Umschulung: Ausbildungsvergütung + Unterhalt vom Arbeitsamt?

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moskitofighter

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07.05.2004
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58
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Gesundheits- und Krankenpfleger, Gutachter MDK
Akt. Einsatzbereich
Einzelfallbegutachtung für die Pflegeversicherung
Hallo!
Erstmal vielen Dank für das tolle Forum hier. Ich hab' schon viel gestöbert und 'ne Menge guter Tipps rausgezogen! :D

Letzte Woche hat mir die Bundesagentur für Arbeit endlich grünes Licht für eine Umschulung zum Krankenpfleger gegeben! Ich freu mich mega, weil ich jetzt schon seit über einem Jahr arbeitslos bin. Suche jetzt also einen Ausbildungsplatz und hoffe, dass das noch in diesem Jahr klappt!

Jetzt aber meine Frage: angenommen, ich finde ein Krhs, das mich ausbilden will. bekomme ich dann die "normale" ausbildungsvergütung + unterhalt vom Arbeitsamt?
So jedenfalls hat es meine Arbeitsberaterin gesagt. Ich hoffe, ich hab' das richtig verstanden!?!

Vielleicht weiß das ja einer von euch? Im Netz kann ich nichts entsprechendes finden und da gerade Wochenende is', kann ich auch beim AA nicht nachfragen.

Wär toll, wenn jemand 'ne Antwort weiß!
Vielen Dank schonmal und liebe Grüße von
moskito
 
Hallo moskitofighter,
herzlich willkommen hier im Forum!

Du hast es soweit richtig verstanden.
Dein Ausbildungsgeber (Krankenhaus, Krankenpflegeschule) zahlt dir eine Ausbildungsvergütung, wie sie alle anderen auch bekommen.
Zusätzlich bekommst du von der Bundesagentur einen Differenzbetrag zu dem Unterhaltsgeld, welches dir aufgrund deines vorherigen Einkommens zugestanden hätte.
Du bekommst nicht beides in voller Höhe, die Gesamtleistung wird also 60% (unverbindliche Aussage) deines bisherigen Einkommens auch nicht überschreiten (Berechnung analog Arbeitslosengeld).
Darüber hinaus werden meist auch noch Lehrmittelkosten, Kleidungskosten und teilweise Fahrkosten übernommen.
Genaueres erfährst du tatsächlich bei der Sachbearbeitenden Stelle.
 
hi flexi,

danke für die auskunft. dann hab' ich da wohl was falsch verstanden.
letztendlich nimmt sich das dann nämlich nicht viel. arbeitslosengeld und ausbildungsvergütung sind nämlich in etwa gleich hoch.
wär ja auch zu schön gewesen :wink:

zahlt das AA eigentlich auch was an die pflegeschule? denn obwohl alle kurse schon "voll" sind, hab' ich nächste woche gleich 2 vorstellungsgespräche, weil umschüler angebl. ganz gern genommen werden. das muß ja einen grund haben.

auf alle fälle werd ich mich montag nochmal bei meiner arbeitsberaterin erkundigen.

erstmal schönes we und viele grüße,
moskito
 
Hallo moskitofighter,
die Bundesagentur hat dort bei Langzeitarbeitslosen einen Ermessensspielraum. Frag nach, ob es für deinen Fall auch eine sog. Berufseingliederungshilfe gibt. Diese müsste dein neuer Arbeitgeber vor Vertragsabschluss stellen, und du könntest es als Köder benutzen.
Schau einfach mal hier: *(Defekter) Link entfernt*

Umschüler werden ansonsten auch gern deshalb genommen, weil sie wissen, was sie wollen, so lehrt es die Erfahrung.
 
hi@all,

wie ich schonmal geschrieben habe, hab' ich von der bundesagentur (endlich) eine zusage für eine umschulung zum krankenpfleger.
mein arbeitsberater hat mir empfohlen, einen betrieblichen ausbildungsplatz (sprich in einem krhs) zu suchen, da ich dann zusätzlich zum unterhalt vom arbeitsamt noch ausbildungsvergütung bekommen würde.
ich hab mich jetzt umgehört und es erstaunt mich etwas, wie positiv die krankenhäuser/pflegeschulen reagieren. teilweise scheint man sogar bereit, in bereits "vollen" kursen noch platz für mich zu schaffen.
das alles macht mich etwas stutzig und ich frage mich, ob ein ausbildendes krankenhaus überhaupt verpflichtet ist, einem umschüler ausbildungsvergütung zu zahlen? wenn es nix mit ausbildungsvergütung ist, sehe ich meinen traum schon platzen, weil ich dann gerade mal 80 EUR/woche vom AA bekommen würde....
meinen arbeitsberater kann ich nicht fragen, weil der erst mitte nächster woche wieder "im haus" ist!

