Unberechtigte(?) Kritik vom Arbeitgeber! Wie geht ihr damit um?

KerstinB.

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Vielleicht eine merkwürdige Frage, mag sein! Doch seit einigen Tagen brennt mir diese Frage auf der Seele, da ich einige Probleme auf der Arbeit habe, mit denen ich nicht so recht umgehen kann. Leider nehme ich sie auch mit nach Hause, was natürlich dazu führt, daß ich nicht wirklich abschalten und mich entspannen kann. Mag sein, daß ihr mir helfen könnt.
Ich arbeite seit ca. 2 Jahren bei einem ambulanten PD, bei dem ich anfangs gedacht habe, dort viele Jahre mit Spaß und Freude zu arbeiten. Leider ist dies nicht mehr der Fall. Grund dafür ist meine Chefin (PDL) und ihr Verhalten, mit dem sie ihre Mitarbeiter traktiert. In diese Firma wird ständig hinter dem Rücken der Mitarbeiter geredet; ja, teilweise werden sie bei den Patienten auch schlecht gemacht. Firmeninterne Dinge werden dort breitgetreten, so daß die betroffenen Mitarbeiter vor den Patienten bloßgestellt werden. Bsp. Chefin schreibt den Dienstplan für Mitarbeiter; regt sich dann aber bei Patienten über das viele (Überstunden-) Frei auf, welches sie ihrem Personal gewährt.
Probleme werde nicht besprochen mit dem Betroffenen, nein, die Leitung lästert hinterm Rücken, aber so, daß man es gerade noch so mitbekommt. Für klärende Gespräche ist besagte Person nicht bereit; sie geht einem aus dem Weg und ist nach Tourenende nicht zu sprechen. Informationsweitergabe erfolgt über Dritte.
Stellvertretende PDL fällt uns regelmäßig in den Rücken, da sie die gleichen Dinge stören wie auch den anderen Mitarbeitern. Vor der Chefin verpetzt sie uns aber und wir bekommen dann Ärger in Form von Ignoranz und schlechtem Reden.
Es ist wie im Kindergarten... ich gehe momentan nur noch mit Bauchschmerzen auf die Arbeit , weil ich nicht weiß, was mich dort wieder erwartet und was den Patienten wieder erzählt wurde.
Tja, es ist mittlerweile auch schon soweit, daß ich mich nach anderen Arbeitsstellen umschaue.
Was haltet ihr davon? Sehe ich das vielleicht zu eng?

Vielen Dank!
 
Hallo Kerstin, ich befürchte, die Karre ist ziemlich "in den Dreck gefahren." Wie sehen deine KollegInnen das Problem? Bzw. haben sie die gleichen Probleme? Habt ihr einen Geschäftsführer/in? Du schreibst, dass du seit 2 Jahren dort arbeitest. Ist das "hinter dem Rücken reden" erst jetzt aufgetreten oder besteht es schon länger? Würde versuchen, mich mit Leitung und Stellvertretung an einen Tisch zu setzen, wenn es mehrere MitarbeiterInnen betrifft auch im grösseren Rahmen die Situation aus eurer Sicht schildern. Auch berichten, wie unwohl ihr euch fühlt und ihr das ARbeitsklima verbessern möchtet. Gucken, was beide dazu zu sagen haben. Wenn dass nichts bringt oder von vornherein für euch unmöglich erscheint Gespäch mit der Geschäftsleitung suchen.

Ich persönlich halte von Kritikgesprächen vor Patienten prinzipiell gar nichts! Es ist weder für die Betreffenden angenehm noch für die Patienten selbst. Für mich ein Ausdruck mangelnden Respekts sowie mangelnder Führungsqualitäten.
 
Hallo Kerstin, also wir haben alle 4 Wochen Dienstbesprechung und das ist ein muß mit Unterschriftenliste.Wer nicht kommt außer Urlaub muß einen triftigen Grund haben. Da wird alles besprochen, wie Patienten, Neuerungen oder auch Probleme, und das finde ich sehr wichtig.Auch Interne Probleme wie du sie hast.Unserer PDL ist unsere Meinung sehr wichtig, auch wenn es sie betrifft, denn auch sie ist nicht Fehlerlos,es wird alles bei einer Tasse Kaffe und Kuchen ausdiskutiert und es fallen manchmal Kritiken über den anderen und jeder sagt seine Meinung.Also ich finde es besser, wenn man offen und ehrlich miteinander umgeht, als frrustriert zu sein, nur weil hinter dem :streit: :smlove2: Rücken geredet wird.
 
