Umgang mit aggressiven Patienten?

Nicci

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Hi!
Habe mal wieder eine Frage.Heute auf der Arbeit ist mir was passiert.Unzwar kam eine Kollegin zu der Patientin bei der ich gerade im Zimmer war um Blutabzunehmen.Doch diese Pat. ist sehr aggresiv und nicht wirklich bei der Sache.
Dann passierte folgendes,als wir der Patientin näher kamen tritt,schlug,zappelte,kniff und biss die Patientin um sich.Und packte mich am Schluss am Kragen so das ich nur noch wenig tun konnte.Dann nach ein paar Minuten kam ein Kollege ins Zimmer und befreite mich endlich von dieser Lage doch dann mussten wir sie mit 6 Personen festhalten,damit der Arzt ihr ein Beruhigungsmittel spritzen konnte.Dann wurde sie fixiert.Vorher hat sie mir sogar noch meinen Kasakk zerrissen (eingerissen).Jetzt stelle ich mir die FRage wie geht man denn mit so einem Patienten um? Vorallem dann wenn ich z.b. alleine in diesem Zimmer gewesen wäre und meine Kollegin keinen hätte zur Hilfe rufen können?Habt ihr sowas oder sowas ähnliches auch schonmal erlebt?
Gruss Nicci

PS: Vorallem man kann doch auch nicht zurückschlagen in so Fällen vondaher würde es mich echt interessieren was man in so Fällen machen darf,kann oder sollte.
 
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Hallo Nicci,
ich habe auch schon oft aggresive Patienten erlebt. Eine hatte eine Flasche zerschlagen und meine Kollegin damit gedroht. Es kamen dann einige zu Hilfe und redeten mit der Patientin. Sie legte schließlich den Flaschenhals aus der Hand und dann wurde sie mehr oder weniger überwältigt. Denn sie hatte sich vorher schon soweit aus dem Fenster gelegt, daß sie runter zu stürzen drohte. War nicht einfach. Die Patientin wurde dann auch fixiert, mit Beruhigungsmitteln gespritzt, die Angehörigen informiert (wegen der Fixierung und damit sie nicht erschrecken wenn sie zu Besuch kommen). Die Frau war völlig unauffällig die ersten Tage. Dann kam sie ins "Durchgangssyndrom. Zwei Tage nach ihrer "Attacke" war sie wieder klar und hatte von den Geschehnissen keine Ahnung. Allerdings erzählten ihr ihre Angehörigen was los war und sie schämte sich sehr (wer würde das nicht).

Wie man sich verhalten soll ist Patientenabhängig. Bei vielen stellt sich so eine Reaktion erst nach ein paar Tagen ein. Andere Umgebung, anderre Menschen, ein anderer Tagesablauf, daß macht verwirrte Patienten noch verwirrter und "klare" Menschen verwirrt. Oft fängt sowas langsam an und steigert sich.

Zurückschlagen niemals! Hilfe holen, daß ist richtig. Wenn Du alleine im Zimmer bist um Hilfe rufen! Oder klingeln (wenn das denn geht und man die Klingel erreichen kann).

Ich selber hatte mal einen Patienten, ein grosser, kräftiger Mann, der zunehmend unruhig und verwirrt wurde. Ständig war er auffem Flur, öffnete jede Tür, wenn man ihm zu Nahe kam machte er abweisende Handbewegeungen. Ich rief den Doc und erklärte ihm die Lage (und wie immer war der Patient zum Doc überaus höflich...). Ich sagte dem Arzt, daß ich alleine auf Station sei (hatte noch eine junge Praktikantin dabei) und die Staion voll belegt sei und ich wirklich nicht immer nach diesem Mann schauen könnte. Dies schrieb ich auch in den Pflegebericht. Den Mitpatienten war es auch nicht ganz wohl in Haut. Das Ende: er haute ab (obwohl ich vorher schon die Pforte informiert hatte, daß es sein könnte das ein Patient mit dem und dem bekleidet, möglicherweise das Krankenhaus verlassen will.). Gefunden wurde er einen Ort weiter auf der Hauptstraße laufend, mit Morgenrock bekleidet und völlig desorientiert. Glücklicherweise war es sein Sohn der ihn fand und eine dreiviertelstunde später wieder auf Station brachte.
Erst dann wurde dem Patienten etwas gespritzt und am nächsten Tag war er zwar immer noch verwirrt, aber "führbar".

Ich hätte mich dem Mann nicht genähert um ihn aufzuhalten. Ich habe den Doc informiert, die Pforte und auch die Kolleginnen auf der Nachbarstation.
Meine Meinung: reines Glück, daß da nichts passiert ist.

