Verantwortungsbereiche im OP

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

opschwesterchen

Junior-Mitglied
Registriert
19.04.2006
Beiträge
71
Um im Thema

http://www.krankenschwester.de/forum/op-pflege/9127-foerderband.html

nicht weiter ins Off-topic zu geraten, mache ich dafür ein neues Thema auf.


Es interessiert mich folgendes:

Sind die Ärzte bei Euch wirklich noch die Halbgötter in Weiss? Geben sie euch Anweisungen zum Thema Lagerung und Desinfektion? Setzt ihr diese Anweisungen 1:1 um, oder widersprecht ihr auch schon mal, z.B. wenn die Würde des Menschen droht angetastet zu werden? (Obacht, wir reden hier nicht von einem akuten Notfall! )

Wer kommt bei Euch für die Lagerung? Ist es der grosse Operateur selbst, oder schickt er einen kleinen PJ? Wissen Eure Ärzte über Lagerungen, Desinfektion und Abdeckungen Bescheid?

Gibt es Fälle, wo ihr den kleinen ärztlichen Assistenten anleitet? Sei es in chirurgischer Händedesinfektion, im Anziehen des Kittels oder bei der Desinfektion?


Oder sind eure Ärzte alle so gut ausgebildet, dass ihr von denen noch was lernen könnt?

Freue mich über reichliche Erfahrungsberichte!
 
opschwesterchen schrieb:
die Halbgötter in Weiss
opschwesterchen schrieb:
Würde des Menschen
opschwesterchen schrieb:
der grosse Operateur
opschwesterchen schrieb:
opschwesterchen schrieb:
kleinen ärztlichen Assistenten

also, ich stehe ja noch am anfang meiner karriere.
was ich von erfahrenen ärzten und pflegepersonal hier lese wird mich sicher später in meinem ärztlichen handeln prägen und ich muß sagen, was ich hier lese verwirrt mich sehr.
ist das verhältnis zwischen arzt und pflegepersonal wirklich immer so gestört wie im obrigen fall?
sagt mir das bitte. dann geh ich lieber ins management

ich dachte immer man arbeitet als team und unterstützt sich gegenseitig

:thinker: *verwirrte grüße* :cry1:
 
hoo...hooo... hier ist nichts gestört, hier macht nur Übertreibung anschaulich... :razz1:


Wobei es natürlich schon den einen oder anderen ärztlichen Teamkollegen gibt, der glaubt, dass Teamarbeit sich dadurch auszeichnet, dass man selber keine niederen Arbeiten tun muss (TEAM = Toll, Ein Anderer Machts)

Es ging mir um diese Aussagen:

op schwesterchen- es ist müßig über die Rasur oder das Desinfektionsmittelbad zu diskutieren weil dies Entscheidungen des Operateurs sind und nur mit diesem geklärt werden können. Auch wann jemand angeschnallt wird ist nicht allein Entscheidung der Pflegekräfte sondern erfolgt auf Anweisung des Anästhesisten.

@Elisabeth:

sorry, unser "Job" ist es, auf genau diese Dinge zu achten. Selbst wenn der Operateur oder der Anästhesist es gerne so hätte, dann hat man wohl das Recht (und auch die Pflicht) solche Dinge zu unterbinden. :sbaseballs:


Zumal es auch seltenst so ist, dass Prof.Brinkmann höchstpersönlich zum Lagern und Desinfizieren kommt. :dudu: Meist macht das ein Jungassistent, der glaubt: viel hilft viel.

Und rasieren ist eine der wenigen Tätigkeiten, die die gemeine Krankenschwester auf Station noch nicht aus ihrem Aufgabenfeld gestrichen und zu einer ärztlichen Tätigkeit deklariert hat.

Deutsches Recht sieht vor: das ALLE Entscheidungen vom behandelnden Arzt getroffen werden und Pflegekräfte dieses auszuführen haben, es sei denn es ist eine lebensbedrohliche Situation zu erwarten wenn man die AO ausführt.

Es geht darum, wie es in der Praxis aussieht?!?

Oder ist es wirklich nur bei uns so, dass hier der unerfahrenste Arzt(-anwärter) als erstes in den OP geschickt wird, um dort (O-ton:-) schon mal alles hübsch zu machen, damit der operierende OA nach seinem Erscheinen nur noch das Messer in die Hand nehmen muss??

