Traumatisierung nach Intensivaufenthalt

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AdVitamAeternam

Gast
Die Gestaltung von Pflegesituationen beatmeter Patienten

ich bin soeben auf einen interessanten Artikel von Herrn Nydahl gestoßen.

Häufig erleben wir unsere Klienten mit ähnlicher Symptomatik. Insb. Durchschlafstörungen begegnen mir häufig, ebenso wie Erschrecken bei Alarm vom Respirator.

Was ich auch interessant finde, ist der Vergleich der Lautstärken.


Ich habe den Artikel soeben "nur" quer gelesen, werde mich aber gleich mal richtig reinarbeiten.

Wollte euch das nur nicht vorenthalten:


http://www.nydahl.de/Vortrag51.pdf
 
Hallo,
habe im Janauar erst einen Vortrag dazu hören dürfen.

Es ist erschreckend, was für kaputte Menschen teilweise aus unserer Obhut entlassen weden.
Aus dem Intensivbetrieb...
Es ist natürlich oft so laut, da könnte man auch neben eine Baustelle stehen.
Ich merke, wie mich das schon fertig macht und ich gehe nach acht Stunden nach Hause.
Der Pat liegt u.U. Monate bei uns und hat nicht einmal Pause davon.

Und dann gehen sie ins Delir...weil sie all das nicht mehr ertragen.

Es gibt ja ausreichend Studien dazu.....

So verbessern sich die Pat. im ersten Jahr nach ihrem Aufenthalt auf der ITS. Im zweiten Jahr noch eine bischen.
Dann garnicht mehr.
Abgesehen von den Körperlichen Gebrechen, die vielleicht je nach Erkrankung/ Verletzung ohnehin nur mit Defektheilung ablaufen konnten, waren die Pat. koknitiv/psychisch auf einem Level eines Kleinkindes und damit alleine nicht im Stande sich slbstständig zu versorgen.

Von den ehemaligen Intensivpat. die noch "glimflich" davon kamen....haben eineige Angststörungen sind traumatisiert und können sich nicht von ihrere Geschichte lösen.

Das ist pervers!

Es liegt mit an uns, ob ein I-Pat. einigermaßen gut da raus kommt.
 
und an uns, bei der Verarbeitung zu unterstützen - es nützt nichts, wenn sich eine Entweder-Oder-Einstellung breit macht (nach dem Motto "die auf Intensiv machen dat schon" oder umgekehrt - da muss nachhaltig etwas her :-) ).

Im Grunde müssten da Konzepte her - allerdings - was nutzen Konzepte, wenn der Mensch mit seiner PTBS letztendlich individuell zu betrachten ist.


Ich persönlich habe nie auf ITS gearbeitet, daher hat mir der Beitrag von Herrn Nydahl schon noch ein bisschen mehr die Augen geöffnet. Ich denke, ich werde von nun an genauer hinschauen und auch das Gespräch - wenn Bedarf da ist - mit dem Klienten dahingehend suchen.

Meine Klientin die ich aktuell habe, erzählte mir gestern Abend noch davon, dass sie alles gehört hat (sie lag zwei Monate im Koma). Ihren Tag-Nacht-Rhythmus hat sie bis heute nicht "zurück"...


am Aufenthalt auf ITS hängt einfach mehr, als mir bisher bewusst war. Es ist ein guter Grundgedanke, andere Kollegen sensibel dafür zu machen.
 
Seit 12 Jahren bin ich im Intensivbereich tätig und es ist schwierig einen geregelten Tag-Nacht-Rhythmus jederzeit zu gewährleisten. Aber sehr viele Kliniken und vorallem Intensivstationen sind glücklicherweise davon weggekommen den Patienten in der Nacht z.B. zu waschen.
Midazolam wird übrigens sehr gerne bei Langzeitsedierung verwendet, da es für eine retrograde Amnesie sorgt. Aber auch nach großen Eingriffen in manchen Kliniken postoperativ zur Nachbeatmung, wenn überhaupt nötig. Daher wissen die Patienten nach einer Extubation z.B. nicht mehr, wie lange und was mit Ihnen geschah bzw. das sie überhaupt mal intubiert waren.
Das ist ganz gut so. Das Durchgangssyndrom wird man trotzalledem nicht jederzeit vermeiden können. Wir können allerdings ein Stück weit dagegen arbeiten in dem wir die Patienten informieren u.a. bei noch analgosedierten (als im künstlichen Koma) Pat. zur Begrüßung die Schulter anfassen (Initialberührung) und weitere basale Stimulationstechniken gezielt und konsequent anwenden.
 
