Wie Helicobacter Entzündungen auslöst

Ute

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Hannover
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Krankenschwester, Fachkraft für Leitungsaufgaben in der Pflege (FLP)
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[18.10.2004]

Wie Helicobacter Entzündungen auslöst

Der im Magen lebende Keim Helicobacter pylori löst Entzündungen aus, indem er mit einem nadelartigen Fortsatz in die Zellen der Magenschleimhaut eindringt. Dadurch wird das Immunsystem auf den Erreger aufmerksam und leitet die Entzündungsreaktion ein, entdeckte ein internationales Forscherteam. Da diese Injektionsvorrichtung nur bei einigen Stämmen des weitverbreiteten Keims vorkommt, erklärt die Entdeckung der Wissenschaftler auch, warum nicht alle infizierten Menschen an Magenschleimhautentzündung erkranken. Jérôme Viala vom Institut Pasteur in Paris und seine Kollegen beschreiben ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Nature Immunology (Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1038/ni1131).


Viele Krankheitserreger werden vom Immunsystem erkannt, ohne in die Körperzellen einzudringen. Schon bei einem oberflächlichen Kontakt mit einer Zelle reagieren dabei bestimmte Erkennungsmoleküle der Zelloberfläche auf Bestandteile der Zellwände des Erregers und aktivieren die Körperabwehr. Das Bakterium Helicobacter pylori, das nach Schätzungen etwa bei der Hälfte der Weltbevölkerung vorkommt, wird jedoch von diesen Rezeptoren nicht erkannt. Wie der Keim bei vielen Menschen trotzdem Entzündungen der Magenschleimhaut verursacht, war bisher unklar.

Auch bei H. pylori löst ein Bestandteil der Zellwand die Entzündungsreaktion aus, entdeckten nun Viala und seine Kollegen. Dabei aktiviert die Substanz namens Peptidoglykan jedoch nicht die üblichen, an der Zelloberfläche gelegenen Rezeptoren, sondern ein Erkennungsmolekül im Inneren der Zelle. Weitere Untersuchungen zeigten, dass die Keime das Peptidoglykan mithilfe eines spritzenähnlichen Transportsystems ins Zellinnere injizieren, ohne selbst in die Zelle einzudringen.

Das Eindringen des Peptidoglykans mithilfe der bakteriellen Nadel ist nach Ansicht der Forscher der wichtigste, aber wahrscheinlich nicht der einzige Faktor beim Auslösen der Entzündungsreaktion. Er erkläre jedoch, warum manche Menschen überhaupt keine Symptome bei einer Helicobacter-Infektion haben, und andere an schwerer Gastritis, Magengeschwüren und in der Folge sogar an Magenkrebs erkranken.

Quelle: www.wissenschaft.de
 
Hallo Ute!
Danke für schöne Information. Habe aber nicht ganz verstanden, wie kriegt man Helikobacter pylori und warum ist es bei manche- harmlos und bei andere- führt zu Magen-CA?

Danke im Voraus!
adera
 
Danke, Flexi!
Habe aber noch eine Frage: Muss man Helicobacter pylori behandeln, wenn keine Beschwerden und keine Infektion vorhanden sind? Und kann es nicht zufälligerweise bedeuten, dass PE bei Gastroskopie eine Infektion hervorrufen kann?
:verwirrt:
bis dann,
liebe Grüße,
adera
 
Der Helicobacter kann nur mittels einer PE bei einer Gastoskopie nachgewiesen werde. Insofern haben die Pat. immer irgendwelche Beschwerden, denn ohne Beschwerden lässt ja keiner eine Gastro machen.

Es ist bei einer Gastro aber Standard das eine PE zum Ausschluss eines Helicobacters gemacht wird. Wenn dann natürlich der Schnelltest positiv ist, wird behandelt. Wenn er negativ ist braucht man auch keine Angst vor evtl. Infektion aben denn dnn ist der Keim nicht im Magen...
 
Ok, du hast Recht:daumen: Vielen Dank, jetzt bin mit der Sache ein bisschen vertraulicher geworden:knockin: