Übergabe durch die Schüler?

Sani20

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08.09.2004
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Baden-Württemberg
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin - WB zur Leitung einer Pflege- und Funktionseinheit-Praxisanleiter
Akt. Einsatzbereich
Geschlossene Gerontopsychiatrische Station
Sicher kennen das viele und sicher haben das einige von euch auch schon gemacht, jedoch musste ich neulich eine nicht sehr angenehme Erfahrung machen die mich sehr stutzig gemacht hat. Also....

Bin Krankenpflegeschülerin und gerade erst ins 2.Jahr gekommen :-) hatte meinen ersten Tag auf einer Chirurgischen Station welche die größte in unserem Haus ist, man kann sich vorstellen von ca. 40 Patienten sind rund 30 Pflegefälle (zumindest ist das bei uns so) davon sind rund 15 TEP´s und HEP´s . Ich war zuvor schon auf einer kleineren chirurgischen Station gewesen die jedoch in keinem Falle mit dieser zu vergleichen wäre. Nun ja der erste Frühdienst ging so vorrüber, hauptsächlich mit Waschen und in den OP begleiten, musste erst wieder in die Zimmerpflege reinkommen, da ich zuvor 6 mon. nur Bereichspflege gewohnt war. Also gut, ich hatte weder Visite mitgemacht, noch sonst irgendwas gesehen an chir. Pat. hauptsächlich war ich eingeteilt an dem Tag, die ganzen Schenkelhälse *grins* zu waschen, die geraden ihren 1. post Tag hatten. Nun ja kurz vor 13 Uhr wurde mir der Kadex in die Hand gedrückt und ich sollte Übergabe machen. Ihr könnt euch sicher denken wie stutzig ich da stand, wusste ich ja auch in jenem Moment am ersten Tag recht viel von den ganzen Pat, den Kostaufbau, Operationen und gar von der Vistite...*seufz* bewusst habe ich meiner Mentorin gesagt, das ich mich nicht gerade reif dazu fühle, heute am ersten Tag bereits schon Übergabe zu machen. Sie akzeptierte dies schon, jedoch hatte ich das gefühl das es ihr nicht wirklich recht war.

Nun gut einige Tage vergingen (mittlerweile bin ich seit heute in der 3. Woche dort) wohlgemerkt, hatte bis jetzt keine einzige Anleitung (obwohl in meinem Dienstplan jeden Tag "AL!" drin steht) und hab nicht sonderlich viel von meiner Mentorin erklärt bekommen. Letzte Woche dann ebenfalls nach einem sehr chaotischen Frühdienst, drückt mir meine Mentorin den Kadex nochmals in die Hand mit der begründung :"ich werd heut früher gehen du kannst ja übergabe machen, du kennst ja die Pat." Mensch, ich kann euch sagen, ich bin nicht auf den Mund gefallen und bin nicht wortkarg aber in jenem Moment vielen mir echt die Worte.

Ich muss dazu anmerken, das auf jener Station es üblich ist am Bett große Übergabe zu machen, das heißt alles zu erählen, wirklich alles....Sicher müssen Schüler die Übergabe lernen, aber darf man den von seiner Mentorin so eiskalt ins Wasser geschmissen werden? Ich als Schüler kann doch keine wirklich adäquaten Aussagen machen bezüglich der Visite, der neuen Anordnungen und der Untersuchungen die gelaufen sind wenn ich doch gar nichts davon mitbekommen hab. Ständig wurde ich unterbrochen was Fr. X noch an Vorerkrankungen hat, wieviel Infusionen sie noch bekommt ob Kreuzblut schon gelaufen ist, wer Rekawan wieder ins Programm genommen hat und und und....

Würd gern euer Meinung dazu wissen? Ob ich mich richtig verhalten habe und ob es euch vielleicht schon ähnlich so ergangen ist....Was ich hätte machen sollen und ob das überhaupt zulässig ist einen Schüler allein ohne Examinierte die Übergabe machen zu lassen...

