Atemwiderstand
engl. Viscance, der visköse Widerstand des Lungengewebes
Bei der Füllung und Entleerung der Lunge muss auch Zell- und Fettgewebe gegeneinander verschoben oder bewegt werden. Den dabei zu überwindenden Reibungswiderstand des Gewebes bezeichnet man als Viscance, während die Überwindung der (Luft)Strömungswiderstände als Resistance bezeichnet wird.
Mit zunehmendem Alter geht die Elastizität des Gewebes von Lunge und Brustkorb zurück, das Lungenmaterial wird steifer und ist schwerer zu füllen. Infolgedessen nimmt der Atemwiderstand zu.
Atemwegswiderstand
engl. Resistance, Druckverlustbeiwert oder Behinderungsbeiwert der Luftströmung in den Atemwegen von den natürlichen Atemöffnungen bis in die Lunge. Seine Maßeinheit ist Druck(Bedarf) pro Strömungsstärke und wird üblicherweise in hPa/(l/s) angegeben.
Die Strömungswiderstände der Bronchien, insbesondere der kleinen Verzweigungen in der Lunge und die Eintrittsöffnungen in die Lungenbläschen behindern eine freie Luftströmung. Auch die oberen Atemwege im Hals-, Nasen- und Rachenbereich behindern die Luftströmung insbesondere dann, wenn eine obstruktive Apnoe vorliegt. Bei einem Totalverschluss der Atemwege ist der Atemwegswiderstand unendlich groß.
Der Atemwegswiderstand ist der wichtigste atemphysiologische Parameter überhaupt und gibt an, wie viel Druck die Atemmuskulatur erzeugen muss, damit ein bestimmter zum Leben erforderlicher Atemluftstrom zustande kommt. Damit bestimmt der Atemwegswiderstand nahezu allein, wie groß der Anteil derjenigen Pumpenergie ist, die der menschliche Organismus für die Aufrechterhaltung des Atemvorgangs bereitstellen muss.
Der Atemwegswiderstand ist vom Füllungszustand der Lunge abhängig und bei maximaler Inspiration infolge der Weitstellung aller Atemwege am kleinsten.
Der Mittelwert des Atemwegswiderstandes setzt sich aus einem inspiratorischen und einem exspiratorischen Anteil zusammen und beträgt bei einem gesunden Erwachsenen etwa 1,8 hPa/(l/s). Ein mittlerer Atemwegswiderstand von größer als 3,5 hPa/ (l/s) gilt als pathologisch und ist behandlungsbedürftig.
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