Transkulturelle Pflege

Ute S.

Stammgast
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15.03.2002
Beiträge
274
Ort
Schweiz
Beruf
dipl. Pflegefachfrau HöFa-1
Funktion
Praxisausbilderin
Hallo,

ich brauche Infos zum Thema Arbeitsgruppen/Interessengruppen Transkulturelle Pflege. Habe jetzt eine einjähriges Nachdiplomstudium hinter mir und habe so die Idee, eine Interessengruppe innerhalb unseres Berufsverbandes zu gründen.
Hat jemand Ideen und Erfahrungen, wie ich das anstellen muss, was ich alles dabei beachten muss?
Hat jemand Interesse dieses Thema hier in diesem Forum zu bearbeiten?
:?:
 
Hallo Ute S. :lol:

unter der Forenrubrik "Hilfe, Lob, Kritik..." hattest Du dich, so ab Oktober, für dieses Thema selber als Moderator angeboten, geht das nicht mehr :?:
Hatte Deinen Beitrag so aufgefaßt, dass Du über dieses Thema etwas weißt und uns Dein Wissen mitteilen könntest, oder liege ich da schief :?:

Tschüß

Carmen
 
Hallo Carmen,

in der Tat ist es so, ich habe nur meine Abschlussarbeit noch nicht fertig, und erst danach die Zeit und Muse dazu, aber ihr könnt mich ja schon mal als Moderatorin aufnehmen.
Die Anfrage betrifft auch hauptsächlich eine Interessengruppe, die ich hier an"leiern" will. Bin diesbezüglich aber nicht so bewandert und wollte deshalb Infos.
Mein Wissen gebe ich sonst gerne weiter.
 
... bin bei der Interessengruppe mit dabei, meld Dich einfach, wenn es los gehen soll :lol:

Liebe Grüße

Carmen
 
Hi,

hab mal eine Frage ???

Was versteht man unter Transkultureller Pflege genau ????
 
Hallo Ute,

also die transkulturelle Pflege befasst sich mit der adäquaten Pflege unserer ausländischen MitbürgerInnen. Sie vermittelt Hintergrundwissen über die Umstände der Migration, Formen der Migration, Aufenthaltsstaten, Gesundheitsprobleme.
Pionierin der Transkulturellen Pflege ist Madeleine Leininger mit ihrem Sunrise-Modell. Hast Du sicherlich auch schon von gehört.
Leininger ist inzwischen aber kritisch zu betrachten, da sie das Kulturspezifische in den Vordergrund stellt. Transkulturelle Pflege stellt die Interaktion, das gemeinsam Verbindende dar. Das heisst, dass z.B. Menschen aus der z.B. islamischen Tradition nicht verallgemeinert werden können, da auch in dieser, wie auch in jeder anderen Religion die unterschiedlichsten Voraussetzungen und Erfahrungen sowie auch Anschauungen haben. Der Mensch wird von seiner ursprünglichen Lebenswelt, Umwelt mitsamt seinen Erfahrungen in seinem Handeln geprägt.
Das heisst auch, dass die Pflegenden sich selbst reflektieren müssen und sich auch in manchen Situationen fragen müssen, ob diese Situation wirklich aus der "Kultur" heraus entstanden ist, oder ob sie auch sie selbst betreffen könnte.
Ziel ist eine für beide Seiten befriedigende und qualitativ hochstehende Pflege.

Hier noch ein Literaturtipp:
"Professionelle transkulturelle Pflege" von Dagmar Domenig, erschienen im Huber Verlag, 2001.

Dies nur ein kurzer Abriss über das Thema, das viel mehr umfasst und sonst den Rahmen sprengen würde.


Gruss Ute
 
Hallo,

ein Thema, dass mich persönlich überhaupt nicht interessiert.
Es wird viel zu viel Hickhack darum gemacht.

Jeder Mensch sollte mit dem anderen mit Würde und Respekt umgehen.
Selbst wenn unsere Sprache nicht gesprochen wird, kann man sich verständigen und das ist ehrlich für beide Seiten.
Man kann sich annähern ohne seine eigene Kultur und Religion aufzugeben und man kann sich an jede andere Kultur annähern mit Einfühlungsvermögen.
Wem dies fehlt, dem hilft auch keine Fortbildung.
Nicht nur wir lernen von Ausländern, Ausländer lernen auch von uns. Doch dies wird meist vergessen!

