Hallo liebe Kollegen,
ich bin WBL mit der Ausbildung zur PDL, leite zur Zeit noch einen Wohnbereich mit einer Quote von 50% APH. In den vergangenen 4 Jahren habe ich vieles zum positiven verändern können und die Kollegen bestätigen mit eine Menge durch mich gelernt zu haben. Als Krankenschwester konnte ich vieles vermitteln aber auch sehr viel über demenziell Veränderte, Korsakow, Sucht und für die Altenpflege relevante Pflege von meinen Kollegen lernen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Altenpflege sehr viel Potenzial besitzt nur nicht richtig gefördert wird. Altenpfleger sind oft sehr motiviert und wissbegierig doch muss ich feststellen, dass viele im Moment wichtige Dinge von der Ausbildung her fehlen. Die Qualitätsansprüche seitens des MDK sind sehr hoch und meiner Ansicht nach nur richtig umzusetzen durch Professionalität d.h. Fortbildungen, lernen! damit wir in der Altenpflege allen paroli bieten können. Es bleibt das Problem mit den nicht examinierten Pflegekräften die mich teilweise zum Verzweifeln bringen, möchte nicht sagen, dass alle gleich sind, kenne viele die mehr können als examinierte, aber leider ist das selten der Fall in meinem Wohnbereich. Ich pflege einen demokratischen Führungsstil und halte sehr viel von Offenheit doch bei so manchem nicht examinierten Kollegen klappt das nicht so mit einer lockeren Führung da die Dinge die Sie erledigen können auch nicht richtig erledigt werden. Höre nur zu oft 'warum'? Und war schon immer so! Das es aber schon lange nicht mehr so sein kann verstehen viele nicht. Würde mich über regen Austausch freuen und eure Erfahrungen lesen.

L.G. Liliana
 
Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust...

Auf der einen Seite sehe ich die Problematik, dass es einfacher ist mit nur examiniertem Personal zu arbeiten: jeder weiß was er zu tun hat.

Auf der anderen Seite ist das Problem der Finanzierbarkeit. Das System ist an seine Grenzen gestoßen. Seit einigen Jahren kann man einen Rückgang der sozialabgabepflichtigen Mitbürger beobachten. Das ist zum einen sicher dem demographischen Veränderungen geschuldet zum anderen der steigenden Arbeitslosigkeit. Auf der anderen Seite steigt die Anzahl der Pflegebedürftigen kontinuierlich an. Die Einnahmen hinken den Ausgaben immer mehr hinterher. Was also tun? Die Politik hat längst die Richtung vorgegeben: Reduzierung der Anzahl der Fachkräfte. Einstellung billigerer Hilfskräfte.

Welche Aufgabe hat die Pflege in dieser Zeit großer Veränderungen? Ich glaube, es ist müßig nach mehr Fachkräften zu schreien... Kostenfrage. Ich halte für viel wichtiger sich darüber Gedanken zu machen, wie zukünftig die Delegation von Verantwortung erfolgen soll: wer muss welche Kompetenzen haben um die anfallenden Arbeiten erledigen zu können. Und es braucht einer gewissen hierarchischen Struktur: wer ist wem weisungsberechtigt. Letzteres gehört festgeschrieben um auch Verantwortungsbereiche abzuklären.

Wer eine Handlung per Delegation übernimmt ist für die fachlich korrekte Durchführung zuständig und hat demzufolge ggf. auch zur Verantwortung gezogen zu werden. Der Delegierende hat dann damit dann nichts mehr zu tun. Eine minütliche Kontrolle der Tätigkeiten ist illusorisch.
Wenn ich mir hier so einige Beiträge durchlese, wird gerade dieses Prinzip immer wieder durchbrochen.

Fazit: Es braucht dringender denn je konkrete praxisorientierte Kompetenzbeschreibungen für Pflegekräfte- egal ob in der Altenpflege oder in der Krankenpflege.

