Tod eines Familienmitglieds

hexenweib1979

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Oct 6, 2004
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Location
Duisburg
Beruf
Krankenschwester
Ich denke man sollte mit dem Tod der PAtienten so umgehen,wie mit dem Tod eines Familienmitglieds! Ich kann mich an Patienten erinnern,die ich beim sterben begleitet habe,die ich zum Schluss geduzt habe! Ich denke,in einer solchen Situation ist dieser Mehnsch nicht mehr Patient, sondern einfach nur Mensch und da braucht man keine etikette mehr. Ich hab die Patientin damals mit ihrem Vornamen angeredet und ich habe gemerkt,dass sie mir vertraut hat! Sie hatte keinen Angehörigen und in diesem Moment waren wir,das Pflegepersonal, ihre Angehörigen! Die Menschen,die sie auf diesem letzten Weg begleiten!

Vor vier Monaten ist mein Opa gestorben! Leider im Krankenhaus,aber dennoch im Kreis der Familie! Komischerweise hat er gewartet,bis alle da waren,um ihn zu besuchen! MEin Vater war der letzte ,der ihn Mittags noch besucht hat! Er war sehr krank gewesen,aber er hat sich mit jedem,der ins Zimmer kam noch unterhalten! Meine Mutter und ihr Bruder sind dann abends da geblieben! Obwohl noch keiner damit gerechnet hat,dass er stirbt! Meine mutter ist selbst Krankenschwetser und als sie gemrkt hat,dass er gehen will,hat sie meine Oma angerufen,die dann auch kam! Als meine Oma das Zimmer betrat und meinen Opa begrüsst hat,ist er ganz zufrieden eingeschlafen! ICh fand es wunderbar,dass mein Opa nicht alleine sterben musste! Auch ich bin bereit jedem Mitglied unserer Familie diesen letzten Dienst zu erweisen! Ich habe es auch schon oft erlebt,dass Familienangehörige nicht bei dem Sterbenden bleiben wollten! Aber ich bin der Ansicht,dass man da über seinen Schatten springen sollte!
 
wow.....
sehr schöner Beitrag...
ich stimme dir zu.
 
Danke Dir!
Ich finde es schade ,das der Tod immer noch oft als Tabuthema gesehen wird!
Es ist auch so schon für den sterbenden ein schwerer Weg und ich glaube ihn alleine zu gehen ist noch schwieriger!
 
Super Beitrag

Du hast Recht das Thema sterben und Tod wird einfach nicht Ernst genommen, oder sagen wir es mal so man will nicht darüber sprechen aus Angst.
Doch ich frage mich warum, warum haben wir Angst davor ???Sicherlich weil wir nicht wissen wohin wir gehen, doch man lern doch schon im Kidesalter das man über Ängste und Sorgen reden soll um sie zu stillen.
Ich bin auch absolut dafür das die Angehörigen dabei sind, wenn ein Pat. die Schwelle betritt und sein leben hinter sich lässt.
Denn ich glaube das es das schlimmst für einen Menschen ist wenn er weis er muss allein sterben und es ist niemand bei ihm der ihm die Hand hält
Denn ich glaube es gibt nichts schlimmeres als allein sterben zu müssen.
Was bei uns im Klinikum schön ist, wenn ein Pat. keine Angehörigen mehr hat und sich der sterbeprozess über eine längere Zeit hinzieht so das auch manchmal aus Gründen der Unterbestzung es nicht möglich ist den Pat. zu begleiten, als Schwester oder Schüler.
Dann rufen wir unsere Pastorin an die 24 h rufbereit ist und die kommt dann und steht dem Pat. bis zu seinen Ableben bei und wir haben mehrer Pastoren und Pastorinnen und sogar drei Mönche.
So das bei uns fast kein Pat. allein sterben muss, denn jeder hat es einfach verdiehnt auf seinen Letzen Weg nicht allein sein zu müssen.

Liebe Grüße Kath
 
Hallo ihr Lieben ! :wavey:

Ich kann mich euch nur anschließen und vorallen Dingen den Beitrag von Kathrin finde ich gut.

Du triffst es wohl auf den Punkt...man hat Angst vor dem sterben, weil man nicht weiß, wo man dann hin kommt oder wie das dann ist.

Du sprichst wahre Worte, man lenrt sehr früh, dass man über Ängste reden soll, aber über den Tot...das macht kaum jemand.

Ehrlich gesagt verdränge ich dieses Thema auch.
Ich versuche mit niemandem im Streit auseinander zu gehen. Wenn ich mich z.b. mit meiner Mama "streite" möchte ich das so schnell es geht klären. Man könnte zu Arbeit/Schule fahren und danach nicht mehr lebendig nach hause kommen...ich könnte mir das nie verzeihen.
So, das sind meine Gedanken zum Thema tot.
Meine Mama z.b geht so weit, dass sie mir schon alles erklären will, was ich alles machen muss, wenn sie tot ist...also was mit ihren Unterlagen ist, welche Versicherung ich kündigen muss etc. das nehme ich nicht so ganz ernst, weil ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass meine Mama aufeinmal weg ist.
Total komisch, auf der einen Seite ist es mir völlig klar, dass man jeden Moment tot sein könnte, aber das mit den Unterlagen will ich nicht wahrnehmen.

