Tätigkeitsbericht Ambulanz?

Ute

Poweruser
Registriert
04.02.2002
Beiträge
1.736
Ort
Hannover
Beruf
Krankenschwester, Fachkraft für Leitungsaufgaben in der Pflege (FLP)
Akt. Einsatzbereich
Zur Zeit in der Elternzeit
Funktion
Study nurse
Hallo,

wer von Euch arbeitet in einer Ambulanz, erzählt doch mal wie Euer Alltag ist ! :P

Arbeitet Ihr im Schichtdienst oder nur eine Schicht ? Da kommen viele Fragen.....
 
Hallo Ute - ich arbeite in einer unfallchirurgischen Ambulanz. Der Pflegealltag in unserem Bereich ist äußerst abwechslungsreich, Einsatzstellen sind WundversorgungsOP, Schockraum, Verbandraum, Gipszimmer, Erstbehandlungs- und Nachbehandlungszimmer. Das Pflegeteam wird abwechselnd in diesen Räumen eingesetzt. Wir werden von ca. 40.000 Patienten im Jahr frequentiert, das Spektrum reicht von Bagatelltraumen bis zum polytraumatisiertem Patienten. Der großteil unserer Pflegetätigkeiten fällt in den mitverantwortlichen Bereich, d. h. Arzt trägt die Anordnungsverantwortung, DGKS/P die Durchführungsverantwortung (z. B. Anlegen von Verbänden, Schienungen etc.), aber auch Grundpflegetätigkeiten fallen an. Die Versorgung läuft natürlich rund um die Uhr, die Dienstzeiten für das Pflegepersonal reichen von 6 bis 12 Stunden, in Ausnahmefällen können auch 24-Stunden-Dienste geleistet werden. Das wäre ein kleiner Überblick - eine eigener Themenbereich "Ambulanz" bei den Funktionsdiensten wäre eine Bereicherung, da die Pflege in der Krankenhausambulanz in sämtlichen Foren so gut wie nicht präsent ist (!), obwohl eine Fülle von Diskussionsstoff zu finden ist! :P

Gruß petermichl
 
hi,

es ist wohl sehr interessant mehr über die Tätigkeiten in der Ambulanz zu erfahren, kann ich mir die Ambulanz in der Du arbeitest vorstellen wie eine Notaufnahme ?

Arbeitet Ihr im Schichtdienst ? Ich habe das mit den Stunden nicht verstanden !!!
 
Hallo Ute -

wir sind vorwiegend unfallchirurgisch tätig, in unseren Schockraum werden aber auch Akutpatienten anderer Fachrichtungen angeliefert, erstversorgt und an die jeweilige Abteilung weitergeleitet. Mittelfristig ist die Installation einer allgemeinen Aufnahmeambulanz mit angeschlossener Aufnahmestation geplant, d. h. alle "ungeplanten" Aufnahmen werden in der Ambulanz versorgt und verbleiben zunächst in der Aufnahmestation, von wo sie innerhalb von 24 Stunden auf die Fachstation transferiert werden.

Zu den Dienstzeiten: Hauptdienst von 7.00 bis 19.30 Uhr, dann kommt der Nachdienst von 19.00 bis 7.00 Uhr; für den Nachbehandlungsbereich gibt es auch kurze Dienste, welche nur am Vormittag bis 13.00 Uhr da sind bzw. bis 15.30 Uhr.

Gruß petermichl
 
Hallo Ute,

ich arbeite in einer gynäk.-gebh. Poliklinik, was in D einer Ambulanz entspräche. Unsere Poliklinik ist in verschiedene Gruppen mit Schwerpunkten unterteilt (z.B. allgem. Gynäk., Familienplanung, Endokrinologie, Geburtshilfe, Urogynäkologie, Kolposkopie, Senologie und onk. Gynäk.). Wir betreuen u.a. Pat. mit regulären Jahreskontrollen über Wechseljahrsbeschw., Konsilien von externen Ärzten oder von internen Abt. Mein Aufgabengebiet umfasst vom triagieren über die Assistenz in den Sprechzimmern und die Betreuung der PatientInnen und deren Angehörigen bis zur Praxisanleitung. Unsere Dienstzeiten sind von Mo-Fr. von 7.30-17.00 Uhr, keine Wochenenden und kein Nachtdienst.

Ute S.
 
