Vioxx-Rückruf: Ähnliche Wirkstoffe werden geprüft

Ute

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2. Oktober 2004

Vioxx-Rückruf: Ähnliche Wirkstoffe werden geprüft

München/Bonn/London (dpa/netdoktor.de) - Die europäische Zulassungsbehörde für Arzneimittel (EMEA) wird nach der Rücknahme des Rheuma-Mittels Vioxx durch den US-Pharmakonzern Merck & Co. andere Medikamente mit ähnlichen Wirkstoffen überprüfen. Es gelte festzustellen, ob es ein Problem mit der gesamten Gruppe von Arzneimitteln gebe, erklärte ein EMEA- Sprecher am Freitag in London. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte am Vortag bereits einen ähnlichen Vorstoß angekündigt. Der Pharmakonzern Pfizer hatte daraufhin mitgeteilt, dass er sein eigenes Präparat Celebrex für sicher hält. (weiter)

Quelle: www.netdoktor.de
 
vioxx

hi
vioxx 25mg und vioxx dolor (50mg) ist vom Markt genommen!!!!! Wegen kardiovaskulären zwischenfällen!:!::!::!::!::!::!::!:
 
Kritik an FDA wegen Vioxx – Schadensbegrenzungen der Mitbewerber

[04.10.04]

Kritik an FDA wegen Vioxx – Schadensbegrenzungen der Mitbewerber
NEW YORK. Die amerikanische Arzneimittelzulassungsbehörde (FDA) ist wenige Tage nach der freiwilligen Zurücknahme des COX-2-Inhibitors Rofecoxib durch den Hersteller MSD in die Kritik geraten. Denn wie konnte es passieren, dass schwere kardiale Probleme bei einem weit verbreiteten Medikament erst fünf Jahre nach der Zulassung entdeckt werden? Eine weitere Frage, die nicht nur Pharmakologen beschäftigt, betrifft einen möglichen Klasseneffekt. Sind die übrigen „Coxibe“ wirklich frei von Risiken?

In Deutschland sind vier COX-2-Inhibitoren zugelassen. Rofecoxib (Vioxx® Filmtabletten) seit 1999, Celecoxib (Celebrex® Filmtabletten) seit 2000, Parecoxib (Dynastat® Injektion) seit 2002 und Valdecoxib (Bextra® Filmtabletten) seit 2003. Alle drei Konkurrenzpräparate zu Rofecoxib werden von Pfizer-Pharmacia vertrieben. Zwei weitere Medikamente, Etoricoxib (Arcoxia®) von MSD und Lumiracoxib (Prexige®) von Novartis, haben die klinische Prüfung abgeschlossen und stehen vor der Zulassung.

Pfizer-Pharmacia bemüht sich nun, die Unterschiede von Celecoxib gegenüber Rofecoxib herauszustellen. Die kardiovaskuläre Unbedenklichkeit von Celecoxib sei durch mehrere Untersuchungen belegt, heißt es in einer Pressemitteilung. Verwiesen wird auf eine langfristige prospektive Studie, eine retrospektive Übersicht über 54 000 Anwender (Circulation 2004; 109: 2068-2073) sowie auf Daten der FDA zu 1,4 Millionen Patienten. Details werden in der Pressemeldung nicht genannt. Bei der Publikation in Circulation handelt es sich um eine Fall-Kontroll-Studie an Patienten über 65 Jahren. Dort war Celecoxib, im Gegensatz zu Rofecoxib, nicht mit einer erhöhten Rate von Herzinfarkten assoziiert. (weiter)

Quelle: www.aerzteblatt.de
 
Merck nimmt Arthritis-Medikament Vioxx vom Markt

[30.09.2004]

Merck nimmt Arthritis-Medikament Vioxx vom Markt

- Studien zeigten höheres Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte

Der US-Pharmakonzern Merck hat überraschend sein erfolgreiches Arthritis-Medikament Vioxx vom Markt genommen. Das Unternehmen begründete diesen Schritt am Donnerstag in New York mit Ergebnissen klinischer Studien, wonach mit Vioxx behandelte Patienten ein höheres Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte aufweisen.


