Wo stehen die Perfusoren?

Rabenzahn

Poweruser
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Hallo,

um zu verhindern das Kinder an die Perfusoren kommen, werden diese weit vom Kind entfernt postiert.
Wo stehen bei euch die Perfusoren ?

Herzhöhe oder ?
 
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Hallo Rabenzahn,

die Perfusor/Infusiomaten stehen in etwa d. Herzhöhe. Sie sind hinter den Patientenbetten an einer Säule montiert. Diese Höhe ist halt für die Pflegepersonen angenehm zum arbeiten. Obwohl die Perfusor vor allem bei sehr intensiven Kindern an dieser Säule sehr weit nach oben montiert sind. Vor allem als etwas kleinere Schwester (wie ich es bin) nicht gerade angenehm ist. Da gibt es dann halt eine Treppe, um auch die obersten Perfusoren erreichen zu können. Katecholamine werden daher bei uns nicht an den obersten Perfusoren angehängt.

Ich hatte noch nie ein Problem mit den Kindern, das sie zu den Perfusoeren gekommen wären. Bei sedierten/relaxierten Patienten hat man das Problem ohnehin nicht. Bei munteren Kindern sind diese monitiert und haben ein Bettgitter. Eine Pflegeperson ist immer im Zimmer bzw. hat Blickkontakt zum Zimmer (Schwesternstützpunkt). Bevor ein Kind aufsteht montiert es sich zumeist seine Kabeln ab - der Monitor alamiert, das Bettgitter klappert.

Liebe Grüße aus dem sonnigen Wien

Gaby
 
Halloechen,
unsere Perfusoren sind an einer Leiste fixiert,und vor der Leiste steht das Bett.
Wir betreuen Intensivpatienten,die sich in der Regel nicht an den Perfusoren zu schaffen machen.
Liebe Gruesse Frany
 
Servus!

Bei uns ist es genauso, entweder an der Versorgungsleiste an der Wand oder am Infusionsständer; unsere Patienten sind auch überwiegend Intensivpatienten, die sich nicht am Gerät betätigen.

Und sind sie doch schon mal so fit, dann hab ich auch noch nicht mitgekriegt, dass sie daran interessiert sind. Eher noch an den Kabeln vom Monitor und an den Infusionsschläuchen.

Grüsse von Stupsi
 
Hallo,

entweder an einer Leiste oder auf´n Nachttisch.
Der Nachttisch, steht eh bei den kleinen "Halbstarken" etwas entfernt vom Bett.
 
warum sollten die auf Herzhöhe stehen?
Perfusoren sind nicht im Schwerkraft"modus" aktiv, sondern laufen in eingestellter Laufgeschwindigkeit, egal, ob sie einen Meter höher oder tiefer angebracht sind, oder auf dem Kopf stehen oder seitwärts liegen...

viele Grüße
Karola
 
warum sollten die auf Herzhöhe stehen?
Perfusoren sind nicht im Schwerkraft"modus" aktiv, sondern laufen in eingestellter Laufgeschwindigkeit, egal, ob sie einen Meter höher oder tiefer angebracht sind, oder auf dem Kopf stehen oder seitwärts liegen...

viele Grüße
Karola

Halloechen,
und genau bei einem Meter tiefer, liegt der Hase im sprichwoertlichen Pfeffer.Habe waehrend einer Bluttransfusion erlebt,dass sich das Blut in Nachbarleitungen zurueckgestaut hat,und wir saemtliche Leitungen erneuern mussten,jedoch bei klaren Loesungen funktionierts. Gruss Frany
 
Hallo Frany,

da habt ihr aber auch ganz elegant gegen das MPG verstossen. Ihr dürft logischerweise keine freilaufende Infusion/Transfusion ohne Rückschlagventil als Parallelinfusion mit einem Perfusor laufen lassen.

Dem Perfusor ist es recht egal in welcher Position er hängt, fördern muss er immer die eingestellte Menge.

Sonnige Grüsse
Narde
 
Hallo narde,

man nehme eine Perfusorspritze, eine Perfusorleitung und einen Perfusor.

Befülle die Spritze mit Wasser, entlüftet das System und stellt es auf eine glatte Unterlage.

Stelle den Perfusor auf einen Milliliter Förderleistung ein und beobachte was sich am Ende der Perfusorleitung tut.

Irgendwann wird dort Flüssigkeit auftauchen.

