Wie schneidet man "alte Zöpfe" ab?

narde2003

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Jul 27, 2005
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FGuKP I&I, Praxisanleiterin DKG,Wundassistent WaCert DGfW, Rettungsassistentin, Diätassistentin
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HOKO
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Leitung HOKO
Liebe Kolleginnen und Kollegen,

da ich in an meinem Arbeitsplatz immer wieder andere Stationen kennenlerne, lerne ich auch immer wieder "haarsträubende" Pflegemaßnahmen kennen.
Sei es die Zinkpaste auf den Dekubitus oder einen halben Liter Fichtennadelschaumbad oder Rasierschaum zum Waschen. Die Liste der Beispiele könnte ich noch lange fortsetzen.

Ich als die freundliche Aushilfe, rede mir dann den Mund fusslig, warum macht ihr dies, mit welcher Begründung?

Die Antworten könnt ihr euch sicher vorstellen, auch wenn ich auf die Pflegeleitlinien des Hauses verweise, ändert sich nix.
In dem Moment wo ich es erkläre warum es so nicht richtig ist, erstaunte Gesichter, komme ich wieder auf die Station, ist alles beim Alten.

Es sind übrigens nicht nur die Pflegekräfte, die schon seit langem auf der Station sind, sondern auch die jungen KollegInnen, die ins gleiche Horn blasen.

Ich glaube ja noch immer an das Gute im Menschen, und fange wieder von vorne mit meinen Erklärungen an - Manchmal ist es wie ein kämpfen gegen Windmühlen...

Wer hat gute Tipps für mich, oder habt ihr schon resigniert?

Schönes Wochenende
Narde
 
Hallo Narde,
tja...schwierige Sache. Ist halt erstmal die Frage, ob das nur "Einzelexemplare" sind oder eben quasi das komplette Team.

Wenn persönliches Ansprechen Einzelner nichts bringt, dann vielleicht einfach mal in einer Teamsitzung das Thema "auf den Tisch bringen".

Gut wäre ja eine Stationsleitung, welche als "gutes Beispiel "vorangeht und den anderen mal auf die Finger schaut...

Das grundsätzliche Problem ist halt, das Du nicht zum Team gehörst sondern als externe "immer mal wieder vorbei kommst" und Deine Anmerkungen daher eher den Status "ach die schon wieder mit Ihren komischen Ideen" haben.

Vieleicht auch mal die Leute des Teams nach deren Pflegeverständnis fragen....oder ganz provokativ: "Warum kann man anstelle Deiner Person nicht auch einen Zivi einstellen?" Wenn dann mit Fachwissen argumentiert wird, dann hast Du ja nen Ansatzpunkt. :roll:
 
Rasierschaum zum Waschen- das ist ja wirklich eindrucksvoll.

Ich würde die mal fragen, ob die schon mal was von Fortschritt gehört haben und ob die in der Ausbildung gelernt haben, daß es das in der Pflege nicht gibt.

Das ist zwar weder nett noch effektiv, aber das sieht ja eher frustrierend aus...
 
narde2003 said:
Sei es die Zinkpaste auf den Dekubitus oder einen halben Liter Fichtennadelschaumbad oder Rasierschaum zum Waschen.
OH MEIN GOTT!!!!
mehr fällt mir DAZU nicht ein!!

Es wäre halt wirklich interessant, wie die Stationsleitung über dieses Thema denkt, ... wenn sie DIR zustimmt, dann wäre da Dein Ansatz.
Wenn nicht, wird es RICHTIG schwierig.
Aber dann könntest Du ja mal einen Erfahrungsaustausch mit der Pflegedienstleitung halten. Ich befürchte halt, dass Du als "Aushilfe" in einem Team durch reine Vorschläge an eben jeder Basis nicht viel bewegen wirst. Gerade, wenn Du wieder weg bist schleichen sich dann schnell wieder die alten Marotten ein.
Aber die Einstellung der Stationsleitung wäre interessant.
 