Liebe Grüße Sani
 
Hallo sani,


Du hast absolut recht.
Eine Übergabe zu machen ist nicht einfach. Man hat Angst was zu vergessen (nicht selten passiert das auch) und dann noch das erste Mal. Nicht zu vergessen, dass Du offenbar gar nicht richtig Bescheid weisst, was den ganzen Morgen im Frühdienst abgelaufen ist.
Du musst Deiner Mentorin ein klares NEIN sagen. Höre ihr aber zu was sie zu sagen hat. Dann argumentiere Du. Und mache ihr klar, was Du in Zukunft erwartest. Schliesslich bist Du Schülerin, die angeleitet werden muss und nicht ihr Ersatz. Bitte sie, dass sie erst einmal einige Übergaben mit Dir übt. Vielleicht solltet ihr Euch mal Zeit nehmen und zusammen die Pat. nochmal durchgehen, von denen Du Übergabe machen musst. Dann bist Du sicherer.
Schliesslich muss der Spätdienst ja genau Bescheid wissen. Wenn da was wichtiges vergessen wird, kann das schon mal in die Hose gehen.
Ich wünsche Dir alles Gute und gute Argumentationsfähigkeit.
Viel Spass und Glück bei Deiner ersten Übergabe.

LG
Trisha
 
Hallo,

habe mit Entsetzen Deinen Beitrag gelesen! Da ich selbst Mentorin bin, kann ich das Verhalten Deiner Mentorin Deiner Schilderung nach nicht verstehen. Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass Du Dich völlig überfordert fühltest. Ich denke Du hast richtig gehandelt. Übergaben am Bett sind gerade für Lernende heikel, da der Patient ja 1:1 mitbekommt, wass Ihr wisst und was nicht. Wenn es klar deklariert ist, dass Du die Übergabe mit Unterstützung Deiner Mentorin machst, ist das o.k. Nicht aber, wenn Dir gesagt wird: "mach mal", obwohl Du keinerlei Erfahrung hast.
Ich weiss, dass die Personalsituation in D prekär ist, aber dennoch sollte sich Zeit genommen werden für eine gute Anleitung. Immerhin seid Ihr unsere späteren Kolleginnen und sollt unseren Beruf professionell ausführen. Dies kann aber nur gelingen, wenn Ihr eine profunde Ausbildung erhaltet.
Ich lasse meine Lernenden auch relativ schnell springen, aber nur wenn ich sehe, dass sie den Anforderungen auch wirklich gewachsen sind und nur mit Kontrolle meinerseits. Wenn ich sehe, dass die Lernende mich nicht holt bei Unklarheiten, gehe ich wieder "enger" mit. Meine Lernenden wissen, dass sie jederzeit, aber auch wirklich jederzeit (natürlich während der Arbeitszeit) mit Fragen kommen können und auch wenn sie das Gefühl haben überfordert zu sein. Es ist mir sehr wichtig, dass sie sich auch subjektiv sicher fühlen, nicht nur, dass ich mein objektives O.k. gegeben habe.
Ich möchte Dich ermuntern, Dich wirklich zu wehren und Handlungen wirklich nur dann selbständig auszuführen, wenn Du Dich sicher fühlst.

Ute S.
 
Hallo,

Du hast in Deinem ersten Beitrag geschrieben, dasss ihr Zimmerpflege praktiziert. Aber auch, dass Du "nur gewaschen" hast.

Für mich klingt das von der Arbeitsorganisation her klar nach Funktionspflege. jeder übt am Patienten einige Dinge der Pflegerischen Versorgung aus, die Informationen laufen aber bei einer Person zusammen......dieses trägt dann meistens in die Kadex ein.

Oft findet "Funktionspflege im kleineren Rahmen" statt....auch wenn man es anders benennt *g*.

