Elisabeth Dinse said:
Welche Situation auf einer Intensivstation, wo in der Regel stets ein Arzt zugegen ist bzw. in Minuten zu erreichen ist, würde dieser Situation entsprechen? Welche Situation erfordert dort umgehendes invasives Handeln?
zum Beispiel eine Asystolie während mein Arzt sich auf dem Klo erleichtert. (ist nicht SOOO unwahrscheinlich!!! Gestern im Dienst erst passiert!!)
Soll ich erst mal warten???
NEIN!!! ICH gebe dann höchst eigenverantwortlich auch mal Atropin!
Ich maße mir nämlich an bei einem invasiven Blutdruckmonitoring und einer 2 Kanal-EKG-Ableitung eine Asystolie zu erkennen!
Oder während einer Rea, bei einem mir anamnestisch bekannten, anderen Patienten mit Druckproblemen vorrübergehend Volumen oder eine Erhöhung der Katecholamine, oder was auch immer bislang getan wurde. Ich ziehe dann garantiert nicht meinen Arzt aus der Rea!!!
Auf peripheren Stationen geht es in der Regel auch mit Basismaßnahmen bis zum Eintreffen eines Arztes.
das hab ich ja gesagt!
Spielt bei den Gedankengängen nicht doch der Wunsch nach "niveauvolleren Arbeitsbereichen" eine Rolle.
NEIN! Ich halte meinen Arbeitsbereich als sehr niveauvoll und habe mich bewußt für diesen und gg einen Medizinerberuf entschieden!!!
Wir erwerben mit der Fachpflegeausbildung ein schmalspuriges Fachwissen.
Wir übernehmen dieses Wissen z.T. kritiklos. Den Wert des vermittelten Wissens können wir nur sehr eingeschränkt beurteilen
ein immernoch breiteres Wissen, als das vieler Kollegen, die es garantiert nicht beurteilen können!!!
Und ich übernehme das Wissen garantiert nicht kritiklos. Wer das tut ist selber Schuld und hat seine Aufgabe und die Idee einer Weiterbildung fehlinterpretiert!!!
Der Wert lässt sich dann beurteilen, wenn ich mich mit dem Wissen und dem Wunsch nach Vertiefung in Diskussion begebe mit der anordnenden Instanz. Dabei nicht besserwisserisch, sondern lernwillig. Wer es nur für den Schein macht und das Wissen nicht vertieft, erweitert oder wie auch immer, ist selbst Schuld und hat wie gesagt den Sinn nicht verstanden.
Selbst die Mediziner maßen sich nicht an, alles zu wissen und bedienen sich des Facharztkonsils. Warum soll ich als Pflegekraft dem Doc die Arbeit abnehmen?
Das maße ich mir auch nicht an! Aber eine kritische Hinterfragung schadet ja nicht. Viele unserer Stationsärzte sind sogar froh, dass wir hinterfragen, weil so auch schon einige Fehler verhindert werden konnten. Wir sind ein therapeutisches Team. Und ich versuche mich als Teammitglied einzubringen. Auch mit Ideen und mit Arbeitserleichterung für Kollegen des multiprofessionellen Teams, wenn ich merke, dass mir auch entgegengekommen wird.
Und ich bin nicht ein übermotivierter Selbsttherapierer!! Im Gegenteil!!!! Ich schließe mich gerne und oft mit meinen ärztlichen Kollegen (oder anderen Kollegen) kurz. Ist mir sogar SEHR recht, wenn ich das kann!! Und ich habe es auch lieber, wenn ich mich vor Medikation mit ihm/ihr absprechen kann und es schriftlich dokumentiert habe.
und zu
Wesentlich interessanter find ich den punkt, dass man den arzt fragt ob der Patient ein abführzäpfchen haben kann. Unser Dok würd mir in den ***** treten
Genauso gibt es Ärzte, die das tun, wenn Du Dich nicht absprichst. Man muss es ja nicht an die große Glocke hängen, aber man kann sich ja absprechen. Auch Abführzäpfchen sind Medikamente.
Vielleicht haben sie ja ne ganz andere Idee, oder spricht was gegen das Supp!
Eine Absprache schadet doch nicht!