Hey Mäuschen,
des war total luschtig
Ca. 1 Woche vor dem 1. Schultag, wo ja noch kein Unterricht in dem Sinne war, hatten ein paar findige Köpfe (sie blieben es die ganzen 3 Jahre über) die Idee, eine "Unsere neue Klasse-Kennenlern-Fete" zu machen und luden alle zukünftig Dazugehörenden ein, alle Schüler.
Im Wohnheim, wo sich schon ein paar von unserer Klasse häuslich eingerichtet hatten, startete das Ding und zwar im Clubkeller des Wohnheimes.
Jeder brachte eine Kleinigkeit mit (Salat, Getränke u.s.w.), Musik war schon da.
Das war ein voller Erfolg!
Dieser Abend hatte uns die Möglichkeit geboten, dass wir am ersten Schultag nicht zu fremd uns allen, gegenüber standen.
Dann war es soweit. Der 1. April 1991 um 8.30 Uhr.
Unsere Schule war in einem sehr schönen und alten Klostergebäude untergebracht und die Räume recht groß, besonders der Hörsaal.
Halla gut.
Jedenfalls wurden wir von der Schulleitung in einen Raum geführt, wo die Stühle im Kreis standen. Schon ging es bei uns los :"sind wir hier im Ki-Ga?"
Fast alle Dozenten, welche mal ihr Wissen an uns vermitteln sollten (alle waren mal auf Unität und Akamie), sowie die Schulleiterin und unser Lehrer waren ebenfalls vorhanden. Nicht zu vergessen, der Schulpsychologe.
Die Schulleiterin schwang eine sehr, sehr lange Begrüßungsrede, wo hinterher Keiner von uns mehr wußte, was sie überhaupt sagte.
Danach begrüßte uns Einer nach dem Anderen der Dozenten u.s.w .
Wir Schüler konnten uns manchmal nonverbal kringeln über das "Fjurigrinsen" (kennt Ihr Furi, das Pferd), in den Gesichtern der uns Begrüßenden.
Halla gut.
Dann mußten wir uns und schön der Reihe nach vorstellen.
Auch das ging vorbei.
Unser Lehrer war übrigens top!
Er hielt Nichts von gestylter Anzugsordnung oder Mode nach dem letzten Schrei. Er kam uns gleich sehr leger und total nett rüber, was auch so blieb, solange wir ihn als Klassenlehrer hatten.
Halla gut.
Natürlich gab es da auch Kaffee und Kekse. Aber sicher!!!
Nur das der Kaffee Bodenseekaffee war (man sah bei voller Tasse den Boden der Tasse) und die Kekse mußten wohl von der letzten Weihnachtsfeier übrig geblieben sein. Auch das verkrafteten wir Schüler.
Nach ca 3 h hatten wir die ersten Infos für den nächsten, eigentlich richtigen, ersten Schultag im Kopf und in der Hand und durften nach Hause gehen.
Cool. Nur fast Keiner von uns tat das. Viele (aber wir waren nur 12, 6 Jungen, 6 Mädchen) gingen miteinander in die Stadt und da wurde erstmal Schülerrat in einer Bar abgehalten.
Natürlich lästerten wir über das gerade vorher Geschehene tüchtig ab und lachten uns halb kaputt.
Naja, und so ging unser erster Schultag rum.
Der Ernst des Lernens begann dann erst am nächsten Tag.
Und trotzdem, so im Rückblick gesehen, gingen diese 3 Jahre unwahrscheinlich schnell um. Sie waren oft stressig, manchmal traurig, oftmals luschtig.
Tschüß
Carmen