Hallo @all
hab da letzte Woche was erleben müssen, wo ich dankend drauf hätte verzichten können
Am Nachmittag meines 4.postop Tages wurde eine Patientin zu mir ins Zimmer gelegt, wo mir eine Sr vorher sagte, dass man nicht wüßte, zu wem man sie sonst ins Zi legen könne, weil sie 5 h vorher eine Sectio hatte, mit ganz schlimmen Ausgang.
Und schon wurde die Pat. in Begeleitung ihres Mannes ins Zi gebracht.
Die Pat. weinte unaufhörlich und ihr Mann mit.
Ich rappelte mich aus dem Bett und ging in den Garten.
Nach ca 30 min betrat ich das Zi wieder, der Mann holte sich einen Kaffe, ich ging an das Bett der Pat., stellte mich namentlich vor und drückte ihre Hand. Dann legte ich mich aufs Bett, weil ich eigentlich nur alle 3h für 5 min aufstehen durfte.
Nachdem der Mann gegangen war, weinte die Pat. ganz schrecklich und ich mußte einfach zu ihr. Nahm mir also einen Stuhl und setzte mich zu ihr.
Da begann sie an zu erzählen und ich an zu zittern.
Sie sagte, dass sie in der 34. Schwangerschaftswoche gewesen sei, als plötzlich am Morgen ihr Bauch ganz hart geworden sei und sich nicht wieder entspannte. Kurze Zeit später habe sie heftigste Schmerzen und Blutungen bekommen, was eine sofortige Fahrt in die Klinik erforderte.
In der Klinik liefen allerhand Untersuchungen und man setzte eine Sectio an, die in Vollnarkose durchgeführt wurde.
Als sie wieder wach war, brachte man ihr bei, dass ihr kleines Mädchen tot war. Vorzeitige Plazentaablösung mit Tod des Kindes in Folge.
Die Ärzte haben wohl noch versucht zu reanimieren, doch es war Alles zu spät. Das kleine Mädchen wog schon knapp 2000g und wär lebensfähig gewesen, erfuhr sie noch. Sie, ihr Mann und ihre knapp 3 jährige Tochter durften das Todgeborene sehen und anfassen, was ja sehr wichtig für die Trauerarbeit ist.
Die Pat. hatte völlig zu geschwollene Augen vom Weinen und ich holte ihr im 5 min Abstand kalte, nasse Tücher zum Kühlen.
Nur, wenn ich mal zum WC mußte, wich ich von ihrem Bett, bis zum nächsten Früh 4Uhr, da war sie endlich ein bischen eingeschlafen.
Es kam mir so vor, als ob die Schwestern von dieser Stat. ein bischen Angst vor der Situation der Pat. hatten, weil sie nur zu den Vitalzeichenmessungen zu ihr kamen.
Am nächsten Vormittag wurde die Pat. auf eine Station über mir in ein Einzelzimmer gelegt, was die Pat. selber sehr bedauerte.
Wenn ich ehrlich sein soll, ich bedauerte es nicht ganz so sehr, wie sie.
Denn ich war selber erst ein paar Tage vorher operiert worden und noch nicht so fit, wie ich es sein wollte, auch nervlich nicht, und da wär ich vielleicht überfordert gewesen, wenn ich mit ihr und ihrem Mann der Prozess der Ersttrauerarbeit mitgemacht hätte. Und das dann über die ersten Tage und Nächte hinweg.
Vorigen Dienstag, einen Tag vor meiner Entlassung, besuchte ich die Pat. noch einmal.
Sie freute sich sehr, ihr Mann war ebenfalls da. Der Pat. geht es physisch deutlich besser und psychisch besser.
Beide bedankten sich bei mir und fragten, was ich von Beruf sei, worauf ich mit Krankenschwester antwortete.
Da kamen sie aus dem Staunen nicht mehr raus und stellten viele Fragen.
Ob denn eine Sr auch derartige Gespräche, wie am ersten Abend und Nacht mit Menschen, die einen anderen Menschen verloren haben, führen muß oder soll. Naja, ich ließ mich da nicht zu sehr aus und wünschte Beiden, sowie der Erstgeborenen Alles erdenklich Gute und das sie gesund bleiben sollen.
Aber nun doch zu meiner eigentlichen Frage.
Auf welche Stationen, zu welchen Patientinnen werden in Eurer Klinik Patientinnen gelegt, die z.B. eine Todgeburt hatten?