Nur ist es oft so, dass dieser -ich habe ihn mal provokativ kleinen PJler genannt- nicht mal den Patienten kennt, geschweige denn seine Erkrankung noch das Vorgehen bei der OP.

Es ist also nur in den allerseltensten Fällen so, dass dort jemand steht, der mir fachkompetent erklären könnte, wie was gemacht werden soll.


Es würde mich sehr beruhigen, wenn sich OP-Personal meldet und sagt: ha, bei uns ist das gaaaanz anders, da kommt der Oberarzt/Chefarzt zum lagern.

Dann wüsste ich, dass wir nur der unrühmliche Einzelfall sind!
 
Beim Verhältniss Arzt-Pflege kommt es halt immer darauf an wer auf wen trifft... Einige Medizinstudenten beklagen dass sie beim Pflegepraktikum absolut herablassend behandelt worden sind von den Schwestern u Pflegern...
als Pflegeschüler konnte ich dafür erleben dass Chefärzte/Oberärzte aber auch einige wenige Assistenzärzte eine herrlich arrogante Art haben können.

Auf der anderen Seite habe ich aber auch schon erlebt dass zwischen Pflege und Arzt durchgehend freundschaftliches Verhältniss geherrscht hat und gegenseitig nach Bedarf Arbeit abgenommen wurde...oder PJler mir beim Lagern geholfen haben und mit der Blutabnahme warten bis ich mit der Grundpflege fertig bin.

Ein Problem bei der Arzt/Pflege-Beziehung ist wahrscheinlich dass beide Seiten sich gegenseitig Arbeit aufhalsen können, dass führt dann schnell zu Missverständnissen.

Aber sowas sollte dich nicht von der praktischen Arbeit als Arzt abhalten, solange sich beide Seiten etwas bemühen sollte ein partnerschaftliches Arbeiten immer möglich sein.
 
op schwesterchen- warum brauchst du eine Bestätigung, dass es in deinem Haus gut läuft?
Die Hierarchien sind von Haus zu Haus verschieden. Eine Ursache dürfte sein, welche Erfahrungen Operateure bis dahin gemacht haben. Die Erfahrungen sind prägend. Und an mancher negativen Erfahrung sind Pflegekräfte nicht ganz schuldlos.

Elisabeth
 
@Elisabeth:

ich glaube, wir verstehen uns gerade falsch...

Du glaubst, der Operateur sagt, wo es lang geht... was bei uns eben nicht (immer) so ist.

Insofern bin ich der Meinung, dass es bei uns scheinbar nicht gut läuft.

Woraus schliesst du also, dass ich eine Bestätigung (für was auch immer) brauche?? *grübel*


Im übrigen haben wir ein sehr gutes Verhältnis zu unseren ärztlichen Kollegen, auch wenn das scheinbar nicht so rüberkommt.

Aber das ist die Sache mit dem Wald und dem reinrufen und dem rausschallen. :anmachen:
 
ich glaub, wenn ich als medizinstudent solche "anschaulichen übertreibungen" in bezug auf pflegepersonal wagen würde, aus welchem mir unvorstellbaren grund auch immer,

lol dann wär ich hier wohl ganz schnell weg vom fenster :-)
 
  • Like
Reaktionen: narde2003
Nun, egal ob Arzt oder Schwester... als Lernender solltest du dir von erfahrenen Kräften etwas sagen lassen.

Und ich behaupte mal , gerade der lernende Arzt (jaja, ich weiss, er hat mikrobiologisch unglaublich viel drauf) kann von einer Schwester noch was fürs Leben und die Praxis lernen.

Den allermeisten deiner Jungkollegen fällt das unglaublich schwer. Schliesslich ist man studiert und vielleicht auch manchmal was besseres.

Aber obacht, bei einer gewissen arroganten Grundeinstellung passiert es auch schon mal , dass Schwester den Arzt locker auflaufen lässt. :sbaseballs:


Von daher sollte man solche anschaulichen Übertreibungen auch nur dann anwenden, wenn man es mit dem Gegner aufnehmen kann... :razz1:
 
du hast recht ich entschuldige mich.
 
Du hast es sehr treffend beschrieben op schwesterchen.

