Wer hat Informationen zur Hysterosalpingografie (HSG)?

Torenpad

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Wer hat Informationen zur Hysterosalpingografie (HSG)?
Bitte gebt mir Informationen zu dieser Untersuchung aus Eurer Erfahrung mit Patientinnen, die die Prozedur über sich ergehen lassen mußten.
Hatten sie viel Schmerzen?
Bekamen sie vorher Analgetika?
Wenn ja, welche helfen präventiv erfahrungsgemäß am Besten?
Sind die Schmerzen gleich nach der Untersuchung, respektive dem Einspritzen des Kontrastmittels weg?
Gab es schon ernsthafte Reaktionen auf das Kontrastmittel?
Im Informationsbrief steht was von der Möglichkeit, das Blutungen auftreten => in welchem Ausmaß und wie lang?
Wer legt den Katheter in den Uterus? Ein Gynäkologe? Der Radiologe? Eine Krankenschwester oder eine MTRA?
Danke im Voraus für Eure Informationen!
 
Nachdem ich hier keine Informationen finden konnte und nun heute eine Frau bei ihrer HSG begleiten konnte, erzähle ich eben, was diese Untersuchung mit sich mitbringt.
1. Nach (unangenehmer) Desinfektion der Vagina und des Gebärmutter-Einganges auf dem Gyn.-Stuhl, wird der Patientin ein Katheter in die Gebärmutter eingebracht und dort geblockt. Die Gebärmutter reagiert darauf bereits mit einer abwehrenden Verkrampfung, die als sehr schmerzhaft empfunden wird.
2. Die Patientin wird auf dem Röntgentisch "in Stellung" gebracht. Sie liegt dort in Rückenlage.
3. Über den Katheter wird Kontrastflüssigkeit in die Gebärmutter gespritzt. Ziel ist die radiologische Darstellung der Durchgängigkeit der Tuben im Rahmen einer Fertilitätsuntersuchung. Als voll Durchgängig betrachten die Radiologen die Tuben, wenn die Kontrastlösung in den freien Bauchraum läuft. Dieser Vorgang ist für die Frau auf zwei Arten besonders unangenehm, denn das Kontrastmittel verursacht sehr unangenehme Verkrampfungen der Gebärmutter, die sich anfühlen wie sehr starke Menstruationsschmerzen. Jede Frau, die Probleme damit hat, kann sich darunter etwas vorstellen. (Ich auch, denn ich habe jetzt noch vom Festhalten die Abdrücke der Fingernägel auf meiner Hand und am Arm!) Das zweite ist ein visueller Schreck, denn sobald das Kontrastmittel in den freien Bauchraum läuft - was ganz plötzlich in alle Richtungen geht - glaubt frau auf dem Monitor die "Explosion" des eigenen Eileiters zu sehen. Wer da unvorbereitet hinschaut, kriegt einen gehörigen Schreck!
4. Nachdem der Radiologe seine Zustimmung gegeben hat, wird der Katheter entfernt und die Patientin darf sich wieder bekleiden. Die Untersuchung ist beendet.

Ist nun einer oder beide Eileiter durchgängig, sollte einer Schwangerschaft nichts mehr im Wege stehen. Bei dennoch nicht vorhandener Fetilität, die schließlich zu dieser Untersuchung veranlaßt hat, müssen in diesem Fall, aber auch bei verstopften / verschlossenen Tuben, weitergehende Untersuchungen durchgeführt werden.