Elisabeth
 
Oh ja, >Karbolpatrone< (witziger Name), das Problem kenne ich mit den Pflegehelfern. Also bei mir auf Station (Pflegeheim) geht es speziell um zwei von ihnen. Die anderen sind echt super.
Die eine spielt sich ständig auf, den Leitungen und Examinierten gegenüber und hat auch ständig ihre Meinung zu melden bzw. der von dir schon zitierte Spruch: "Das war schon immer so!" Da hat man es als junge Examinierte echt schwer sich durchzusetzen. (Deswegen auch mein Wunsch wieder ans Krankenhaus zu wechseln, denn dort nimmt man mich ernst.)
Die andere Helferin führt meine Anweisungen nicht aus. Der eine HA hat mal eine dreitägige Bettruhe für eine Bewohnerin verordnet, dies habe ich der Helferin weitergegeben und was macht die!? Die zerrt die Frau trotzdem aus dem Bett....
Aber der Rest ist wirklich kollegial, aber die paar Wenigen, die sich quer stellen, sind anstrengend genug....
 
Liebe Elisabeth du hast natürlich Recht, die Kosten übersteigen die Einnahmen,was nun? Die Pflegekassen schreien nach Qualität, Papierkram wird immer mehr, wer soll das alles erledigen ? Kompetenzen sind schon so denke ich ,klar geregelt aber was kann ich einem nicht ex. Mitarbeiter delegieren und was kann dieser " Fachgerecht " erfüllen ? die Schichtleitung ist verantwortlich und wenn diese Fachgerechte Arbeiten ausführt und dem nicht ex. Mitarbeiter nur die Arbeiten überlässt wie z.b waschen und Mahlzeiten anreichen so ist Sie doch gezwungen ggf. in ein paar Tagen von dem nichtex. arbeiten zu verlangen die dieser eigentlich nicht ausführen dürfte weil sich wieder 2 ex. Kollegen krank gemeldet haben und nicht ausreichend Fachpersonal vorhanden ist. Dier Katze beisst sich da in den Schwanz ! Was Dokumentation angeht habe ich wirklich riesige Probleme, Mitarbeiter sind entweder der Deutschen Sprache und Schrift nicht ausreichend mächtig, so das man kaum verstehen kann was gemeint ist oder sie haben eine Ausdrucksweise das ich verzweifle einige Beispiele: Bewohnerin saß auf dem Pott ! ( AP Schülerin drittes Ausbildungsjahr), die Wunde suppt ! aus einem Wundbericht eines ex. KPH der schon 12 Jahre in der Altenpflege tätig ist. Das kann es doch nicht sein oder ?
 
Der Spruch "Das war schon immer so" ist aber kein spezieller Ausdruck der Helferinnen. examinierte können das auch sehr gut ;)
Was hältst du von kleinen internen Fortbildungseinheiten? Da könnte man z.B. über Dokumentation sprechen. Löst natürlich nicht die Rechtschreibprobleme, sorgt aber evtl. für eine gewähltere Ausdrucksform.
 
Ich hab mal ne Frage dazu warum werden KPH´s oder auch APH´s immer als nicht examiniert betrachtet ich bin examinierte Krankenpflegehelferin und ich habe auch eine Urkunde wo drauf steht dass ich examiniert bin!
Zum Thema KKS oder AP sind besser in Ihrem Beruf kann ich nur folgendes sagen in dem Altenheim wo ich gearbeitet habe, war ich nur am arbeiten, zum Teil habe ich 30 Bewohner in der Spätschicht ins Bett gebracht und die AP die restlichen zehn! Ich weiss ja dass Sie noch andere Dinge zu tun hatte die ich nicht durfte ( Tabletten stellen) aber trotzdem ohne Leute wie uns habe ich das Gefühl wäre manche KS oder AP überfordert! Dass soll kein Angriff sein aber ich finde man sollte auch mal an die KPH´s denken!!!!
 
Bei einer Vorabfrage zum Thema Thromboseprophylaxe hatte ich ebenfalls (frisch examinierte) KPHs bei die bedeutend mehr wußten als manche "Möchtegern"Eliteschwester. Letztere rühmen dann immer ihre Fähigkeiten in BE, i.v. und anderen wertvollen Tätigkeiten um sogleich von den alten KPHs belehrt zu werden: das haben wir früher auch gemacht.

Jaja, das Leben hat schon wundersame Züge. Und gerade diese Kenntnisse werden viele Betriebswirtschaftler erfreut feststellen und so so manche Einrichtung doch noch retten können.

*zynischaus*

Elisabeth
 
Ich denke nicht, dass solche Beiträge die notwendige Zusammenarbeit auf der Station fördern.In beiden Berufsgruppen findet man Kundige und weniger Kundige.Fact ist...wir brauchen einander und keiner könnte die Betriebe ohne den aufrechterhalten.
 
