Wie funktioniert eine Knochenmarkspende?

andreas_01_

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Hallo,

ich habe mich letztes Jahr für eine Knochenmarkspende typisieren lassen. Nun habe ich diese Woche einen Brief der DKMS erhalten, in dem mir folgendes mitgeteilt wird:

Der erste Wert würde mit dem eines bedürftigen Patienten übereinstimmen. Ich käme deshalb eventuell als Lebensspender in Frage. Eine Feintypisierung wäre jetzt notwendig, was aber wohl intern geschehen wird. Eine Blutabnahme wäre noch nicht notwendig. Alles weitere werde ich schriftlich erfahren.

Mich freut es natürlich rießig, wenn ich jemanden wirklich helfen kann, denn dies mache ich aus 100iger Überzeugung.

Aber was mich jetzt wirklich interessieren würde ist folgendes:

Wie sieht so eine Krankenhausaufnahme aus, werden noch weitere Untersuchungen vorgenommen?

Wie sieht die OP - Vorbereitung aus - erfolgt dies nur unter Vollnarkose mit Intubation?

Wie lange dauert so eine Operation?

Was genau und wie wird operiert?

Wie lange verbleibt man deshalb auf der Intensivstation?

Wie lange verbleibt man im Krankenhaus?

Wie lange wird man hierfür krank geschrieben?

Ist eine Anschlußbehandlung notwendig?

Welche Nebenwirkungen können auf mich zu kommen?

Ich weiß, es sind etwas viele Fragen, aber ich habe hiervon absolut keine Ahnung. Deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn Ihr / Du mir diese Fragen beantworten würdest. Bin auch mal neugierig, wie der Arbeitgeber darauf reagiert, wenn es so weit sein sollte.

Liebe Grüße

Andreas
 
Hallo Andreas!
Ich durfte vor knapp drei Jahren auch mal ran. Das ist so toll, kann ich Dir sagen, dieses Gefühl, eventuell ein Leben damit retten zu können! Und eben diesen Idealismus hat man auch echt nötig, jedenfalls war das bei mir so.
Es gibt zwei Methoden der Lebendspende: Einmal die Knochenmarksentnahme, wie bei mir durchgeführt und dann kann man auch noch perifere Blutstammzellen spenden.
Ich wurde morgens ins Krankenhaus aufgenommen, mußte mich abchecken lassen durch den Narkosearzt, Labor, EKG. Am nächsten Morgen war es dann soweit. In Vollnarkose haben sie einen knappen Liter Knochenmark und Blut aus meinem Beckenkamm abgesaugt. Danach war ausschlafen angesagt und am Morgen danach durfte ich wieder nach Hause.
In der Vorbesprechung wurde mir gesagt, daß es natürlich gewisse Risiken mit der Narkose verbunden sind, was ja nun ziemlich normal ist. Und dann kann sich die Einstichstelle entzünden. Logisch. Was mir keiner sagte, war, daß man entsetzliche Schmerzen kriegen kann. Ich fühlte mich, als hätte ich drei Wochen am Stück Hochleistungssport betrieben. Muskelkater in der Gesäßmuskulatur, echt vom Feinsten. Das hielt ganze drei Tage an, ebbte dann aber lansam ab. Der Eingriff war am Dienstag, Mittwoch durfte ich nach Hause, Donnerstag und Freitag durfte ich daheim bleiben und den Montag drauf bin ich wieder arbeiten gegangen. Das ging ohne Probleme.
Wie gesagt, ich hatte all meinen Idealismus bitter nötig, wegen der Schmerzen. Aber ich würde gleich morgen wieder antreten, denn auch ich stehe da zu hundert Prozent hinter!
Andreas, ich wünsche Dir, daß es bei Dir ohne Muskelkater abgeht und daß Deine Erwartungen nicht enttäuscht werden. Und besonders wichtig ist ja, daß es auch an der Empfängerseite so klappt, wie man sich das vorstellt.
Jeder von uns sollte ein typisierter Spender sein, allzeit bereit, finde ich. Das klingt was pathetisch, aber ich denke auch, daß wer nicht bereit ist zur Spende, auch nicht empfangen sollte!
Alles Gute!
Andreas
 
wo/wie typisieren lassen?

wie geht denn das tpisieren von statten? und wo lässt man das machen?
 
Schau mal unter http://www.stefan-morsch-stiftung.de nach, da erfährst Du alles Nähere. Hab mich vor einigen jahren auch typisieren lassen, als hier in der Nähe eine solche Aktion war - habe aber noch nichts von denen gehört... kann ja noch kommen...:mrgreen:

Lieben Gruß,
Nutella Woman
 
Vielen Dank :-).. Bin schon fleißig am lesen! Ich werde bei meiner nächsten Blutspende mal danach fragen..
 
grinsekatze schrieb:
Vielen Dank :-).. Bin schon fleißig am lesen! Ich werde bei meiner nächsten Blutspende mal danach fragen..


Also ich wollte nur mal sagen das ich solche Menschen bewundere, ich arbeite als Kinderarzthelferin und wir haben jetzt einen Patienten in den Kemperhof nach Koblenz eingeliefert und der wartet auf eine Knochenmarkspende, ich bin am Überlegen ob ich mich für ihn typisieren lassen soll. Habe aber irgendwie Angst davor was dann passieren würde wenn ich in Frage käme, vielleicht kannst du mir sagen was dann geschieht
 
Hey,


ich arbeite auf der Hämatologie und bin auch seit 3Jahren typisiert.Dies habe ich bei der DKMS machen lassen. Damals war eien Spendeaktion von einem unserer Patienten.Bisher durfte ich noch nicht ran zur Spende..
ich hoffe das wird in diesem leben nochmal was,denn einem menschen so leben zu schenken, wäre für mich das Grösste..


LG britta:flowerpower:
 
Wie oft darf man Knochenmark spenden??
Also ich meine den Abstand?
z.B. Vollblut alle 3 Monate und Knochenmark???

:weissnix:
 

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