Nach 2 Jahren hab ich mittlerweile endlich erreicht, dass Hautaktivgel/ Baktolan vital aus der Pneumonieprophylaxe raus ist. Alle halbe Jahre gibts eine Weiterbildung zum Thema. Bei einer nachfolgenden Praxisanleitung zu einem anderen Thema begegnete ich dem Präparat vor einigen Monaten immer noch. Auf meine Frage: warum, Einsatz, wenns doch nix bringt kam die Antwort: das muss erst die Oberschwester anweisen, dass das Mittelchen nicht mehr verwand werden darf/ soll.
*grübelgrübel* Die Kollegen wußten um die Wirkungslosigkeit und verweden es wider besseren Wissens???
Ich hab mir das versucht ff. zu erklären: In der Ausbildung wird die Anwendung eines Präparates vermittelt. Die Wirkweise kommt in der Regel zu kurz. Schon beim Präparatewechsel sind mache irritiert. Der Wiedererkennungswert wird hier häufig über den Geruch geregelt: es riecht so ähnlich - es muss also auch so wirken. Eigenes Basiswissen ist unnötig - der Arbeitgeber gibt vor und so wird es ausgeführt. Autoritäre Führungsstile tun da ihr übriges.

Abschneiden alter Zöpfe setzt Fachwissen voraus und den Willen zur Übernahme der Verantwortung durch jeden Einzelnen. Das ist in der Pflege oft so nicht gewollt. Viele Leitungen erleben die Abgabe von Verantwortung als Machtverlust.

Was ist dein Ziel? Dienstanweisung erreichen oder Motivation von Pflegekräften zum selbstbewußten und selbstverantwortlichen Handeln. Ersteres bringt einen schnellen Erfolg. Letzteres ist ein steiniger, mühseliger Weg. Der Erfolg hängt vom Führungsstil der Leitung ab.

Elisabeth
 
Hallo,

die Beispiele die ich euch geschrieben habe, waren die Extrembeispiele, unsere Pflege ist nicht unbedingt schlecht, aber halt sehr von der einzelnen Station abhängig.

Klar habe ich es als Aushilfe schwer, drum versuch ich immer meinen Mund zu halten, klappt nur nicht immer.

Die Stationsleitungen spreche ich immer direkt an, die dann oft meinen da müssen wir mal drüber reden.
Ich möchte es eben nicht über die PDL-Schiene und Dienstanweisung machen, da eine PDL mit anderen Aufgaben als Rasierschaum beschäftigt ist.

Ich habe es jetzt auch auf meiner Station erlebt, dass nach jahrelangem nichtbenutzen von Zink/Mirfulan[r], sich diese wieder eingeschlichen haben.
Da ich dort auch nur 25% tätig bin, konnte ich es relativ einfach nachvollziehen, wie es passierte.

Hier mein Mirfulan[r]Beispiel zur Dekubitusprophylaxe:

Es begann mit neuen Mitarbeitern bzw. Intensivweiterbildungsteilnehmern.
Einer fing damit an, und so nach und nach machten weitere Pflegekräfte mit.
Eigentlich wurde Mirfulan[r] bei uns gar nicht mehr bestellt.
Als ich mal wieder ein Gastspiel gab, war an jedem Platz Mirfulan[r].
Ich habe meine Kolleginnen befragt, warum?
Bei einigen gab es ein Achselzucken, andere meinten, dass sie Mirfulan[r] ja schon immer bevorzugt hätten, wieder andere meinten, es gäbe neue Untersuchungen, dass Mirfulan[r] das non plus ultra ist.

Woher stammen die Untersuchungen? Jaaa, ähmmmmmm, das hat irgendwer mir neulich erzählt. Wer? ähmmmm, jaaaaaa?
Wie soll es wirken? jaaaaaaaaa, nun das hab ich vergessen.

Da ich gerne forsche, bekam ich heraus wer damit wieder anfing.
Die Pflegekraft, die es wieder eingeführt hat, konnte die Wirkung auch nicht belegen, oder mich überzeugen, dass eben Mirfulan[r] dafür geeignet ist.

Ich glaube, dass wenn jemand mit etwas anfängt, es leicht nachgemacht wird.
Wenn es dann schon 2 Pflegekräfte sind, ja dann kann es doch gar nicht so schlecht sein, und so weiter.
Bis man sich umschaut, macht es die halbe Station, ja und dann muss es doch gut sein, oder?
Vor allem, ist doch eine Schmiere, einer Firma viel besser auch zur Hautpflege, als ein hauseigenes Produkt. Die kostet mehr, also besser?

Allerdings glaube ich schleichen sich "Pflegewandersagen" leichter ein als wieder aus.

Wir üben jetzt, Mirfulan[r] weglassen, das dauert sicher länger.

Sarkasmus an: eine denkende über den Tellerrandrausschauende Pflegekraft? - Sarkasmus aus

Schönen Sonntag
Narde
 
Hallo,
nachdem ich mich ja immer über vieles Aufrege, will ich euch auch an einem kleinen Teilerfolg teilhaben lassen.

Eine Station, die das "Vergnügen" hat mich desöfteren genießen zu dürfen, hat eine sehr interessante Einstellung zu Desinfektionsmitteln.
Ein Händedesinfektionsmittel, das eigentlich speziell für Viren entwickelt wurde, wird dort standardmäßig eingesetzt.
Da das Mittel nicht sonderlich hautpflegend ist und auch nicht unbedingt notwendig, hatte ich es mir zum Ziel gesetzt, dies zu verändern.

Ich sprach anfangs mit der Hygienefachkraft um mein Wissen zu aktualisieren.
Dann sprach ich mit der Leitung der Station. Auf meine Frage warum dieses Mittel eingesetzt wird: Weil bei uns deshalb noch kein Mitarbeiter Rotaviren bekommen hat. AHA, wieviele Rotavireninfektionen beim Erwachsenen haben wir?
"Jeden Tag mehrere" kam zur Antwort. Laut unserer Infektiologie hatten wir im vergangenen Jahr 27 nachgewiesene Rotavireninfektionen beim Erwachsenen.

Somit gab es wohl auf dem Transport ständig Spontanheilungen:daumen: .

Bei meinen Diskussionen mit der Leitung drehten wir uns immer im Kreis.
Einschaltung der Hygieneschwester, führte zu einer Verzweiflung dieser.

Aber steter Tropfen höhlt bekanntlich den Stein.
Heute war eine Stationsbesprechung und ich durfte auch meine Meinung zu einem Thema abgeben.
Gut gerüstet mit Argumenten, auch der Preis war eines meiner Argumente habe ich ein Zwischenziel erreicht.
Die Leitung hat sich dafür ausgesprochen, dass wir das Virendesinfektionsmittel nur noch in unserem Infektaufnahmeraum zusätzlich aufstellen.
Nach der Besprechung kamen eine grosse Zahl der Mitarbeiter auf mich zu um mich nochmals zu löchern, warum nehmen wir dann eigentlich die ganze Zeit dieses Mittel? Darauf hatte ich natürlich keine passende Antwort. Irgendwer meinte, dass es wohl in den Hygieneleitlinen stehen würde, aber da steht es nur so wie ich es vorgetragen habe.
Eine meinte ganz klar die Hygieneabteilung hat es angeordnet...

Nun, momentan bin ich zufrieden, in kleinen Schritten zum Ziel.

Nun gut weitere Unterstützung kam aus der Apotheke, es gibt das Mittel jetzt nur noch auf Sonderanforderung:daumen:

Mein nächster Angriff geht auf Rasierschaum und Fichtennadelschaumbad:thinker:

Schönes Wochenende
Narde
 
Rasierschaum?? Für was, außer rasieren wird es denn bei Euch benutzt? Ich hab' da so spontan keine Idee, wofür es zweckentfremdet werden könnte... :gruebel: (Nicht das ich überhaupt auf die Idee kommen würde :wink1: )

Ebenfalls ein schönes Wochenende,
Nutella Woman
 
narde2003 said:
nachdem ich mich ja immer über vieles Aufrege, will ich euch auch an einem kleinen Teilerfolg teilhaben lassen.
[...]
Nun, momentan bin ich zufrieden, in kleinen Schritten zum Ziel.
HEY!!! Super, ... gratuliere.
Nur mit kleinen Schritten kommt man ans Ziel. Ist doch schön, dass es voran geht und die Mühen sich lohnen.
Gratuliere zum Teilerfolg!!! Gut gemacht.
narde2003 said:
Mein nächster Angriff geht auf Rasierschaum und Fichtennadelschaumbad
Dafür wünsche ich Dir schon mal viel Glück und Erfolg.
Kannst ja hier posten, wie es weitergeht :wink1:
 
Alte Zöpfe abschneiden

Bei uns gibt es Pflegestandards, nach denen wir uns zu richten haben. In der Standardgruppe arbeitet Pflegepersonal und die Lehrer der Krankenpflegeschule zusammen. Wobei unsere Lehrer sehr viel Praxisbegleitung auf der Station machen und somit auch einiges von der Praxis mitbekommen. Außerdem gibt es bei uns einen Pflegeberater (Fachweiterbildung), der die Standards auf den Stationen zum Thema macht. Wir haben vom Arbeitgeber ein Kontingent für Weiterbildungen, das wir verbrauchen dürfen. Viele Mitarbeiter meiner Station haben die Gelegenheit wahr genommen. Basale Stimulation, Kinästhetik, Bobath, Kau und Schlucktraining, Berührung in der Pflege und vieles mehr. Die Bereitschaft des einzelnen, Weiterbildungen wahr zu nehmen, sich ständig zu informieren und das Team zu informieren, konnte manches bewirken.
Wir sind nur ein kleines Haus 170 Betten, klappt aber schon gut - aber man ist ja nie gut genug!

Jedoch, viel Glück und gebe nicht auf, alte Zöpfe abzuschneiden!
 
Hallo Katzetina,

Standards gibt es bei uns auch, aber Papier ist geduldig. Auch haben wir weitergebildetes Pflegepersonal in alle "Himmelsrichtungen".
Vielleicht ist es bei uns deshalb schwieriger, weil wir über 1000 Betten mehr haben als ihr?
In einem kleinen Haus, sind auch weniger Mitarbeiter, die plötzlich ihre eigenen Ideen kreiieren?

Keine Angst ich gebe nicht auf

Schönes Wochenende
Narde
 
Hallo Kolleginnen und Kollegen,

ich will euch mal auf dem Laufenden halten, wie es mir mit meinen "alten Zöpfen" so geht.

Mein mittlerweile bevorzugter Weg ist die Stationsbesprechung.
Warum?
Weil ich hier viele Pflegekräfte des Bereiches antreffe, es dadurch keine "stille Post" gibt.
Ausserdem wird ein Protokoll angefertigt in dem man nachlesen kann, was gesagt wurde.
Unstimmigkeiten können sofort ausdiskutiert werden.

Aber ich mache Fortschritte und bin ganz zufrieden.

Liebe Grüsse
Narde
 
Hallo narde,

ich bin auch immer sehr interessiert daran alte Zöpfe abzuschneiden. Was meinst du mit Stationsbesprechungen? Es gab früher bei uns die Stationsleitungsbesprechung, die nennt sich heute Bereichsleitungsbesprechung Psychiatrie, weil es ja dann auch noch übergreifende pflegerische Leitungsbesprechungen mit anderen Fachbereichen gibt.

narde2003 said:
Mein mittlerweile bevorzugter Weg ist die Stationsbesprechung
Narde

Liebe Grüße Brady
 
Hallo Brady,

mit Stationsbesprechungen meine ich Teambesprechungen.
Alle pflegerischen MA der Station sind anwesend.

Mittlerweile komme ich gut voran in manchen Bereichen. Die Ziele die ich mir für eine Station gesetzt hatte habe ich zu 95% erreicht.

Da es mir für mich nicht leicht ist, bei Mißständen meinen Mund zu halten, spreche ich diese auch offen an, auch wenn ich nur 1 Tag auf der Station bin.

