Umgang von Eltern mit "friedlich schlafendem" Kind

Gaby

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Hallo!

Wie sollen Sich Eltern mit der Situation und den nötigen Pflegemaßnahmen vertraut machen, wenn Sie immer nur sehen, dass ihr Kind friedlich im Bett liegt?

(eingestellt für Nowie67)

Liebe Grüße aus Wien

Gaby
 
Auch hier:

... um daran an zu knüpfen ... mein Kommentar!

Habe gestern und heute mit mehreren Eltern telefoniert, die ein tracheotomierte ggf. auch beatmetes Kind zuhause versorgen. Teilweise fühlte diese sich ziemlich allein gelassen.

Meine Idee wäre es in diesem Zusammenhang, den Eltern die Pflege ihres Kindes wirklich schon im Krankenhaus näher zu bringen und die Angst vor den Apparaten bzw. den Pflegemaßnahmen (denke dabei jetzt an Absauen, Umgang mit PEG etc.) vertraut zu machen!

Tipp dazu: www.stiftung-noah.de

Grüße von hier

NoWie67
 
Hallo NoWie67!



Bedingt durch meinen Urlaub eine etwas verspätete Antwort. Mich interessiert worin bestanden die Probleme „heute“ am Telefon?



Ich habe sehr gute Erfahrungen bei Kindern mit einem Tracheostoma gemacht die nach Hause entlassen wurden.



Was mich interessieren würde – unter welchen Vorraussetzungen wurden die Kinder nach Hause entlassen – wie und warum kam es zu der Überforderung?



Bei uns läuft es so ........



Bekommt ein Kind ein Tracheostoma und ist fix dass das Kind mit Stoma nach Hause geht. Erfolgt eine sehr genaue Einschulung der Mutter (Vater – Bezugsperson).



Dies beginnt mit einem Gespräch – warum Tracheostoma – warum muss es bleiben (soweit dies nicht schon lange von ärztlicher Seite her stattgefunden hat)



Wir schulen unsere Eltern sehr genau ein. Sie erlernen bei uns:



- den Umgang mit der Kanüle

- was tun wenn die Kanüle „herausrutscht“ (Die Eltern müssen die Kanüle wechseln können und bekommen von uns eine Reservekanüle mit)

- Verbandwechsel beim Tracheostoma – nicht nur routinemäßig, sondern auch begutachten des Tracheostomas – wenn gerötet was tun?

- Wechsel des Kanülenbandes

- Steriles Absaugen incl. ev. anspülen der Kanüle

- Umgang mit dem Ambu

- Notfälle – was tun?



Um mit „ihrem“ Kind nach Hause gehen zu dürfen – durchlaufen die Eltern mehrere Einschulungen – bis sie wirklich sicher im Umgang mit der Kanüle und dem Tracheostoma sind. Wir führen dabei genaues Protokoll. Wie geht es der Mutter/Vater – wie geht es dem Kind? Wo benötigen die Eltern Unterstützung – welche Fragen sind noch offen. Fühlen sie sich auch wirklich sicher. Funktioniert das Handling.



Die Kinder werden nicht einfach so entlassen. In einem ärztlichen Gespräch wird erarbeitet – was benötigen die Eltern zu Hause. Sei es an pflegerischen Materialien (Absaugkatheter usw), an technischen Geräten (Monitor), benötigen sie Unterstützung.



Die Möglichkeit jederzeit an der Station anzurufen wird angeboten.



Klar haben die Eltern viele Fragen – ist auch gut so. Besser sie in Ruhe in einem Krankenhaus stellen, als dann überfordert alleine zu Hause.



Frisch tracheotomierte Kinder werden von uns nie direkt nach Hause geschickt – sondern immer zuerst an eine Bettenstation verlegt. Anders als auf einer Intensiv ist hier nicht ständig eine Schwester (direkt am Bett – im Zimmer) anwesend. Die Pflege des Kindes sollte selbstständig übernommen werden – für Rückfragen ist aber immer jemand zur Verfügung.



Liebe Grüße aus Wien



Gaby
 

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