Wer von Euch streikt denn (noch) mit?!

jenny83

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Intensiv
Hallo und guten Abend!

Der Streik an den Unikliniken geht nun in die xte woche...
Mich würde mal interessieren wer von euch mitstreikt oder gestreikt hat und was ihr euch davon erhofft?
Ich persönlich habe die 41 Stunden-Woche, habe aber nicht mitgestreikt....
Weil ich nicht in der Gerwerkschaft bin und auf einen Gehaltsausfall keine Lust habe.
Ich glaube allerdings auch nicht das damit soviel erreicht wird, obwohl schön wäre es schon. :rocken:
 
Seit wann streikt denn auch das Pflegepersonal an den Uni-Kliniken? Ist mir ja ganz neu! :verwirrt:
 
Ist das jetzt eine ernst gemeinte Frage???
Bekommst Du denn gar nichts mit?
Seit 8 Wochen schon!!!

Also mir geht das auf den Zeiger. Ich streike nicht und muss die Arbeit der anderen auch noch mitmachen.

Es ist ja nicht nur das Pflegepersonal. Es ist der Hol- und Bringedienst, die Stationssekretärinnen, die Versorgungsassistentinnen und und und... Wie kann man denn sowas nicht mitbekommen???
 
Schon seit einigen Wochen! Zusammen mit den Angestellten aus Verwaltung und sonst wo. Die streiken doch für den Tarifvertrag, schon wieder vergessen?

Bei uns im Haus sind teilweise ganze Stationen geschlossen.
 
Hallo. Bis vor kurzem war ich selbst an einer streikenden Klinik in NRW angestellt und muss sagen, dass diese Streikerei mehr als untragbar für alle abläuft. Die Patienten leiden darunter, die Küchen versorgen nicht mehr 100%ig mit Essen, die hygienischen Bedingungen waren z.T. katastrophal, ein Urinal war drei Wochen bis Oberkante Unterlippe voll, weil irgendein Depp da Klopapier reingesteckt hat, und die Klempner ja auch gestreikt haben...
Also NO! Ich bin mittlerweile dafür, dass die Streikenden durch Kräfte aus Fremdfirmen ersetzt werden sollten und die direkt Verträge bekommen. Mag sein das sich darüber jetzt viele aufregen und ich dabei nicht alle Seiten beleuchte, aber... sorry. So war es und so ist es immer noch.

Cheerio
 
Die klinik hat laut verdi schon 200 000 Euro miese gemacht und so wie die das erzählen finden die das auch noch toll!
 
Tja, also wie gesagt, an sich haben die Gewerkschaften ja schon recht, und auch Ihre Berechtigung, aber so wie es mittlerweile abläuft bin ich damit nicht mehr konform. Ich wurde auf der Station sogar von den Gewerkschaftlern (ich hatte gerade einen Patienten im Verbandraum (halb nackt liegen) auch noch doof angemacht, wieso ich denn nicht streiken würde...) Hallo? Sowas kann doch nicht angehen, oder? Und die Leute waren selbst zum Teil Schwester und Pfleger.
 
Nun hier in RLP ist es ruhig. Hier wird nicht gestreikt, sondern geschafft, deswegen meine Verwunderung. Selbst von der Uni Mainz hört man nur was von streikenden Ärzten.
Ansonsten kann ich das nur unterstützen. Es wird Zeit, dass auch der "Rest" im Krankenhaus mal den Mund aufmacht. Nicht immer nur die Ärzte, die sich dadurch in der Öffentlichkeit ins rechte Licht schieben wollen. Was passiert denn, wenn die Docs ihre Forderungen durch bekommen. Glaubt irgendeiner, dass das dann nötige Geld zusätzlich von den Kassen kommt? Nein, das wird an anderer Stelle angezwackt und da muss man nicht lange nachdenken, so es abgezwackt wird.
Also sollte bei uns mal jemand auf die Idee kommen, dass wir streiken, ich wäre dabei.
 
Waerter schrieb:
Tja, also wie gesagt, an sich haben die Gewerkschaften ja schon recht, und auch Ihre Berechtigung, aber so wie es mittlerweile abläuft bin ich damit nicht mehr konform. Ich wurde auf der Station sogar von den Gewerkschaftlern (ich hatte gerade einen Patienten im Verbandraum (halb nackt liegen) auch noch doof angemacht, wieso ich denn nicht streiken würde...) Hallo? Sowas kann doch nicht angehen, oder? Und die Leute waren selbst zum Teil Schwester und Pfleger.

Das geht sicher nicht. Eine Notfallversorgung, muss gewährleistet sein.
 
Die Notfallversorgung ist ja auch gewährleistet, allerdings nur auf dem Papier...
 
Da hast du sicher recht, nur die Art und Weise wie verdi das alles durchzieht ist nicht in Ordnung.
Die brüsten sich damit, dass die Klinik schon soviel Kohle durch den Streik verloren hat. Aber im Prinzip sind das unsere Arbeitsplätze, wenn die Uni pleite geht haben wir alle nicht gewonnen!:angry:
Die Patientenversorgung ist gewährleistet. Bei uns auf Intensiv gibts immer eine zum Dienst verpflichtete Notstandsbesetzung, sowie auch überall dort wo es sein muss.
Nur bekommen die Patienten zum Essen im Moment mal das was auf den Tisch kommt, find ich auch in Ordnung, wenigstens mal nicht das Gejammer, "ich hatte aber das Schnitzel bestellt!"
Der Op fährt im Moment nur drei Säle statt zehn, da merkt man es doch dann schon deutlich.
 