Pericardinchen, ich ahne nur, wieviel Arbeits"aufwand" und Stress ihr Pfleger und Schwestern auf Intensiv erlebt - von daher frage ich mich, inwieweit es möglich wäre, solche speziellen Sachen in Form einer Pflegeübergabe mit nach Hause zu geben - an die dort Versorgenden.

Ich hab immer noch die vorgedruckten Pflegeüberleitungen im Kopf, bei denen (manchmal an Krohwinkel angelehnt) die AEDL/ATL angesprochen werden.

Gibts für so Geschichten wie "Sicherheit vermitteln" auf den Bögen eigentlich Platz?


Ich persönlich finde es hilfreich zu erfahren, in welcher Form der Patient im Klinikum Sicherheit erfahren hat (am Ende denke ich, dass der Mensch einen Lernprozess durchläuft, je länger der Aufenthalt ist - die Erinnerung an Initialberührungen usw. könnte ja durchaus präsent sein)



dass sich viele Gegebenheiten auf ITS nicht vermeiden lassen ist mir bewusst. Geht es vorrangig darum, Leben/Überleben zu sichern.




Meint ihr, ein Platz in der Pflegeplanung dazu wäre sinnvoll? (Natürlich dann, wenn es tatsächlich ein Problem ist - ich will meinen Klienten nich kranker schreiben, als er ist - wir haben sicher auch Menschen dabei, die ITS anders oder gar nicht erinnern oder die Erinnerung nicht als einschränkend empfinden)


(sorry für Rechtschreib- und Logikfehler in den Sätzen - ich bin noch nich ganz wach ^^)
 
Das Problem entsteht auf der ITS. Du wirst es net in jedem Fall verhindern könne da du in bestimmten Situationen nur einen bedingten Zugang hast. Stichwort: Durchgangssyndrom. Ich empfehle hier das Buch: Herzwechsel . Es schildert sehr eindrücklich die Wahrnehmungsproblematik.

Das Problem der PTBS liegt nach dem KH-Aufenthalt. Die betroffenen Pat. gehören in Fachhände- und das sind net Pflegekräfte sondern Psychologen. Und da wirds dann echt schwierig, weil PTBS zu selten diagnostiziert, Vorbehalte gegen Gesprächstherapien und net zuletzt am fehlenden Psychologen.

Ergo: In einer Medizin, die somatisch orientiert ist und in einer Gesellschaft in der der Glaube herrscht, dass Medi alle Probleme schnell lösen können, werden diese Pat. einfach unzureichend versorgt bleiben.

Die Möglichkeiten einer Intensiv werden durch die Personalbesetzung limitiert. BasStim u.Ä. Konzepte, die hier präventiv gesehen sinnvoll wären, haben auf diesen Stationen aus Zeitgründen nur begrenzt Fuß fassen können.

Elisabeth
 
Elisabeth ich sehe das Problem bei der psychotherapeutischen Versorgung darin, dass die wenigsten Hausbesuche machen (wir haben schon zu tun, Zahnärzte und Urologen nach Hause zu bekommen).

Die wenigsten können zu mehreren Sitzungen "gekarrt" werden - zumal die Therapie nicht unter 4 Augen stattfinden könnte, da wir als Pflegepersonen mind. auf Abruf dabei sein müssen (et.Absaugen usw.) - unser Klientel bleibt weiterhin auf Beatmung und respiratorische Unterstützung - wenn auch intermittierend und häufig ausschließlich nachts - angewiesen.

Ich stelle mir eine Psychotherapie schwierig vor - es ist machbar, aber für welchen Preis - unsere COPD-Patienten erleben den Stress schon in ihrem normalen Aktionsradius 'Wohnung' extrem.

Die Vorbereitung und der Transport zu einem Termin würde für manche den Rahmen der persönlichen Reserven sprengen.

Welchen Nutzen können die Klienten daraus ziehen?



Ist hier ein Umdenken erforderlich? Wie gesagt - hier gehts nich um irgendeine Schuldzuweisung - mir geht es um die Thematik an sich, darum, PTBS ernst und wahrzunehmen.

Was wäre nötig, um die Gegebenheiten im Klinikum auf ITS - aber auch anschließend im häuslichen Umfeld zu optimieren?