Geht es noch jemanden so ?

Durch eure beiträge wurde mir aber noch bewusster, dass man sich den Tot n
och genauer vor Augen führen sollte und auch über die Angst offen zu reden.

LG Sonnenblume
:flowerpower:
 
Dem ersten Beitrag möchte ich nichts mehr hinzufügen weil es da auch nichts zu vervollständigen giebt .....

Zu den anderen: Ja klar man verdrängt es weil man einfach es nicht wahrhaben will das ein lieber Mensch dem wir sehr lieben/mögen mal nichtmehr da sein könnte aber da gebe ich gleich nochmal die frage wieder in die Runde was machen wir falsch im Gegensatz zu anderen Völkern die mit dem Tod vollkommen anders umgehen
 
Hallo zusammen ! :wavey:

Gute Frage...echt sehr gute Frage !

LG Sonnenblume :flowerpower:
 
Hallo,

Du fragst was wir falsch machen im Vergleich zu anderen Völkern. Es ist unsere "Kultur", geprägt von unserer Religion, die uns nun schon seit zwei Jahrtausende begleitet. Andere Religionen haben andere Vorstellungen vom Tod und Sterben und daher einen anderen Umgang.
Wichtig ist, dass wir lernen uns dem Thema zu öffnen und darüber zu reden. Dass wir uns reflektieren, was bei uns diese Gefühle auslöst und wir uns selbst auch mit unserem Tod auseinandersetzen. Ich denke, viele die diesen Beruf erlernt haben sind schon auf dem Weg dazu. Verdrängen gehört auch dazu, wie wir ja von Elisabeth Kübler-Ross erfahren haben. Ist auch ein gewisser Schutzmechanismus.

Auch ich verdränge die Möglichkeit des Todes meiner Eltern. Auch ich schiebe es immer vor mir her, wenn sie mir die ganzen Unterlagen erklären wollen. Was ich gut finde ist, dass sie nun ein Testament geschrieben haben. Habe auch lange erklärt, weshalb ich es wichtig finde, dass sie es niederschreiben, wie sie ihre Bestattung möchten. Aus Erfahrung mit dem Tod meiner Schwiegermutter, die nichts schriftlich hinterlassen hatte und wir ziemlich dastanden.

Und obwohl ich weiss, dass mein Vater auch nicht mehr der Jüngste ist und immer öfters vom Tod redet, schiebe ich es von mir weg, da er noch so fit wirkt.

Ich schliesse mich da auch meiner Vorrednerin an, indem ich versuche, mit meinen Liebsten im Reinen zu sein. Keine ungeklärten Konflikte offen zu lassen. Es wäre mir auch sehr arg, wenn der Abschied im Zorn passiert und es keine Möglichkeit mehr gäbe sich zu versöhnen.

Ansonsten hat für mich der Tod nichts mehr schreckliches. Er gehört zum Leben wie die Geburt. Ich stelle mir schon vor, dass wir in irgendeiner Form, in welcher auch immer, weiterexistieren. Und sei's als Erdkrume (die ja wieder neues Leben hervorbringt) oder als Blume oder wie auch immer.

So, das war jetzt sehr viel Persönliches von mir. Bin sonst nicht der Mensch, der solch persönliche Gedanken so frei an die Öffentlichkeit lbringt.

Ute S.
 
Tod eines Familienangehörigen

Hallo,

auch ich habe in der letzten Woche einen Familienangehörigen verloren . Mein Vater ist auf der ITS verstorben, morgens hatte meine Mutter die im Sommer unterschriebene Patientenverfügung abgegeben, um 14.30 Uhr kam der Pfarrer zur Krankensalbung und nur eine Viertelstunde später ist mein Vater eingeschlafen.
So schwer mir das Herz ist, so froh ist mein Verstand das sein Leiden nun beendet ist. (Beidseitige Beinamputation, Durchblutungsstörungen in den verbliebenen Gliedmaßen, MRSA; deshalb über ein halbes Jahr isoliert im KH gelegen, immer neue OP`s weil starke Wundheilungsstörungen das nötig machten, Lungenentzündung, Ödeme am ganzen Körper) und dann dieser schnelle , ruhige und gelassene Tod, das ganze berührt einen tief, auch wenn man wie ich als Krankenschwester in der ambulanten Pflege sehr häufig mit Tod und sterben in Berührung kommt.
Ich musste mir das jetzt mal von der Seele schreiben,
man "Knabbert " doch mehr daran als man sich vorstellen kann. Am WE muss ich dann wieder meine "ALTEN " Patienten versorgen, da graut es mir ein bisschen vor.