Der US-Pharmakonzern Merck hat überraschend sein erfolgreiches Arthritis-Medikament Vioxx vom Markt genommen. Das Unternehmen begründete diesen Schritt am Donnerstag in New York mit Ergebnissen klinischer Studien, wonach mit Vioxx behandelte Patienten ein höheres Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte aufweisen.

Vioxx war 1999 zunächst in den USA zugelassen worden und wird derzeit in weltweit 80 Ländern vertrieben. Allein im vergangenen Jahr brachte das Schmerz- und entzündungshemmende Mittel dem Konzern einen Umsatz von 2,5 Milliarden Dollar (2,01 Milliarden Euro). Die Merck-Aktie fiel zu Handelsbeginn in New York um rund 27 Prozent auf 33 Dollar.

Quelle: www.hautstadt.de
 
USA: Vioxx eventuell Auslöser von 27 000 Herzattacken

[08.10.2004]

USA: Vioxx eventuell Auslöser von 27 000 Herzattacken

New York (dpa) - Ein häufig verschriebenes Arthritismittel könnte in den USA bis zu 27 000 Herzattacken und tödliche Herzstillstände ausgelöst haben. Diese Befürchtung ergibt sich aus einer Studie, die das «Wall Street Journal» am Mittwoch vorstellte. Ein hochrangiger Mitarbeiter der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA hatte die Untersuchung geleitet. Sie verglich das inzwischen gesperrte Medikament Vioxx von Merck & Co. mit einem vergleichbaren Arthritismittel, Celebrex von Pfizer Inc. Demnach hätten mehr als 27 000 Patienten vor schweren und zum Teil tödlichen Herzproblemen bewahrt werden können, wäre ihnen statt Vioxx das Mittel Celebrex verschrieben worden. Merck hatte Vioxx in der vergangenen Woche als Reaktion auf eine andere dreijährige Studie aus dem Handel gezogen. Sie war zu dem Schluss gekommen, dass selbst niedrige Dosen von Vioxx das Risiko für eine Herzattacke oder einen Schlaganfall verdoppeln, wenn das Mittel über mehr als 18 Monate eingenommen wird. Merck hatte mit Vioxx, einem so genannten COX-2-Hemmer, allein im vergangenen Jahr 2,5 Milliarden Dollar (2,03 Euro) Umsatz gemacht. Derweil ist in den USA bereits die erste Sammelklage gegen das Pharmaunternehmen eingegangen. Darin wird dem Konzern vorgeworfen, die Öffentlichkeit und Gesundheitsdienstleister nicht über die Risiken von Vioxx informiert zu haben. Der Konzern hat keine Verbindung zu der deutschen Merck KGaA.

Quelle: www.netdoktor.de
 
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Vioxx®-Rückzug

Vioxx®-Rückzug

Dr. med. Katharina Larisch

Am 30. September nahm MSD das Medikament Vioxx® freiwillig weltweit vom Markt. Bei längerer Einnahme, so eine aktuelle Studie, steige das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko

Grund für die Rücknahme der Medikamente mit dem Wirkstoff Rofecoxib (Vioxx, Vioxx Dolor, Ceoxx) sind neue Daten aus einer Langzeitstudie bei der das Wiederauftreten von Darmpolypen bei Patienten untersucht wurde. Die Teilnehmer hatten schon einmal einen solchen gutartigen Tumor (APPROVe-Studie: Adenomatous Polyp Prevention on Vioxx-Studie). Insgesamt schloss die Studie 2.600 Patienten ein. Die Hälfte der Patienten nahm täglich 25 Milligramm Vioxx, die andere Hälfte wurde mit einem Präparat ohne Wirkstoff (Placebo) behandelt. Die Studie war ursprünglich auf drei Jahre angelegt - jetzt wurde sie aus Sicherheitsgründen vorzeitig gestoppt.