An der Stelle auch nochmal - ITS ist für mich da, um Leben und Überleben zu sichern - die Priorität liegt zum. für mich darauf (korrigiert mich, wenn ich das irrealistisch sehe :-) ) - ich bin im Grunde überzeugt davon, dass es eben nicht 24/7 möglich ist, eine Traumatisierung gering zu halten
 
Du kannst ein Durchgangssyndrom nur bedingt vermeiden. Einige Einrichtungen leisten sich bereits Psychologen zur Betreuung. Nur hier fällt auf, dass die Betroffenen diese Art der Hilfe oft ablehnen. Eine Gesprächstherapie wirkt net umgehend und es geht z.T auch die eigene Substanz wenn man sich mit der Situation auseinandersetzen muss um sie zu verarbeiten.

Was mir bei meiner Arbeit mit pulmolog. bedingten Beatmunspat. immer wieder auffiel: der Verlust der Sprache bringt für viele den Verlust der sozialen Kontakte. Die Umgebung kann/will sich net auf dieses Handycup einstellen. Schnell wird bevormundet und erwartet, dass der Pflegebedürftige sich fügt.

Elisabeth
 
die Beobachtung kann ich bestätigen - auch ich sehe immer wieder Erleichterung und einen Zugewinn an Lebensqualität, wenn wir endlich soweit sind, mit Phonationsventilen zu arbeiten.

Für manche Klienten ist das leider nicht mehr möglich. :(


Verständigung über Schrift ersetzt den Tonfall nicht (sieht man bei Briefen, Emails usw.) - klar kann mein Patient zum Schriftbild entsprechend eine Mimik aufsetzen - die ist aber wieder interpretations"würdig"



Klienten, die Sprache nicht mehr für Kommunikation nutzen können, erleben einen Kontrollverlust - wie du schon sagst.



Ich selber bemerke bei mir, dass ich bei Klienten, die nicht mehr sprechen können (betreue u.a. eine Person mit Tetraparese - das heißt - Gestik ist zum AufsichAufmerksamMachen fällt aus), selbst stiller werde und meine Kommunikationsfähigkeit verarmt.

Wenn ich länger nicht bei dieser Klientin war, fällt mir auf, dass sie es genießt, wenn ich viel mit ihr quatsche.

Will sagen: Wer sich nicht mehr mitteilen kann, könnte schnell "übersehen" werden. Hier hilft nur, dass Pflegekräfte sich immer wieder selbst reflektieren (ich hab bisserl gebraucht, um meine Möglichkeiten mit dieser Person zu kommunizieren, wieder auf- und auszubauen).



Kennt jemand von euch dieses Phänomen?

Ich gestehe ehrlich, dass ich es aktuell genieße, nach über 2 Jahren wieder mit einem sprechenden Klienten zu arbeiten. Ich habe die ganze Zeit gedacht, ich höre Stille - mittlerweile weiß ich aber, ich hätte bei dem anderen Klienten durchaus auch mit den Augen und anderen Sinnen "hören" können...

fällt glaub ich ein bisschen unter die Sparte "betriebsblind* :emba:



Übrigens finde ich es schwierig, im Gespräch mit dem Patienten über die Belastung von ITS die Waage zu finden. Der Betroffene läuft Gefahr, sich immer wieder neu zu traumatisieren, wenn er von den Erlebnissen spricht. Der Verarbeitungsansatz ist an sich ja ok (darüber reden) - aber mit dem Besprochenen muss was passieren - und da fängt die Thematik Psychotherapeut an.


Meine Frage die ich mir stelle ist, was kann ICH tun!? (Außer aktiv zuhören, reflektieren u.ä.)
 
...Übrigens finde ich es schwierig, im Gespräch mit dem Patienten über die Belastung von ITS die Waage zu finden. Der Betroffene läuft Gefahr, sich immer wieder neu zu traumatisieren, wenn er von den Erlebnissen spricht. Der Verarbeitungsansatz ist an sich ja ok (darüber reden) - aber mit dem Besprochenen muss was passieren - und da fängt die Thematik Psychotherapeut an.
Genau deswegen stehe ich der Idee von Nydahl et al eher kritsich gegenüber.

Aber vielleicht können wir ja bei der Sprache bleiben. Ich finde Kommunikation ein faszinierendes Thema.

Kann es sein, dass die Gesellschaft allgemein verlernt hat auf die Körpersprache zu achten und dafür kaum nich Sensoren hat? Wenn ja- dann würden die Betroffenen diese Fähigkeit nur unzureichend wertschätzen.

Wäre ein Ansatzpunkt: selbst mehr auf die eigene Körpersprache achten. Mit dem Pat. mehr über Körpersprache agieren. Angehörige einweisen.
...