Hallo Ute,

hier nochmals etwas ausführlicher. Also, wenn ich bei uns im Terminbüro arbeite, beginnt mein Tag abwechselnd (nach Absprache mit meiner Kollegin) entweder um 7:30 und dauert bis 16:30 oder ich starte um 8:00 und muss dann um 17:00 schliessen.
Das Terminbüro ist zuständig für die Terminvergabe, Triagierung (d.h. wo gehört die Patientin hin. Ist sie schwanger? Ist es eine Nachkontrolle? Gehört sie auf die Onkologie oder Kolposkopie?) und aber auch z.T. als Blitzableiter sowohl für PatientInnen, Angehörige (wenn's mal wieder zu lange dauert), Kolleginnen usw.
Bei einfachen Sachverhalten "beraten" auch wir manchmal, wenn komplizierter, verbinden wir mit den Ärzten resp. buchen wir Termine. Wir nehmen Konsilien entgegen und buchen diese am geeigneten Ort.
Viel Administration und "Krisenmanagement".

Wenn ich im Untersuchungszimmer eingeteilt bin, beginnt für mich der Arbeitstag um 7:45 und endet, soweit wir fertig sind, um 16:45.
Meine Aufgaben sind dann auch die Organisation der Sprechstd., In Empfangnehmen der PatientInnen, evtl. Vorunters. einleiten (Urinstix, SST), Koordination von Untersuchungen mit anderen Diensten (Rö, Mammographie, TVUS, Dolmetscherdienste). Assistenz bei gynäkologischen Untersuchungen (Abstrichen) oder Eingriffen (Stanzbiopsien, Laser, Konisationen mit Elektroschlingen in LA). Betreuung der PatientInnen vor, während und nach der Untersuchung Unterstützung bei sehr ängstl. PatientInnen. Bei Notfällen, die Übernahme und pflegerische Versorgung (Vitalzeichen, Legen von peripheren Infusionen usw.). Bei immobilen oder betagten Patienten Hilfe in den ATLs. Weiterleitung an andere Sprechstd. Labor (BE, vgl. Inj., Urinunters.). Vor- und Nachbereitung der Krankengeschichten und der Administration.

Ansonsten, Betreuung und Anleitung von Lernenden. Organisation von Lernsituationen. Qualifikationsbesprechungen und Durchführen von Standortgesprächen mit den Lernenden. "Ämtli", z.B. Instandhaltung und Aktualisierung der Abteilungsbibliothek

Tja, so ungefähr sieht mein Tages- und Wochenablauf aus. Er ist auch sehr vielfältig, abwechslungsreich und anspruchsvoll, wenngleich auch einiges zur Routine wird.

Ute S.
 
Ich finde es sehr interessant was ihr so beschreibt. Ich habe nächstes Jahr auf Wunsch einen Einsatz in der chirurgischen Amnulanz und freue mich schon sehr darauf. Es ist dann mal was ganz anderes und ich kann vor allem auch neue Erfahrungen sammeln... :D
 
Hallo Ute !

ich arbeite auch in einer Chirurgischen Ambulanz. Bei uns kommen alle allgemein- und unfallchirurgische Patienten an. Wobei der Anteil der unfallchirurgichen Pat. massiv höher ist. Wir sind ein kleines, ländliches Krankenhaus. Wir versogen alles im unfallchirurgischen Bereich, incl. Polytraumen. Nur Becken- und Wirbelsäulenosteosynthesen werden bei uns nicht durchgeführt. In unserer Ambulanz gibt es noch die 24 Stunden Dienste. Morgens arbeiten wir immer mit zwei Pflegekräften, Nachmittags und Nachts alleine. Was vom Patientenaufkommen auch meistens zu leisten ist. Ca. 5 - 7 Bereitschaftsdienste im Monat fallen an. Bei uns ist es mit der Verantwortung ähnlich wie beim Peter.
Unser Vorteil ist auch, das wir ziemlich nah zu allen großen Kliniken im Ruhrgebiet liegen, so daß eine schnelle, weitere Spezialfachliche Versorgung gewährleistet ist.
Ich fände es auch schön, wenn es bei Euch mehr zum Thema Ambulanz gäbe. Irgendwie sind wir glaub ich echt die Schattenkinder unseres Berufes, aber ich kann mir nicht erklären, warum das so ist. Für uns gibt es ja noch nicht mal eine Fachweiterbildung...

Liebe Grüße,
Michi
 

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