Ich habe ihn drauf aufmerksam gemacht. Und obwohl ich ein Fachbuch dabei hatte und auch Internisten den Gefäßchirurg angesprochen haben, ist dieser hart geblieben. Es ist seine Patientin und für die Therapie verantwortlich. Ich habe zwar die Durchführungsverantwortung aber ich habe ja mein möglichstes gegeben und ich werde garantiert nicht anders wickeln (wie gesagt genau in diesem Augenblick passiert etwas-muss ja nicht unbedingt aufgrund des wickeln passieren und dann fragt nicht nur der Arzt sondern auch der Staatsanwalt!)
Habe ja auch alles dokumentiert und auch die Zeugen haben unterschrieben.
Aber jetzt noch zu meiner Prüfung:
- 1. Pat. (Hauptpat.): (72J)
z.n. multiplen TEP-Lux und nun eine Infektion - Therapie Wundrevision mit Antibiotikaketteneinlage.
Diabetes, Hypertonie, Demenz, HOPS, Depression
-2. Pat. : (81J)
z.n. Humerusfraktur re mit K-Draht- Fixierung
Hypertonie
-3. Pat. : (64J)
Tiefe Beinvenenthrombose
Polyarthritis
Habe überall Prophylaxen durchgeführt.
Pat. Nr. 1 hat ein Fußbad mit Kontrolle der Füße bekommen. Da habe ich ein Hühnerauge mit gerötetem Wundrand gesehen und habe den Arzt informiert, der sich das auch gleich angeschaut hat.
Danach habe ich die Pat. motiviert zu laufen im Stationsflur- ca 100m.
Ich habe aufgrund dessen das sie pro Tag nur 1 Liter Flüssigkeit zu sich nimmt einen Trinkplan angelegt und ihr 3 Flaschen Wasser in Reich- und Sichtweite gestellt. Eigentlich wollte ich jede Std ins Zimmer und sie errinnern zu trinken, aber vor lauter Nervosität ist mir das entfallen. - Habe diesen Fehler aber bei der Reflektion aufgeführt.
Ich habe einen sterilen VW bei ihr durchgeführt unter Beachtung, dass es eine septische Wunde ist.
Pat. Nr. 2 habe ich beim waschen am Waschbecken unterstützt. Ich habe ihr Prophylaxeübungen gezeigt, die sie 2x/Tag durchführen sollte.
Habe auch 3 Flaschen Wasser in das Zimmer gestellt und auch bei ihr einen sterilen (aseptischen) VW durchgeführt.
Eigentlich wollte ich mit ihr spazieren gehen, aber sie klagt auf einmal über leichten Schwindel und Übelkeit (sie saß am Bettrand)- woraufhin ich sie gleich hingelegt habe und Vitalzeichenkontrolle durchführte.
Pat. Nr.3 hat von mir den besagten Kompressionsverband bekommen, daneben habe auch ich ihr Übungen gegen Sekundärschäden gezeigt und eine ASE durchgeführt.
Habe auch bei allen Pat. medikamentenkontrolle zum Mittagessen durchgeführt und auch verabreicht.
Die Prophylaxen selbst waren vor lauter Aufregung zu kurz geraten- was ich aber auch reflektiert habe.
Bei der Reflektion selbst, kam dann so ein Kommentar von einem Prüfer, ob ich für die Arbeit dieser 4 Std eine 3 jähige Krankenpflegeausbildung benötigt hätte- ich wusste daraufhin keine Antwort und ich war geschockt.
Hatte eigentlich die ganze Zeit das Gefühl, dass diese Arbeit zu wenig war, und dann dieser Spruch.
Habe dann natürlich die Schwestern von der Station gefragt ob ich evtl mehr hätte machen können, aber die wussten auch nicht mehr.
Natürlich hätte ich bei Pat. Nr.1 eine Diabetesberatung durchführen können, aber sie hat diesen schon seit über 20 Jahren, sie hat Demenz und HOPS und aufgrund des AZ und der Depression muss die Pflegekraft eh alles übernehmen.
Ich hätte auch bei der Pat. mit der Thrombose eine Thromboseberatung durchführen können, aber die hat bei dem Erstgespräch mir eigentlich alles über ihre Erkrankung erzählt- ich hätte es nicht besser erklären können und mir war es einfach wichtiger Prophylaxen zu betreiben.
Was haltet ihr davon?
Es ist eigentlich alles so gelaufen, wie ich es geplant hatte, aber dieser Spruch gibt mir jetzt wirklich das Gefühl nicht bestanden zu haben.
Bin tottraurig, aber auch sauer, weil an diesen Pat. einfach nicht mehr zu machen war. Wenn sie mehr sehen wollen, müssen sie meiner Meihnung auch solche Pat. aussuchen wo man z.B. invasive Eingriffe durchführen muss.
Ich kann doch keinen "fiten" Pat. einen Schorchel in den Hals stecken, nur das der Prüfer dann glücklich ist und mich durchkommen lässt- geht außerdem gar nicht!
LG Dani