LG
urmel
 
Hallo Nicci,

ich habe so eine unangenehme Situation 2 x erlebt.
Der erste Fall ein Patient auf einer Inneren Station.
Er warf beim Abendbrot sein Tablett durch das Zimmer, flüchtete in unseren Abstellraum und hat sich darin verschanzt. Im Raum waren neben den nicht benötigten Infusionsständer auch Sauerstoffflaschen und Sprudelkisten. Im Schrank lag die gereinigte Pflegerkleidung einsortiert. Er hat sich sofort mit einem Infusionsständer bewaffnet, die Wasserhähne im Zimmer geöffnet und die ganze Kleidung im Zimmer verteilt. Bei jedem Versuch die Türe zu öffnen schlug er mit dem Infusionsständer gegen die Türe. Dann bewarg er uns mit Sprudelflaschen, die zerbrachen und mittlerweile war das ganze Zimmer geflutet.

Als der Infusionsständer sich in der Türe verhakte, gelang es uns mit 6 Männern das Zimmer zu stürmen. Er stand im Zimmer und war kurzfristig irritiert. Das hat der Internist ausgenutzt und einen gekonnten Fausthieb unter die Kinnspitze riskiert. Er fiel um und wurde später in eine geschlossene Psychiatrie eingewiesen.

Der zweite Fall spielte sich dann viele Jahre später ab. Ich stand mit einem Schüler im Schockraum und wollte ihm erklären, wie das Narkosegerät funktioniert, als eine Schwester der Neurologie ankam. Sie bräuchten Männer, da rastet ein Patient aus.
Als ich auf den Flur kam, stand der Oberarzt vor einer Zimmertür und hielt sie zu, aber bevor ich da war, flog sie auf und ein völlig verwirrter, hoch aggressiver Mann kam raus und schlug dem OA gleich k.o. .
Dann ging die Party richtig los. Wobei der Schüler glaubte mit ihm reden zu können. Ich musste ihn vom Boden hochholen und aus dem Gefahrenbereich bringen.
Das was wir hier ausrichten konnten war foldendes:

Wir haben den Flur weiträumig abgesperrt und vermieden, irgendwas zu machen, was ihn bedrohen konnte. Er sollte einfach zur Ruhe kommen. In der Zwischenzeit war Polizei informiert und dann haben die Polizisten ihn gebändigt. Aber fragt nicht, wie der Mann getobt hat.

Ich denke, wir haben im 1. Fall den Fehler gemacht, eine bedrohliche Situation für den Patienten aufgebaut zu haben, weil wir unbedingt in dieses Zimmer wollten. Dadurch hat er sich unnötig in die Enge getrieben gefühlt und verteidigt.
Der zweite Fall lief zwar auch nicht optimal aber besser als erwartet.

Die Deeskalation dieser Situationen muss wahrscheinlich erlernt werden.

Das Problem ist auch immer, wann darf ich mich selber verteidigen und mit welchen Mitteln. Es sind und bleiben Patienten. Aber wenn mich einer körperlich angreift und ich keine Möglichkeit habe auszuweichen, dann werde ich mich wehren. Nur wie weit man gehen kann , dass weiss ich dann auch nicht.

Vielleicht können uns ja die KollegINNen der Psychiatrie eine Hilfestellung geben, wie sie diese Situationen meistern.
 
HI,
also als Schülerin auf der Forensic habe ich gelernt, dass wenn man an Leib und Leben bedroht wird, nicht ausweichen kann und ganz kurzfristig (Sekunden) keine Hilfe bekommt, darf man sich mit allen Mitteln verteidigen.
Auf einer Station im Akutkrankenhaus sieht die Sache etwas anders aus.
Die oben beschriebenen Situationen waren alle hoch brisant und total voller Aggression, die vom Pat. ausging.
Wenn sich ein Pat. irgendwo verschanzt, so ist es nie ratsam, den Raum, wo sich der Pat. verschanzt hat, versuchen zu stürmen, wie Rabenzahn schon richtig einschätzte.
Besser ist es, sofort soviel Personal (wenn möglich Männer) und Ärzte herbeizurufen. Ein paar Mitarbeiter sollten an der Tür stehen bleiben, wo der Pat. drin wütet, aber nicht rein gehen oder den Pat. auffordern raus zu kommen. Das reizt ihn/sie zu noch mehr Aggressivität.
Sollte der Pat. mit zerbrechlichen Gegenständen (wie oben beschrieben Flaschen) wüten, dann den Raum stürmen, sowie genug Personal und Ärzte bereit stehen. Ratsam ist es, dass gleich Medikamente zur Beruhigung (Dormicum ist da nicht schlecht) des Randalierenden bereit zum Einsatz sind. Ohne Blessuren geht so ein "Sturm" auf den Pat. kaum ab, weder für den Pat. noch für das Personal. Wenn man den Pat. "gepackt" hat, hilft nur ein schnelles und starkes Niederdrücken und Festhalten des Pat. (drauf achten, dass er nicht noch unnötig verletzt wird), sowie die schnelle und gezielte Gabe eines starken Beruhigungsmittels. Dabei ist es egal, ob man durch Kleidung spritzen muß oder nicht.
Es ist auch schon vorgekommen, dass Mitarbeiter von der Anästhesie zu Hilfe gerufen wurden, die dann mit Narkosegas, welches durch das Schlüsselloch in den Raum gegeben wurde, wo ein randalierender Pat. sich eingeschlossen hatte, und man ihn so außer Gefecht setzte.
Wenn gar nichts zu erreichen ist, um den Pat. aus seiner Lage zu holen, ruft man die Polizei. Das ist aber dann eigentliches das letzte Mittel der Wahl.