Jetzt hebe den Perfusor knapp 1 Meter über den bisherigen Level und schreibe uns, was du beoachten konntest.

Das was Du da sehen kannst, tritt regelmässig auf, wenn Patienten vom Op ins Bett geschleust werden. Oder wenn ein Patient umgelagert wird.

Ich bin gespannt.
 
Hallo Rabenzahn,

ein Prefusor muss in jeder Lage die eingestellte Fördermenge liefern! - In welcher Höhe sollte dann deiner Meinung nach Insulin oder Noradrenalin hängen?

Laut MPG muss die Fördermenge eingehalten werden.

Frohe Ostern
Narde
 
Das was Du da sehen kannst, tritt regelmässig auf, wenn Patienten vom Op ins Bett geschleust werden. Oder wenn ein Patient umgelagert wird.

Ich bin gespannt.


Hat dieses Phänomen (ich glaube ich weiß was du meinst) nicht damit zutun, dass die Leitung offen ist? Oder das dies lediglich ein temporäres Phänomen ist, das nur beim Umlagern auftritt?

Narde hat recht, eine Spritzenpumpe muss immer die gleiche "eingestellte" Förderleistung garantieren. Mir würde sich auch die Frage stellen, wo ich dann deiner Meinung nach die verschiedenen Medikamente "hinhängen" soll???

Behid
 
Kenne auch dieses Phänomen, aber nur - wie schon erwähnt - wenn jemand vergessen hat, das Rückschlagventil zu montieren.

Wir haben unsere Perfusoren auf dem Nachtkästchen stehen. Nachdem es ein Patient geschafft hat, in seinem Dusel die Flussrate von 9ml/h auf 99ml/h zu erhöhen, gibts bei uns nur noch Perfusoren, deren Flussrate mittels Eingabe eines Codes geändert werden können. (Glücklicherweise ist dem Patienten nichts passiert).

Gruß,
Lin
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hallo,
bei unseren intensivpatienten haben wir tw. schon mal über 15 verschiedene spritzenpumpen laufen. wir versuchen dann, katecholaminperfusoren möglichst auf herzhöhe anzubringen. geräte, die mit sehr niedriger infusionsrate laufen, werden eher an höherer stelle angebracht. durch veränderung der höhe des perfusors (d.h. wenn ich - wie schon beschrieben - den patient umlagere, oder neue perfusoren hinzukommen, die beispielsweise über dem herzniveau angebracht sind) kann es schon mal zu "bolusinfusion" kommen - auch wenn das problem bei den pumpen der neueren generation von den herstellern deutlich reduziert wurde.
probleme, daß patienten die flussrate der geräte verstellen, haben wir eigentlich nie - ich erinnere mich in den fast 13 jahren auf meiner jetzigen station vielleicht an ein/zwei fälle, wo das passiert ist. bei den infusionsgeräten, die wir im moment benutzen, muß man die veränderte rate immer nochmals bestätigen, sonst springt das gerät automatisch wieder in die alte förderrate zurück. bei sehr agilen patienten, die gerne an allem "herumspielen", nehmen wir dann entsprechende verlängerungen der infusionsleitungen und bringen die infusionsgeräte möglichst weit entfernt vom patientenbett an.

Narde hat recht, eine Spritzenpumpe muss immer die gleiche "eingestellte" Förderleistung garantieren. Mir würde sich auch die Frage stellen, wo ich dann deiner Meinung nach die verschiedenen Medikamente "hinhängen" soll???

stimmt - ein perfusor sollte die eingestellte infusionsmenge verabreichen, aber auch die allerbesten geräte haben eben doch abweichungen, je nach infusionsrate mehr oder weniger ausgeprägt. kann man auch prima beobachten, wenn man z.b. alle 6 stunden für eine bilanz die verabreichte infusionsmenge wieder "nullt" - da kann es dann schon mal sein, daß bei einer laufrate von 0,2 ml/h eben doch "nur" 1ml infundiert wurde, statt 1,2 ml. fakt ist: je geringer die infusionsrate, desto ungenauer arbeitet das gerät. ist auch irgendwie logisch - wenn ich mir vorstelle, daß ein medikament mit 0,1 oder 0,2 ml/h verabreicht wird.

gruß ratemal
 
Hallo Rabenzahn,

nachdem ich heute mit zwei Herstellern von Perfusoren gesprochen habe, wurde mir versichert, dass ihre Geräte gemäss MPG in allen Positionen gleich viel fördern.
Ich habe auch einen Versuch gemacht und 3 Perfusoren in unterschiedlichen Höhen befestigt, geht ganz einfach, da wir eine Dockingstation haben, und die Geräte alle mit der identischen Laufgeschwindigkeit laufen lassen - Ergebnis: nach 4 Stunden hatten alle Geräte die exakt eingestellte Förderrate erreicht - in meinem Fall habe ich die Laufgeschwindigkeit auf 2ml eingestellt - Jeder hatte 8ml gefördert.

