Volatile Anästhesie auf ICU

Mobitz

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Bavaria
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(Fach-)Krankenpfleger An/Int, Altenpfleger
Akt. Einsatzbereich
Anästhesie
Funktion
Fachkrankenpfleger, Praxisanleiter
Hallo zusammen!!!

Habe in der aktuellen Ausgabe von "PflegenIntensiv" über die Sedierung auf ICU mit volatilen Anästhetika mit herkömmlichen Respiratior gelesen. Das System war ein ACD (anaesthetic conserving device) namens AnaConDa[r]
Meine Frage, wer von Euch hat mit dieser Art der Sedierung auf ICU schon erfahrung gesammelt und kann darüber berichten?
Würde es sehr interessant finden, mal zu hören, wie ihr die Anwendung in der Praxis erlebt.
Und welches Anästhetikum wird bei Euch dann bevorzugt verwendet? Eher Iso- oder eher Sevofluran?

Vielen dank für die Antworten
 
Hi,

Meine Erfahrung mit volantilen Anästhetika sind durchaus positiv.
Wir betreiben dieses Verfahren seit co 10 Monaten. Einmal mußten wir die Gabe da unklarer Anstieg der Leberwerte zu verzeichnen war unterbrechen ( war aber höchstwahrscheinlich ein akutes Leberversagen auf zu hohe Antibiotike Therapie und sonstige Medis..)

geht super Perfussorspritze an plus 2 ml Bolus - Pat schläft.

Perfussor aus plus 5 Minuten
warten nach 3 Tagen oder einer Woche Intubation Pat offnet Augen und kann Extubiert werden.

Ich frage dich bei welcher Sedierung geht das sonst???????

Sediert haben wir damit viele Krankheitsbilder ( Post OP- septische Bäuche zum Spülen- Alkoholiker- Herzinsuffitients...)

vielleicht reicht das ersteinmal.

Gruß Großhand
 
Moin Großhand,
welche Medis bevorzugen bei Dir die Dok´s?
Gibt es da schon eine Kosten-Nutzen Untersuchung?

LG Tobias
 
Hi! Danke für diesen ersten Erfahrungsbericht.
Da fallen mir doch noch ein paar Fragen ein.

Gibt es Problematik bei der Sedierung während oder nach des Absaugens?
Wie macht ihr bei Beatmungssystemwechsel? zusätzlich iv?
Welches Gas nutzt ihr?
Habt ihr auch irgendwelche Negativen Erfahrungen gemacht?

Finde das echt interessant, aber noch konnten sich unsere Medizinmänner nicht durchringen, das bei uns einzusetzen.
Vielleicht kann ich ja was beschleunigen, wenn ich mit Erfahrungsberichten dienen kann.

Vielen Dank für die Beantwortung
 
Hi ;
benutzt wird das ziehmlich alte Narkosegas Isofloran " Forene(R))"
ist in Deutschland nur für dieses Gas zugelassen.
MAC 0,3- 0,5 entspricht 3-7ml pro Stunde Perfussoreinstellung
wir haben es bei MAC 0,2- 0,4

was meinst du mit Beatmungswechsel? das gas ist Flüssig und wird in einem Perfussorspritze aufgezogen und kommt über eine leitung in einen speziellen Verdampfer ehnlich wie HME- Filter nur flach.
Bei Perfussorspritzenwechsel muß man sich halt etwas beeilen wenn man sich nicht noch mit dem Patienten unterhalten will.


Kosten /Nutzen

sofortige Extubation nach abstellen der Narkosemittel!!!
keine ünnötige Kummulation im Körper -keine Unnötige Nachbeatmung!!!
sofortiges feststellen Neurologischer Defizite

Was willst du mehr?

1 Ampulle Sufent kostet glaube ich 5,00 Eu
plus ein bißchen Dormicum 6 Ampullen 17,00 Eu ca.?

1 Flache Forene 30,00 Eu glaub ich ich schau morgen noch einmal nach
auch was das mehr an Filter sprich verdampfer kostet.

Gruß
groshand
 
Moin groshand Und wie ist es bei Diskonnektion bzw. der normalen Exspiration aus - Narkosegasabsaugung ?
 
Moin groshand Und wie ist es bei Diskonnektion bzw. der normalen Exspiration aus - Narkosegasabsaugung ?

Moin Dirk,
das wäre auch meine nächste Frage, vielleicht wird es in dem spez. Verdampfer zurück resorbiert oder ein geschlossenes System?!?
Als wir das letze mal auf ITS mit Gasen Narkose gemacht haben, haben wir das Fenster aufgemacht, soviel zur Absaugung!

LG Tobias
 
was meinst du mit Beatmungswechsel? das gas ist Flüssig und wird in einem Perfussorspritze aufgezogen und kommt über eine leitung in einen speziellen Verdampfer ehnlich wie HME- Filter nur flach.
Hallo Groshand,

was mich an der Sache doch etwas irritiert ist die Verabreichung über die Perfusorspritze. Ist das von euch selbst gebastelt, oder von der Frima so zugelassen?
Ist es ein spezielle "Gasleitung" oder eine ganz normale Perfusorleitung, die man auch an einen ZVK anschliessen kann?

Sonnige Grüsse
Narde
 
Hi,
das ist ein super Link.
einmal gibt es das System ANAConDa.( Ich glaube von Dräger ?)
Es gibt noch ein zweites System auch nach einer Schlange benannt Cobra

Es ist ein Komplettsett bestehend aus Spezial Perfussorspritze da Isofloran die PVC zerstört . Einer Art HME- Filter ( sitzt gleich hinter dem Y- Stück) der gleichzeitig als Verdampfer fungiert, und einem Kohle Absorber - Forene(R) bildet Lebertoxische Stoffe,- bei dauernder Einatmung führt dies zu Leberzirrose( Sitzt an Evita 2 oder XL etc. nach dem Flowmesser an der Expiration.
Die Expirationsluft wird dann ganz normal in den Raum abgelassen.