So sollte es meiner Meinung nach aber sein und nur das zählt für mich.
Egal welcher Religion und welcher Kultur.

Ich hoffe ich ziehe nicht zu sehr euren Zorn auf mich.
Aber ich kann das nicht mehr hören. Kulturenvielfalt und Religionsvielfalt sind so bereichernd aber wieso können wir sie nicht mehr zulassen ohne Fortbildung und Selbstaufgabe???

Grüsse
Dagmar
 
Hallo Dagmar :wavey:

ist schon klar, dass man mit jedem Menschen in Respekt und Würde umgeht.
Wie ich Ute S. ihren Ausführungen entnehme, geht es ihr bei diesem Thema, wie z.B das Pflegepersonal in Bezug auf Umgang und Pflege mit z.B. Pat. umgehen kann, die aus dem Orient oder afrikanischen Ländern stammen, um ihre Sitten und Gebräuche im Umgang mit ihnen nicht unbewußt zu verletzen und andersrum auch nicht.
Als Fortbildung sehe ich dieses Thema weniger an, eher als Meinungs,- Erlebnis und Gedankenaustausch.
Es ist auch richtig, dass man sich jeder Kultur und Religion annähern kann, natürlich mit Einfühlungsvermögen, aber weißt Du auf einen Ruck und stets parat, wie man sich einem Pat. der/die z.B. aus dem fernen Orient oder afrikanischen Staaten kommt, z.B. bei pflegerischen Handlungen nähert, noch dazu, wenn irgendwelche Sprachbarrieren bestehen ?
Schon richtig, dass wir uns nicht permanent an die Sitten und Gebräuche von Ausländern anpassen sollen, sondern, wenn sie in Deutschland sind, sich ebenfalls unseren Sitten und Gebräuchen annähern müßten, was ja wohl echt selten geschieht, leider.
Doch sag mir Dagmar, wenn ich noch gar nichts von einer Religionszugehörigkeit, den Sitten und Gebräuchen von manchen Pat. gehört habe, wie kann ich mich da einfühlend annähern ?
Einen kleinen Hinweis brauch ich da schon, falls es jemand anderes von Stat. oder meiner Umwelt weiß.
Auch hab ich da nicht das Gefühl der Selbstaufgabe, weil ich gar nicht wüßte, was ich da für einen ausländischen Mitbürger bzw. Pat. von mir für ihn/sie aufgeben sollte oder wollte.

Natürlich ziehst Du keinen Zorn auf Dich, so ein Quatsch !
Jede Meinung ist da gefragt, egal ob zustimmend interessiert oder ablehnend desinteressiert.

Schönes Wochenende

Carmen
 
Hallo,

nein Carmen ich brauche auch nichts über irgendeine Religion zu wissen!
Ich pflege und das als Mensch.
Unsere Vorfahren haben auch nichts von fremder Religion gewußt und fremder Kultur! Die waren gastfreundlicher und verständiger als wir.
Ich bin ein Mensch und ich brauche weder deren Sprache sprechen, was aber von Vorteil wäre. Ansonsten ist es vollkommen egal ob ich einem Muslimen Alkohol anbiete (bei uns in der Klinik gibts Weihnachten Rotwein zum Abendessen) er wird dankend ablehnen! Ich werde ihm wenn es mir möglich ist einen Saft oder Tee bringen. Verstehst du was ich meine?

Es wird immer mehr Anpassung betrieben. Das ist meiner Meinung nach nicht ehrlich.
Ich brauche auch nicht deren Sitten und Gebräuche anwenden, wie du schriebst. Denn wir haben unsere Sitten und Gebräuche! Wenn die Menschen hier leben müssen sie diese kennen lernen.
"Nein, das möchte ich nicht", verstehe ich in allen Sprachen und "Ja gerne" auch.
Wir müssen erst mal lernen mit allen Menschen nett umzugehen und da reden wir auch nicht drüber, geschweige dann Fortbildungen.
Behandle jeden so wie du selbst behandelt werden willst! Egal welche Farbe, Kultur und Religion.
Für mich ist und bleibt transkulturelle Pflege Unsinn!

