Quelle: www.heute.de 10.08.2006
Vierjähriger nach Routineeingriff hirntot
Tragischer Fehler in Hamburger Krankenhaus
Ein vierjähriger Junge hat nach einem Routineeingriff im Katholischen Kinderkrankenhaus Wilhelmstift in Hamburg irreparable Hirnschäden erlitten und ist ins Koma gefallen. Das Kind wird jedoch weiterhin mit Geräten künstlich am Leben gehalten. Das bestätigte am Donnerstag eine Sprecherin des Krankenhauses.
"Der Hirntod des Kindes bestätigt sich immer mehr", erklärte die Klinikleitung. Auf Wunsch der Eltern würden am Freitag aber erneut die Hirnströme gemessen. Das Kind hatte durch eine Überdosis Glukose bei einer Infusion nach der OP schwerste Hirnschäden erlitten.
Glukose-Infusion gegen Fieber
Der Vierjährige hatte nach einer problemlos verlaufenen Routine- Operation wegen einer Vorhautverengung starkes Fieber bekommen. Als das Fieber auch durch Zäpfchen nicht gesenkt werden konnte, verordnete eine 48 Jahre alte Ärztin nach Krankenhausangaben eine Glukose-Infusion mit einer fünfprozentigen Zuckerlösung, um dem Körper Nährstoffe zuzuführen.
Da es in der Station aber nur hochdosierte Glukose gab, ordnete die Ärztin an, diese 40-prozentige zu geben, sie aber nur kurz zu verabreichen. Nachdem die Ärztin zu einem neuen Fall gerufen wurde, habe niemand diese Infusion gestoppt, hieß es.
Durch die Überdosis kam es zu Krämpfen bei dem Kind und einer Hirnschwellung. "Wäre es nur eine Stunde früher bemerkt worden, hätte man sofort Insulin verabreichen können, um den Fehler zu beheben", sagte am Mittwoch der Chefarzt der Intensivabteilung der Klinik, Axel Hennenberger. Wichtige Teile des Hirns seien zerstört worden, alle zentralen Funktionen des Hirns versagten.
Die Ärzte im Wilhelmstift gehen nun vom Hirntod des Kindes aus. "Es ist das Recht der Eltern, immer Hoffnung zu haben", sagte Hennenberger. Aus medizinischer Sicht sei aber von einer "zu starken Schädigung des Gehirns" auszugehen.
Zuständige Ärztin beurlaubt
Der Geschäftsführer der Klinik, Berthold Bonekamp-Kerkhoff, sagte: "Wir sind von dem Fall zutiefst betroffen". Die Eltern des kleinen Jungen würden seelsorgerisch und psychologisch betreut. Das Krankenhaus wolle den Fall so schnell wie möglich lückenlos aufklären.
Die Ärztin wurde inzwischen beurlaubt. Nun seien Ärztekammer und Staatsanwaltschaft an der Reihe, meinte Bonekamp- Kerkhoff. Oberstaatsanwalt Rüdiger Bagger sagte dazu: "Die Behandlungsunterlagen sind durch die Fachabteilung des Landeskriminalamtes sichergestellt."
Vierjähriger nach Routineeingriff hirntot
Tragischer Fehler in Hamburger Krankenhaus
Ein vierjähriger Junge hat nach einem Routineeingriff im Katholischen Kinderkrankenhaus Wilhelmstift in Hamburg irreparable Hirnschäden erlitten und ist ins Koma gefallen. Das Kind wird jedoch weiterhin mit Geräten künstlich am Leben gehalten. Das bestätigte am Donnerstag eine Sprecherin des Krankenhauses.
"Der Hirntod des Kindes bestätigt sich immer mehr", erklärte die Klinikleitung. Auf Wunsch der Eltern würden am Freitag aber erneut die Hirnströme gemessen. Das Kind hatte durch eine Überdosis Glukose bei einer Infusion nach der OP schwerste Hirnschäden erlitten.
Glukose-Infusion gegen Fieber
Der Vierjährige hatte nach einer problemlos verlaufenen Routine- Operation wegen einer Vorhautverengung starkes Fieber bekommen. Als das Fieber auch durch Zäpfchen nicht gesenkt werden konnte, verordnete eine 48 Jahre alte Ärztin nach Krankenhausangaben eine Glukose-Infusion mit einer fünfprozentigen Zuckerlösung, um dem Körper Nährstoffe zuzuführen.
Da es in der Station aber nur hochdosierte Glukose gab, ordnete die Ärztin an, diese 40-prozentige zu geben, sie aber nur kurz zu verabreichen. Nachdem die Ärztin zu einem neuen Fall gerufen wurde, habe niemand diese Infusion gestoppt, hieß es.
Wichtige Hirnteile zerstörtWäre es nur eine Stunde früher bemerkt worden, hätte man sofort Insulin verabreichen können, um den Fehler zu beheben
Axel Hennenberger, Chefarzt Intensivabteilung Katholisches Kinderkrankenhaus Wilhelmstift
Durch die Überdosis kam es zu Krämpfen bei dem Kind und einer Hirnschwellung. "Wäre es nur eine Stunde früher bemerkt worden, hätte man sofort Insulin verabreichen können, um den Fehler zu beheben", sagte am Mittwoch der Chefarzt der Intensivabteilung der Klinik, Axel Hennenberger. Wichtige Teile des Hirns seien zerstört worden, alle zentralen Funktionen des Hirns versagten.
Die Ärzte im Wilhelmstift gehen nun vom Hirntod des Kindes aus. "Es ist das Recht der Eltern, immer Hoffnung zu haben", sagte Hennenberger. Aus medizinischer Sicht sei aber von einer "zu starken Schädigung des Gehirns" auszugehen.
Zuständige Ärztin beurlaubt
Der Geschäftsführer der Klinik, Berthold Bonekamp-Kerkhoff, sagte: "Wir sind von dem Fall zutiefst betroffen". Die Eltern des kleinen Jungen würden seelsorgerisch und psychologisch betreut. Das Krankenhaus wolle den Fall so schnell wie möglich lückenlos aufklären.
Die Ärztin wurde inzwischen beurlaubt. Nun seien Ärztekammer und Staatsanwaltschaft an der Reihe, meinte Bonekamp- Kerkhoff. Oberstaatsanwalt Rüdiger Bagger sagte dazu: "Die Behandlungsunterlagen sind durch die Fachabteilung des Landeskriminalamtes sichergestellt."