Transfer Bett - Stuhl und zurück: Tipps dazu?

Severin

Senior-Mitglied
Joined
Nov 27, 2003
Messages
133
Beruf
Krankenschwester
Akt. Einsatzbereich
ambulante Pflege
Hallo ...

Ich hab da mal wieder eine Frage. Und zwar geht es um eine etwas ältere Dame, die leider völlig steif ist.
Nein, völlig kann man nicht sagen. Wenn ich die Gelenke bewege, dann lassen sie sich schon bewegen. Die Frau kann das nur eben nicht mehr selbstständig.
Und: Wenn ich beispielsweise das Bein ausstrecke, dann bleibt es ausgestreckt, ob ich die Frau nu hinsetze, hinlege, mit ihr aufstehe .. das Bein bleibt in der Position. Gleiches mit allen anderen Gelenken also auch.
Meine Frage dazu: Die Frau wohnt zuhause, wird von uns im ambulanten Dienst 2 x täglich angefahren. Morgens wird sie in den Rollstuhl gesetzt, und abends eben wieder zurück ins Bett.
Leider bin ich weder Herkules, noch wiegt diese Frau nur 30 Kilo oder so. Also es ist schon ein richtiges Hin - und Herwuchten, wenn wir sie bewegen. Mithelfen kann sie wie gesagt nicht mehr.
Das geht auf die Dauer also ziemlich auf den Rücken. Rückenschonend arbeiten so weit wie es geht .. aber es geht eben nicht sehr weit. Zumaldem ich alleine da bin, und mir nicht mal eben wen zur Hilfe holen kann.

Habt ihr irgendwelche Tips, wie ich die Frau aus dem Bett bzw wieder zurück bekomme, ohne mir jedes Mal dabei den Rücken zu verheben?
 
Hi

Wie machst dus denn bislang? Da ich auch ein Rückengeplagter bin hilft mir diese Variante am Besten:
Rollstuhl seitlich direkt neben das Bett, Pat auf die Bettkante setzen. Eigene Füsse vor die Zehspitzen des Pat stellen, mit beiden Armen den Oberkörper des Pat umfassen und dann anstatt mit dem Rücken mit seinem ganzen Gewicht , puh wie soll ichs beschreiben, es ist als wenn man sich nach hinten fallen lassen würde. Und dann mit einer viertel Drehung in den Rollstuhl ich glaub ich muss nicht extra erwähnen das die Bremsen angezogen sein müssen :lol:
Grüsslis
 
Hallo Serverin

Also das Problem kenne ich sehr gut da ich in einer Reha arbeite. Also meine Bessten erfahrungen habe ich mit einen "Rutschbrett" gemacht. Du stellst den Rolli seitlich an das Bett, das brett muss das so unter den Po der Patientin das es eine Verbindung zwischen ihr und dem Rolli gibt, dann schiebst du oder die Patientin zieht sich rüber in den Rolli. Bein Rücktransfer genau das gleiche.
Diese Bretter gibt es bestimmt auch in Sanitätshausern.
Du kannst auch ein Kissen in den Zwischenraum von Bett und Rolli stopfen dann kannst du die Dame zwischendrin mal absetzten.

Liebe Grüße Conni
 
Kinästhetik

Hi Severin,
kennst und kannst du Kinästhetik anwenden? Bin da leider nicht so der Fachmann, weiß aber, dass man damit nach und nach auch die unmöglichsten Situationen verbessern kann.
Am besten wäre natürlich so etwas "Live" zu zeigen, da man dies theoretisch nicht hinkriegt und ausserdem müßte man es auch einmal selbst gespürt haben!
Vielleicht kennst du jemanden in deinem Dunstkreis der sich ein wenig mit Kinästhetik beschäftgit?
Gruß
Klaus
 
Hallo,
kann Dir auch nur dringen raten, einen Kinästhetikkurs zu besuchen!
Es geht dabei nicht nur um Rückenschonendes arbeiten ( was allerdings ein nicht zu verachtender Vorteil ist), sondern auch darum, der Patientin ihre eigenen Bewegungen wieder "erfahrbar" zu machen........

Wenn u die Patientin kinästhetisch bewegst,dann arbeitest Du nur mit physiologischen Bewegungsmustern.
Wenn die Patientin sich allerdings von selber so bewegen würde, wie manche Pflegekräft sie "durch die Gegend wuchten".....tja, dann würde sie wohl hüpfen....*g*

nach Kursen kuckst Du hier :www.kinaesthetics.net
 
Danke euch schonmal für die ersten Antworten.
Kinästhetik haben wir 'damals' (also vor knapp 2 Jahren) in der Schule durchgenommen. Das klappt meistens auch recht gut, da ich gerne auf diese Art und Weise arbeite. Das hat mir wohl schon viele Rückenprobleme erspart, denk ich mir. Und die Patienten waren meistens auch recht begeistert davon.
Nur hier klappt das leider nicht wirklich. Das Hochrutschen im Bett konnte ich mir schon so vereinfachen.
Nur den Transfer eben noch nicht...