Grüsslis
Dagmar
 
HUHU Dagmar :lol:

Natürlich verstehe ich Dich und ich weiß auch, worauf Du hinaus möchtest und was Dein Standpunkt ist.
Ist von mir auch zu 100% akzeptiert.
Aber..., wer ist es denn, der das Pflegepersonal, egal wo, überhaupt erstmal zu solchen Nachdenkweisen ("Sie müssen sich mit den Sitten und kulturellen Gepflogenheiten von ausländischen Pat. auseinandersetzen um die Hintergründe der Annahme oder der Ablehnungen, was Pflegemaßnahmen betrifft, besser verstehen zu können") bewegt ?
Das sind doch die Leiter einer Klinik incl. der PDL.
Doch wie gesagt, was ich schrieb, kommt von den Obrigkeiten einer Klinik, nicht von den Angestellten, in den meisten Fällen jedenfalls nicht.

Ich habe keinerlei Abitionen eine mir fremde oder mir unangenehme Sprache zu lernen, nur um mich mit Ausländern, egal ob im Dienst oder nicht, auseinandersetzen zu können ! Aber es ist hilfreich und nervenschonender im Dienst, wenn man, wenn nicht die Sprache, so doch ein paar Kleinigkeiten von den Sitten und Gebräuchen Derer weiß, um evtl.
Auseinandersetzungen oder Mißverständnissen aus dem Weg gehen zu können, die wiederrum noch mehr Unmut und Unverständnis auslösen könnten.


Carmen
 
Hallo Carmen,

schade, dass Du so wütend schreibst, ich denke mal Du bist auf dem rechten Weg indem Du allen PatientInnen mit Respekt und Anstand begegnest. Wichtig bei der Transkulturellen Pflege ist auch nicht, dass Du Dich in allen Belangen der Religionen und Traditionen auskennst, sondern, dass Du mit diesen Menschen in's Gespräch kommst. Du fragst ja auch unsere Landsleute z.B. nach ihrem Verständnis von Gesundheit und Krankheit oder nach ihren Bedürfnissen.
Hintergrundwissen ist vor allen Dingen zu wissen, dass diese Menschen, wenn sie in unser Land kommen, relativ schlecht über unser Gesundheitswesen orientiert werden und somit falsche Erwartungen oder auch Hoffnungen geweckt werden. Aber auch, dass ihr Verständnis von Gesundheit und Krankheit differieren und sie ebenfalls in Clinch kommen. Es heisst auch nicht, dass wir uns in allem anpassen sollen, sondern, dass wir ihnen mit unserem Wissen und unsererm Verständnis helfen können sich hier zurecht zu finden.
Integration ist nicht nur Sache der Migranten, sondern auch Sache von uns!!!
Mit Offenheit und Empathie erreicht man schon viel.
Versucht Euch auch in die Situation einzufühlen in der diese Menschen stecken. Wie würde es Euch gehen, wenn Ihr, freiwillig oder unfreiwillig, in einem Land leben würdet, deren Sprache Ihr nicht mächtig seid und dessen System Euch (noch) fremd ist.
Versucht auch die Ressourcen der MigrantInnen zu nutzen, sich in neuen Lebenssituationen zurechtzufinden.

So jetzt genug, damit's auch wieder was zu diskutieren gibt.

Ute S.
 
Hallo Carmen,

ich habe eigentlich alles gesagt und wollte es auch dabei belassen aber jetzt muß ich nur mal eben etwas klarstellen, was ich nicht gesagt habe.

Dein Satz lautete wörtlich:
"Ich spreche Dir da vollkommenes Recht zu, wenn Du sagst, dass sich die Ausländer gefälligst unseren Gepflogenheiten anzupassen haben, wenn sie sich in Deutschland aufhalten und u.U. zur Behandlung in eine Klinik müssen. "


Das habe ich nicht gesagt und niemals gedacht. Niemand muß sich gefälligst irgendeinen Gepflogenheiten anpassen. Niemand und niemals.