Carmen
hab da letzte Woche was erleben müssen, wo ich dankend drauf hätte verzichten können
Am Nachmittag meines 4.postop Tages wurde eine Patientin zu mir ins Zimmer gelegt, wo mir eine Sr vorher sagte, dass man nicht wüßte, zu wem man sie sonst ins Zi legen könne, weil sie 5 h vorher eine Sectio hatte, mit ganz schlimmen Ausgang.
Und schon wurde die Pat. in Begeleitung ihres Mannes ins Zi gebracht.
Die Pat. weinte unaufhörlich und ihr Mann mit.
Ich rappelte mich aus dem Bett und ging in den Garten.
Nach ca 30 min betrat ich das Zi wieder, der Mann holte sich einen Kaffe, ich ging an das Bett der Pat., stellte mich namentlich vor und drückte ihre Hand. Dann legte ich mich aufs Bett, weil ich eigentlich nur alle 3h für 5 min aufstehen durfte.
Nachdem der Mann gegangen war, weinte die Pat. ganz schrecklich und ich mußte einfach zu ihr. Nahm mir also einen Stuhl und setzte mich zu ihr.
Da begann sie an zu erzählen und ich an zu zittern.
Sie sagte, dass sie in der 34. Schwangerschaftswoche gewesen sei, als plötzlich am Morgen ihr Bauch ganz hart geworden sei und sich nicht wieder entspannte. Kurze Zeit später habe sie heftigste Schmerzen und Blutungen bekommen, was eine sofortige Fahrt in die Klinik erforderte.
In der Klinik liefen allerhand Untersuchungen und man setzte eine Sectio an, die in Vollnarkose durchgeführt wurde.
Als sie wieder wach war, brachte man ihr bei, dass ihr kleines Mädchen tot war. Vorzeitige Plazentaablösung mit Tod des Kindes in Folge.
Die Ärzte haben wohl noch versucht zu reanimieren, doch es war Alles zu spät. Das kleine Mädchen wog schon knapp 2000g und wär lebensfähig gewesen, erfuhr sie noch. Sie, ihr Mann und ihre knapp 3 jährige Tochter durften das Todgeborene sehen und anfassen, was ja sehr wichtig für die Trauerarbeit ist.
Die Pat. hatte völlig zu geschwollene Augen vom Weinen und ich holte ihr im 5 min Abstand kalte, nasse Tücher zum Kühlen.
Nur, wenn ich mal zum WC mußte, wich ich von ihrem Bett, bis zum nächsten Früh 4Uhr, da war sie endlich ein bischen eingeschlafen.
Es kam mir so vor, als ob die Schwestern von dieser Stat. ein bischen Angst vor der Situation der Pat. hatten, weil sie nur zu den Vitalzeichenmessungen zu ihr kamen.
Am nächsten Vormittag wurde die Pat. auf eine Station über mir in ein Einzelzimmer gelegt, was die Pat. selber sehr bedauerte.
Wenn ich ehrlich sein soll, ich bedauerte es nicht ganz so sehr, wie sie.
Denn ich war selber erst ein paar Tage vorher operiert worden und noch nicht so fit, wie ich es sein wollte, auch nervlich nicht, und da wär ich vielleicht überfordert gewesen, wenn ich mit ihr und ihrem Mann der Prozess der Ersttrauerarbeit mitgemacht hätte. Und das dann über die ersten Tage und Nächte hinweg.
Vorigen Dienstag, einen Tag vor meiner Entlassung, besuchte ich die Pat. noch einmal.
Sie freute sich sehr, ihr Mann war ebenfalls da. Der Pat. geht es physisch deutlich besser und psychisch besser.
Beide bedankten sich bei mir und fragten, was ich von Beruf sei, worauf ich mit Krankenschwester antwortete.
Da kamen sie aus dem Staunen nicht mehr raus und stellten viele Fragen.
Ob denn eine Sr auch derartige Gespräche, wie am ersten Abend und Nacht mit Menschen, die einen anderen Menschen verloren haben, führen muß oder soll. Naja, ich ließ mich da nicht zu sehr aus und wünschte Beiden, sowie der Erstgeborenen Alles erdenklich Gute und das sie gesund bleiben sollen.
Aber nun doch zu meiner eigentlichen Frage.
Auf welche Stationen, zu welchen Patientinnen werden in Eurer Klinik Patientinnen gelegt, die z.B. eine Todgeburt hatten?
Carmen