Waerter schrieb:
Die Notfallversorgung ist ja auch gewährleistet, allerdings nur auf dem Papier...
Ja und das kann halt nicht sein.
1. Ist ja nun mal nicht jeder Mitarbeiter bei ver.di und hat somit das Recht zu streiken (oder bin ich da falsch informiert?)
2. Wenn die MAV einen Streik zusammen mit ver.di organisiert, muss die MAV dafür sorgen, dass alle Abteilungen und Stationen bestetzt sind. Schafft sie das nicht, können halt einige Stationen/Abteilungen nicht bestreikt werden.

jenny83 schrieb:
Da hast du sicher recht, nur die Art und Weise wie verdi das alles durchzieht ist nicht in Ordnung.
Die brüsten sich damit, dass die Klinik schon soviel Kohle durch den Streik verloren hat. Aber im Prinzip sind das unsere Arbeitsplätze, wenn die Uni pleite geht haben wir alle nicht gewonnen!

Naja, 'ne Uni-Klinik wird nicht so schnell pleite gehen. Nur müssen halt die "Oberen" auch mal einsehen, dass sie nicht nur auf dem Rücken der "Kleinen" sparen können und selbst das Geld zum Fenster rauswerfen. Wieso braucht denn z.B. der ärztliche Direktor eines Krankenhauses 2 Sekretärinnen und jedes Jahr einen neuen Dienstwagen? Das selbe natürlich noch für den Verwaltungschef und weil die Pflegedirektorin sonst weint, bekommt sie das selbe auch noch mal. Da muss gespart werden und solange das nicht eingesehen wird, bleibt einem doch nichts weiter übrig als zu streiken.
Ebenso die ganze Struktur und die übertriebene Liegedauer mancher Patienten, aber das ist ja ein anderes Thema.
 
Also bei uns in der Notaufnahme läuft alles so wie immer... Wenn man mal davon absieht, dass wir unsere Patienten nicht verlegt bekommen weil sich die peripheren Stationen quer stellen oder komplett geschlossen sind... Die Mindestbesetzung in der Notfallversorgung sind 2 Pflegekräfte bei uns in der Notaufnahme.... Mehr sind wir ja eh nie. Mit oder ohne Streik... Wir arbeiten ja immer zu Zweit... Von daher...
 
@ Matze: ja, ich weiß nicht was da MAV technisch gelaufen ist, hatte da nicht so den Durchblick, auch, weil ich mich nicht mehr als das nötigste dafür interessiert habe. Aber, Ihr könnt es mir glauben, so wie ich es geschrieben habe, war es, und das ist einfach nicht richtig. Streik hin Streik her, ob gut oder schlecht, die Patientenversorgung darf nicht beeinträchtigt sein... und das war sie, meiner Meinung nach in meiner ehemaligen Klinik...

Cheerio
 
MatzeHain schrieb:
Naja, 'ne Uni-Klinik wird nicht so schnell pleite gehen. Nur müssen halt die "Oberen" auch mal einsehen, dass sie nicht nur auf dem Rücken der "Kleinen" sparen können und selbst das Geld zum Fenster rauswerfen. Wieso braucht denn z.B. der ärztliche Direktor eines Krankenhauses 2 Sekretärinnen und jedes Jahr einen neuen Dienstwagen? Das selbe natürlich noch für den Verwaltungschef und weil die Pflegedirektorin sonst weint, bekommt sie das selbe auch noch mal.

Kann ich erfahren um welche Universität es sich handelt?

Elisabeth
 
Elisabeth Dinse schrieb:
Kann ich erfahren um welche Universität es sich handelt?

Elisabeth

Sorry, kam schlecht rüber. Ich meinte im Allgemeinen, dass eine Uniklinik nicht so schnell pleite gehen würde, da würde sicher eingegriffen, von wem sei mal dahingestellt.
Beim Rest rede ich nicht von einer Uniklinik, sondern von einem großen diakonischen Krankenhaus, dessen Namen ich hier jedoch nicht nennen werde. Man weiß ja nicht wer hier so alles mitliest. :wink:
 
Das eine Uniklinik nicht pleite gehen kann, gehört in die Welt der Sagen und Mythen. Hessens Unikliniken sind ein schönes Beispiel für die Folgen einer falschen Ökonomie.

Elisabeth
 
Elisabeth Dinse schrieb:
Das eine Uniklinik nicht pleite gehen kann, gehört in die Welt der Sagen und Mythen. Hessens Unikliniken sind ein schönes Beispiel für die Folgen einer falschen Ökonomie.

Elisabeth

Jep, und prompt werden sie, ehe es total den Bach runter geht, an einen privaten Investor verscherbelt. :wink:
 
Suprarenina schrieb:
Also ich denke mal das bald die ersten Kündigungen raus gehen...

Kündigung wegen Streik?? Na dann wünsche ich der Geschäftsleitung viel Spaß mit der MAV und der Gewerkschaft.
 

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