Pflegerische Aspekte hierbei sind:
1. Psychosozial: Diese Untersuchung befindet sich in einer ganzen Reihe von Fertilitätsuntersuchungen ziemlich kurz vor dem Ende. Das Paar mußte sich bisher immer damit abfinden, daß viele Untersuchungen zyklusabhängig sind und daher nicht einfach "hintereinander weg" durchgeführt werden können. Ferner sind sie hierher gekommen, da alle anderen bisherigen Untersuchungen keine deutliche Ursache der Infertilität darstellen konnten. Das Paar ist dementsprechend angespannt und "hofft" beinahe auf eine negative Aussage (Sprich: verschlossene Tuben), weil der "Trip" dann ein Ende findet und frau endlich übergeht in eine Therapiephase oder - wo Therapie nicht möglich ist - zumindest weiß, hier ist Schluß. Endlich wäre der Leistungsdruck vorbei, endlich die lange Reihe der Enttäuschungen. Hinzu kommen während der Untersuchung unangenehme Aspekte wie: Wieder muß frau sich auskleiden und präsentieren, muß frau Schmerz erleiden, während "ER" "nur" Sperma abgegeben hat und das auch noch ok war, denn sonst hätte "ER" ja "Schuld" an der Unfruchtbarkeit.
2. Medizinisch: Das Einbringen des Katheters und das Aufblocken wird als unangenehm bis schmerzhaft empfunden, weil der Uterus mit einer Verkrampfung reagiert. Die Kontrastlösung führt (beabsichtigt) zu Verkrampfungen des Uterus, damit die Lösung in die Tuben gedrückt wird. Dieser Vorgang ist sehr schmerzhaft. Die Schmerzen werden als BRENNEND, ZIEHEND beschrieben, tatsächlich ähnlich dem Schmerz bei Menstruationsbeschwerden, nur viel stärker. Zuvor muß die Patientin ein Schmerzmittel einnehmen, was aber nur wenig Linderung bringt.
Wichtig ist hier bei der Untersuchung und im gesamten Untersuchungstrajekt eine sehr gute, einfühlsame, psychosoziale Begleitung und eine äußerst deutliche und ehrliche Aufklärung über alle (möglichen) Folgen und Wirkungen und Ergebnisse der Untersuchungen.

Die Schmerzen lassen übrigens bereits nach, wenn der Katheter entfernt wird. Frau empfindet danach noch eine Weile ein unangenehmes BRENNEN und hat das Gefühl "auszulaufen" wie bei der Periode.
Sinnvoll ist es daher, zur Untersuchung einen neuen Slip und einige Binden und Abfalltütchen mitzunehmen.
Unbedingt notwendig erscheint mir, daß frau sich zur HSG eine Begleitung ihres Vertrauens mitnimmt, die auch bei der Untersuchung anwesend sein kann und will. Die Hand festhalten, guter Zuspruch, einfach nur da sein, gibt IHR soviel in diesem Moment.
Nach der Untersuchung ist es sehr sinnvoll, bald ruhen zu können, da die ganze Prozedur sehr ermüdent ist. Eine lange Autofahrt oder ausgiebige Einkäufe sind hiernach nicht unbedingt zu empfehlen.
 
Hi,

was hast Du denn mit Gyn zutun?

Lt. Deinem Profil liegen Deine Einsätze doch auf ganz anderen Gebieten, oder?

Aber die Beiträge sind interessant.

Carmen
 
Weißt Du, machmal erweckt ein Krankenpfleger auch bei Personen außerhalb seines Fachbereiches derart viel Vertrauen, daß er um einen persönlichen Gefallen gefragt wird. Jedenfalls geschieht mir das schonmal. Wie in diesem Falle. Mit Gyn habe ich ansich nichts weiter zu tun.
Habe allerdings schonmal anderthalb Jahre auf einer Gyn gearbeitet. War sehr schön dort.
 
Hallo, das Thema ist zwar schon eine Weile her.

Habe selbst eine HSG durchgemacht. War zum einen durch meinen Job "vorbereitet", zum anderen durch Erzählungen von Freundinnnen. Ich muss sagen, dass ich es als sehr unangenehm und schmerzhaft empfunden habe. Hatte eine halbe Stunde ein Morphinderivat zur Schmerzbekämpfung erhalten. Leider reagiere ich auf Morphinderivate mit extremem Brechreiz, so auch hier. Dadurch wirkte das Medikament vielleicht auch nicht voll. Ausser dass ich voll neben der Spur war und mir schwindlig habe ich dennoch alles mitgekriegt.
Es wurde im Röntgen gemacht. Zugedient hat eine MTR und durchgeführt hat die Untersuchung mein Gynäkologe. Trotzdem er wirklich ein sehr einfühlsamer und in der Untersuchung sanfter Mensch ist, bin ich ihm fast von der Liege gesprungen.
Danach hatte ich noch den halben Nachmittag Schmerzen wie bei einer sehr starken Menses. Wie lange die Blutung ging, kann ich mich nicht mehr erinnern.

Ute S.
 

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