Was treibt Menschen zu diesen Taten?

Rabenzahn

Poweruser
Registriert
15.02.2002
Beiträge
933
Ort
Kassel
Beruf
AN-Pfleger
Akt. Einsatzbereich
in Rente
Hallo,

wir hatten eine Patientin mit einer Wochenbettpsychose, nach der Entbindung auftrat.
Zur Behandlung dieser Psychose wurde sie nach Ausschöpfung aller Möglichkeiten in eine geschlossene Abteilung gebracht.

Das erste Zusammentreffen mit ihrem Kind endete damit, dass sie das Kind auf dem Arm hielt und dann plötzlich fallen ließ. Es wurde nicht ernsthaft verletzt.

Am 2. Tag nach diesem schlimmen Ereignis war die Frau tot. Erhangen mit einem Hand, am Syphon des Waschbeckens.

Was muss da für eine Todessehnsucht vorhanden gewesen sein, dass sie nicht den Kopf angehoben hat um wieder Luft zu bekommen?

Sie ist sicherlich qualvoll erstickt und hätte nur den Kopf 20 cm heben müssen.
 
Hallo Rabenzahn,

Schwangerschaftspsychosen bzw. Psychosen nach der Geburt sind leider keine Seltenheit und enden sehr oft mit dem Suizid der Mutter.
Die Dunkelziffer ist sehr hoch und es ist ebenfalls, wie so viele Andere, ein Thema, wovon die Gesellschaft nur sehr wenig bis gar nichts wissen möchte.
Der Fachausdruck für eine Derartige Psychose ist Wochenbettpsychose.
Die mannigfaltigsten Gründe können der Auslöser dafür sein, leider.
Wenn Interesse besteht, kann ich mal unter zu Hilfenahme von Fachlektüre einen Bericht erstellen.

Carmen
 
Also ich habe vor einer Woche meinen Einsatz in der Psychiatrie abgeschlossen.
Es war eine offene Station...und der Clou an 'meiner' Station war, das es 3 Planbetten für Mütter mit ihren Kindern gab.
Es war teilweise schon ziemlich traurig, wenn man gesehen hat, wie diese Mütter mit ihren Kindern umgegangen sind...so lieblos.
Manche Mütter waren vor der geburt schon an einer Psychose erkrankt und nach der geburt trat diese Krankheit durch den ganzen Stress wieder auf. Sie kamen mit den Kindern überhaupt nicht mehr klar, dass schöne allerdings war, das man vor allem bei den Müttern die Genesung richtig sehen konnte. Der umgang mit den Kindern wurde von Woche zu Woche besser und es war eine richtige Freude das mitanzusehen.
Bei manchen Müttern mußte man aber richtig Angst um das Kind haben, vor allem wenn die Mutter mit dem Kind in einem Einzelzimmer lag und man nie genau wußte was sie grade mit dem Kind macht.

Paßte jetzt zwar nich direkt zur frage, aber wollte halt auch mal was erzählen ;)

***Steffi***
 
Hallo Carmen,

wäre schön wenn Du Dich mit dem Thema auseinander setzen würdest und einen FB dazu erstellen.

Hallo Steffi,
natürlich passt dein Beitrag genau hier hin. Es ist schon interessant zu erfahren, wie sich die Frauen auch in der Therapie verhalten. Vielleicht kannst Du sogar Auskunft darüber geben, wie die Heilungschancen sind.
 

Ähnliche Themen