Mein Vorgehen:
Ich frage nach, warum macht ihr das so?
Die Antwort kann sich jeder vorstellen:kloppen:
Dann bringe ich meine Argumente, weshalb dies in meinen Augen falsch ist.
Ein sehr gutes Argument ist zum Beispiel der Preis.
Beispiel:
So wurde auf einer Station, die keine Badewanne haben immer Fichtennadelschaumbad gekauft und dieses grosszügigst bemessen zur Körperpflege benutzt oder in den Abfluss des Waschbeckens im Entsorgungsraum gekippt.
Auf meine Nachfrage warum, kam die übliche Antwort, das machen wir halt schon immer so, dass es besser riecht.
Da ich giftgrünes Waschwasser nicht ausstehen kann und 200ml Fichtennadelschaumbad im Abfluss eine ziemliche Verschwendung finde, habe ich zum einen auf die Pflegeleitlinien verwiesen, die PK gefragt, wie sie es finden würden, wenn sie mit so einer "Brühe" gewaschen würden. Hinzu kamen Argumente bezüglich Haut und Schutz der Haut usw.
Dann habe ich den Preis genannt.
Es gab erstmal betretene Gesichter und den Hinweis, aber das riecht dann so frisch.
Bei der nächsten Teambesprechung habe ich dies auch nochmal vorgebracht. Bei der Besprechung war die PDL dabei, die mich angeschaut hat wie wenn ich vom Mond käme.:engel:

Ergebnis, es gibt kein Fichtennadelschaumbad mehr auf der Station.
Wie meinte eine Kollegin in Bezug auf die dortigen Veränderungen: Jetzt hast du uns alles genommen was uns Spass gemacht hat.

Auf der Station habe ich mehrere "alte Zöpfe" abgeschnitten.

Liebe Grüsse
Narde
 
wir können uns tatsächlich zusammen tun.wobei ich froh wäre wenn bei uns jemand "nur" fichtelnadeldingsbums ins waschwasser kippen würde :angry:
ich hoffe das ich nur halb so erfolgreich voran komme wie du.

gutes gelingen weiterhin.

ach... die kollegin hatte spaß am fichtelnadelschaumbad?vielleicht sollte sie überdenken warum sie krankenschwester wurde,....kann mir nicht vorstellen das es am desinfektionsmittel,am schaumbad oder am rasierschaum lag:wink:

gruß
mary
 
Hallo Himmlische Schwester,

ich habe noch einige andere Dinge gesehen, die möchte ich aber nicht öffentlich aussprechen, weil da selbst ich sprachlos war.

Ich wünsche dir viel Kraft, wenn du etwas verändern willst und bedenke bitte auch - steter Tropfen hölt den Stein.

Schönen Abend
Narde
 
hallo,

tja das gibt´s leider noch viel zu oft, wohl gerade in der Pflege!
Einer der schlimmsten "alten Zöpfe" bei uns ist Dekuprophylaxe mit Panthenolschmierei:angry:
Das macht mich so fertig. Wir hatten so vor gut eineinhalb Jahren mal ne Fortbildung über Expertenstandard Dekubitus. Dort wurde dann wieder allen erkärt das diese PAnthenolschmierei nur dem Gewissen dient aber keine Prophylaxe ist. Und oh Wunder es wurde damit aufgehört! Genau für 8 Wochen da wurde dann wieder fleißig bestellt und alles wieder wie vorher:verwirrt:

Ich weiß echt nicht mehr was ich da noch sagen soll, hab mir nämlich meinen Mund schon fusselig geredet. Das beste Argument war von einer älteren Kraft: Ich hab mein Examen gemacht das warst du noch garnicht geplant, und das machen wir schon immer so! Ihr lernt doch nichts gescheites mehr heutzutage..............:knockin:

Help!
 
*lach* lies mal in meinem thread.... das is jetzt auch bei jungen schwestern wieder mode ;-) bin grad dabei alles in einem skript zu widerlegen und damit ein für alle mal ruhe zu haben :wink:
 
Wenn ich das so lese, kommen Erinnerungen hoch! Während meiner Ausbildung war im UK eis und Rotlicht der absolute Renner in der Dekubitusprophylaxe. Also ist wohl zu befürchten, daß man demnächst auch damit wieder anfangen wird!:verwirrt:
 
@mary-jane:

manche Kollegen übersetzen PDCA (Qualitätsmanagement) leider mit:
"Please Don`t Change Anything"

:wink1:

Ich bedauere es auch sehr, dass Neuerungen den Weg in die Praxis scheinbar nur sehr schleppend finden...eben weil immer wieder mit Argumenten gearbeitet wird, die auf eine lange Verweildauer im Beruf hinweisen.

Patricia Benner hat aber klar festgestellt, dass nicht jeder, der 15 Jahre dabei ist, auch gleichzeitig ein "Experte" ist...denn die Gefahr unreflektierter Routine ist halt gegeben.
 

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