Eve schrieb:
Ich denke nicht, dass solche Beiträge die notwendige Zusammenarbeit auf der Station fördern.In beiden Berufsgruppen findet man Kundige und weniger Kundige.Fact ist...wir brauchen einander und keiner könnte die Betriebe ohne den aufrechterhalten.

Das stimmt schon...., aber in der Realität läuft's halt leider nicht so "geschmiert" im Team (jedenfalls nicht in meinem). Das liegt ja bei mir auch an der Heimleitung und der PDL.

Die sehen nur ihrer "Zertifizierung" heiß entgegen, die Mitarbeiter werden links liegen gelassen. Das wirkt sich dann natürlich auf's Arbeitsklima auf den Stationen aus.
Hfftl. bekommen die ihre Zertifizierung nicht, denn da möchte ich mal sehen, wie die loskeifen....:streit:
 
Nein Netti, keine Spur einfach doch in der Arbeit ist es wie mit den lieben Verwandten..man kann sie sich eben nicht aussuchen :-)
zum Anderen...Zertifizierungen mehren die Zahl der an den Rand des Wahnsinns getriebenen :mrgreen:
 
zum Teil habe ich 30 Bewohner in der Spätschicht ins Bett gebracht und die AP die restlichen 10!
Man sollte ein wenig vorsichtig mit den Argumenten sein. Es kommt nicht nur darauf an 30 Bewohner schnellstmöglich ins Bett zu stopfen. Ich hoffe, du hast das Beispiel nur ein wenig unbedacht ausgewählt. Die Anzahl der abgefertigten Bewohner hat nun wirklich nichts mit der Leistungsfähigkeit der Pflegekraft zu tun.
 
stormrider schrieb:
Die Anzahl der abgefertigten Bewohner hat nun wirklich nichts mit der Leistungsfähigkeit der Pflegekraft zu tun.

Das stimmt. Es wird leider immer ein "Volkssport" auf Station daraus gemacht. Da wird immer durchgezählt: "ich habe ....Bew. zum Waschen oder ins Bett zu bringen und die Kollegin nur....Bew." Das finde ich echt irgendwie geschmacklos, denn da mutieren ja unsere Bew. zu Nummern.....

Ich durfte mir auch schon anhören, ich sei zu langsam, weil ich 5 Bew. zu waschen hatte, nebenbei Schichtleitung war, aber die anderen 8 Bew. zum Waschen hatten. Das fand ich echt unverschämt. Denn ich hatte noch andere Dinge als Schichtleitung zu tun. Außerdem geht mein FD meist nur bis 12.30 Uhr. Und Überstunden habe ich genug....
Wenn ich Zeit gehabt hätte, hätte ich doch mienen Kollegen unter den Arm gegriffen.

Das regt mich auf, dass man sich nur noch mit anderen vergleicht. Wer ist schneller, besser, etc. Klar, das gibt's in jedem Beruf, aber gerade in der Altenpflege wird das oft "praktiziert".
 
Hallo
Ein sehr heikles Thema, das da angesprochen wird.
Ich denke viele Einrichtungen haben sich noch garnicht so viele Gedanken gemacht, wie eigentlich die Zukunft aussieht. Mit dem gleichen Geld in den nächsten Jahren so weiter zu arbeiten, wird nicht gehen. Die Unternehmen sind gezwungen billigere Hilfskräfte einzustellen. Bei uns wird momentan im Altenheim die Fachkraftquote von 30% diskutiert, die wie es aussieht auch bald kommen wird.
Delegation wird hier dann mehr und mehr gefragt sein. Seine Abläufe auf Station anzuschauen. Was kann ein Pflegehelfer alles machen. Und was sind die Aufgaben einer Fachkraft.
Zwangsläufig sollte man die Hilfkräfte/Pflegehelfer darauf vorbereiten, dass sie zukünftig diejenigen sein werden, die noch mehr Patienten/Bewohner zu waschen haben. Hingegen die Fachkräfte lehren, dass sie auch Dinge abgeben müssen und dann genau schauen, was sie abgeben.
Wenn Mitarbeiter dies in den nächsten Monaten oder Jahren nicht erfüllen können, sind sie dieser Arbeit nicht mehr gewachsen.
Trotzdem sollte man nicht vergessen, dass wir irgendwo alle noch Menschen sind. Darum ist es wichtig ein Betriebsklima zu erlangen, in dem jeder jeden unterstützt, sich angenommen fühlt und sich wohlfühlt. Wenn nämlich noch unendliche Krankheitstage hinzu kommen, wird die Situation noch schwieriger zu bewältigen sein.