Doppeltes Risiko
Der Grund: Nach 18 Monaten stieg das Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko in der Vioxx-Gruppe an, nicht aber bei den Probanden, die Placebo geschluckt hatten. Nach Angaben der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA erlitten 3,5 Prozent der mit Vioxx behandelten Patienten einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. In der Placebogruppe waren es dagegen nur 1,9 Prozent. In den ersten 18 Monaten war das Risiko in beiden Patientengruppe gleich. Dr. Lester M. Crawford von der FDA erklärt: "Auch wenn das Risiko eines einzelnen Patienten sehr klein ist, unter Vioxx-Einnahme einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden - die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass das Risiko im Vergleich zur Placebogruppe insgesamt doppelt so hoch ist." Vor diesem Hintergrund befürwortet die FDA den Rückzug von Vioxx, auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Risikobewertung (BfArM) hält "die Entscheidung im Interesse der Patientensicherheit für richtig." <<mehr>>

Quelle: www.netdoktor.de
 
Schade....

Hallo,

ich finde, dass Vioxx trotz des höheren Risikos cardiovaskuläre Erkrankungen zu bekommen v.a. bei Langzeitiennahme eigentlich eine sehr gute Schmerztablette war.
V.a. für unsere Orthopädischen Athroskopie-Patienten - half einwandfrei. War fast so schön wie die guten Psuiquill - Supp.... :engel:
 
«Ein Teil der Patienten ist sicher gestorben»

[10.10.2004]

«Ein Teil der Patienten ist sicher gestorben»
Berlin (AP) Dem Gesundheitsexperten Peter Sawicki fiel sofort der passende Vergleich ein: der Lipobay-Skandal aus dem Jahr 2001. Damals musste Bayer seinen millionenfach verschriebenen Cholesterinsenker vom Markt nehmen, weil er weltweit mit etwa 100 Todesfällen in Verbindung gebracht wurde. Nun hat auch die US-Pharmafirma Merck mit dem Rheumamittel Vioxx ihren GAU - und das Ausmaß könnte noch schlimmer sein als bei Bayer.

Mercks Kassenschlager Vioxx mit einem Jahresumsatz von 2,5 Milliarden Dollar weltweit wurde Ende September zurückgerufen, weil das Mittel zu einem deutlich erhöhten Risiko für Thrombosen, Herzinfarkte und Schlaganfälle führt. Nach Darstellung des Herstellers ist dies eine rein freiwillige Vorsichtsmaßnahme, um Patienten das «geringe Risiko» nicht zuzumuten. Doch beginnen nun Experten nachzurechnen, was das «geringe Risiko» bei einem Massenmedikament mit mehr als 125 Millionen Tagesdosen in Deutschland bedeutet.

Das Ergebnis dieser Hochrechnungen: Bei bis zu 430.000 Patienten könnten statistisch gesehen in bis zu 2.700 Fällen gravierende Nebenwirkungen wie Schlaganfälle oder Herzinfarkte aufgetreten sein, sagte Sawicki, Chef des neuen Instituts für Qualität in der Medizin, in verschiedenen Interviews vom Wochenende. «Ein Teil dieser Patienten ist sicherlich daran gestorben.» Für die USA gehen Hochrechnungen, die sich nach den Daten der neuen Risikostudie richten, von bis zu 27.800 Todesfällen zwischen 1999 und 2003 aus.

Prompt melden sich in Deutschland Fachleute zu Wort, die dem Hersteller Verschweigen längst bekannter Risiken vorwerfen. Diesen Vorwurf wies der Hersteller am Sonntag entschieden zurück. Nach Darstellung von Merck - in Deutschland MSD - hat sich das Herz- und Schlaganfallrisiko erst in einer Langzeitbetrachtung gezeigt und zwar nach Einnahme des Mittels über 18 Monate oder mehr. Bei kürzeren Zeiträumen und in den Zulassungsstudien sei kein erhöhtes Risiko nachgewiesen worden, schreibt MSD in einem Brief an Ärzte. <<mehr>>

Quelle: http://de.news.yahoo.com
 
Hi zusammen,

jetzt haben sie ja letzte Woche auch Bextra vom Markt genommen.

Infos u.a. auf der Homepage von Pfizer, oder auch auf der Homepage des Ärzteblattes.

Hoffe das hattet Ihr noch nirgends

Sven
Text der Arzneimittelkommission
http://www.akdae.de/20/55/83_20050408.html
 
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