Carmen
 
Hallo Carmen,

der Einsatz von Medikamenten ist immer so eine Sache, gerade in dem Stadium der maximalen Erregung kommt es auch relativ oft zu einer umgekehrten, man nennt es auch paradoxen Reaktion.

[code:1:6f4648ef53]Es ist auch schon vorgekommen, dass Mitarbeiter von der Anästhesie zu Hilfe gerufen wurden, die dann mit Narkosegas, welches durch das Schlüsselloch in den Raum gegeben wurde, wo ein randalierender Pat. sich eingeschlossen hatte, und man ihn so außer Gefecht setzte.
[/code:1:6f4648ef53]

Das scheint eher in die Fabelwelt der Medizin zu gehören, weil es

1. lange dauern würde einen Raum mit Narkosegas zu fluten
2. unheimlich teuer wäre
3. nicht dosierbar
4. u.U. tödlich

gez. Gebrüder Grimm :lol:
 
Also heute war diese Patientin wieder etwas ruhiger,aber auch nicht so wie es sein sollte :D
Naja mal sehen wie es weitergeht,denn die meisten Untersuchungen können gar nicht oder sehr nur schlecht durchgeführt werden.Danke für eure Antworten war sehr interessant zu lesen wie ihr sowas erlebt habt.Bis dann.Gruss Nicci
 
Hallo zusammen,

es kommt bei uns sehr häufig vor. Nach Operationen sind viele meist alte Patienten betroffen.
Meist kommt es im Nachtdienst vor und wir haben alleine Dienst. Deshalb ist es für mich wichtig, dass Stationshandy immer in der Tasche zu haben.

Ich versuche mit dem Pat. so ruhig wie möglich umzugehen und mit ihm zu sein. Das heißt, wenn er aufstehen will fragen ob er auf Toilette muss, Durst hat usw.. oder ihn von zu Hause erzählen lassen. Manchmal hält das wieder für eine halbe Stunde.
Die Nacht ist dann zwar sehr anstrengend aber solchen Pat. die sich auf diese Weise beruhigen lassen gebe ich kein Schlafmittel und hole auch kein Arzt, denn der gibt immer ein Medikament.
Wie Rabenzahn sagt, habe ich nach Medikamentengabe bei den meisten Fällen eine Verschlechterung gesehen sprich die Pat. werden noch Bettflüchtiger.
Agressive Pat. ist schon schwieriger. Ich fahre sie bzw. nehme sie immer aus dem Patientenzimmer raus. Versuche Ruhe zu bewahren und sage diesen Pat. dass ich den Arzt hole und sie mit ihm über die Situation sprechen können.
Ich kann nur davor warnen, den Pat. agressiv anzugehen! Viele Situationen wie Rabenzahn sie geschildert hat, sind vom Personal verursacht oder verschlimmert worden.

Manchmal muss man den Pat. vor sich selbst schützen und mit Bauchgurt fixieren (sehr selten). Meist werden sämtliche Medikamente ausprobiert. Angefangen von Atosil über Psyquil zu Eunerpan, Neurocil usw.
Denn in den wenigsten Fällen hilft das erste Medikament. Das zweite hilft auch nicht. Erst am morgen schlafen die Pat. dann ein und sind kaum wach zu bekommen.

Wenn es irgendwie möglich ist, versuche ich trotz Verwirrung des Pat. mich auf ihn einzulassen und mich auf seinen wirren Gespräche einzulassen. Pat.bett dahin stellen wo man es beobachten kann.
Anstrengend aber der Pat. hält meist die Nacht durch.

