- Registriert
- 01.09.2005
- Beiträge
- 315
- Ort
- Neubiberg
- Beruf
- Fachkrankenpfleger für Nephrologie und A+I
- Akt. Einsatzbereich
- Fachkrankenpfleger für Nephrologie (DKG)
- Funktion
- Klinikdialyse
Hallo @ all!
Ich war heute auf einem Workshop zum Thema "Schmerzverhalten von MigrantInnen.
Die Crux daraus möchte ich Euch nicht vorenthalten und gleichzeitig bitten, das Ihr mir Eure Erfahrungen, Gedanken und Standards mitteilt.
Das wichtigste zuerst:
Es gibt (noch) keine festen Handlungsanweisungen.
Es gibt Patienten, die im Schmerz einen Sinn sehen (z.b. Strafe oder Prüfung Gottes) und ihn gerne "behalten" wollen, aber mit einer Schmerzreduktion einverstanden sind.
Für viele Migranten ist Krankenhaus gleichbedeutend mit "mein Angehöriger ist schwerkrank" - auch wenn dies aus unserer Sicht oft nicht zutreffend ist.
Auch ist es im Koran eine Pflicht, kranke Mitmenschen zu besuchen.
Manche Ausdrucksweisen sind erklärungsbedürftig:
Wenn ein türkischer Patient berichtet, er habe einen "gefallenen Nabel", so meint er damit, dass er "aus der Spur geraten" sei, medizinisch ausgedrückt:
Anpassungsstörung
Hilfreich bei starken Schmerzäußerungen können sein:
Initialberührung am Arm
Mit ruhigen, kurzen Sätzen auf Patienten eingehen.
Ihm sagen: "Ich weiß, dass es Ihnen schlecht geht, kann ich etwas für Sie tun?"
Patient oder seine Angehörigen fragen, warum er so stark reagiert.
Bin auf Eure Antworten gespannt!
Werner
Ich war heute auf einem Workshop zum Thema "Schmerzverhalten von MigrantInnen.
Die Crux daraus möchte ich Euch nicht vorenthalten und gleichzeitig bitten, das Ihr mir Eure Erfahrungen, Gedanken und Standards mitteilt.
Das wichtigste zuerst:
Es gibt (noch) keine festen Handlungsanweisungen.
Es gibt Patienten, die im Schmerz einen Sinn sehen (z.b. Strafe oder Prüfung Gottes) und ihn gerne "behalten" wollen, aber mit einer Schmerzreduktion einverstanden sind.
Für viele Migranten ist Krankenhaus gleichbedeutend mit "mein Angehöriger ist schwerkrank" - auch wenn dies aus unserer Sicht oft nicht zutreffend ist.
Auch ist es im Koran eine Pflicht, kranke Mitmenschen zu besuchen.
Manche Ausdrucksweisen sind erklärungsbedürftig:
Wenn ein türkischer Patient berichtet, er habe einen "gefallenen Nabel", so meint er damit, dass er "aus der Spur geraten" sei, medizinisch ausgedrückt:
Anpassungsstörung
Hilfreich bei starken Schmerzäußerungen können sein:
Initialberührung am Arm
Mit ruhigen, kurzen Sätzen auf Patienten eingehen.
Ihm sagen: "Ich weiß, dass es Ihnen schlecht geht, kann ich etwas für Sie tun?"
Patient oder seine Angehörigen fragen, warum er so stark reagiert.
Bin auf Eure Antworten gespannt!
Werner