Zitat öffentliche Meinung: In diesem Zusammenhang sind an zahlreichen Kliniken auch Pflegekräfte in den Ausstand getreten. Die Folge: Die Patienten bekommen seltener das Bett gemacht oder nur eine eingeschränkte Auswahl Essen. http://www.welt.de/data/2006/05/13/886366.html

Schön auch der Spruch von Drougias- Sprecher des Marburger Bundes zum Abschluss von verdi: Dies ist ein Vertrag zu Lasten der Akademiker und zu Gunsten der Schwestern und Pfleger".http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/maerkte/:%C4rztestreik-Nicht-%FCber-Tisch/561547.html

Elisabeth
 
ich hab ma inl einer reportage gesehen,
dass eine op-schwester den op sauber machen muß.
stimmt das eigentlich?
 
medizin-ersti schrieb:
ich hab ma inl einer reportage gesehen,
dass eine op-schwester den op sauber machen muß.
stimmt das eigentlich?

moin moin,

nein, zumindest bei uns nicht und auch nicht die kliniken die ich kenne.vieleicht gibt es sowas in ganz kleinen kliniken.

zu allem anderen hier geschriebenen muß ich nochmal loswerden des wirklich unterschiedliches teamorientiertes arbeiten gibt auch innerhalb ein und der selben klinik.
der arzt ist zwar verantwortlich für lagerung, desinfektion und abdeckung kann dies aber an pflegekräfte deligieren die dann auch die durchführungsverantwortung haben.

bei uns z.b. gibt es beides, sowohl assis, ober- und chefärzte desinfizieren und decken mit ab, bis zum chefarzt der erst kommt wenn komplett abgedeckt ist, und vorm verband abtritt (deswegen gibt es auch eine verstärkte diskussion zum thema chirurgie assistenten bei uns im haus) in diesem fall muß man aber fairer weise sagen das dies eher darauf beruht das der ca uns voll vertraut und auch hinter uns steht.

lg
thommes
 
opschwesterchen schrieb:
Aber obacht, bei einer gewissen arroganten Grundeinstellung passiert es auch schon mal , dass Schwester den Arzt locker auflaufen lässt.
du verwahrst dich gegen autorität. bist überzeugt dass du überlegen bist. typisches verhalten bei jugendlichen. interessant das bei dir zu beobachten.
glaubst du im ernst ein arzt könnte keine schwester auflaufen lassen? aber wer würde das auch wollen? sowas ist doch total asozial.

opschwesterchen schrieb:
Von daher sollte man solche anschaulichen Übertreibungen auch nur dann anwenden, wenn man es mit dem Gegner aufnehmen kann... :razz1:
du siehst ärzte als gegner? interessant.
gottseidank haben medizinstudenten das nicht nötig, um ihre anerkennung zu kämpfen. selbst ein frischgebackener famulant hat automatisch ansehen, wenn er mit nem blutentnahmetablett durch die gänge flizzt:D

opschwesterchen schrieb:
Und ich behaupte mal , gerade der lernende Arzt (jaja, ich weiss, er hat mikrobiologisch unglaublich viel drauf) kann von einer Schwester noch was fürs Leben und die Praxis lernen.
ich hab mikrobiologisch nich unglaublich viel dauf, ich interessier mich eigentlich nich für mikrobio. das is ganz normales durchschnittswissen unter studenten. komisch dass dich das so beeindruckt, man könnte fast meinen es wär dir ein dorn im auge. :-)
 
Medizin-ersti, ich glaube du überinterpretierst opschwesterchens Aussagen.
Es ging ihr glaube ich darum dass einige ärztliche Berufsanfänger häufig nicht akzeptieren wollen, dass eine Krankenschwestern mit paar Jahren Berufserfahrung in praktischen Sachen erstmal mehr Erfahrung hat und deswegen durchaus hilfreiche Tipps geben kann.
Meine Mutter war auf jeden Fall froh in ihrer Anfängerzeit als Ärztin Hilfe vom Pflegepersonal zu bekommen. Insbesondere während der Nachtdienste kann sowas wichtig werden.

Dass die Pflege natürlich auch was von Ärzten lernen kann ist logisch. Irgendwie muß sich ja das lange Studium auch lohnen, aber das Wissen eines frischgebackenen Arztes ist nunmal erstmal fast nur theoretisch.