Elisabeth
 
ein bisschen muss ich gestehen, dass wir uns zu sehr auf technisierte Kommunikation verlassen

ich spreche von Eyetracking und Trackingballs, die mit dem Mund gesteuert werden, ein Computer spricht das aus, was die Klienten kommunizieren wollen (so der beschönende Gedanke)

Unwohlsein, Schmerz, Freude usw. kann ich durchaus viel eher über Körperhaltung, Vitale Anzeichen ... (nochmal usw. ;) ) erkennen.


Wir sind übrigens bei dem benannten Patienten mit Tetraparese WEIT WEG vom Eyetrackmonitor. Zur Kommunikation nutzen wir mittlerweile minimale Augenbewegungen, ein Daumen funktioniert hervorragend (wurde anfangs als unkontrollierte Bewegung wahrgenommen). Die Klientin kann mittlerweile wieder minimal mit den Achseln zucken sowie leicht nicken oder den Kopf schütteln.

Die Ressourcen die sie mitbringt, sind vielfältig.


Ich will Technik nicht verteufeln, aber nehme ich einem Patienten nicht etwas weg, wenn ich nur noch über ein Gerät meine zu erfahren, wie es um seine Gefühlswelt und Bedürfnisse steht?


Arbeitet ihr auf ITS eigentlich auch mit solchen Systemen?



Irgendwie geistern mir grad die 5 Axiome der Kommunikation im Kopf rum - ich versuchs mal in Zusammenhang mit der Grundthematik zu bringen und melde mich zurück, wenn ich Ergebnisse hab :-) (werd gleich mal meinen Nachtdienst bei einem schönen Essen mit Freunden ausklingen lassen - wo wie wieder bei Kommunikation, sozialen Kontakten und Selbstpflege wären ^^ )
 
Kennst du "Schmetterling und Taucherglocke" oder "Bis auf den Grund des Ozeans"? Sie beschreiben sehr schön die mangelnde Kompetenz von Pflegekräften.

Wir sind m.E. zu sehr am handeln orientiert, denn am zuhören. Und da ist es egal ob jemand sich verbalisieren kann oder net. Professionalität scheinen manche mit bdingunslosem durchsetzen von gelerntem (Schul-)Wissen zu verwechseln. Die Individualität des Klienten stört da einfach.

Es ist für viele schwer auszuhalten, wenn man die Geste net deuten kann. Aber ist unser Alltag, der Alltag derer, die Wörter nutzen, nicht auch von vielen Mißverständnissen geprägt? Auch unsere Kommunikation ist net immer eindeutig. Kann man auch hier im Forum beobachten. *g*

Elisabeth
 
Durchgangssyndrom oder PTBS, beides läßt sich wahrlich nicht 100% von uns verhindern, jedoch können wir viel tun, um den Pat. so wenig wie möglich Stress auszusetzten.

Es ist ein schwieriges Feld und man möchte vielleicht auch nicht darüber reden, das man den Menschen nur in seiner "Körperlichkeit" gerettet hat.....was mit seiner seele/Psyche ist...interessiert erstmal nicht.

Wenn wir bei Sprache sind, so bin ich davon überzeugt, daß wir es nicht einmal immer hören, wenn jemand mit Stimme etwas zu uns sagt/von uns will.

Kann sich auch nur einer davon frei machen, etwas nicht gehört zu haben,weil es vielleicht nicht "möglich" war hinzuhören.

ITS-Pflegekräfte sind bestimmt manchmal überfordert, wenn sie plötzlich mit einem wachen, kommunizierendenPat. ungehen müssen.
 
olynthen mir gehts momentan eher um NACH der ITS - ich sags gern nochmal - es ist von euch schlicht nicht immer machbar (und das ist definitiv KEINE Vorwurfshaltung sondern eine neutrale Feststellung) :-)
 
Oh, um Gottes Willlen....so hab ich das auch nicht aufgefaßt :-)

Ich meinte nur...es ist natürlich für euch in der Heimpflege, ne echte Herausforderung.
Ich denke, daß man das nicht mehr gut machen kann.
Auch ein Psychologe oder Psychater wird das nicht wieder in Ordnung bringen, was vielleicht über Wochen und Monate kaputt gegangen ist in dem Menschen.
 
