Hallo!
Ich bin durch Zufall auf euer Forum gestossen und finde es eine verdammt gute Idee. Seit 2002 mache ich meine Ausbildung zur KKS in Datteln. Zurzeit bin ich im Außeneinsatz in der Erwachsenenpflege. Aus dem Grund habe ich mir in den letzten Wochen oft Gedanken über meinen Beruf gemacht und auch oft die Unterschiede zwischen der Kinderkrankenpflege und Krankenpflege feststellen müssen.
Ich muss sagen, dass ich meinen Beruf schon jetzt liebe und mit Leib und Seele arbeiten gehen. Durch ihn bin ich in vielen Bereichen ein anderer Mensch geworden. Ich weiß meine Gesundheit zu schätzen und gehe auch mit meinen Mitmenschen viel offener und freundlicher um. Aber so geht es wohl jedem von euch. In den anderthalb Jahren, die ich nun schon arbeite, durfte ich viel von unseren Kindern lernen. Gerade auf der Krebsstation, die mein schönster Einsatz war. Die Kraft und den Lebensmut, den diese Kinder aufbringen, gibt einem die Kraft die Arbeit so gut es nur eben geht, zu machen. Jedes Lachen, das man bekommt, jede noch so kurze Umarmung, macht mich glücklich. Zeigt mir, warum ich jeden Tag zur Arbeit fahre. Und es ist verdammt schön zu merken, dass die Kinder in den schweren Situationen ihres Lebens, einem ihr Vertrauen schenken. Das Gleiche empfinde ich bei den Eltern. Es bereitet mir viel Freude den Eltern mein Wissen weiterzugeben. Sie in Massagen, Füttern, Medikamente verabreichen anzuleiten. Oder einfach nur zu quatschen. Für sie da zu sein.
Und in dem Punkt komme ich auch auf einen der Unterschiede in der Ewachsenenpflege. In dem KH, in dem ich nun eingesetzt bin, sind alle so dermaßen unterbesetzt, dass teilweise die Zeit nur für ein kleines Pläuschchen ausreicht. Und oft noch nicht einmal das. Gerade dadurch herrscht dort eine große Frustration, die oftmals die Patienten zu spüren bekommen. Oft kommt die Kinästhetik zu kurz oder selbst eben diese kurzen Gespräche, die für die Patienten so wichtig sind. Ich weiß, ihr tut alle euer bestes, aber manchmal ist es echt traurig. Das ist eben der Vorteil der Kinderkrankenpflege. Der Stellenschlüssel ist erheblich höher und dadurch können wir die Bezugspflege verwirklichen. Welche ja für ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Schwester/ Schülerin und Patient sorgt. Gerade in der Erwachsenenpflege macht mir das Sterben eines Pat. enorm zu schaffen. Weil die Zeit fehlt sich von ihm zu verabschieden. Mir macht auch die Arbeit in der Erwachsenenpflege viel Spass, da man selbst mit einem netten Lächeln viel Freude bereitet. Aber mir fehlt die Zeit für das Verrücktsein (d.h. das Rumblödeln, Scherze, Spiele, Bobby-Car fahren auf dem Flur, Memory-Turniere, Malwettbewerbe,....) und die Zeit für das humane Sterben.
Ich werde niemals in der Erwachsenenpflege arbeiten können. Ich bewunder eure Arbeit.