Adayaa: Ja, so in etwa mach ich es auch .. versuch's zumindest. Bzw. habe ein paar Mal versucht, die Frau dazu zu bringen, ihre Arme auf meine Schultern zu legen und sich dort festzuhalten, damit ich ihr Gewicht 'von oben' halte und nicht irgendwie hochheben muss ..
Aber das funktioniert auch nicht wirklich.
 
Inwiefern kann sich diese Patientin denn mit den Armen abstützen? Man muss ja nicht notwendigerweise die Arme immer um den Hals der Pflegeperson legen sondern sie könnte sich mit dem Armen so abstützen, dass sie den Po leicht anheben kann. Dabei sollte sich weit nach vorne beugen (natürlich nur soweit, wie sie das Gleichgewicht halten kann). Wenn man jetzt den Rollstuhl seitlich ans Bett stellt und die Patientin an der Bettkante sitzt, könnte sie sich auch mit der Rollstuhl-nahen Hand an der hinteren Armlehne abstützen (dadurch hat sie den Oberkörper schon einmal schon weit nach vorne gelehnt). Und nun kann sie ihr Gesäß in kleinen Schritten auf den Rollstuhl kommen.

Vielleicht kannst Du dieser Patientin das ja mal anbieten und gucken, ob sie damit zurecht kommt
 
Wenn sich die Pat. mit den Armen und mit einem Fuß abstützen kann, würd ich auch mal den Oberschenkeltransfer in Erwägung ziehen. Setz dich einfach neben die Pat. und lass einen Fuß auf deinen Oberschenkel legen und dann könnt ihr gemeinsam in den Rollstuhl rutschen. Hoff du hast das irgendwie verstanden oder vielleicht kennst du es ja eh??!!

Sunnylein
 
Auch die Möglichkeiten kenne ich ...
letzteres haben wir sogar in der Schule bis zum Umfallen geübt, bis unsere Donzentin sicher war, dass wir alle in der Lage sind, das anzuwenden ...
Leider ist die gute Dame (also die Patientin jetzt) nicht in der Lage, sich auch nur irgendwie abzustützen.

Die einzige Hilfe, die sie mir gibt: sie kann sich am Bettgitter festhalten, wenn ich sie auf die Seite drehe zum Rückenwaschen ... Und ich weiss nicht wirklich, ob das ein Festhalten ist ... oder eher dass sie sich hält, dadurch dass sie so 'steif' ist ... *seufz*
 
da hätte ich zwei fragen zu :

hat die frau ein Pflegebett ?

oder habt ihr einen Lifter schon bei der Krankenkasse beantragt ?

Gruß Manderly
 
Ein Pflegebett hat sie wohl, einen Lifter allerdings nicht. So weit ich informiert bin, wurde wohl einmal versucht, irgendwo einen aufzutreiben, allerdings ohne Erfolg.
 
Schade lifter wäre idial. Gut versuch es mal so: Oberkörperbetteil hochstellen

eine Hand um ihre Schulter legen das du den oberkörper im griff hast andere hand hinten an ihrem po. Kundin zu dir drehen . So sitzt sie erst mal . dann hinten am Hosenbund nehmen und in den Stuhl setzen . ich hoffe das ich dir das gut erklärt habe , schön wenn du dazu noch eine Drehscheibe hättest . Gruß Manderly:fidee:
 
....aber besser wäre da noch ein Kinästhetikkurs......
Ihr lernt dort, wie Ihr es auch für den Patienten angenehmer gestalten könnt.....wenn mich jemand nur "durch die Gegend tragen und an den unmöglichsten Stellen anfasssen würde"....dann würde ich mich auch steif machen.......

LG, Lillebrit
 
Lillebrit said:
....aber besser wäre da noch ein Kinästhetikkurs......
Ihr lernt dort, wie Ihr es auch für den Patienten angenehmer gestalten könnt.....wenn mich jemand nur "durch die Gegend tragen und an den unmöglichsten Stellen anfasssen würde"....dann würde ich mich auch steif machen.......

LG, Lillebrit

Wir haben Kinästhetik damals in der Schule gemacht .. und ich bilde mir ein, schon danach arbeiten zu können .. und die gute Frau macht sich nicht steif, sie ist steif .. von den Fingern angefangen ... ^^

Eine Drehscheibe haben wir jetzt von einem Rehahaus leihweise bekommen .. das klappt schon ganz gut, außer dass die Dame erschrocken die Augen aufreißt, wenn sie merkt, dass sie sich dreht, ohne sich wirklich zu bewegen *grins*
Aber mittlerweile gewöhnt sie sich daran, wir haben ihr den Teller mehrfach gezeigt .. passt alles irgendwie ..
 