Deshalb sagte ich ja auch das transkulturelle Pflege nicht ehrlich ist. Alles kommt aus dem Herzen.
Ich pflege Menschen unabhängig von Kultur und Religion! Das sind Grundsätze!
Wenn Gott gewollt hätte, dass wir alle gleich sind würde es auch so sein!
Was machen wir? Gleich ,gleicher am gleichesten. Wer sich am Besten anpaßt, ist auch der beste Mensch, ja? Ist doch so!

Ich habe schon viele Menschen anderer Nation und Religion gepflegt.
Z.B. eine Frau aus dem Senegal, erst 2 Wochen in Deutschland. Ich wußte nichts über deren Kultur. Wir haben uns prima verstanden. Sie und ich haben es einfach so hinbekommen. Das bleibt. Das ist ehrlich.

Mit der PDL und der Klinik glaube ich hat das bis jetzt nichts zu tun!
In Deutschland wird eingespart was geht. In der Schweiz, wo Ute S. herkommt, mag das anders sein. Da ist vielleicht noch Budget dafür da.

Jeder der transkulturelle Pflege (die Bezeichnung ist sogar völlig daneben,was soll das überhaupt, ich pflege den Menschen!!!! :twisted: ) will soll das auch tun.

Sehr anregend die Diskussion, ich hoffe es beteiligen sich noch andere Forennutzer! Hoffentlich haben nicht nur wir zwei eine Meinung dazu :wink: ! Daraus lernt man viel, finde ich!


Schönes Wochenende!
Dagmar








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Nein Dagmar, irgendwie drehen wir uns um die Achse.
Ich möchte nicht schlecht oder böse rüber kommen und wir pflegen auch alle nur Menschen, das ist ja alles klar.
Hilfreich wär nun ein PC, der Sprache rüber bringt, weil das gesprochene Wort ganz anders ankommt als das geschriebene.
Aber lassen wir noch andere Meinungen einfließen, vielleicht ist das für Alle hilfreich, um Licht ins Dunkel (bzw. die entstandenen Ungereimtheiten) zu bringen.
Nix für Ungut, hab es wirklich nicht bös gemeint !

Carmen
 
Hallo,

ich arbeite in einer Abteilung die sich aus ganz vielen Menschen unterschiedlicher Nationalität zusammen setzt. Wir behandeln auch Menschen aus aller Herren Länder. Und ich muss sagen, es ist sehr schön. Wir verstehen uns prächtig und ich habe bisher noch nie Schwierigkeiten mit ausländischen Mitmenschen gehabt.
Sie sind in erster Linie Menschen.

Die Sprachbarrieren lassen sich überwinden mit Gestik, Klang der Stimme und manueller Handlung.

Zur Zeit, als wir sehr viele türkische Mitbürger behandelt haben, von denen die Frauen kein Deutsch sprachen, habe ich die türkische Sprache erlernt um mich zu verständigen. Ich habe dann sowohl die italienische wie auch die griechische Sprache so weit gelernt, dass ich mich verständigen konnte und erklären, was ich mache.
So gesehen, habe ich aus meiner Sicht viel unternommen um transkulturelle Pflege machen zu können.

Auffallend war nur, dass ich viel mache, die Gegenseite aber nicht so Bereitschaft zeigte. Sicherlich freuen sie sich, wenn ich sie in ihrer Mutersprache anspreche. Trotzdem sind da immer noch Grenzen und Tabus.
Ich denke, wenn ich in einem anderen Land bin, bin ich Gast und muss schon ein wenig darauf achten mich einzubringen. Nicht unterwerfen ! Aber anpassen. Und obwohl ich wirklich alle ausländischen KollegINNen sehr schätze und die ausländischen PatientINNen gerne betreue, vermisse ich so ein wenig die Gegenseitigkeit der Bemühungen.

Somit kann ich die Ansicht von Dagmar verstehen, bemühe mich aber trotzdem sehr um ein gutes Verhältnis und die Akzeptanz anderer Kulturkreise.
 