vielleicht hat ja eine/r von euch auch 'ne umschulung gemacht und kann mich aufklären? ich freu mich über jede antwort, die mir weiterhilft!

leicht desillusionierte grüße von
moskito
 
Hallo Moskitofighter,
schaust du bitte mal dort ---> *(Defekter) Link entfernt*

Da hatte ich auch schon verwiesen auf den Arbeitsberater, an dem kommst du nicht vorbei. Bundesagentur (dein Arbeitsberater) und neuer Arbeitgeber werden sich ins Benehmen über dich setzen!

Viel Erfolg
 
danke flexi! du meinst sicher deinen geposteten link bzgl des eingliederungszuschusses...
hoffentlich lässt sich das auch in meinem falle anwenden. in jedem fall druck ich mir das mal aus und nehm' es nächste woche mit, wenn ich meinem arbeitsberater auflauere :lol:
und wenn ich alles ganz genau in erfahrung gebracht hab', werd' ich es in jedem fall hier posten, ... für alle, die es irgendwann mal betreffen sollte!

nochmals vielen dank und liebe grüße von
moskito

ps: "sich mit jemandem über jemanden ins benehmen setzen" - was für eine geniale formulierung - nehm' ich gleich in meinen wortschatz auf! :wink:
 
Tja, wenn ich nicht ein paar Jahre zu spät dran wäre, würde ich sagen: "Kehr um, solange noch Zeit ist..."
Schade.
Viel Glück...
 
Wie meinst Du das ?
Hast Du eigene schlechte Erfahrungen ?

Erzähl doch mal !
 
Hallo schokofee,
schlechte Erfahrungen - nunja. Ich bin seit 2001 Krankenpfleger und hatte bereits vor der Ausbildung (ab 1998) 6 Jahre lang auf einer Herzstation gejobbt. Die ganze Laufbahn lief an einer Uniklinik ab, erst seit 2 Jahren bin ich in einem privaten Dialysezentrum gelandet.
Ich kann nur sagen, daß Pfege ein Job ist, der martialisch ist. Es wird einem nichts geschenkt, man gibt mehr als man kriegt, es gibt keine Sicherheit, existenziell, es ist kurz gesagt die Hölle. Ich habe seit 2001 8 Verträge gehabt, der 8. läuft demnächst ohne Verlängerung aus. Man gibt sein Letztes, baut Leute auf, rettet Leuten den Hintern, begleitet Leute beim Sterben, macht ihnen Mut, bringt sie zum Lachen, tut, macht und rennt. Der Ar... ist man trotzdem. Es gibt keinen Job, der damit vergleichbar ist, ich halte ihn inzwischen für den härtesten, den es gibt. Intensiverfahrung habe ich, ich habe ich weiß nicht wie viele sterben, oder besser verecken, den die Todesarten waren wirklich schlimm und qualvoll, von bloßem Streben konnte dakeine Rede mehr sein, gelitten haben sowieso alle, und es wird von uns erwartet, daß wir damit fertig werden, von allein. Ich habe Kollegen psychisch erkranken sehen, habe gesehen, wie sie zu Säufern wurden, zerbrachen oder sich umbrachten. Ich habe erlebt, wie PDLs Existenzen auslöschten. Ich habe erlebt, wie Patienten alles am Pflegepersonal abließen - an den Ärtzen übrigens nicht. Ich habe seit 2001 Schlafstörungen, vor Frühdiensten schlafe ich manchmal gar nicht, wobei sich das gebessert hat, und ich weiß, daß ich kein Einzelfall bin, ganz im Gegenteil. Mein Leben planen kann ich schon lange nicht mehr, da ich mich nur noch von Vertrag zu Vertrag hangele und seit mindestens 2003 in latenter Existenzangst lebe. Ich ÜBERlebe, leben tue ich nicht! Was an Zynismus grenzt, ist, wenn mir jemand Außenstehendes, der wahrscheinlich in den übleren Situationen schreiend wegrennen und das alles gar nicht aushalten würde, sagt, daß es doch schön sei, Menschen zu helfen.