Wir sind ein sehr kleiner Pflegedienst mit wenig Angestellten. Man sollte meinen, daß in solch einem Unternehmen friedlich miteinander umgegangen werden kann. Leider ist das nicht der Fall! Eine Kollegin ist meiner Meinung und findet das Verhalten auch nicht korrekt. Allerdings ist sie ein Mensch, der sich nie trauen würde, Mißstände anzusprechen. Wenn ich mit dem Geschäftsführer über Probleme rede ( er ist übrigens der Ehemann der PDL), entschuldigt er das Verhalten indem er sagt, daß seine Frau überarbeitet ist,... etc. Also man kommt so nicht richtig weiter.
Fehler macht jeder Mensch, doch dann kann man vernünftig Kritik üben und sich nicht beim Patienten darüber auslassen. Das ist nun mal sehr unprofessionell. Doch meine Chefin sitzt am längeren Hebel. Und genauso schlimm, wie das Gelästere bei den Patienten, ist außerdem das ignorieren bzw. das "kalte Schulter zeigen".
In den letzten Tagen läuft die Kommunikation nur über Zettel oder über Dritte, da meine Chefin für mich nicht zu sprechen ist. Die Tür zu ihrem Büro ist zu, und dann darf auch nicht geklopft werden.
Ja, die Sache ist eingefahren. Ich bin mit meiner Chefin immer gut ausgekommen, obwohl sie schon seitdem ich sie kenne aufbrausend war. Da wurde hinter verschlossenen Türen mit ihrem Mann lauthals gestritten oder geweint. Da fragt man sich als Mitarbeiter schon, was da so los ist. In den letzten Wochen bzw. Monaten ecke ich aber mit ihr an... Aber es geschieht nicht in einer offenen Konfrontation, sondern eben hinten rum. Sämtliche Mitarbeiter wissen bescheid, was sie mir vorwirft, mir geht sie jedoch aus dem Weg. Wenn ich ein Gespräch suche, weicht sie mir aus.
Ich habe mir letztens extra einen Termin geben lassen, um mit ihr zu sprechen. Aber sie hat mich dann einfach stehen lassen und mich weggeschickt.
 
Hallo, egal wie du das Kind nennst, ob Mobbing oder Dummheit eigentlich ist
deine Chefin unfähig Personalführung zu betreiben.
Suche dir lieber einen neuen Job....in der Pflege werden derzeit überall Mitarbeiter gesucht und es soll auch gute und echte Teams geben.

mfg Hotte
 
Einer Frundin von mir (und ihren Kolleginen) geht es ähnlich, Fazit war, dass sie gegangen sind.
 
Hallo Kerstin,
ich habe momentan urlaub und somit ein bischen zeit, um mir ein time out zu nehmen. als ich deinen beitrag las, kam mir dies sehr bekannt vor. seit maerz ist es nicht mehr schoen bei uns zu arbeiten, da kommt man sich vor wie im kindergarten und es wird gemobbt und gelaestert, allerdings hat sich etwas veraendert. wir sind mit mehreren leuten zum chef gegangen und haben gesagt, dass es so nicht mehr weiter geht. wir haben vorgeschlagen, mal eine aussenstehende person einzuladen und supervision anzufangen, um das team zu veraendern. siehe da. der chef hat alle mitarbeiter einzeln zu sich gerufen, um sie persoenlich nach ihren anliegen und wuenschen und kritik zu befragen. ich denke es ist ein guter ansatz und vielleicht kann uns supervision und teamsitzungen ja helfen. ich hoffe, dass sich deine situation auch bald zum positiven veraendern wird. alles gute. Ngozi
 
Hallo Kerstin (und hallo an alle anderen, bin nämlich heute zum ersten Mal hier),

die von Dir genanten Probleme habe ich schon in mehreren Pflegediensten und Firmen gesehen. Meiner Meinung nach läßt sich so etwas entweder in 4-Augen Gesprächen lösen > dies aber nur, wenn Deine Kritikpunkte absolut fakt sind und sich keiner ´rausreden kann. Andernfalls wird die andere Seite mit einer anderen Wahrnehmung oder Interpretation der Dinge kommen und dann gehts meistens weder vor noch zurück. Besser lassen sich solche Probleme häufig mit übergeordnetem Verhaltenskodex im Sinne einer gemeinsam erarbeiteten und für alle verbindlichen Unternehmenskultur (wie will ich mich/mich nicht verhalten) lösen. Wenn man darin keinen Sinn mehr sieht, ist es manchmal besser zu gehen.

Gruß, Michael
 
Es ist schon ein paar Tage her, dass wir Probleme mit Tratsch unter den Kolleginnen hatten.

Wir haben seinerzeit eine Supervisorin eingesetzt. Die Frau hat ihr Ding gut gemacht und die Situation schnell entspannt. - Mach' doch der Geschäftsleitung mal den Vorschlag eine solche problembezogene Supervision bei Euch einzuleiten.
Die Kosten dafür sind im Verhältnis zu den Kosten, die entstehen wenn Klientel kündigt oder gar Pflegekrafte gehen, gering. - Ein gutes Betriebsklima fördert auch die Qualität im Unternehmen.

Wichtig dabei ist aber, dass keiner von der Leitung dabei ist. Es ist dann Sache der Supervisorin das Ergebnis der Geschäftsleitung mitzuteilen und die sollte dann handeln (aber bedacht).
 

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