Von Dir wurde verlangt, viele kleinere Verrichtungen an verschiedenen Patienten auszuführen, aber im Endeffekt den Gesamtüberblick zu haben und eine Übergabe zu machen!
Das ist ein klarer Widerspruch in sich !!!!!!


Dazu kommt, dass deine "Mentorin" Dir jegliche Verantwortung für die Dienstübergabe überlässt und die Station vorzeitig verlässt.....
Ihre Aufgabe ist es, Dir hierbei Unterstützung zu gewähren und auch die Verantwortung für das Gesagte oder eben Vergessene zu tragen !

Ich würde das in einem Gespräch mit ihr nochmal reflektieren.


Gruß, Lillebrit
 
Vielen lieben Dank erstmal für die vielen Antworten, die ich als sehr hilfreich und ermutigend empfand. Ich muss gestehen ich habe gestern zum erstenmal den Mund richtig aufgemacht, ich wurde wieder dazu aufgefordert die Übergabe am Bett zu machen für den Spätdienst, noch zu allem eine große Übergabe. Ich bat zu Anfang meine Kollegin mit der ich eine Seite betreut hatte, das ich alleine die Übergabe mir ehrlich gesagt nicht zu trau, zumindest immer noch nicht die große Übergabe. Sie antwortete mir nur mit einem "kein Problem" worüber ich sehr erstaunt und erleichtert war drückte mir aber im gleichen Atemzug trotz allem den Kadex in die Hand. Ich fühlte mich in jenem moment ehrlich gesagt ein wenig missverstanden und nicht wirklich ernst genommen und antwortete mit einem netten "nein". Nun gut so ganz wollte sie es nicht verstehen und pochte darauf mit einem "du bist sooo gut, du kannst das....na dann machst du aber die zimmer 70 bis 77 (was die 3/4 Seite war) und sie lediglich 4 Patienten zu übergeben hatte. Ich muss gestehen was blieb mir dann anderes übrig als mich dieser Situation hinzugeben und die Übergabe zu machen, sie unterstütze mich gewiss, aber als adäquat und fehlerfrei (dh. vollständig) empfand ich meine Übergabe nicht recht. Anschließend bat ich meine Kollgin 5 minuten sich für mich Zeit zu nehmen, ich sprach mit ihr und erklärte ihr das ich das nicht in Ordnung empfand und mich in jenem Moment ein wenig überrumpelt gefühlt hatte. Die bittere Wahrheit die ich als Antwort daraufhin bekam war lediglich:...." aller Anfang ist schwer...."

Was ich davon so recht halten soll und vor allem wie mein Endgespräch verlaufen wird, das will ich gar nicht wissen :|
 
Hallo Sani20,
ich bin echt baff, von deinen Beiträgen.
ICh bin keine Mentorin, aber ich hatte sehr oft Schüler die ich anlernen durfte:rofl: .
Ich hatte im Durchschnitt 15 Patienten und ein bis zwei Schüler. Bei meiner Kollegen ebenfalls die gleiche Besetzung.

Je nach welchem Stand die Schüler waren und der Situation der Station es zu lies, gab ich den Schülern morgens drei Kardexe (drei Pat auf einem Zimmer) und habe gesagt das du sie heute mit allem drum und dran versorgst. z.B. bei VW,... habe ich dann über die Schulter geguckt. Ich bin natürlich auch regelmäßig in das Zimmer, da ich ja die Verantwortung habe. Ich stand für alle Fragen offen. Wir haben gemeinsam Visite ausgearbeiten, Kurvenführung, Übergabe geschrieben. Die Übergabe mussten sie dann natürlich auch machen. Schüler hat mir dann eine Übergabe gemacht und wie haben gemeinsam überlegt was noch wichtig ist, was der nächste Dienst wissen muß. Dann waren die Schüler beim Dienstwechsel dran. Sie waren nervös, na klar. Es war ganz selten das ich noch was Beitragen musste.