Ich rate jedem ab, der den Job machen will. Er ist die Hölle. Man kann das mal machen, für ein paar Jahre, aber länger auch nicht. Und da ist das Problem: die Gesellschaft läßt einen nicht mehr raus. Der Grund? Medizinische Soziologie: Als Patient ist der definiert, der leidet. Der Helfer leidet nicht, sonst wäre er ja kein Helfer. Und wenn es keine Helfer gibt, wird den Patienten nicht geholfen. Und dann sterben alle - das ist zumindest die Schranke, die runtergeht in den Köpfen. Du solltest mal erleben wie aggressiv Leute darauf reagieren, wenn man anbringt, daß einem das oft zu schaffen macht. Und wie es der Teufel will: deartiges wird höchstens von den Leuten als Aufhänger benutzt, um mal selber auszupacken, wie ****e es ihnen doch geht. Du kannst am Rande des Selbstmordes stehen, Du wirst dann niedergeredet, mit dem Anführen von irgendwelchen MickyMausProblemen, wo Du Dir denkst, mein Gott, weißt Du überhaupt, was es für schreckliche Sachen gibt? Mir geht es gerade ****e! Und Du kommst mir hier mit querliegenden Fürzen! Begreifst Du überhaupt? Und Du redest mich hier in Grund und Boden!! Ich soll mit meinen Problemen hinter Deinen vergleichweise harmlosen zurücktreten!? Da echauffieren sich Leute darüber, daß das Kind jetzt einen schlimmen Schnupfen hat, nachdem ich gesagt habe, daß mir neulich ein Patient erstickt ist, qualvoll. Ich habe noch nicht mal ein Kind, das Schnupfen haben KÖNNTE, ich habe noch nicht mal eine Partnerin - wie auch bei dem Lebensgefühl! Aber auch wenn es mir hundmiserabel geht, soll ich immer noch für andere da sein, weil ich ja Pfleger bin. Auf Deutsch: ich bin Dreck.
Als Pfleger hat man dann immer noch Müllemer zu sein für die Gesellschaft, denn das ist ja die Aufgabe. Ein Helfer ist kein Patient, kann es nicht sein, denn sonst würde das Gebilde zusammenbrechen. Und ein Pfleger, der nicht mehr kann, läßt alle im Stich - und ist damit ein Feind. Ein Todfeind! Ein Pfleger HAT zu können, eine Schwester auch. Eine Schwester kann immer noch schwanger werden, das ist "erlaubt" (oh, neues Leben, wie schön...), ei Pfleger nicht... Wie auch immer müssen Pflegepersonen immer erst an andere denken. Das ist die Rollenverteilung, ob es den Pflegenden nun paßt oder nicht.


Nie wieder würde ich, und wenn ich noch so gut bin oder je gewesen bin, Krankenpfleger werden! Nie!!
 
Das klingt nicht schön - und irgendwie nach burn-out !
Vielleicht solltest Du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen oder über einen Berufswechsel nachdenken ?!
Was nicht heissen soll,daß Du mit Deinen Aussagen nicht auch Recht hast !
Ganz ehrlich: ich kann mir auch nicht vorstellen, diesen Beruf noch über 30 Jahre auszuüben.
Aber ich glaube, wir sind offtopic ...
 
Danke, schokofee! :)
Ja, das werde ich wohl - müssen. Und wollen. Das ist auch der Grund, wieso ich hier gelandet bin, über google wegen umschulung+ krankenpfleger.
Burn out? Mag sein... wobei ich das zynische finde, daß einer mit einem Burnout "spinnt", der in seinem Beruf wieder funktionieren soll. Zumindest manche sehen das so, manche Ärzte. Ich habe sogar von einer Altenpflegerin nach SV in der Psych gehört, die sagte, sie geht da nicht mehr hin. Deutlicher gehts nicht, Nein zu sagen, als zu versuchen, sich umzubringen. Der Kommentar der Ärzte war bloß : "Die kriegen wir schon wieder arbeitsfähig."