Ich könnte mir vorstellen, dass eine Abweichung der Geschwindigkeit mit uralten Geräten erreicht werden kann, bei denen man mittels eines Rädchens die Geschwindigkeit einstellt - unsere Geräte werden über ein Display bedient mittels Pfeiltasten.

Schönen Abend
Narde
 
Hallo KollegInnen,

nach meinen Erfahrungen sind "arbeitende" Perfusoren in der Regel zuverlässig, egal in welcher Position, das Problem ergibt sich beim Spritzenwechsel, der bei möglichst in Herzhöhe vorgenommen werden sollte.

Bei sehr instabilen Patienten haben wir die Katecholaminspritzen an einem anderen Perfusor "vorlaufen" lassen und dann umgestöpselt.

Ansonsten kam es schnell mal zu Kreislaufinstabilitäten durch kurzfristige Minderversorgung oder aber durch einen Bolus der sich beim Einspannen der Spritze ergab.

LG,
Meggy
 
Hallo Meggy,

dass Katecholamine überlappend gegeben werden ist klar, ebenso wird beim Wechsel entsprechend gearbeitet - 3 Wegehahn geschlossen, Leitung nach dem Anschliessen "entlastet".

Das muss aber nicht in Herzhöhe geschehen.

Liebe Grüsse
Narde
 
Hallo Meggy,

dass Katecholamine überlappend gegeben werden ist klar, ebenso wird beim Wechsel entsprechend gearbeitet - 3 Wegehahn geschlossen, Leitung nach dem Anschliessen "entlastet".

Das muss aber nicht in Herzhöhe geschehen.

Liebe Grüsse
Narde

Oha, das Katecholamine überlappend gegeben werden ist wohl nur dir klar... Ich kenne genügend Häuser die das nicht machen, weil sie es nicht kennen.

Einen kleinen Beitrag der vielleicht hilft findet ihr hier:
Intensiv : Journal : Intensivpflege : zum Umgang mit Spritzenpumpen

Es gibt das Phänomen des "Freeflows", leider bin ich noch nicht auf eine gute Definition gestoßen.

Wenn ich mehr weiß poste ich...

Gruß

Halloechen,
und genau bei einem Meter tiefer, liegt der Hase im sprichwoertlichen Pfeffer.Habe waehrend einer Bluttransfusion erlebt,dass sich das Blut in Nachbarleitungen zurueckgestaut hat,und wir saemtliche Leitungen erneuern mussten,jedoch bei klaren Loesungen funktionierts. Gruss Frany

Klar funktioniert es, denn man siehrt nicht mehr wie sich die Lösungen zurückstauen... und was man mit eigenen Augen nicht sieht glaubt man nicht...:knockin:
 
Dem Perfusor ist es recht egal in welcher Position er hängt, fördern muss er immer die eingestellte Menge.
Nur in gewissen Grenzen. Es gibt die sog. Trompetenkurven , dort wird dargestellt, wie stark die tatsächliche Förderrate von der eingestellten abweicht. Nach vier Stunden sollte da in der Tat nichts mehr an Unterschieden zu sehen sein. Mach Dein Experiment mal mit 2 ml/h und nur für 10 oder 20 Minuten, dann siehst Du (evtl.) die Unterschiede.

Das Spiel im gesamten System (Infusor + Spritze) ist zwar nicht abhängig davon, ob der Perfusor auf Herzhöhe ist oder nicht, kommt aber bei einer Veränderung der Differenz zwischen Herzhöhe und Perfusorhöhe zum Tragen. Das dürfte natürlich wohl eher auf der Peripherie als auf Intensiv passieren. Dort sind zum Glück die Medikamente i. d. R. weniger kritisch.

Ulrich
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

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