Narkosegas durchs Schlüsseloch wie Carmen erwähnte :lol: :lol: :lol:
Gibt es nicht. Der Pat. liegt meist nicht allein. Der Pat. könnte stürzen. Das wäre meiner Meinung nach Körperverletzung.

Viel Grüße
Dagmar
 
Hallo Rabenzahn,
das mit dem Narkosegas durchs Schlüsselloch wurde uns als Schüler von einem Dozenten erzählt, als wir im Unterricht das Spektrum "Aggressivität" von Pat. und deren Umgang, erklärt bekamen.
Selber hab ich sowas noch nie gesehen.
Sind wir da einem Treppenwitz unseres Dozenten aufgesessen? Muß ehrlich sagen, dass ich da bisher nie wieder drüber nachgedacht habe, bis Du den Bericht schriebst. Dann finde ich es aber ehrlich schlimm, derartige Dinge Schülern zu erzählen, wie wir es damals waren und sich an den erstaunten Gesichtsausdrücken zu weiden.

Carmen
 
Diese Problematiken sind uns nicht unbekannt.
Wie in einem Bericht hier auch schon erwähnt, passieren solche Dinge oftmals nachts, wenn unsere Station von einer Pflegeperson besetzt ist. Der dann informierte Arzt ist nicht selten mit der neuen Situation überfordert, weil nur wenige bereits Erfahrungen in der Psychiatrie gesammelt haben.
Glücklicherweise ist bisher niemand zu Schaden gekommen( weder Patient noch Personal, wenn man von einigen blauen Flecken absieht >Schwester).
Wir besitzen kein Handy oder eine andere Möglichkeit, uns schnell um Hilfe zu bemühen. Alle Anträge wurden bislang abgelehnt.
Wir sind uns einig: es muss erst etwas passieren, dass jemand schwer verletzt wird, bis unsere Vorgesetzten handeln.


Liebe Grüsse
Mücke
 
Hallo Mücke!
Das ihr diese Notfallhandys nicht bekommt kann ich nicht verstehen,denn es bringt doch mehr vorteile als nachteile und sicher ist sicher.
Naja vielleicht sprecht ihr es nochmal gemeinsam an.Gruss Nicci
 
Hallo Nicci!

Du musst das aus Sicht der Krankenhausverwaltung sehen:
Vorteil: ?!!? Wozu brauchen die das, die können wohl zum Telefon gehen!
(völlig unzugänglich für _irgend_welche Erfordernisse solang nix passiert ist)
Nachteil: DAS KOSTET JA ETWAS!!!

Und dieser Nachteil wiegt schwerer als ALLES andere. Egal wo du arbeitest und wofürs ausgegeben werden soll.
Der einzige Grund, der das aufhebt ist: Wenn die Alternative noch mehr Geld kostet.

Also wenn du denen vorrechnen kannst, dass die genannte Gefahr sich fürs Krankenhaus negativ auswirken kann und somit Geld in Gefahr ist, hast du schneller so ein Telefon als du schauen kannst. :? :roll:

+lg, david
 
Hi @ all.

wollte diesen Thread nochmal fortführen, weil er mir letztens während der Nachrichten eingefallen ist...

Stichwort Geiselnahme in Moskau und deren Beendigung mittels Fentanyl-Gas. Das passiert also, wenn man unkontrolliert Räume mit im Grunde toxischen Gasen flutet.

Kann man nur hoffen, dass carmens Dozent das nicht selbst ausprobiert hat irgendwo...

@ Rabenzahn: offenbar hat man bei der Moskauer Polizei die Gebrüder Grimm nicht gelesen :x

Nachdem ich die Bilder von dort gesehen hab, wirkt dieser Thread jedenfalls total anders auf mich... brrrrrr!
+lg, david
 
Hallo David,

sie haben zwar nicht Grimms Märchen gelesen, aber sicherlich auch nicht meinen letzten Hinweis.

Sonst hätten sie es vielleicht nicht getan.
 
Hallo,

ich habe mich bei meiner letzten Fortbildung für die KollegINNen der Psychiatrie mit dem dortigen Psychiater zu diesem Thema unterhalten.

Und er hat dabei ganz klare Verhaltensmassgaben angesprochen.

1. Gibt dem Patienten einen Raum. Kein Zimmer sondern Freiraum.

Beispiel: Patient XY schimpft über sein Mittagessen.

Sage ihm nicht, dass das Essen doch gut schmeckt !

Dann eskaliert die Situation.

Sage ihm , dass es wirklich nicht gut ist.