.."und sie dreht sich ohne sich wirklich zu bewegen"...

Und genau DAS ist der Punkt.....

Es geht in der Kinästhetik darum, den Leuten ihre Bewegungen wieder erfahrbar zu machen.....alles Leben ist Bewegung! Ohne äußere Bewegung findet innere ( Atmen , Kreislauf etc.) nicht statt.
Kinästhetik ist kein Konzept, bei dem man "nur ein paar Handgriffe lernt und die an jedem Pat. anwendet".....
Es geht vielmehr um die Analyse der jeweiligen Möglichkeiten des einzelnen .....man passt sich selber in seinen Bewegungen den des Pat. an
Hast Du den Aufbaukurs schon besucht?
 
Mir ist schon bewusst, was Kinästhetik ist, zumal ich ohne dem oftmals aufgeschmissen wäre. Selbst wenn ich es in manchem Falle egoistisch sehe und für mich damit arbeite, weil es eben nunmal deutlich angenehmer ist.

Aber bei dieser Frau kann du Bewegungen nicht mehr erfahrbar machen, wie du es so schön nennst.
Wenn ich sie in den Stuhl setze, und dann (theoretisch) auf den Boden legen würde, dann würde sie in der 'Stuhl-Sitz' Haltung auch auf dem Boden liegen.
Wenn sie wieder zurück ins Bett gebracht wird, dann muss jedes einzelne Gelenk so bewegt werden, dass sie liegt .. und nicht im Bett auf dem Rücken eine sitzende Haltung hat.
Sie macht einfach aktiv keine Bewegung mehr mit, keine einzige.
Die "Bewegungen" die sie aktiv noch macht sind Schlucken, die Augen auf und zu und Atmen.
Ich sagte eingangs, dass sie sich zwar noch auf der Seite festhalten kann .. ja, wenn ich ihre Hand um das Bettgitter lege und sie darum schließe. Da hält die Frau sich fest .. weil sie den Griff nicht mehr lösen kann.

Also wie bitte soll ich mich da ihren Bewegungen anpassen?
 
Halo Severin,
es ist immer schwierig,ein Thema wie Kinästhetik theoretisch im Internet zu diskutieren.....man lernt es eben nicht auf der kognitiven Ebene, sondern durch eigene Erfahrung ( und zunächst erstmal am eigenen Körper).
Du sagst, dass sie die Gelenke bewegen kann, wenn Du sie für sie bewegst....das ist doch im Prinzip schon ein guter Ansatz. :wink1: Damit zeigst Du der Pat. doch, "wofür die Körperteile da sind und was man damit tun kann...."
Ich würde da weiter machen......denn wenn Du jetzt einen Lifter benutzt, oder die Drehscheibe, dann nimmst Du ihr diese "letzte Bewegungserfahrung" auch noch.....
Hast Du die Chance, diese Frau kontinuierlich über mehrere Wochen zu betreuen und sie zu mobilisieren?
 
hallo leute
ich bitte um ihre Hilfe ,ich bin Altenpflegeschülerin und habe einen Praxisauftrag bekommen ,es geht um die Kinästhetik in der Pflege .
meine Frage ist wenn sie den Bewohner bzw den patient von Bettekante zur Rollstuhl transferiert möchten,sind sie auf grenzen gestoßen ?wenn ja,Welche?.
ich habe immer den Bewohner von Bettkante zur Stuhl transferiert und ich hatte bis jetzt kein Problem.
entschuldigung für meine schlechte Deutsch ,ich bin Ausländerin und ich bin nicht lang in Deutschland
danke
 
@ Nawale
Ich versteh leider deine Frage nicht. Ist mir schon klar, dass es für dich aufgrund der Sprachbarriere schwierig ist, aber vielleicht kannst du die Frage etwas anders formulieren.

@ Severin und Lillebrit
Ich glaube eure Diskussion über Kinästhetik geht ins Nirgendwo. Ist mir schon klar, dass Lillebrit als Kinästhetiktrainerin das Thema näher bringen will :-) Kenn das auch, da ich auf meiner Station auch so ein ähnliches Amt innehabe. Aber nur im Theoretischen hab ich es auch nie geschafft, Kinästhetik zu erklären.

@ Severin
Bist du bei deiner Pat. alleine oder sind dort eventuell Angehörige, die man miteinbeziehen kann?

Gruß,
Lin
 
Hallo nawale,
habe ich es richtig verstanden?
Dein Problem ist, das Du bisher kein Problem hatteest?


Lille
 

Similar threads