Hallo,

ganz genau Rabenzahn.! :lol:
GEBEN und NEHMEN. :idea:
Wie einfach es im zusammenleben doch wäre, wenn wir nicht dauernd unsere Bedenken und Verschiedensein als Hindernis oder als politisch nicht korrekt auslegen ,oder eingetrichtert bekämen.
Ich habe mich auch bemüht Spanisch und Italienisch zu lernen. Englisch sowieso. Französisch hatte ich in der Schule kann es aber nicht mehr.
Hände und Füße und vor allen ein Lächeln einsetzen ist mir aber noch immer das liebste.

Besonders die Türken wollen, meiner Meinung nach, lieber unter sich bleiben. Mein Sohn hatte in der Grundschule 2 Türken zur Geburtstagsfeier eingeladen. Sie sind weder gekommen noch haben sie abgesagt. Die Lehrerin sagt, dass Türken nie zu den Geburtstagsfeiern kommen würden. Viele Eltern haben sie schon darauf angesprochen.

Da kann und sollte man auch nicht böse sein.

Ich halte die Vermischung der Kulturen für überhaupt nicht gut und sinnvoll.

Liebe Grüße

Dagmar
 
Aus welchem Grund hältst Du die Vermischung nicht gut. Ich finde den Kontakt sehr bereichernd. Man lernt auch über den Tellerrand zu schauen und nicht nur seine eigenen Traditionen als das Ei des Kolumbus zu betrachten. Wie heisst es so schön? Es führen viele Wege nach Rom. Und genauso ist es mit der Sichtweise der Welt. Wem fällt ein Zacken aus der Krone, eine bestimmte Sache mal aus einer anderen Warte anzusehen. Ich denke wir können viel voneinander lernen!!!
Habe auch persönlich sehr viel Kontakt zu Menschen aus anderen Lebenswelten, Traditionen. Dies erst seit ich hier in der Schweiz bin. Und ich muss sagen, dass ich auch freier, offener auf sie zu gehe. Weniger Berührungsängste habe.
Kenne seither viel binational, sehr gut funktionierende Partnerschaften.
Dies alles hilft mir auch sehr im Umgang mit unseren fremdländischen Patienten. Ich erfahre sehr viel Positives.
Ganz klar aber: Missbrauch in welcher Hinsicht auch immer (soziale unterstützung, Kriminalität) verurteile ich auf's schärfste. Auch wenn ich die Hintergründe vielleicht besser verstehen kann, weshalb jemand abrutscht, heisst das nicht, dass ich Verständnis dafür habe und dies "akzeptiere" oder "toleriere". Egal, ob einheimisch oder nicht!!!

Ute S.
 
Hallo Ute,

ich glaube du hast mich angesprochen, oder?

Hast du wirklich durchgelesen was ich vorher gesagt habe???
Hast du es richtig durchgelesen?

Scheinbar nicht! Du hast, davon gehe ich aus, nicht verstanden was ich gesagt habe.

Vielleicht liest du es noch einmal alles durch und bist mir nicht böse, dass ich mich negativ bezüglich der transkulturelle Pflege ( auf keinen Fall meine ich dich, Ausländer, Religionen oder Kulturen !) geäußert habe.

Denn wenn du deine negative Einstellung meiner Person gegenüber, die ich aus deinen Zeilen rauslese wegläßt, glaube ich , verstehst du was ich gesagt habe.

Viele Grüße
Dagmar
 
Hallo Dagmar,

ich habe keineswegs eine negative Einstellung zu Dir. Ich habe nur meine Ansicht zu diesem Thema geäussert, meine Erfahrungen mitgeteilt und würde nur gerne von Dir wissen, weshalb Du gegen eine Durchmischung bist. Ganz einfach.
Wenn ich mich recht erinnere, habe ich dir ja auch zugestimmt, was den Umgang mit den PatientInnen angeht. Nämlich jeden Menschen individuell für sich mit Respekt und Würde zu behandeln.

Ok?

Ute S.
 
Grüß dich Ute,

also gut. Warum ich gegen eine Vermischung bin.

Warum gibt es verschiedene Kulturen?

Warum gibt es verschiedene Religionen?