Der Aroma des Narkosegases ist sehr stark und kleinste in den Raum entweichende Mengen werden als störend empfunden, deßhalb gibt es ja für einen Narkose Arbeitsplatz auch besondere Arbeitsschutzrichtlinien.

Was wir neu gemacht haben, ist einen Narkosegasmonitor über eine Externe Zuleitung ins System angeschlossen haben.Diese analysiert Co2 und Narkosegas ( Forene(R), und O2 in und Expiratorisch. - um auf Sicherheit zu gehen und bessere Steuerung.

Dekonektiert werden muß das System nicht - da geschlossene Absaugung


genau
 
Hi Narde,
Perfussorleitung ist im Set enthalten, da spezielle Plaste,
Perfussor daher da Forene bei normaler Temperatur flüssig jedoch leicht verdampfend die verdampfungsmenge ( MAC) wird über die Perfussorgeschwindigkeit geregelt .Forene fließt dann über einen liegenden HME Filter , sodas die Atemluft nicht von rechts nach links durch den Filter geblasen wird sondern von unten ( ca 2cm ) nach oben.
Der ganze Filter ist also permanent nass und wird von der Atemluft getrocknet und so das Gas eingeatmet.
Klar???!

gruß Groshand
 
Ist es ein spezielle "Gasleitung" oder eine ganz normale Perfusorleitung, die man auch an einen ZVK anschliessen kann?


Die Frage habe ich irgendwie noch nicht so recht beantwortet... oder hab ich was überlesen? Ist das Gewinde Luerlook oder was finde ich da?

Elisabeth
 
@Groshand,
messt ihr die Narkosegase im Raum oder nur im System?

Ich glaube man riecht das Gas im Patientenzimmer nicht, denn als ich im Saal die Absaugung vergessen hatte, hat es auch keiner gemerkt, erst ich beim putzen :D

LG Tobias
 
Hi,
-an Elisabeth Dinse ja luerloock Anschluß,
-an Tobias wir messen das Gasgemisch im Beatmungssystem nach dem Y- Stück- kommt ein kleiner Schlauch raus Gasgemisch wird Angesaugt ca 50 ml pro Minute und Analysiert Messwerte O2; CO2, Isofloran alles jeweils inspiratorisch und expiratorisch

aber dies ist nicht im offiziellen Set enthalten!!!! das haben wir einfach dazugestellt !!! ist ein Narkosegasmonitor von Draeger, kann man offiziell kaufen zum upgraden alter Sulla Narkosegeräte etc. ( halb so groß wie Picco- Monitor ) , wir dachten mit dem Monitor an die Sicherheit des Patienten da das System vollantiele Anästhetika in der intensivmedizin noch neu ist - und man kann nie wissen ob das wirklich so funktioniert.

- an Narde : soll ich einmal ein oder zwei Bilder von Station mit ins Netz stellen? ich weiß aber nicht wie!
ich glaube mit Bildern läßt sich das besser erklären- der Mensch ist halt ein visuelles Wesen.
gruß
großhand
 
Und wie wird verhindert, dass nicht aus Versehen das Flüssiggas statt in den Vernebler in die Vene gelangt?
Elisabeth

Tja...genau da liegt die Tücke im System. Versehentliche intravenöse Applikationen sind mit dem System möglich und können momentan nur mit der Aufmerksamkeit (5-W-Fragen) des Personals vermieden werden. Leider.
 
Moin groshand,
dann flutet ihr durch die Expirationsluft das Patientenzimmer mit Narkosegas, oder verstehe ich jetzt was falsch?

LG Tobias
 
Hi, Tobias
-ja du siehst das falsch, da ein Kohlefilter das Narkosegas aus dem Expirationsschenkel herausfiltert. Schau dir doch noch einmal den Link von Narde an da wird Anaconda erklärt besser ist die seite 1 des Thread da gibt es wieder einen Link mit Bildern - einfach mal annschauen.

Hi, Dennise
i.v. Gabe möglich -passieren würde aus unserer logik auch nichts weil Forene ja im Blut gelöst wird.
Aber man sollte schon hinschauen was man so macht.
Bei uns ist dies ein Extra programmierter Perfussor mit einer Sicherheitsabfrage. Er startet beim Einschalten anders als normale Perfussoren.

gruß groshand
 
Also eine versehentliche iv-Gabe ist sicher möglich. Aber genauso ist ja auch möglich, dass Infusionen, Spritzenpumpen an arterielle Zugänge oder Periduralkatheter, Plexuskatheter usw angeschlossen werden. Wie oft passiert das?
Man kann ja nicht immer vom worst-case ausgehen. Die Kollegen, die damit umgehen, werden ja eingewiesen und sollten sich ihres Tuns ja auch bewusst sein.
 
Auch wenn der Thread etwas älter ist.... mich interessiert da was zur Anaconda von Dräger :biggrin:
Wir nutzen diese auch unregelmäßig je nach Patientengut und des öfteren war zu beobachten, dass die Pat. darunter einen massiven Co2 Anstieg hatten. :weissnix: Werte weit über 100... Könnte das ein Anwenderfehler sein? Kann ja nich sein, dass jeder Pat. darunter so ein massives Co2 Problem bekommt? :gruebel:
 

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