Unzufrieden im Job als Sekretärin - Ausbildung zur Krankenschwester?

Kiana

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Jan 6, 2003
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Hallo Leute!!

Bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen und finde es echt toll. Ich stehe im Moment vor einer schweren Entscheidung und weiß nicht was ich tun soll. Wahrscheinlich haltet Ihr mich für total bekloppt.

Ich bin 23 Jahre alt, habe eine Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten gemacht und arbeite zur Zeit als Sekretärin. Ich bin in meinem jetzigen Beruf total unzufrieden und war die ganze Zeit am Überlegen eine Weiterbildung zur Europasekretärin zu machen, bzw. ein BWL-Studium zu machen.

Aber irgendwie reizt mich das nicht so sehr. Meine Mutter ist Krankenschwester, mein Vater Chirurg, so dass ich in diesen Berufszweig schon immer einen guten Einblick hatte. Nur hatte ich mir das nie zugetraut. Nun bin ich am Überlegen vielleicht einen ganz anderen Weg einzuschlagen und eine Ausbildung als Krankenschwester zu machen.

Ich weiß bloß nicht ob ich überhaupt Chancen habe einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Habe auch keine Vorkenntnisse. Aber ich weiß, dass ich in diesem Beruf total aufgehen würde.

Könnt Ihr mir ein paar Tips geben? Hab ich Chancen? Bin ich zu alt? Brauche ich Vorkenntnisse? Ihr könntet mir meine Entscheidung wirklich um einiges erleichtern. Bitte schreibt mir!!

Mit bestem Dank im voraus

eure Kiana. :?
 
Hallo Kiana,

ich habe vor ein paar Jahren meine Ausbildung zur Versicherungskauffrau abgebrochen. Weil mir der Beruf überhaupt nicht gefiel und ich auf meine Eltern gehört habe, und somit einen kaufm.Beruf erlernt habe.

Ich wollte schon als Kind immer Krankenschwester, Op-Schwester oder sogar Ärztin werden...

Ich habe in der zwischenzeit ein Kind bekommen, bin jetzt 23 Jahre alt und fange im April die Ausbildung zur Krankenschwester an.

Ich glaube nicht, das zu alt bist, du musst nur gut begründen können, warum du nun unbedingt KS werden möchtest...schliesslich hast du ja schon einen beruf, in dem du ja auch arbeitest...

du müsstest auf dein gehalt verzichten...viel, viel lernen, körperlich ist der Beruf auch viel anstrengender und seelisch auch.

Ich denke du bist ncoh jung, und wenn du unglücklich bist, und das alles in kauf nehmen kannst, dann bewirb dich doch einfach...

alles gute und viel erfolg

Tine
 
Danke für deine Antwort.

Wie hast du es geschafft eine Lehrstelle zu kriegen? Hattest du besondere Vorkenntnisse?

Wo fängst du die Ausbildung an?
 
Besondere Vorkenntnisse...mmhh, ich habe ein 8 wöchiges Praktikum im Krankenhaus auf der wöchnerinnenstation gemacht.

Ich wollte nämlich eventuell auch Hebamme werden.

Und dann habe ich mich einfach beworben, wurde zum Auswahlverfahren eingeladen und bin genommen worden....

die haben nur gefragt, was ich mit meinem sohn machen will, und ich habe ihnen gesagt, der kommt in den kindergarten )(er ist ja dann schon 3 Jahre alt) und ausserdem habe ich ja noch meinen mann...

du siehtst es ist nicht so schwer wie du denkst...du bist doch noch jung...das klappt schon...du hast ja bessere vorraussetzungen als ich (mutter mit Kind)

Gruss Tine

ach so ich fange in HH an...
 
Wie hast du das mit dem Praktikum angestellt?

Ist das nicht hart so ganz ohne Gehalt? Und dann noch dein Kind? Wie bist du an den Praktikumsplatz gekommen? Hat dich das Praktikum bekräftigt in deiner Entscheidung?
 
Ja, Geld gibts dafür natürlich nicht, aber ich habe ja sowieso zu der Zeit nicht gearbeitet. Habe mich ja um meinen sohn gekümmert. Ich konnte ihn während der 8 wochen bei einer bekannten unterbringen, die auch gerade ein Kind bekommen hatte, sie hat das ohne bezahlung gemacht.