Schon immer gab und gibt es Kriege bezüglich dieser Verschiedenheit.
Ob es Serben und Kroaten sind oder Hutus und Tutsis.
Jetzt versucht der Mensch in Amerika oder Europa dies zu unterbinden bzw. einzugreifen.

Mit welchem Recht versucht dieser, seine Kultur oder Religion über die der anderen zu stellen?
Bigott, sage ich da nur.

Es ist entsetzlich, wenn man sieht wie sich die Menschen mit Macheten verstümmeln und ich verachte Krieg.
Wenn wir uns einmischen (mit welchem Recht auch immer), ändern wir die Einstellung der Streitenden nicht. Das ist uns scheinbar immer noch nicht klar. Wir ändern keine Religionen und Kulturen!!!

Wir drohen ihnen mit Konsequenzen oder mit Waffengewalt.

Wir (du und ich) lieben die Vielseitigkeit und sehen die Bereicherung durch die Kulturen.
Ich glaube sagen zu können, dass wir viele Kulturen studiert haben.

Ich bin für den Erhalt der Kulturen und jeglicher Religionen.

Ich sehe jedoch, dass wir mit der Vereinigung und der furchtbaren Gleichmacherei ein Verbrechen an den Menschen begehen.

Keiner ist mehr zufrieden. Jeder denkt, diese Religion oder dieses Volk bekommt ein bisschen mehr Recht als der andere.

Wie du geschrieben hast, kennst du viele Paare die sehr gut zusammen leben. Das kommt daher, weil es aus Liebe geschehen ist und aus dem Herz kommt. Nicht aus dem Verstand.

Zwingen kannst du niemand.

Es fühlen sich aber immer Menschen gezwungen, wenn sie ihre Kultur und ihre Philosophie nicht unter ihresgleichen ausleben können.

Du siehst die Unruhe jeden Tag in den Medien.

Selbst die friedliebenden Indianer waren so unterschiedlich. Sioux und Apachen z.B. haben unterschiedliche Prioritäten, wieso sollte man das mischen. Haben sie auch nicht getan. Wie weise und respektierend!
Welch eine Bereicherung, damals und heute noch!

Wieso alles politisieren?
Wieso alles verstehen?
Ich verstehe vieles nicht, aber ich respektiere.

Wenn Gott gewollt hätte, dass alle Menschen gleich sind, wäre es jetzt so.

Was ist richtig, was ist falsch? Wer kann es beurteilen.
Was ich jedoch sehe ist, dass wir auch heute noch missionieren!
Nix hammer gelernt!
Letztendlich sehe ich, dass wir dasselbe meinen aber verschiedene Meinungen haben um diese Vielseitigkeit zu behalten.

Ich pflege mit meiner Kultur und meiner Religion. Egal welcher Mensch vor mir liegt. Denn, er soll auch bereichert werden.


Viele Grüße
Dagmar
 
Hier mein Verständnis von trankultureller Pflege:
Wichtig ist die gegenseitige Achtung (da sind wie ja wohl alle einer Meinung)
Weiterhin ist es aber auch wichtig, einige Besonderheiten anderer Kulturen zu kennen (wenn nicht privat, dann zumindest beruflich). Dann kommen Konflikte nur noch in begrenztem Umfang auf. Dann komt es gar nicht erst dazu, dass Moslems Alkohol angeboten wird, oder Schweinefleisch) So etwas ist nicht nötig. Nicht alle Patienten sind in der Lage, ihr Bedüfnisse adäquat zu äußern und gerade dann sollten wir Grundsätze kennen. Dies geht natürlich nicht mit jeder Kultur, doch die Hauptgruppen zu kennen, schadet sicherlich nicht.
Es lohnt auch nicht, die Vermischung von Kulturen abzulehnen, denn sie ist Fakt.
Es lohnt sich auch nicht, immer nur mit dem Finger auf andere zu zeigen. "Die machen das ja auch nicht". So etws geht nie auf.
Natürlich sollten hier lebende Ausländer auch unsere Kultur respektieren und das ist auch in vielen Fällen so.
Hier geht es aber neben der ganzen Polemik um professionelle Pflege. Und die beinhalten auch eingewisses Interesse an den Patienten und deren sozialen und kulturellen Eigenheiten.
 

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