Wenn die Schüler die Station wechseln mussten, habe ich sowie von den Schülern ein postivies Lob als auch von meinen Arbeitskollegen bekommen.:lol:

Mach doch mal so einen Vorschlag deiner Mentorin. Denn wenn du nur drei Patienten hast, da hast du den Überblick vom ganzen Dienst. Dann fällt auch die Übergabe leichter für deine drei Patienten!!!!!!!

Und ihr sollt als Schüler nicht die examinierten erstetzen, ihr sollt an die Hand genommen werden, auch wenn es nicht immer geht.

Bin auf deinen nächsten Beiträge gespannt
 
ich finds acuh echt krass dir sowas zuzumuten....wenn deine mentorin dahinterstehen würde um dich zu verbessern oder was zuzufügen:klar völlig in ordnug!!-aber nicht bei patienten die du nur einen tag kennst!!

ich hatte jetzt auch meinen ersten einsatzt hinter mir,und mein mentor stand mir immer zur seite,visiten,kurven alles zusammen ausgearbeitet und wenn nicht,dann hat er kontrolliert.
ich finde es gut wenn schüler frühzeitig lernen eine übergabe zu machen(hab ich auc gemacht), aber nur wenn der mentor oder die zuständige bereichsschwestre dabei ist.
liebe grüße ermi
 
übergabe am patientenbett stelle ich mir wirklich übel vor... bei uns wird das nicht so gemacht, wir machen die übergabe noch bei uns in der stationsküche.
mir wäre da auch sehr mulmig geworden, wenn ich direkt am ersten tag diese übergabe hätte machen sollen, hätte genauso reagiert wie du! und das von deiner mentorin ist wirklich nicht in ordnung!
grundsätzlich finde ich es jedoch nicht schlimm direkt am ersten tag übergabe zu machen(ausgenommen von der übergabe am bett natürlich, ich persönliche kenne diese übergabeform ja nicht). bei uns ist nämlich alles immer reltiv gut ersichtlich dokumentiert, sodass man auch gut erkennen kann, was bei den patienten neu angeordnet, an untersuchungen gelaufen etc. ist. ich weiß ja nicht, in wiefern dies in anderen krankenhäusern funktioniert, aber bei uns läuft es auf den meisten stationen gleich mit der dokumentation. aber sicherlich ist es immer am besten, wenn man die visite begleitet und danach ach selber ausgearbeitet hat! garkeine frage!!!! sonst fühlt man sich wirklich etwas unsicher, auch trotz guter dokumentation!!!
 
was ich nohc viel schlimmer finde .. und das hab ich so erlebt... das in der klinik wo ich vorher gearbeitet habe, die übergabe AN die schüler gmacht wurde... sprich im spätdienst kamen die schüler um 1 uhr und die schwester um halb 2 und dann wurde an die schüler eine übergabe gemacht, weil die schwestern vom frühdienst (und da wurde akribisch drauf geachtet) um halb 2 gehen mußten.. ich habe es zu meinere eigenen sicherheit nicht gemacht auchwenn ic hdafür häufiger nen rüffel bekommen habe.... da war im übrigen egal ob es unterkurs oder sogar eine praktikantin war...
das finde ich mehr als unverantwortlich
 
Das ist wirklich Wahnsinn, was da abläuft. Was ist denn passiert, wenn ein Schüler eine wichtige Info "unterschlagen" hat? Dumm gelaufen, oder wie wurde das gerechtfertigt?
 
tja die situation kam dann toi toi toi nicht vor.... wenn ich den späten spätdienst hatte hab ich geschaut, ob ich mit einer schwester oder nur mit einem schüler/praktikanten dienst habe und bin dann von mir aus schon um 1 zum dienst gekommen... ich konnte das für mich wie gesagt nicht verantworten...
wie es jetzt da abläuft möchte ich gar nicht wissen. auf jeden fall finde ich das von der stationsleitung total unverschämt. nur damit man keine überstunden macht... lächerlich...:angry:
 
das ist ja echt heftig bei dir.kann dich gut verstehen, hätte wahrscheinlich ähnlich reagiert.
also bei uns wird nie eine übergabe am bett gemacht. die schüler müssen lernen wie eine übergabe funktioniert, aber wenn dann müsste auf jeden fall die mentorin oder eine andere examinierte dabei sein und einen unterstützen.
hast du deine story mal der schule erzählt? was sagen die den dazu?
 