Patrick
 
Patmuc schrieb:
Zwangsläufig sollte man die Hilfkräfte/Pflegehelfer darauf vorbereiten, dass sie zukünftig diejenigen sein werden, die noch mehr Patienten/Bewohner zu waschen haben. Hingegen die Fachkräfte lehren, dass sie auch Dinge abgeben müssen und dann genau schauen, was sie abgeben.

Das denke ich mir auch, dass das mal so wird....Das wird bestimmt ein großer Kampf. Denn ich habe oft erlebt, das die Pflegehelfer die administrativie Arbeit, was ein Exam. leisten muss, nicht sehen. Für die ist das am PC herumsitzen, mal hier und mal da telefonieren und sich ausruhen. Da muss man sich ständig rechtfertigen. Die verstehen ja auch den ganzen Sinn der Doku nicht. Eine Pflegehelferin schreibt am Tag bestimmt 5- 6 Pflegeberichte mit Mails, wo drin steht, sie hätte einen Bew. gebadet, Nägel geschnitten etc....
Bei uns läuft die gesamte Doku über den PC. Wenn es etwas wichtiges gab, schreibt man eine Mail an alle. Und ich finde es halt total unsinnig, zu erfahren, wer gebadet ist. Es reicht, wenn es im Pflegebericht nachzulesen ist. Wir haben nur ein PC auf Station und somit wird dieser für "Bademails" sinnlos belegt. Zeit ist Geld. Ich muss wegen sowas oft Überstunden machen, da ich eine 80%- Kraft bin. Klar, irgendwo will sich diese Helferin auch wichtig machen, aber wie gesagt, fand ich halt total unsinnig.

Also, ich finde, die müssten die Helfer noch viel mehr schulen. (Das Personal wird dadurch nicht mehr teurer, da sie heutzutage für mehr angeeignetes Wissen nicht mehr bezahlt werden. Z.B. bei mir: Fachweiterbildung in der Gerontopsychiatrie, verdiene hinterher nicht mehr.) Also könnten die auch mal vermehrt die Helfer schulen. Denn viele Exam. langweilen sich auf den Fortbildungen, da immer nix Neues erzählt wird. (sorry, wenn das arrogant klingt, aber es ist nunmal so)

Naja, jedenfalls bin ich mal gespannt, wo das hinführt, mit der Verteilung von Fach- und Hilfspersonal bzw. wie sich das speziell auf's Arbeiten auswirkt....

Ich möchte aber noch erwähnen, das es auch einige Helfer gibt, die sich bemühen und super mit anpacken und einen nicht immer Steine in den Weg legen, da sie meinen, man ruhe sich beim Arbeiten am PC aus.
 
Eve schrieb:
Ich denke nicht, dass solche Beiträge die notwendige Zusammenarbeit auf der Station fördern.In beiden Berufsgruppen findet man Kundige und weniger Kundige.Fact ist...wir brauchen einander und keiner könnte die Betriebe ohne den aufrechterhalten.


Dem kann ich nur zustimmen, was soll das eigentlich, zu viele APH, wenns mal wieder klemmt beim Personal dürfen APH´s dann auf einmal auch wieder Tätigkeiten übernehmen die sie sonst nicht ausführen dürfen.
 
Patmuc schrieb:
Hallo
Ein sehr heikles Thema, das da angesprochen wird.
Ich denke viele Einrichtungen haben sich noch garnicht so viele Gedanken gemacht, wie eigentlich die Zukunft aussieht. Mit dem gleichen Geld in den nächsten Jahren so weiter zu arbeiten, wird nicht gehen. Die Unternehmen sind gezwungen billigere Hilfskräfte einzustellen. Bei uns wird momentan im Altenheim die Fachkraftquote von 30% diskutiert, die wie es aussieht auch bald kommen wird.
Delegation wird hier dann mehr und mehr gefragt sein. Seine Abläufe auf Station anzuschauen. Was kann ein Pflegehelfer alles machen. Und was sind die Aufgaben einer Fachkraft.
Zwangsläufig sollte man die Hilfkräfte/Pflegehelfer darauf vorbereiten, dass sie zukünftig diejenigen sein werden, die noch mehr Patienten/Bewohner zu waschen haben. Hingegen die Fachkräfte lehren, dass sie auch Dinge abgeben müssen und dann genau schauen, was sie abgeben.
Wenn Mitarbeiter dies in den nächsten Monaten oder Jahren nicht erfüllen können, sind sie dieser Arbeit nicht mehr gewachsen.
Trotzdem sollte man nicht vergessen, dass wir irgendwo alle noch Menschen sind. Darum ist es wichtig ein Betriebsklima zu erlangen, in dem jeder jeden unterstützt, sich angenommen fühlt und sich wohlfühlt. Wenn nämlich noch unendliche Krankheitstage hinzu kommen, wird die Situation noch schwieriger zu bewältigen sein.