Hallo Kollegen,
Ich haette da mal eine Frage:
Was ihr mit dem (ich glaube eigentlich nicht mehr gebraeuchlichen Begriff) Durchgangssyndrom bezeichntet, ist doch ein Delir, oder? Mich wuerde interessieren, ob bei Euch auf der Intensivstation Patienten systematisch auf ein Intensivdelir untersucht werden? Und wenn ein Delir auftritt, wie wird es behandelt?
Hier bei uns in Danemark werden Patienten zwei Mal am Tag von der behandelnden Krankenschwester ”CAM- icu” gescreent. Und wenn ein Patient positiv ist, also Symptome eines Intensivdelirs zeigt, wird sofort eine Behandlung eingeleitet. Sowas kenne ich aus meiner ”deutschen Zeit” nicht. Ist dieses Screening eine nordische Spezialitaet, oder war meine alte Klinik einfach ein bisschen rueckstandig?

Gruesse
 
Hallo,

bei uns wird jeder Pat. 2mal pro Schicht gescoret.
Eine Behandlung gegen das Intensivdelir, gibt es nicht.
Es gibt keine Studie, die irgendwelche Medikamente oder ein besonderes Vorgehen von ärztlicher Seite, vorschlägt.
Man kann natürlcih mit Haldol bzw. Clianimon oder wie das jetzt heist, behandeln, jedoch kommen die Pat. damit nicht schneller in die Realität zurück als ohne Medikamente.
Evtl. kann noch mit Tavor behandelt werden, doch dies ist aber nur zur reinen Angsiolyse.
Du kannst sie beruhigen und immer wieder daran erinnern, wo sie sind und weshalb.
Das kannst Du u.U. ewig machen.
 
Naja, es ist oft ziemlich schwer, die genaue Ursache herauszufinden. Das Problem ist die hoehere Mortalitaet der Patienten mit Intensivdelirium. Soweit ich weiss laufen ein paar Studien, die bisher darauf hinweisen, dass eine antipsychotische Behandlung die Mortalitaet verringern koennte.
 
Naja, es ist oft ziemlich schwer, die genaue Ursache herauszufinden. Das Problem ist die hoehere Mortalitaet der Patienten mit Intensivdelirium. Soweit ich weiss laufen ein paar Studien, die bisher darauf hinweisen, dass eine antipsychotische Behandlung die Mortalitaet verringern koennte.



Das Durchgangssyndrom ist nur eine spezielle Form des Deliriums und daher nicht Alles gleich zu bewerten und zu behandeln.
Ein Delirium nach der klassischen Form wäre lebensbedrohlich. Ein Durchggangssyndrom tritt vorallem postoperativ oder verzögert postoperativ auf. Ähnelt von den Symptomen und ist allerdings lang nicht so lebensbedrohlich, wie das reine Delirium z.B. bei Alkoholentzug u.a.
 
Was kann man machen?

Das Kohärenzgefühl ist ein zentraler Aspekt in der Salutogenese von Aaron Antonovsky (1923-1994).[13] Nach Antonovsky ist Kohärenz:

Die Fähigkeit, dass man die Zusammenhänge des Lebens versteht.
Die Überzeugung, dass man das eigene Leben gestalten kann.
Der Glaube, dass das Leben einen Sinn hat.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kohärenz_(Psychologie)

Brainstorming:
- Verwendung eigener Pflegemittel: Duschbad, Deos, Rasierwasser usw.
- Eincremen als körperformgebendes Angebot gestalten: verbal begleiten,
was man da eincremt
- Rasur bei Männern entsprechend den früheren Gewohnheiten
- Tag-Nacht-Rhythmus einhalten- net nachts waschen
- Erfahrbar machen der Umgebung: vor dem bewegen des Pat. dessen Hand über die Matratze zum Rand führen, physiologische Bewegungen bevorzugen (aufstellen beider Beine und dann drehen)
- Kinästhetik
- Minimieren der Geräuschkulisse: Alarmgrenzen anpassen
-großzügige Besuchszeiten inklusive der Möglichkeit, dass Kinder zu Besuch kommen können
- Einbeziehung der Angehörigen: Eincremen der Hände
- Auswischend er Mundhöhle mit Lieblingsgetränken
- wenn möglich, häufiger sitzende Postion wählen
- umgrenzende Lagerung ("Nest")
- Kontakt halten während der Pflege analog zur Berührungsart bei Säuglingen auf dem Wickeltisch
- Begrüßungs- und Abschiedsritual entwickeln und einhalten ("Initialberührung")
...

Man kann auch bei Zeitmangel ne Menge machen.

http://www.intensivpflege.ch/fileadmin/redaktion/Basale_Stimm-_Caring_-_Dimensionen.pdf

Elisabeth
 

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