Klar habe ich einiges hinter mir. Aber ich glaube dennoch daß viele, die meisten blauäugig die Ausbildung machen, und sich nicht im eringsten darüber im Klaren sind, daß das auf Dauer alles andere als toll ist. Wie Du sagst: eine Weile ja. Aber lebenslänglich? Nein!! Und so war mein Kommentar zu verstehen. Ich weiß, wovon ich rede. Man muß bei Zeiten sehen, daß man den Weg raus nimmt. Nicht sofort. Aber bei Zeiten. Leider hat Pflegepersonal einen schlecht ausgebildeten Selbstschutz, ich glaube, es gibt kaum einen Berufszweig, in dem die Mitglieder derart krankhaft (!!) unegoistisch sind...

Eine ehemalige stellvertretende Stationsleitung erzählte mal, sie hätte sich mal mit einen Krankenkassenvetreter unterhalten, und der habe gesat, wissen Sie, Frau Bauer, wenn wir was einsparen wollen, versuchen wir es erstmal beim Pflegepersonal, weil wir wissen, daß die sich nicht wehren.

Ich weiß es nicht. Morgen gehts zum Arbeitsamt. Und dann hoffentlich irgendwie weiter. Ich weiß nicht, ob ich es mir leisten kann, zu verschnaufen oder mich vom Burnout kurieren zulassen, schließlich brauche ich ja eine Anstellung, eine Existenz. Dann, wenn man fest wo drin ist, kann man auch burnouts kurieren, aber wie soll das vorher gehen? Ich habe keine Position, wo ich ein Burnout behandeln lassen könnte, das kann man machen, wenn man seinen Fuß fest in einem Betrieb hat. Und das habe ich nicht. :(
 
hi, hört sich echt fertig an! :|

der gang zum arbeitsamt bleibt dir ja eh nicht erspart wenn dein vertrag nicht verlängert wird und anhören was das arbeitsamt dir bietet, kann auch nicht schaden. die zeit dazwischen (vor der neuvermittlung/umschulung) solltest du nutzen und erstmal "urlaub" machen, die seele baumeln lassen und neue kraft schöpfen.
ps.mit einer positiven lebenseinstellung :troesten: und einem kleinen lächeln :anmachen: auf dem gesicht, (vielleicht noch ein gutes wässerchen :fidee:)klappts bestimmt auch mit der nachbarin:weiberheld::bussis:
 
Danke auch Dir, missy :)
Vom Arbeitsamt komme ich gerade, und fühle mich beser. Ich dachte vorher, die werden mit sowieso den Kopf abreißen, Arbeitsverweigerer usw. Haben sie nicht. Ich soll gucken, was für mich in Frage käme in der Pflege, und nen Antrag auf Reha stellen wir trotzdem, mit ärztlichem Attest. Und dann sieht man weiter. Ganz so allein gelassen ist man anscheinend doch nicht...
:bussis: Danke für den Zuspruch von Euch beiden. Ne Nachbarin habe ich nicht :lol1: aber vielleicht krieg ich das mit der positiven Lebenseinstellung ja doch noch hin, ein lebenslustiges statt grimmiges Lächeln auf den Lippen...:wink:
Seele baumeln lassen und Kraft schöpfen wäre echt gut... einfach mal nicht die ganze Zeit diesen Überlebenskampf oder sich ständig Sorgen machen müssen. Verschnaufen.
Danke Euch beiden.
 
Na, das klingt doch schon mal nicht schlecht !
Aber in der Pflege bleiben sollst Du ?
Umschulung kommt nicht in Frage ?

Ich habe auch schon oft überlegt, ob es nicht sinnvoll wäre, was anderes zu tun. Aber was ?!
Nur den Arbeitsplatz zu wechseln, bringt glaub`ich nicht viel, da kommt man vom Regen in die Traufe.
Und was ganz anderes ???
Ich bin auf das Geld, das ich verdiene angewiesen, und es wäre wahrscheinlich völlig verrückt, einen unbefristeten Vertrag zu kündigen für den Sprung ins Ungewisse ... soweit bin ich noch nicht !

Um beim positiven Denken zu bleiben:dadurch, daß Dein Vertrag sowieso ausläuft, hast Du jetzt eine echte Chance, etwas zu ändern !!!
Ich wünsch`Dir ganz viel Glück,
und lass doch mal hören,wie`s weiter geht !

Gruß, Schokofee :wavey:
 
Hallo zusammen,

ihr seid nun bei einem vollkommen anderem Thema als ursprünglich angekommen, abgesehen davon, das sich die vor 4 Jahren geltenden themenbezogenenen Bedingungen geändert haben.
Daher schliesse ich das Thema.
 
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