Hallo zusammen,
ich bin Krankenpflegeschülerin im ersten Jahr und momentan in meinem zweiten Einsatz. Ich hab auch die Erfahrung gemacht dass man oft nicht ganz so unterstützt wird wie man sich das vorstellt. Bei mir war die Situation aber nicht so krass wie die bisher geschilderten. Ich hab als Schülerin öfter mal im ersten Einsatz (Orthopädie) die ehrenvolle Aufgabe gehabt die neuen Patienten aufzunehmen, und die dann natürlich mittags an den Spätdienst zu übergeben.
Habs auch einigermaßen hinbekommen, hatte ja schon mitbekommen wie die Übergaben so ablaufen und was wichtig ist und was man nicht erwähnen muss, aber gerade bei den neuaufnahmen hab ich mich gefragt ob das nicht besonders risikoreich ist?
Wenn ich da was Wichtiges überseh in der Anamnese oder vergess was zu fragen, kontrolliert das ja schließlich niemand. Da wurd dann wochenlang mit den Angaben gearbeitet die ich ermittelt hab.
In meinem aktuellen Einsatz "musste" ich noch keine Übergabe machen, ich werde aber ganz gut mit einbezogen, z.B. wenn ich einen Patienten die ganze Schicht lang allein betreut hab oder die verantwortliche Schwester was nicht mitbekommen hat.
Find das Verhalten einiger Mentoren/Kollegen aber bescheuert, die scheinen sich wirklich nicht mehr zu erinnern wie man sich als kleiner, neuer SChüler so fühlt...
 
Hallo!

Ich kenne die Situation auch, als Schülerin allein Übergabe machen zu müssen - z.T. auch am Patientenbett - seit dem 1. Lehrjahr, aber bisher hatte ich immer das Glück, dass meine Praxisanleiter es super geregelt haben!
Mir wurde z.B. in meinem letzten Einsatz manchmal um 10 Uhr mitgeteilt, dass ich allein Übergabe machen muss, da meine Anleiterin eher gehen musste. Dann hab ich ne Stunde bevor sie gegangen ist alles aufgeschrieben, was ich für wichtig hielt für eine Übergabe und sie hat den Zettel ergänzt. So wurde es auch gemacht, wenn ich meine eigenen Patientenzimmer hatte und sie nur ab und an mal rein schaute. Durch die Methode war ich mir immer auch vor dem Patienten sicher, alles wichtige erzählt zu haben und bekam das auch oft vom nächsten Dienst als Rückmeldung.:)

Liebe Grüße Julia
 
hi leute, ich hab da mal ne frage.

bin zwar kein schüler mehr, da ich grad frisch ausgelernt bin, da ich aber gerade in einem anderen haus angestellt bin und dort alles anders abläuft, auch irgendwie noch viel am lernen.

ich war es bisher gewohnt, dass es in den patientenunterlagen ausführliche pflegeklassifikationen gab, also aufnahmebögen mit vielen vorgefertigten kriterien zum ankreuzen. wollte man was wissen konnte man schnell nachschlagen. zudem war unser stammblattsystem sehr ausführlich. man konnte schnell nachsehen. ob jemand viggo, zvk, drainagen, dk, diagnostiken oder sonst was hat(te). eine übergabe dauerte mittags maximal 30 minuten - wobei lediglich im schwesternzimmer name, bettplatz, evtl. alter, art der krankheit und op-tag genannt wurden. danach bei der übergabe am bett 2-3 sätze, infusionen, dk, drains und verbände sah man dann ja. und außerdem hatten wir da bereichspflege (morgens 3 bereiche, nachmittags 2). und den pflegebericht kamen nur durchgeführte tätigkeiten oder besonderheiten.