Damit hat er einen Raum in dem er schimpfen kann. Sich abreagieren.

Diese Zustimmung hat er nicht von Dir erwartet


2. Beharre nicht auf deiner Machtposition

Beispiel: Patient XY möchte sich heute nicht waschen

Zwinge ihn nicht dazu, sonst wird er aggressiv

Sage ihm:" Gut heute nicht. Aber vielleicht morgen ! "
Und er wird sich dann eben später waschen.


3. Stehe auch zu deiner Angst

Beispiel: Patient XY droht mit Handgreiflichkeiten

Versuche eine körperliche Auseinandersetzung zu vermeiden !

Das erzeugt nur weitere Aggressionen

Sage ihm: " Sie machen mir aber Angst, wenn sie hier so auftreten ".

Dadurch hat er das Gefühl der Macht. Oh, die haben ja Angst vor mir . Also nehmen sie mich auch ernst.

Versuche Wurfgeschosse und spitze Gegenstände aus seiner Rechweite zu nehmen und versuche Ruhe zu vermitteln.

4. Kommt es zu körperlichen Attacken, dann wehre dich angemessen

Versuche ihn mit mehreren Personen zu bändigen.

Wirst Du verletzt, musst Du ihn anzeigen. Nur so kann gewährleistet werden, dass in Zukunft auch eine Akte darüber angelegt wird.
Das Argument sie sind doch kranke Menschen zählt nicht.
Ein Patient mit x- Vorstrafen wegen Körperverletzung wird ganz anders behandelt. Vorsichtiger !!

Du bist dort um zu arbeiten, nicht um dich verletzen zu lassen.
 
Hallo Rabenzahn,

genauso, dass ist große klasse. Hast du sehr gut rübergebracht. Danke!

Mit dem Patienten, nicht gegen ihn. Jetzt muss man nur noch die Geduld und die Selbstbeherrschung aufbringen. Manchmal schwierig :wink:


Viele Grüße
Dagmar
 
Hallo!

Ich arbeite seit 5 Jahren im geschlossenen psychiatr. Akutbereich. Den letzten Thread von Rabenzahn kann ich nur unterschreiben. Es gibt aber auch viele Schulungen, teilweise kostenlos, für den Umgang mit Gewalt. Es gibt z.B. KUGA (=Kontrollierter Umgang mit Aggression und Gewalt). Es beeinhaltet spezielle Deeskalationstechniken. Zu unterteilen ist der praktische Bereich mit vielen Griffen und Befreiungstechniken (u.a.), aber auch die entsprechenden Kommunikationstechniken mit aggressiven Patienten.
Als Veranstalter gibt es z.B. den Gemeinde Unfallversicherer, wahrscheinlich regional unterschiedliche Bezeichnung. Dieser bietet kostenlose Kurse und Präventionsmaßnahmen an. Stehe gerne bei weiterer Info zur Verfügung!

Gruß

bORO
 
Hallo allerseits,
ist ja schon was älter der Thread..aber trotzdem....

Dagmar hat (und natürlich auch Rabenzahn) mt der Einschätzung der Situationen und den Verhaltensregeln absolut recht..
Viel schlimmer, als wenn Personen im Durchgang aggressiv sind, empfinde ich Personen, die "realtiv klar" und trotzdem aggressiv sibnd..(Psychosen, von Natur aus aggressiv und so weiter)....

ich habe mal Erfahrungen mit einer aggressiven, drogensüchtigen Patienten unter 25 Jahren gemacht......das war echt schrecklich..ha talle Möglichen Leute beschimpft, mit Wassergläsern und Flaschen um sich geworfen, sich entblösst, und das alles weil sie a.) Ihr Handy (auf einer ITS) nicht benutzen durfte und b.) keinen Stoff hatte.....

Was ich noch zu Moskau loswerden wollte..sicher war die Lösung dort nicht das gelbe vom Ei.-....waber welche Lösung wäre denn besser gewesen? ich unterstützue keineswegs die russische Haltung (oder die Haltung der Regierung) gegenüber den Tschetschenen....trotz allem, ein Staat darf niemals erpressbar sein, denn sonst macht dieses Beispiel Schule..und desweiteren hatten die "geiselnehmer" Sprengstoffgurte...
Ich bin sicher, diese Meinung stößt auf viel Kritik, aber besser ein paar Tote als ALLE Tot..und den terroristen nachgeben....wäre mit Sicherheit nicht viel ebsser, denn man sollte immer überlegen, welche Konsequenzen daß dann hätte....potentielle Nachahmungstäter würden sich bestätigt fühlen....

Gruß an Euch alle

Schöhler
 

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