liebe Grüße Aniger
 
sterbende Patienten

Hallo, ich arbeite auf einer chirurgisch, onkologischen Station und wir haben auch viel mit dem Thema Sterben und Sterbebegleitung zu tun.
Ich denke nicht, daß man zu jedem sterbenden Patienten eine so nahe Beziehung aufbauen soll. Da wir fast täglich mit diesen Patienten umgehen, glaube ich persönlich man würde doch selbst darunter leiden. Ist es denn möglich jeden Patienten individuell zu begleiten und ihm aufrechte Nähe und Anteilnahme zu vermitteln? Ich sehe meine Aufgabe in der Sterbebegleitung auch darin Vermittler zu sein zwischen Angehörigen und dem Sterbenden, ihnen die Angst zu nehmen und Hilfestellung zu geben, damit genau diese Menschen die Kraft aufbringen können ihren Angehörigen zu begleiten. Ich denke nicht das die Angehörigen den Patienten alleine sterben lassen wollen und das es nicht nur mit über den Schatten springen getan ist. Sie haben einfach Angst, kennnen den Tod nicht, wissen nicht was auf sie zu kommt. Oft fehlt auch die ärztliche Aufklärung, daß es nun dem Ende zu geht.
 
Da kann ich dir nur zustimmen. Ich arbeite in der ambulanten Krankenpflege und auch wir haben viele sterbenden Patienten. Wenn ich das alles an mich ranlassen würde, so wie den Tod meiner Großeltern im letzten Jahr, dann würde ich diesen Beruf schon lange nicht mehr ausüben. Ich bin der Ansicht, man muß berufliches von privaten trennen können. Das geht sicher nicht immer ganz aber ansonsten wird man doch verrückt, wenn man sich über alle Patienten und ihre Schicksale zu viele Gedanken macht und diese auch noch in das private Umfeld mit hineinbringt. Das heißt nicht, daß darüber nicht geredet werden sollte, aber es sollte sich im Rahmen halten und wenn man darüber geredet hat, dann muß man auch damit abschließen können. Eine schlechte und kaltherzige Schwester muß man deswegen keinesfalls sein. In dem Moment beim Patienten muß man eine bestimmte Rolle übernehmen. Ob nun Vermittler zwischen Angehörigen und Patient oder wirklich die Rolle des Begleitenden beim Sterben aber diese Rolle muß man auch wieder abstreifen. Und ich bin der Meinung das dürfen wir auch. Wir sind zwar für den Patienten da auch in seinen letzten Stunden aber wir sind nunmal keine Angehörigen egal wie gut wir uns mit dem Patienten verstanden haben und wie nahe ihm wir standen. Er ist der Patient und wir die Krankenschwester das sollte uns immer bewußst sein sonst gehen wir in dem Beruf kaputt.
 
hey...bei meinem opa war es so ähnlich...er hatte krebs...war sehr dünn...hat nüx mehr gegessen.an seinem geburtstag war er noch daheim wurde für einen tag aus dem krankenhaus entlassen abend musste er wieder rein.
am nächsten tag war es dann soweit...es ging berg ab...der aku war einfach leer..meine ganze familie begleitete ihn..am bett...ich war leider in der schule..kurz bevor er starb lief ihm 1 träne runter......>>>>>???
gerade dieses finde ich merkwürdig..wie hatte er diese kraft noch.....
gruss caro
 
Hallo!
Ich hab so ein ähnliches Probelem, meine Oma ist im April im Krankenhaus verstorben. Meine mama war Nachmittags noch bei ihr aber da war ihr schon anzsehen was los ist. Die Ärzte meinten dann zu meiner mama, weil sie schon fast auf dem Flur zusammen geklappt wäre,das es besser ist wenn sie nachhause fährt und später nochmal anrft, also gesagt getan. Eine Stunde später nachdem sie die Familie zusammen getrommelt hatte haben wir zusammen angerufen, naja eher ich da keiner reden konnte. Also sass ich mit dem Telefon welches wir auf Lautsprecher gestellt hatten da und durfte mir vom Arzt anhören, das er kein Gott wäre und das es sowieso besser ist wenn sie schnell geht (Klang als wenn das Zimmer auf dem sie zuletzt lag schon wieder schnell gebracht werden würde.) Er sagte gar nichts von wegen das wir nochmal vorbei kommen sollten oder so. Da ich nachdem telefonat total fertig war, hatte ich nicht mehr die Kraft hinzu fahren und wie wir später auf dem Totenschein geshen haben, muss sie schon 10 minuten bevor ich mit dem Arzt gesprochen habe verstorben sein. Wie kann sowas dann sein?
 

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