Ich habe einfach bei verschiedenen Krankenhäusern angerufen und gefragt, ob es möglich wäre ein Praktikum auf der wöchnerinnen station zu machen. Und bei dem einen hats dann eben geklappt. Ich sollte meine bewerbungsunterlagen dorthin schicken und wurde dann angerufen, dass ich mal persönlich vorbeikommen soll. Das habe ich dann gemacht, und habe auch gleich eine zusage bekommen. mir wurde dann noch die station gezeigt..und gut wars.

mir hats dort gut gefallen, die waren dort alle sehr nett. Ich habe dort mit Krankenschwestern , Kinderkrankenschwestern, Hebammen und Ärzten zusammengearbeitet. Und natürlich auch viel mit Schülern, die gerade in der Ausbildung waren. Mir wurde viel gezeigt, und ich habe auch vieles gemacht, was Praktikanten eigentlich nicht dürfen. (z.b. die neugeboren wickeln, anziehen, temperatur messen, waschen usw...)

Habe patienten zum op gefahren und abgeholt (natürlich nciht alleine!), war einen tag im Kreissaal (eine geburt gesehen), habe betten gemacht, essen verteilt, frauen beim stillen geholfen, tee geholt, essenskarten geschrieben, verschiedene botengänge (labor, küche usw...), wäschewagen aufgefüllt, neue betten besorgt, babys flasche gegeben, und und und.....

es gibt jede menge zu tun....und ich war auch ehrlich gesagt ganz schön kaputt abends...manchmal frühschicht, dann spät, dann wieder früh ...dann 14 tage durch arbeiten, ohne einen tag frei...

das schlaucht ganz schön...aber es hat mir riesigen spass gemacht...ich habe dort viel gelernt und zumindest einen eindruck bekommen, wie die arbeit so ist. Ich kann dir so ein Praktikum nur empfehlen...

je länger desto besser


Gruss Tine
 
Hallo Kiana,

es sind zwar schon 20 Jahre her, aber auch ich bin über den Umweg einer Erstausbildung zur Ausbildung der Kinderkrankenschwester gekommen. Allerdings war der Berufswunsch schon von Anfang an klar und ich machte die erste Ausbildung nur als Warteschleife bis ein Platz in der Krankenpflegeschule frei war.
Ich denke Du hast gute Chancen einen Ausbildungsplatz zu finden, da gerne ältere genommen werden, wegen der notwendigen Reife. Ein Praktikum zu machen ist nicht Pflicht, aber sicherlich nicht falsch, wenn Du Dir nicht sicher bist was auf Dich zukommt. Da Du aber medizinisch und pflegerisch "vorbelastet" (im Positiven) bist, wirst Du sicher nicht aus allen Wolken fallen.

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Glück bei der Suche und viel Erfolg bei der Ausbildung

Ute S.
 
Hallo Kiana,
keinesfalls bist Du zu alt für eine Ausbildung zur Krankenschwester und Vorkenntnisse benötigst Du auch nicht.
Wie schon geschrieben wurde, könnte ein Praktikum für Deine Entscheidung sehr hilfreich sein.
Ruf einfach ein paar Krankenhäuser an, die für Dich vom Fahrtweg her erreichbar sind und sag, dass Du ein Praktikum auf einer Station machen möchtest. Über Dauer und Einsatz bekommst Du Informationen beim Vorstellungsgespräch. Nicht in jeder Klinik ist der Praktikanteneinsatz ohne jeglicher Bezahlung. Frag einfach nach den Modalitäten beim Bewerbungsgespräch/Vorstellungsgespräch.
Nichts ist schlimmer, finde ich, einen Beruf zu erlernen, bei dem man keine Freude hat. Das bringt nichts, außer Unzufriedenheit.
Der nächste Ausbildungsbeginn ist wohl April, bis dahin hast Du sicher einen Ausbildungsplatz. Du kannst auch gern bei Deinem Arbeitsamt nachfragen, wo Kliniken mit Krankenpflegeschulen in Deiner Nähe sind.
Nur keine Angst :D Wenn Du Krankenschwester werden möchtest, dann knie Dich rein und zieh es durch. Viele Schülerinnen und Schüler kommen auf unsere Station, im ersten Ausbildungsjahr, die vorher gar kein Praktikum machten. Das ist ganz verschieden.
Mal so unter uns "gesagt", ich war 34 Jahre alt und alleinerziehende Mutter von 3 Kindern, ohne jeglichem Anhang (Eltern, Oma u.s.w.) und habe die Ausbildung ohne vorherigem Praktikum angepackt und durch gezogen. Das war bestimmt nicht immer leicht und manchmal mehr als stressig aber ich hab es geschafft, Dank meinen Kindern, die da fest hinter mir standen.
Hab es noch nie bereuht, diesen Weg gegangen zu sein.

Glaub an Dich und Deine Stärken, man kann sehr viel erreichen.

Liebe Grüße

Carmen
 

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