Hi Steffen,
herzlich Willkommen im Forum, ich freue mich das noch jemand aus der Wasserabteilung an Bord ist.
Nun zu Deiner Frage, die Wiederaufbereitung der Dialysatoren besteht aus der Spülung mit sterilem Wasser, der Reinigung, der Desinfektion, der Aufbewahrung und des Freispülens von Desinfektionsmitteln.
Die Wiederverwendung von Dialysatoren war in einigen Zentren mit vermehrtem Auftreten von fieberhaften Episoden assoziiert. Diese können auf Kontaminationen mit Bakterien oder Endotoxinen aber auch auf ungenügendes Freispülen der verwendeten Desinfektionsmittel, welche zu einer Komplementaktivierung führen können, zurückgeführt werden. Deshalb muß die Qualität des bei der Wiederaufbereitung verwendeten Wassers und die genügende Spülung regelmäßig kontrolliert werden.
Es besteht die Gefahr, dass aggressive Desinfektionsmittel wie
Formaldehyd die Integrität der Dialysatoren beeinträchtigt. Die Dialysatorleistung der wiederverwendeten Dialysatoren wird deshalb regelmäßig überprüft. Die mögliche Zahl der Wiederverwendungen ist abhängig von der Deposition von Blutrückstanden auf den Dialysatormembranen. Diese Rückstände sind sichtbar und hängen vor allem vom Gerinnungsstatus der Patienten ab.
Dialysatoren sind in Europa durch die Hersteller zum Einmalgebrauch deklariert. Die Verantwortung bei allfälligen Komplikationen bei Wiederverwendung liegt deshalb beim Leiter der entsprechenden Abteilung. Damit es nicht zu rechtlichen Problemen kommt, wären bindende Richtlinien zur Wiederaufbereitung von Dialysatoren, wie sie in den USA existieren, auch für Europa wünschenswert.
Mindestens einmal monatlich sollte eine mikrobiologische Überwachung des verwendeten Wassers und der Dialyseflüssigkeit erfolgen.