Patrick

Was soll das bedeuten, es wird eine Fachkraftquote von 30 % diskutiert. Eine 50- prozentige Quote von Fachkräften wird, bzw. ist gesetzlich festgelegt, da gibt es nichts zu diskutieren.
 
Hallöle,


prinzipiell ist es zum einsparen von Kosten ein guter Weg PH's einzusetzen, jedoch sehe ich es etwas kritischer, wenn man wirklich 100%tig ungelernte Kräfte beschäftigt.
Auf jemanden der 15 Jahre als PH gearbeitet kann man sich natürlich manchmal mehr verlassen als auf manche Schwester, aber ich glaube, dass ist hier nicht das Thema.
Bei meinem Ex - Arbeitgeber war es die Regel: 1 Exam. Rest PH.
Viel gespart, aber größten Teils waren alle PH's ungelernte Mitarbeiter und erst paar Monate im Haus oder auch erst einige Wochen. Bis auf 3 Ausnahmen. Es ging vom Maurer und Verputzer bis zum Autoschlosser und da frage ich mich doch...wo ist da die Qualität... zu mal viele dieser Kräfte einfach Unruhe ins Team gebracht haben, weil sie vor dem Bewohner ihre Therapiemethoden ausgebreitet haben und die vom Arzt verordnete und von dem/der Examinierten total falsch wäre und der Bewohner dadurch total verunsichert ist.
Man kann dies natürlich nicht allein diesen Kräften anlasten, es liegt natürlich auch an mangelnder Einarbeitung und dem vermitteln von Fachkenntnissen, aber welcher exam. hat die Zeit dazu, wenn er alleine ist?
Ich bin auch der Meinung, dass dadurch ein großes Defizit in der Beobachtung entsteht, welches man auf einem WB mit z.b. 30 - 40 Bewohnern nicht mehr auffangen kann und man sich zwangsläufig auf die Äußerungen des PH's verlassen muss, aber wer wird mit heran gezogen, wenn diese Beobachtungen unzureichend oder gar falsch waren? Der, der sein Examen hat und das finde ich persönlich langsam unzumutbar.
Ich hoffe mal, durch meinen Beitrag bricht hier mit keine Diskussion über "ich bin aber ein guter PH" aus. Ich zweifel nicht daran das es gute gibt. Im gegenteil ich kenne ja einige, aber die sind entweder KPH oder sie wurden richtig eingearbeitet und sind interessiert an dem was sie tun.

Greez
Dennis
 
jackdanielsx84x schrieb:
Auf jemanden der 15 Jahre als PH gearbeitet kann man sich natürlich manchmal mehr verlassen als auf manche Schwester, aber ich glaube, dass ist hier nicht das Thema.

Naja......, ich habe da so manch andere Erfahrungen sammeln können :gruebel: . Und das trifft das Thema vollkommen!
Ich habe 2, 3 Pflegehelferkollegen auf Station die so ca. 15 Jahre und mehr in der Pflege arbeiten.

(Also es geht hier bei meinen Schilderungen speziell um meine Erfahrungen, ich will nicht alle über einen Kamm scheren!)

Was ich den beiden zu Gute halte, ist das sie natürlich mehr Erfahrung im Umgang bzw. mit den charakterlichen Eigenheiten der Bew. haben.