nun dauert die übergabe mindestens ne stunde. übergabe am bett gibt es nicht. es wird alles zum mitschreiben als wichtig vermittelt: op-tag, kostart, vorerkrankungen (z.b. zustand nach krampfanfall 1984), wie hoch die letzten laborwerte waren, welche untersuchungen gelaufen sind und noch müssen bzw. wie die ausgefallen sind usw.
zudem ist nachmittags keine bereichspflege, sondern funktionspflege. man muss alles über jeden wissen, v.a. da man im späten spätdienst ne stunde allein auf station ist und zum schluss ne übergabe an die nachtschwester über alles machen muss. im pflegebericht schreibt man sich regelmäßig nen wolf, v.a. nach aufnahmen oder übernahmen, da es keine vorgefertigten bögen dafür gibt.

nun die frage: wie ausführlich sollte eurer meinung nach eine übergabe sein bzw. was muss man alles wissen? sind laborwerte und diagnostische ergebnisse nicht arztsache? ich weiß auch nicht.
 
Wie immer: Das gesunde Mittelmaß...

Natürlich sollte auch die Pflegekraft wissen das der Pat nur nen Hb von 7,0 hat oder das das Kalium auf 7,5 ist, oder das Ethanol auf 4,0 usw...
Aber nur was halt momentan relevant ist.

Genauso diagnostische Ergebnisse. Es ist nicht unwichtig ob bei der Gastro nur n ulcus oder ein CA rausgekommen ist, ob das CCT jetzt ne Blutung zeigt oder ne Ischämie.

Wie oben schon gesagt, es kommt immer drauf an.

Das KH wo du jetzt bist scheint etwas der Zeit hinterherzuhinken. Du kannst ja mal versuchen den Stein ins Rollen zu bringen, aber von heute auf morgen wirst du da nicht alles umkrempeln.
Lass hier und da mal Verbesserungsvorschläge einfließen, aber tu dir den Gefallen und lass dir zeit damit - sonst bist du sofort der Buhmann der nach der probezeit wieder geht.
Sei nicht sofort der Querulant :-)
 
Also mal kurz meine Meinng zum Thema "Übergabe" und Auszubildende...
Ich finde es völlig korrekt, dass Auszubildende von Beginn an Übergaben machen.... aber keine sorge.... natürlich in ihren Mögichkeiten!
Das heißt für mich, es ist wichtig, dass von Beginn an quasi die so genannte Struktur der Übergabe erlernt wird, die Reihenfolge der Informationsweitergabe eben. Da ist es noch nicht wichtig, ob der Azubi alle Informatinen schon weiß oder alle übergibt, die fehlenden Infos werden dann eben von der eignetlich zuständigen Fachkraft an die Kollegen übergeben.
Der Azubi soll von Beginn an das Vortragen und die Weitergabe wichtiger pflegerelevanter Informatinoen versuchen einzuschätzen und diese in eine Struktur zu bringen.

Von daher sollte die Pflegekraft, die der Auszubildenden diese Aufgabe einfach so aufträgt, ohne mit ihr vorher das Thema Übergabe theoretisch behandelt zu haben, sich vielleicht von einer Praxisanleitung mal erklären lassen, wie das geht...... meine Meinung...

Gruß
Justine

Aber weißt du, du könntest dir vielleicht schon mal Gedanken machen, wie du eine Übergabe an Pflegekräfte gestalten würdest, welche Informationen für dich wichtig wären und welche eher unwichtig. Diese Überlegungen kannst du vielleicht schon mal mit einer Pflegekraft besprechen?

Eine Möglichkeit....
 

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