Und zum Thema "Blutentnahmetablett", versuch mal im Wirrwarr einer Station überhaupt die Sets dafür zu finden, und dann die große Frage was man dann auf dem Laborschein sinnvollerweise ankreuzen sollte...wenn man zuviel ankreuzt gibts ja Ärger vom Chefarzt, und bei zuwenig gibts kein brauchbares Ergebnis...
 
Medizin-ersti, ich glaube du überinterpretierst opschwesterchens Aussagen.

Danke Baru, das denke ich allerdings auch!



Sehr liebenswürdig, dass du mir jugendliches Verhalten unterstellst! :anmachen:

Ich fühle mich geschmeichelt. Leider ist dem nicht so... im Gegenteil, die meisten der ärztlichen Kollegen (ausgenommen die Oberärzte) sind jünger als ich.

Natürlich kann auch ein Arzt eine Schwester "auflaufen lassen". Gar keine Frage. Und vollkommen selbstverständlich ist es auch, dass man das nicht einfach so tut. Ich persönlich spiele da mit offenen Karten. Wenn einer der ärztlichen Kollegen mit einer gewissen Grundarroganz daherkommt, dann kriegt er sofort gesagt, dass diese hier absolut fehl am Platz ist. Einige wenige bleiben therapieresistent bis zum Schluss. Das sind allerdings auch die, die es unter ihren ärztlichen Kollegen sehr schwer haben.

dass eine op-schwester den op sauber machen muß

das machen in der Regel die Putzfrauen.

Nur die während der Operation verwendeten Gerätschaften werden von uns saubergemacht.
 
@ op schwesterchen Ich kann mich des Eindrucks nicht erwähren, dass du der Herr im Op bist/ sein willst. Du alleine entscheidest, was gut und richtig ist. Die Legitimation ergibt sich nach deinen Aussagen aus dem Alter. Alter wird hier mit Lebenserfahrung = Berufserfahrung gleichgesetzt. Ob das ausreicht, wage ich mal zu bezweifeln.

Elisabeth
 
Elisabeth: Toll, was Du alles zwischen den Zeilen lesen kannst! Meinen Respekt!

Mein Hauptinteresse (und das sehen auch alle anderen in meiner und der anästhesiologischen Abteilung so) gilt dem Wohl des Patienten und dem reibungslosen Ablauf der Operation. Das hat oberste Priorität.

Erst danach kommen die persönlichen Animositäten. :verwirrt:



Wenn das einen auszeichnet, der Herr im OP sein will, gut.


Allerdings müsste es dann ja so sein, dass sich die etwa 70 Mitarbeiter in unserer Abteilung permanent :sbaseballs: , weil wir ja alle "Herr sein" wollen. *grübel*

Komischerweise ist das aber nicht so.




Vielleicht sollten wir zurück zur Ausgangsfrage kommen... :anmachen:
 
opschwesterchen warum hast du nicht medizin studiert?
dann müsstest du dir über solche kompetenzrangeleien keine gedanken machen
und könntest das lockerer nehmen.
 
Bitte führt eure "ranggespräche" an anderer Stelle weiter.

Sollten noch wesentliche Sachargumente zum Titel vorhanden sein, bitte lasst es mich wissen, dann mach ich den thread ggf wieder auf.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Über uns

  • Unsere Online Community für Pflegeberufe ist eine der ältesten im deutschsprachigen Raum (D/A/CH) und wir sind stolz darauf, dass wir allen an der Pflege Interessierten seit mehr als 19 Jahren eine Plattform für unvoreingenommene, kritische Diskussionen unter Benutzern unterschiedlicher Herkunft und Ansichten anbieten können. Wir arbeiten jeden Tag mit Euch gemeinsam daran, um diesen Austausch auch weiterhin in einer hohen Qualität sicherzustellen. Mach mit!

Unterstützt uns!

  • Unser Team von www.krankenschwester.de arbeitet jeden Tag daran, dass einerseits die Qualität sichergestellt wird, um kritische und informative Diskussionen zuzulassen, andererseits die technische Basis (optimale Software, intuitive Designs) anwenderorientiert zur Verfügung gestellt wird. Das alles kostet viel Zeit und Geld, deshalb freuen wir uns über jede kleine Spende!