Aber was mir immer wieder bei denen auffällt, ist z.B. das Unverständnis für Dokumentation. Da wird ständig gemeckert, warum denn "schon wieder" ein Lagerungsplan/ Trinkplan für einen Bew. angelegt wurde. Ich finde., das man gerade von diesen "erfahrenen" Kollegen (egal ob exam. oder Ph) erwarten kann, den Sinn von korrektem Führen von solchen Plänen zu verstehen.
Ich lege ja solche Pläne nicht aus Langeweile an, wir haben ja schließlich genug Doku...Wenn eine exam. Kraft der Meinung ist, Herr X benötigt einen Lagerungsplan dann haben sich finde ich auch die Ph daran zu halten. Klar, es kann ja jeder seine Meinung dazu äußern, aber diese Pläne einfach nicht zu führen (aus Desintersse oder was auch immer), finde ich schon etwas merkwürdig :gruebel:

Oder die eine Ph- Kollegin schreibt immer wieder unsinnige Mails darüber, das sie Herrn X und Frau A gebadet und Nägel geschnitten hat (unsere Doku läuft über PC, wenn etwas Wichtiges zum Übergeben ist, dann schreibt man eine Mail an alle Kollegen der Station).

Also mein Fazit meiner speziellen Kollegen: auch trotz 15 Jahre und mehr Pflegeerfahrung können immer noch keine richtigen Prioritäten z.B. in der Doku gesetzt werden. (Von pflegerischen, veralteten Handlungen mal ganz zu schweigen, das wird hier sonst zu lang....)

Anzumerken ist dazu auch noch, das die jüngeren Ph weitaus mehr auf "Zack" sind und sich auch mal freiwillig Fachliteratur sich zu Gemüte ziehen. Nicht wie manch anderer meiner Kollegen die fragen müssen was "Extremitäten" sind, trotz 15 Jahre Erfahrung:motzen: .
 
Birgitt ich kann dich beruhigen die Ausbildung der KPH Ist grad 1 drittel, wenn überhaupt von der Krankenpflegeausbildung!! Die Ausbildung der KPH beruht mehr auf dem Pflegerischen!!! Im gegensatz zu KS genaue abläufe des Körpers strikt zu kenn und die Wirkung der Medikamente zu Kennen so wie alle Krankheiten und wie sie behandeld werden!! Jedoch ist dein Arbeitsgebiet als KPH stark eingegrenzt du bist wirklich nur für die Pflege des Patienten zuständig und die KS ist deine Vorgesetzte!

Meiner Meinung nach passieren durch Pflegehelferinnen zu viele Pflegefehler da sie sich den Krankenschwestern anpassen wollen und denken sie könnten die selben Aufgaben verrichten, doch manchmal fehlt ihnen einfach das nötige Hintergrundwissen! Das ist auf keinen Fall böse gemeint aber so kann einfach keine Professionelle Pflege gewährleistet werden! Das wäre wie wenn ich als KS die Aufgaben des Arztes übernehmen würde.

Es gibt sicher auch ausnahmen die ich leider noch nicht erlebt habe!!

In der Ambulanten Pflege sind Helferinnen sehr nützlich da sie sich ausschließlich nur um die Pflege kümmern und hauswirtschaftliche Dinge erledigen!! Pflegehelferinnen werden in der Ambulanten Pflege auch nur zu leichteren Hilfsbedürftigen geschickt. Pat. mit schwerer Grunderkrankung und enormer Pflege oder Komplizierten Verbänden erledigen die KS und die KPH wird ihrer 1 Jahrigen Ausbildung gerecht.

Lieben Gruß Julia:mrgreen:
 

Ähnliche Threads

Über uns

  • Unsere Online Community für Pflegeberufe ist eine der ältesten im deutschsprachigen Raum (D/A/CH) und wir sind stolz darauf, dass wir allen an der Pflege Interessierten seit mehr als 19 Jahren eine Plattform für unvoreingenommene, kritische Diskussionen unter Benutzern unterschiedlicher Herkunft und Ansichten anbieten können. Wir arbeiten jeden Tag mit Euch gemeinsam daran, um diesen Austausch auch weiterhin in einer hohen Qualität sicherzustellen. Mach mit!

Unterstützt uns!

  • Unser Team von www.krankenschwester.de arbeitet jeden Tag daran, dass einerseits die Qualität sichergestellt wird, um kritische und informative Diskussionen zuzulassen, andererseits die technische Basis (optimale Software, intuitive Designs) anwenderorientiert zur Verfügung gestellt wird. Das alles kostet viel Zeit und Geld, deshalb freuen wir uns über jede kleine Spende!